Ernst Meder - Gegen die Vergangenheit

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Die Vergangenheit holt ihn ein, als an seinen einhundertsten Geburtstag im Kreise seiner Familie feiert. In mehr als siebzig Jahren hatte er, ohne Rücksicht auf Andere ein Wirtschaftsimperium aufgebaut. Dieses wird nun von Kräften aus der Vergangenheit bedroht, die ihm und seiner Familie eine Rechnung präsentieren, die längst vergessen geglaubt.

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Trotz unserer vielen Arbeit nahmen wir uns immer Zeit für uns. Während seine Eltern ausgewandert waren, hatten sich meine Eltern immer mehr aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Häufig trafen wir sie am Sabbat in der Synagoge, aber eigentlich wollten sie immer weniger mit uns zu tun haben, desto gläubiger sie und liberaler wir wurden.

Meinem Vater war von seiner Schule gekündigt worden, man wollte nicht, dass deutsche Kinder durch ihn infiltriert werden, sie hatten Angst, dass es jemanden geben könnte, der Verständnis oder Mitleid mit den Juden hat.

Je schlimmer man ihnen zugesetzt hatte desto mehr beteten sie, versteckten ihre Angst hinter ihrem Glauben. Allerdings weigerte sich mein Vater standhaft, sein Heimatland zu verlassen. Er sagte immer, wenn es denn sein muss, dann sollen sie ihn hier begraben. Nicht einmal das bekam er, beide wurden nach Majdanek deportiert, wo sie später umgebracht wurden.

Bei uns bestätigte sich, was wir seit unserem ersten Zusammentreffen gewusst hatten, wehmütig erzählte sie weiter, wir hatten gewusst wir gehören zusammen, jetzt bestätigte sich dies Tag für Tag. Ephraim hatte mir zu meinem Geburtstag etwas gesagt, was als Lebensmotto für unsere Zukunft gelten sollte. „Tempus fugit Amor manet“, als ich ihn gefragt habe was das bedeutet hat er es für mich übersetzt, „die Zeit vergeht, die Liebe bleibt“. Eigentlich war es zu wenig, denn unsere Liebe blieb nicht, sie wuchs, sie steigerte sich, sie wurde immer mehr.

Auch in der Firma lief alles gut für Ephraim, nachdem es diesem Parteisoldaten, diesem Bloch nicht gelungen war, ihn aus der Firma zu drängen, hatte er scheinbar Frieden mit ihm geschlossen. Ephraim konnte bei ihm die Rohstoffe kaufen, die er für seine private Forschung benötigte, die er sonst als Jude nur über viele Umwege bekommen hätte. Er hat zu dem Zeitpunkt nicht verstanden welche Motive diesen bewogen von sich aus auf Ephraim zuzugehen, um ihm dieses Angebot zu unterbreiten.

Das Olympiajahr war sehr gut für uns, wir konnten über Ephraims Freund schon eine erkleckliche Summe in die Schweiz schmuggeln. Ephraim kümmerte sich nicht mehr darum, er verließ sich in diesen Dingen auf mich. Wenn ich gelegentlich darüber reden wollte, sagte er nur, behalte es für Dich, was ich nicht weiß kann ich nicht verraten. Es war so, als hätte er etwas geahnt, dass irgendwann etwas auf ihn zukommen würde, es dann besser war, nichts zu wissen.

Das Olympiajahr war für uns das Jahr, in welchem wir meist unbeschwert lebten, wir spürten die Zurückhaltung, wenn wir unterwegs waren, die Pöbeleien waren meist nur unterschwellig. Es machte sich bemerkbar, dass die Nationalsozialisten dem Ausland demonstrieren wollten, “seht her, bei uns ist alles in Ordnung, sogar Juden können bei uns normal leben“. Leider hatte auch dieses Jahr, obwohl es ein Schaltjahr war, nur dreihundertsechsundsechzig Tage. Lieber wäre mir gewesen, wenn dieses Jahr dreitausend Tage gehabt hätte, dann wäre uns viel erspart geblieben.

Schon bald nach Neujahr war es leider vorbei, das war auch das erste Mal, als wir zu zweifeln begannen, ob wir richtig gehandelt haben. Dieser Himmler sprach von einer „Entjudung Deutschlands“, die durch die Mobilisierung des „Volkszorns“ und Ausschreitungen erreicht werden sollte. Unterstützt wurden diese Hassreden mit immer neuen Artikeln in ihrer Lieblingszeitung von Julius Schleicher „Der Stürmer“. Diese hatte auf seiner ersten Seite immer „Die Juden sind unser Unglück!“ geschrieben, um gleich zum Beginn die Leser über die Schuldfrage aufzuklären.

Auch wir spürten die antisemitische Stimmung sehr schnell, meine Lieferung in arische Geschäfte konnte ich nur noch sehr früh oder spät abends machen. Man wollte nicht, dass tagsüber eine Jüdin in ihrem Geschäft gesehen wird. Auf unsere Kosmetik wollten sie nicht verzichten, damit konnten sie immer noch sehr viel Geld verdienen. Es war mühsamer, gefährlicher, wenn man abends spät oder morgens früh unterwegs war, aber wir verkauften immer noch so viel, dass wir Ersparnisse in die Schweiz bringen lassen konnten. Wir hatten begonnen, uns einzuschränken, so viel es ging zu sparen, damit wir wieder neu anfangen konnten.

Die Übergriffe wurden wieder schlimmer, noch mehr Freunde und Bekannte begannen Deutschland zu verlassen, nachdem mit jedem Monat neue Berufe veröffentlicht wurden, die wir Juden nicht ausüben durften. Sie begannen, uns die Existenzgrundlage zu entziehen, Ephraim hatte nur deshalb keine Probleme, weil er eigenartigerweise unter dem Schutz von diesem Bloch stand. Natürlich wollte auch sein Vorgesetzter, dass er weiter arbeitete, dem Druck der Partei hätte er sich aber bestimmt keinen Widerstand entgegengesetzt.

Wir hatten mitbekommen, dass die Juden die auswanderten, ihr Vermögen hier lassen mussten, dass sie bei der Ausreise sogar durchsucht wurden. Wenn jemand beim Schmuggeln von Wertgegenständen ertappt wurde, mussten alle ins Gefängnis. Unser Freund hatte das Glück, dass er seit Jahren über die Grenze in die Schweiz fuhr, dabei die Grenzbeamten schon einige Male bestochen hatte.

Sie hatten sich bestimmt überlegt, dass für sie besser war, wenn er zehnmal über die Grenze fuhr, sie bei jeder Fahrt ihr Bestechungsgeld kassierten, als wenn sie ihn abgefangen hätten, um ihm das Geld abzunehmen. In diesem Falle hätten sie es abliefern müssen, außerdem, wer schlachtet schon das Huhn, welches ihm goldene Eier legt. Für uns war es gut, da unsere Ersparnisse immer sicher auf unserem Konto landeten.

Dann begannen die ersten Enteignungen, einfach so, ohne Entschädigung wurden jüdischen Unternehmern ihre Firmen weggenommen, damit die angeblich ungeschmälerte Macht der Juden in Handel und Industrie gebrochen wird. Als der Wirtschaftsminister im November abgelöst wurde, war das Schlimmste zu erwarten, als Übergangsnachfolger wurde der fette Hermann Göring eingesetzt.

Er war es auch, der den Weihnachtsboykott gegen jüdische Geschäfte in diesem Jahr organisierte. Eigentlich wussten wir beide bereits, dass wir nicht in Deutschland bleiben konnten, wir wollten es aber immer noch nicht wahrhaben, hatten immer noch ein bisschen Hoffnung, dass sich etwas ändern würde.

Während das Chanukka-Fest im Jahr vorher, mein zweites Chanukka mit Ephraim, noch gefeiert wurde, hatten wir in dem Jahr das Fest leise und besinnlich begangen. Wieder wurden Prophezeiungen laut, als viele sich fragten, ob es vielleicht das letzte Fest in Deutschland sein würde. Die Geschäftsleute litten unter dem Boykott, die Nationalsozialisten hatten wieder ihre Helfer vor den Eingängen postiert, um alle deutschen Kunden abzuhalten, in jüdischen Geschäften einzukaufen.

An jedem Sabbat konnte man im Anschluss sehen, wie die Leute zusammenstanden, diskutierten und überlegten, was sie tun sollten. Viele taten sich schwer, das Geschäft, das zum Teil über Generationen aufgebaut worden war, aufzugeben, um woanders neu zu beginnen.

Vor allem die Alten wollten ihr Lebenswerk nicht im Stich lassen, da gab es Familien deren Söhne im Ersten Weltkrieg für ihr Vaterland, für Deutschland gekämpft, die ihr Leben verloren hatten.

Die Zuversicht von Ephraim war gewichen, er glaubte inzwischen auch, dass sich die Situation für uns Juden immer weiter verschlechtern würde. Allerdings befand er sich in einem Zwiespalt. Er hoffte, noch mehr Geld zu sparen, er glaubte es sei noch nicht genug, außerdem befand er sich bei mehreren Forschungsprojekten vor dem Durchbruch.

Auch unsere Naturkosmetik wurde verstärkt gekauft, weil sie inzwischen den Ruf bekommen hatte, gegen Faltenbildung zu helfen. Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt hatte, weiß ich nicht, aber es hat uns geholfen, auch in arische Geschäfte zu verkaufen.

Aber jetzt bin ich müde, komme morgen dann will ich Dir gerne erzählen, wie unser Leben weiterging, das schlimmste Jahr sollte noch vor uns liegen.

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