Otto W Bringer - Weil wir anders sind

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Kein Ereignis, kein Gedanke in diesem Buch, der nicht fesselt, erkennen lässt: Enis Rôm ist einer, der anders ist, als Sohn von Zigeunern, die die Gesellschaft verachtet und diskriminiert. Anders, weil er nicht darunter leidet. Als Sechsjähriger spielt er perfekt die Geige. Mit achtzehn ist er überzeugt, dass Musik die Menschen toleranter macht. Das Studium am Mozarteum in Salzburg besteht er mit Summa cum Laude.
Immer schon reizte ihn Neues, machte er sich Gedanken; über alles, was er täglich erlebte, in Büchern las. Zweifel an Gott und Religion, Liebe und Eifersucht treiben ihn um. Er schreibt alles auf, um sich selbst zu vergewissern: die Grundlage dieses Buches.
Leser die Musik lieben. vom hilosophischen, religiösen Fragen bewegt werden, von Gewissenkonflikten gequält sind, kommen voll auf ihre Kosten. Es geht um die Beziehung zwischen Mann und Frau, Sehnsucht, endlich ein Zuhause zu haben. Und um die Angst eingesperrt und getötet zu werden – von den Nazis. Weil Anderssein für sie ein Grund ist, ganze Völker umzubringen. Er hat den Vater im KZ sterben sehen und weiß, er kann der Nächste sein.
Wer kann, rette sich selber.

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Sehe mich um: Alles Blühende ist Farbe. Selbst die Häuser frisch gestrichen. Hellrosa, gelb, grün und himmelblau. Blank geputzt die Fenster. Ihre Fassaden anders als in Österreich. Nicht zugespitzt die Giebel. Dächer mit Dachhäuschen. Hier sind sie hoch gezogen zu einem Rechteck. Sehen aus wie Klötze aus dem Baukasten. Nur die Kirchen haben eine andere Form. Eine von ihnen mit barock geschweiftem Giebel. Wie das Stift Melk, weiß und gelb angestrichen.

Zuerst will ich zur Stadtverwaltung. Mich auf einem Formular anmelden. Ein Passfoto dabei, um als Roma die Genehmigung für den Aufenthalt in Bayern zu erhalten. Bevor ich die Staatsbürgerschaft beantrage. Ein anderes Land könnte mir eines Tages mehr bedeuten als Bayern. Ärger jedenfalls will ich keinen. Vor allem aber als anerkannter Bürger beim Mozarteum studieren können. Fast wäre ich über die Stufen der Dienststelle gestolpert. Kann gerade noch die Balance halten. Richte mich auf, vor mir ein Mädchen. Ein hübsches Mädchen. Ein so schönes Mädchen, dass ich fast auf die Knie gesunken wäre. Und ihr einen Heiratsantrag gemacht.

Zwei dunkle Augen strahlen mich an: „Zu wem wollen ʼs denn, der Herr?“ Als Herr hat mich noch niemand angesprochen. Spüre Kribbeln im Nacken, Worte wollen nicht kommen, die gepasst hätten. Ihren Namen kenne ich nicht. Aber ihre Augen strahlen immer noch. Mein Gott, was sag ich nur? Dann kommt heraus, was zufällig richtig ist:

„Den Herrn Vorsteher möchte ich gern sprechen. In einer wichtigen, sehr wichtigen Sache. Es geht um meine Zukunft. Ja, wirklich, mein Leben hängt davon ab, ob er mir genehmigt, hier in Bayern zu bleiben. Damit ich in Salzburg studieren kann. Ich will ein großer Künstler werden. Die Geige spielen auf Festspielen wie Jascha Heifetz, wenn ʼs recht ist.“

„Wer ist Jascha Heifetz? Nie gehört den Namen. Mir wär lieber, Sie spielten auf meiner Hochzeit im nächsten Jahr.

Den Elisabethen-Walzer von Johann Strauß zum Beispiel. Egal, wie Sie heißen. Hauptsache, es reißt uns herum, herum und die Röcke fliegen. Doch da fällt mir ein: Soll ich Sie anmelden, brauch ich Ihren Namen. Wie heißen Sie eigentlich?“ „Enis Rôm.“

„Komischer Name, nie gehört. Wo kommen ʼs denn her?“

„Von Kirchschlag in Österreich.“ Sind Sie und Ihre Eltern dort geboren?“ Soll ich ʼs sagen oder nicht. Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott: „Ich bin in Kroatien geboren. Meine Vorfahren kommen aus Indien. Brauche dringend eine Aufenthaltsgenehmigung.“

„Das ist ja sehr interessant. Sind sie vielleicht der Nachkomme eines Maharadschah? Sagen Sie, haben die noch ein weißes Schloss und viele Diener. Erzählen Sie mir mehr. Oder besser, wir treffen uns heute Abend im Café Zimbel. Dort im Hinterstübchen können wir ungestört plaudern. Ich gehe jetzt zum Chef. Werde ihm den Meldebogen mit Foto und Namen Enis Rôm vorlegen und bitten, ihn zu unterschreiben. Ihm sagen, es ist ein sehr, sehr dringender Fall.“

Geht und lässt einen zurück, der vor lauter Glück die Sprache verloren hat. Sprachlos sagt man doch, wenn ein Gefühl oder eine Tatsache uns überfällt, für die wir keine Worte finden. Sie wird heiraten, sagte sie. Aber vorher von mir wissen, was es mit den Maharadschahs auf sich hat. Ich werde ihr auf der Geige ein so süßes Lied vorspielen, dass sie ihre Hochzeit vergisst. Mich umarmt, küsst vielleicht.

Und ich endlich schmecke, wie Lippen von schönen Frauen schmecken.

Der Flur ist lang. Schwach die Beleuchtung. Andauernd öffnen sich Türen und schließen sich wieder. Mal lautlos, mal krachend. Leute gehen hinein und kommen wieder heraus nach einiger Zeit. Mal scheint der Fall innerhalb einer Minute erledigt. Zorn der Person ins Gesicht geschrieben. Wirft die Tür ins Schloss, dass es knallt. Andermal dauert es eine halbe Stunde. Die Person strahlt, schließt sorgsam die Tür hinter sich. Lächelt jeden an, der ihr auf dem Weg zum Ausgang begegnet. Warte jetzt bereits über eine Stunde. Warum dauert es so lange? Es schien doch, dass sich meine Sache rasch erledigte.

Da kommt sie. Lächelt nicht, ihr Rock verrutscht, die Frisur zerzaust. In der Hand ein Papier: „Hier haben ʼs Ihre Genehmigung. Und viel Glück in Salzburg. Auch als Bayer können ʼs dort studieren.“ Dreht sich, um zu gehen.

„Bleiben ʼs noch einen Augenblick, wertes Fräulein.“ Sie zögert einen winzigen Moment. „Sie wollten doch von mir hören, wie es in Indien ist. Außerdem müssen Sie mir noch die Adresse des Café Zimbel nennen. Wissen ʼs doch, fremd bin ich hier – und so allein.“ Versuche ein trauriges Gesicht zu machen.

„Fridolfinger Straße 120. Passt ʼs um 19 Uhr?“ Das Fräulein wartet meine Antwort nicht ab. Geht, dreht sich nicht um und winkt nicht. Sie geht und wird wieder da sein. 19 Uhr im Café Zimbel, Fridolfinger Straße 120. Die Kirchturmuhr wird mir helfen, pünktlich zu sein.

Habe jetzt allen Anlass, glücklich zu sein. Ich werde in Salzburg studieren. Die Zulassung schnell bekommen mit meinem Talent. Salzburg zwar auf österreichischem Gebiet, aber so nahe an Bayern, sodass ich bisher meinte, es läge auf bayrischem Gebiet. Die alte Karte zerfleddert, keine Grenze erkennbar. Die auch in der täglichen Praxis keine ist. Auf dem Weg hierher hörte ich den Leuten auf Marktplätzen zu, wenn sie redeten. Wollte wissen, wie sie denken und was sie für gut und was für schlecht halten. Heraushören, woher sie kommen, wohin sie wollen. Bauern und Bäuerinnen an den Ständen bat ich um einen Apfel, eine Möhre, ich sei ein fahrender Musikant.

Manchmal forderten sie mich auf, Geige zu spielen.

Hab ʼs gerne gemacht. Viele Leute blieben stehen, hörten mir zu. Warfen Geld in die Mütze. Soviel kam meist zusammen, dass ich nicht hungern musste. Brunnen in jedem Dorf, in jeder Stadt, mit frischem Quellwasser, den Durst zu stillen. Ein Heuschober, in den ich mich abends verkroch, um zu schlafen. Die in Häusern wohnen, in geheizten Zimmern schlafen, haben keine Ahnung. Wie Heu duftet. Zu Träumen anregt, die unter dicken Kissen nicht kommen, um wahr zu werden.

Hörte Leute miteinander reden: Österreicher und Bayern wechseln laufend die Seiten. Auch viele Titmoninger. Sah sie in Pferdekutschen. Einige sogar in einem Auto. Die meisten aufs Fahrrad steigen, den Korb auf dem Ständer. Fragte eine junge Frau: „Wohin die Reise?“ Sie guckte erstaunt, lächelte:

„Einkaufen in Salzburg, was sonst? Österreichische Schmankerln genießen. Ein Glas Schampus trinken. Mozartkugeln, mit Marzipan, Pistazien und Nougat gefüllte Schokolade nehme ich mit nachhause für meine Mama.“

Einmal im Monat bleiben wir bis zum Abend, erzählte mir der Mann im Zeitungskiosk. „Besuchen ein Theater oder ein Konzert, das es auf diesem Niveau selbst in München nicht geben soll.“ Das Flair der Stadt Salzburg muss einmalig sein. Menschen aus aller Welt kommen. Das Leben auf eine andere Art zu genießen.

Vertrödele die Zeit bis zum Abend. Endlich dann auf der Fridolfinger Straße. Auch die zieht sich hin, windet sich einmal und ist immer noch lang. So lang, dass ich kein Ende sehe. Immer weniger Häuser. Niedrigere. Dann nur noch Hütten in Schrebergärten. Ein großer Platz, eingezäunt und zwei Tore aus Balken mit Drahtgitter. Wie ich sie von Fußballplätzen kenne. Eine letzte Laterne und dann keine mehr. Bin ich hier richtig? Habe ich mich verhört? Ein Auto kommt mir entgegen, seine Scheinwerfer blenden mich. Hupt auch noch, will einer mich von der Straße verscheuchen? Jetzt verjagen uns sogar Autos, verdammte Blechkiste.

Da quietscht diese Kiste, Räder rutschen, Kies spritzt zur Seite. Tür öffnet, eine Frau steigt aus, winkt: „Hallo, kommen ʼs Herr Enis. Steigen ʼs ein. Hält eine Wagentür auf. Noch nie bat mich eine Frau, einzusteigen. Noch nie saß ich in einem Auto. Sehe sie an, lange an. Ist sie ʼs oder ist sie ʼs nicht? Dieselbe, die mir die Bescheinigung besorgte. Es dauerte, als holte sie am Brunnen einen Eimer Wasser für ʼs Federvieh. Aber glücklich, als sie mir das wichtige Papier übergab. Es ist dieselbe Frau jetzt neben mir am Steuer. Souverän wie ein Mann. Löst mit Rechts einen Griff, es ruckt. Die Linke reißt das Lenkrad rum. Der Wagen dreht sich um hundertachtzig Grad in die Richtung, aus der er kam. Schießt dann wie ein Pfeil so rasch, dass ich für einen Moment die Augen schließe und mir einbilde zu fliegen. Ja, abheben möchte ich und mit ihr ganz allein hinauf zu den Sternen. Und auf der Venus landen. Das wärʼ was.

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