Otto W Bringer - Weil wir anders sind

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Kein Ereignis, kein Gedanke in diesem Buch, der nicht fesselt, erkennen lässt: Enis Rôm ist einer, der anders ist, als Sohn von Zigeunern, die die Gesellschaft verachtet und diskriminiert. Anders, weil er nicht darunter leidet. Als Sechsjähriger spielt er perfekt die Geige. Mit achtzehn ist er überzeugt, dass Musik die Menschen toleranter macht. Das Studium am Mozarteum in Salzburg besteht er mit Summa cum Laude.
Immer schon reizte ihn Neues, machte er sich Gedanken; über alles, was er täglich erlebte, in Büchern las. Zweifel an Gott und Religion, Liebe und Eifersucht treiben ihn um. Er schreibt alles auf, um sich selbst zu vergewissern: die Grundlage dieses Buches.
Leser die Musik lieben. vom hilosophischen, religiösen Fragen bewegt werden, von Gewissenkonflikten gequält sind, kommen voll auf ihre Kosten. Es geht um die Beziehung zwischen Mann und Frau, Sehnsucht, endlich ein Zuhause zu haben. Und um die Angst eingesperrt und getötet zu werden – von den Nazis. Weil Anderssein für sie ein Grund ist, ganze Völker umzubringen. Er hat den Vater im KZ sterben sehen und weiß, er kann der Nächste sein.
Wer kann, rette sich selber.

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„Jelena ist doch bald volljährig, frag sie doch, ob sie mich heiraten will. Sagt sie Ja, heirate ich sie. Sagt sie Nein, ist Deine Liebesmüh ohnehin für die Katz“. Damit hatte mein Vater nicht gerechnet. Sehe Augen funkeln, zornig und beleidigt gleichermaßen. „Das werden wir gleich sehen.“ Stiefelt davon und war nach wenigen Minuten zurück: „Sie hat nein gesagt.“

Hurra ich habe gewonnen. Rau die Stimme meines Papas: „Aber ich habe ihren Eltern klar gemacht, wenn sie meinen Sohn nicht heiratet, werde ich dem Pfarrer melden, dass sie mit einem Freund geht, obwohl sie noch nicht volljährig und verheiratet ist.“ So hatte ich meinen Erzeuger noch nie erlebt. Schäme mich für ihn. Hätte es rückgängig gemacht, wäre es möglich. Jelena liegt den ganzen Tag auf der Matratze. Heult und will nichts essen. Sie tut mir leid, aber wie kann ich ihr helfen? Ihre Eltern müssten es besser wissen. Meine haben mich bisher immer beraten, gesagt, was gut ist für mich oder nicht. Bis jetzt war ich zufrieden. Nun ist alles anders, auch bei uns. Mein Papa ein Denunziant, meine Mama schweigt. Und ich?

Dunkle Regenwolken über uns, dem ganzen Clan hier in Kirchschlag. Dämmrig wird ʼs früher als sonst, kommt mir vor. Zünde das Feuer an fürs Abendessen. Mama hat ein Huhn geschlachtet, ohne ein Wort zu verlieren. Gerupft und ausgenommen, gewürzt mit Thymian, wie ich es kenne und liebe. Aber freuen kann ich mich nicht. Bisher hatten wir beim Essen am stärksten das Gefühl, wir gehören zusammen. Niemand kann uns trennen. Was immer passiert von außen. Jetzt geht ein Riss durch unsere Familie. Riss, der tief geht. Papa auf der einen, ich auf der anderen Seite. Und Mama irgendwie dazwischen. Ich werde nach dem Essen mit ihr reden, wenn Papa hinunter an den Bach gegangen, seine Pfeife zu rauchen.

Mama schweigt, sieht mich an mit traurigen Augen. Weiß nicht recht, wie ich anfangen soll: „Liebe Mama, ich kann mir gut vorstellen, dass Du jedem von uns Recht geben möchtest, Papa und mir. Du respektierst ihn als Oberhaupt der Familie und liebst mich, Dein einziges Kind. Er will mich unbedingt mit Jelena verheiraten. Und ich will nicht. Jetzt hat sie nein gesagt und das Dilemma ist groß. Papa kriegt sie nicht und ich auch nicht. Selbst wenn ich sie hätte heiraten müssen, weil ich es versprochen. Sie will nicht. Liebt ihren Freund und will ihn heiraten, wenn ihre Eltern es erlauben.“

Weiß im Moment nicht, was ich noch sagen soll. Keine Idee, was ich wirklich hören will. Da spricht Mama schon.

Mit leiser Stimme, als dürfte es niemand hören außer mir:

„Du hast Recht, ich will allen immer zu Gefallen sein. Jeden wissen lassen, seine Meinung ist auch meine. Ihm das Gefühl geben, ich liebe ihn und vertraue ihm. Bloß keinen Streit provozieren. Haben genug Ärger mit anderen. Als ich mit Dir schwanger war, hat Dein Vater mich regelrecht verwöhnt. Als liebte er mich. Vielleicht war es auch sein schlechtes Gewissen, das ihn trieb. Egal, ich fühlte mich umsorgt. Und es war gut so.

Er kochte mir leckeres Essen. Wusch die Wäsche. Bat die Nachbarin, einzukaufen, damit er bei mir sein konnte.

Spielte nur für mich auf seinem Akkordeon. Brachte mir jeden Tag eine frisch gepflückte Wiesenblume. Durfte nichts Schweres tragen. Er nahm es mir ab, sobald er mich sah. Sagte: Ich möchte, dass wir noch viele Kinder bekommen. Und Du nicht einen Tag, nicht eine Stunde darunter leiden musst. Und dann kamst Du.“

Mama schweigt und scheint nachzudenken. Ihre Augen werden feucht: „Ein Jahr später wurde ich wieder schwanger. Hatte aber schon bald Beschwerden. Mir war, als bewegte sich etwas in meinem Leib. Dann wieder fühlte es sich an, als wäre es ein Stein. Schwer wie ein Kilogewicht. Alles zog nach unten. Einen richtigen Arzt konnten wir uns damals nicht leisten. Zu einem Quacksalber wollte ich nicht. Wer weiß, was mir dann passiert wäre. Wenn der mit einer Zange oder sonst was in meinem Leib herumgestochert. So quälte ich mich sieben Monate mit etwas herum, das ein Kind werden sollte. Bis eines Tages Dein Papa nicht mehr mitansehen konnte, wie ich litt. Holte die Hebamme aus dem Dorf, die Mitleid mit mir hatte. Mich untersuchte, ohne Geld dafür zu verlangen. Holte einen kleinen Körper aus mir heraus. Es war ein Mädchen, tot“.

Mama seufzt, die Augen geschlossen. Als wollte sie nicht sehen, was sie damals sehen musste. Wischt mit der Hand die Tränen weg. Versuche mir vorzustellen, wie ein Baby wohl aussieht, wenn ʼs noch nicht fertig ist?

„Ich habe mit Deinem Vater danach lange Zeit nicht geschlafen. Du bist jetzt volljährig und sollst es wissen.“ Hebt den Kopf, ihre dunklen Augen begegnen meinen: „Mann und Frau müssen sich ganz nahe sein, sich sehr lieben. Miteinander schlafen, so sagt man. Weil es meist im Bett geschieht. Siehst Du Deine Frau nackt, bevor sie das Nachthemd anzieht, erregt es Dich. Auch, wenn ihre Hand Deinen nackten Körper berührt. Dein Glied wird kräftig und steif und Du hast Lust, es in den Leib der Frau hineinzustoßen. Weißt noch nicht wie. Gelingt es Dir, steigert sich Deine Lust und Dein Glied stößt Samen aus. Damit er ein Ei im Leib der Frau befruchtet. Gott hat uns so erschaffen, damit daraus ein neuer Mensch entsteht. Schwanger ist die Frau dann. Während neun Monaten entsteht aus Same und Ei in ihrem Bauch ein Baby. Sicher hast Du schon schwangere Frauen gesehen. In ihren letzten Schwangerschaftswochen wird ihr Bauch zusehends dicker. Niemand kann es übersehen. Die meisten freuen sich. Andere sagen: oh je, schon wieder.

Gott hat nicht gewollt, dass wir noch mehr Kinder bekamen. Aber Du, mein lieber Enis, wirst uns mit vielen Kindern glücklich machen. Denn sie sind die Zukunft unseres Volkes. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du die richtige Frau findest. Die Dir beibringt, zu lieben. Wie Mann eine Frau lieben muss. Damit sie bereit und in der Lage ist, öfter als einmal neun Monate Schwangerschaft auszuhalten. Seid beide glücklich, wer auch immer Deine Frau ist.

Noch eines: Es gibt auch Roma Frauen, die eine Frau lieben und Männer einen anderen Mann. Fasziniert vom Körper des anderen. Natur hat es in ihnen so angelegt. Lass Dich nicht dazu herab, sie als Lesbe oder Schwule zu beschimpfen. Sie sind Roma wie Du und ich. Schlimm genug, was andere ihnen antun.“

„Danke für Dein Vertrauen Mama, mir zu sagen, was auch mich als Mann erwartet. Aber ich werde erst studieren, als Geigenspieler mehr Geld verdienen als alle Roma-Väter zusammen. Bevor ich eine Frau suche. Mit ihr schlafe, um Kinder zu zeugen. Hoffe, Du wenigstens verstehst mich. Papa ist ja geradezu besessen, mich zu verheiraten. Ich liebe Euch beide, aber ich liebe auch mich. Es wird etwas Großes aus mir werden, spüre es und bin ganz sicher, dass es auch Euch gefällt.

Eines Tages wird die rastlose Wanderschaft ein Ende haben. Ihr werdet wie ich ein Haus besitzen. Papa einen Beruf ausüben, der ihn befriedigt. Könnte mir vorstellen, Ihr eröffnet einen Laden mit Zigeunerartikeln. Die Leute sind ja regelrecht verrückt auf solche Sachen. Jetzt nach dem Krieg begehrt wie Schmuck aus Silber und Gold. Die Zeit der Uniformen ist vorbei. Jede Vorstellung in der Oper ausverkauft, in denen Zigeuner eine wichtige Rolle spielen: «Carmen», Trovatore», die Operette «Zigeunerbaron». Bunte Kleider, Jacken, Schals in Mode. Für Roma typische Instrumente, Geigen, Harmonikas und Gitarren finden reißenden Absatz.“

Draußen vor der Polizeistation von Kirchschlag sehe ich ein Plakat, das freien Grenzübergang nach Bayern anzeigt. Wahrscheinlich haben sie es ausgehängt, weil sie uns loswerden wollen. Egal, wir packen. Alle packen, rufen sich Mut zu. Auf geht ʼs ins gelobte Land. Wie Juden in die Heimat ihrer Vorväter, kommt mir vor. Papa noch mürrisch, schweigt. Packt den Hausrat, die Wäsche und sagt kein einziges Wort. Spannt die Pferde vor, schweigt immer noch. Ein zweites musste sein, denn unser Wagen ist schwer mit dem Anhänger. Voll gepackt mit Töpfen, Pfannen und Geschirr in Kisten. Hühner und Enten.

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