Ja, ja, das gseht der Otti alles au, aber was passiert dänn? Hüraate, Chind haa, isch ales rächt und guet, aber vo waas söled die Chinde läbe.
Es wird scho irgendwie z mache sii,» meint d Muetter, «es hät ämel no immer glanget.» aber der Otti laat nöd lugg:
«Und miir zwei? Hä? Ich bin no kän alte Maa, ich gib de Hoof nonig us de Händ. Mit 45 isch mer no lang kän Kandidat fürd Hinderstube..
Weisch s Probleem liit am en anderen Ort. Mir sind zimli höch verschuldet, wie du weisch und mit däm wenige Land wo mir händ, chömer grad so knapp überläbe.
Es tärf euis i de nächschte Ziit überhaupt keis Ugfell träffe, susch simer dänn rasch vom Hoof und ich chan i d Maggi go Suppe choche und du muesch go wäsche und butze.»
«Staats eso schlimm mit euis?» fräget d Muetter ganz verschreckt.
«Ja, ich glaub mer händ no de letschti Zwick a de Geisle, und wämer guet wiirtschafted und de Herrgott e chli uf eusere Siite händ, söttis scho gaa. Aber e Hoochsig im
Huus chömer eus sicher nöd leischte.
«Und wänn si e paar Jucherte Land mitbringt, e tüüri Uusschtüür und en rächte Batze Gält?» spienzlet s Rösli.
«Simer froh wänn si wenigschtens zwei blutti Chnüü mitbringt, aber suuberi,» isch di trochen Antwoort gsii.
De Ruedi isch gottefroh gsi, das er chli ab de Chetti cho isch und den Alte us em Wääg, dänn am Vatter sin Lätsch isch kä guets Zeiche gsii und au bi de Muetter hät er i letschter Ziit s Gfühl ghaa, si tüeg an irgendöppisem schwer chöie. Drum isch er ganz gärn i d Gärtnerei ggange und hät sich scho uf en Schwätz gfreut mit em alte Gerber, em alte Gärtnermeischter.
Dä isch ganz en gfitzte Kärli gsii, was dä nöd alles gwüsst hät!
Er isch rächt i de Wält umechoo. Z Amerika isch er gsii und sogar z Japan und dänn hät er mängs Jaar z Holland gschafft bis sin Vatter gstorben isch und er hät müese heichoo go d Gärtnerei übernäh.
I de Gärtnerei isch alles speerangel offe gsi aber wiit und breit käs Bei umewääg. De Ruedi isch zerscht emal uf d Stäge ghocket und hät gwartet und hie und da e Fiige gstbitzt vom Baum grad näbe de Stäge und sich derbii gfräget wie mer nur sonöppis Gruusigs chöni gern haa.
Da hani lieber en ?pfel, hät er tänkt und i däm Momänt hät er gsee, das sich öppis bewegt ganz hine, zwüsche de Gwächshüüser, e hellblaui Stuuche.
Ja deet hine hät öpper mit ere Garette handiert, es wird es Lehrmeitli sii, hät de Ruedi aagnoo.
Woner nächer choo isch, hät er gsee, das das Meitli Komposcht umebänelet und woner biinere zue gsi isch hät si de Chopf träiet und das roti, verschwitzti Gsicht, die glänzige Auge, die bruune Löckli wo unter de Stuuche füregüxlet händ, das jungi Meitli …
De Ruedi isch daagstande wie vom Blitz erschlage. Das isch ja … das isch ja … d Margrit Blanc …
„Hoi Ruedi,“ hät sie en lachend birgrüesst, „ich cha der nöd guet d Hand gää, ich bi vollen Erde. Was füert di da ane? Suechsch de Chef? Dä isch hüt de ganz Taag wäg“.
„Nänäi ich bruuche … ich sött … ää … Schnägge haa“ hät de Ruedi ganz verdatteret gstaggelet.
«Schnägge?» hät si erstuunt gfräget und gigelet.
«Äh, näi, die hämer sälber,» hät sich dä Puurscht korrigiert, «d Muetter bruucht Antivisetzlig, will ere d Schnägge ali gfrässe händ,»
Di schööni Gärtneri hät wiiterglachet und das Lache hät em Ruedi so wohl taa, es isch em ganz warm worde ums Herz und es Gfühl vo Glück hät en erfüllt bis i di üsserschte Fingerspitze.
Wo si en gfräget hät, wie mänge Setzlig das er bruuchi seit er, das so drei oder vier öppe lange chönted, vilicht au mee, es seigi für zwei normali Gartebeetli.
Wos mitenand zu de Setzlig übere sind uf däne schmale Wäägli zwüsched de Beetli, isch de Ruedi wien im Traum hinter ire hergloffe. So vo hine hät er sichs getrout sii genauer aazluege und debii ischs em ganz gschmuuch worde. Dä starchi, schlanki Frauekörper, hät en immer mee vertrüdelet, er isch is träume choo, ja sogar …
… ja zu däne Gedanke hett di frommi Tante Frida, sini Gotte, «sündige Gedanken» gseit.
Zu sim Glück hät das Meitli nüüt gmerkt vo sinere Verlägeheit, sie hät ganz unbeschwärt mit em plauderet, von ihrer Aarbet verzellt, vom Chef und vo däm sine Gältsorge und dänn sind die Setzlig scho inere Ziitig iigwicklet gsii.
Bi de Gärtnerei vorne hät er zalt und bevor er wider uf sis Velo gstigen isch, hät er sich s’erscht mal getrout de Margrit i d Auge z luege und i däm Augeblick hätts en verwütscht. Es Momäntli lang hät er «paradiesische Wonnen» erläbt und dänn isch er ufs Velo gumpet und ohni Gruess singend devogfahre.
Uf em Heiwäg hät er probiert e chli Oornig i dä wildi Chrüsimüsi i sim Chopf z bringe, aber da sind die ernschthafte Auge gsii, die bruune Haar mit eme rötliche Glanz, die starchen Ärm, die ruhigi Stimm, dä schlanki Körper
… öppe gliich gross wien er sälber …
… woner wider diheime gsii isch, hät er wele das Chörbli mit de Setzlig vom Packträger näh …
Piinlich, piinlich!
Da nützt ales am Chopf chratze nüüt, das Chrättli staht sicher no uf em Bänkli bim Fiigebaum i de Gärtnerei.
«Die tänkt welewäg scho ich seig en tumme Tschooli,» ischs em Ruedi dur de Chopf won er wider zrugg i d Gärtnerei gfahren isch. Aber d Uussicht, das er d Margrit namal chönnti gsee, hät en ganz glückli gmacht.
D Margrit hät das Chörbli natürli au gsee und debii müese lache.
«En äigelige Puurscht dä Ruedi. Aber en nette und lie be Kärli. Nur mit em Rede hät ers nööd, vilicht hät er en Sprachfähler, dä Ärmscht. ,,, aber er isch wäägerli kän Leide,» isch es däm Meitli dur de Chopf.
Won er dänn wider zrugg choo isch, händ beidi müese lache. Und das Lache hätt s Iis proche.
De Ruedi hät zeiget, das er nöd staggelet oder loorgget.
Leider hät de Ruedi mit sine Setzlig müese hei, es hät scho afaa tunkle und d Muetter hett amänd chöne ungeduldig wärde.
Woner hei choo isch sind d Eltere scho im Stall gsi bim Mälche. Die paar wenige Chüe wos na ghaa händ hetti eis elei chöne psorge, aber es isch halt de Bruuch gsi, das mer gmeinsam de Stall macht.
Wo der Ruedi bim Usemischte hät agfange jodle sind d Eltere zersch ganz baff gsii.
Was isch ä mit däm Puurscht los? händs tänkt, aber mit sinere Singerei hät er di andere aagsteckt und schliessli händ die Chüe und Rindli es Konzert überchoo vome güebte Jodlertrio.
Wo de Ruedi mit de Milch i d Hütten isch, hät er de ganz Wääg lang vor sich ane gmööget und wär em verchoo isch hät Freud ghaa anem. Er hät schwär ghofft, das d Margrit zur gliiche Ziit deet seig mit ihrem Milchchesseli.
Er hät nach em Milchablifere no es Wiili gwartet, aber die erhoffti Person isch nöd choo, drum hätt er dänn bald emal heiprässiert will d Rööschti sicher scho fertig gsii isch.
Und die Rööschti vo säbem Aabig isch psunders guet gsii und alli am Tisch händ e gueti Luune ghaa, das heisst …
D Muetter hät sofort gspürt, wohär em Sohn sini guet Stimmig chönnti choo und si hät sich gfreut.
De Vatter isch zfride gsii, das die Chärerei vom Mittag bigrabe gsii isch, aber neume dure isch em das Ganzi echli verdächtig vorchoo. Was zum Gugger isch nu mit em Rüedel würkli loos? Am Änd gar s Vreni?
Vor Schrecke isch em grad de Löffel abegheit.
Aber er hät sich nöd derfüür ghaa graduse z fröge, was eigentli loos seig.
Schwige und abwaarte.
Am Samstigaabig hät de Ruedi gseit, er göngi no uf es Bier is Rössli. Er hät gwüsst, das er deet dänn immer der eint oder ander Koleeg aatrifft. Er hetti zwar vill lieber öpper anders troffe, aber das isch gar nöd so eifach gsii.
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