Otto W Bringer - Weil wir anders sind

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Kein Ereignis, kein Gedanke in diesem Buch, der nicht fesselt, erkennen lässt: Enis Rôm ist einer, der anders ist, als Sohn von Zigeunern, die die Gesellschaft verachtet und diskriminiert. Anders, weil er nicht darunter leidet. Als Sechsjähriger spielt er perfekt die Geige. Mit achtzehn ist er überzeugt, dass Musik die Menschen toleranter macht. Das Studium am Mozarteum in Salzburg besteht er mit Summa cum Laude.
Immer schon reizte ihn Neues, machte er sich Gedanken; über alles, was er täglich erlebte, in Büchern las. Zweifel an Gott und Religion, Liebe und Eifersucht treiben ihn um. Er schreibt alles auf, um sich selbst zu vergewissern: die Grundlage dieses Buches.
Leser die Musik lieben. vom hilosophischen, religiösen Fragen bewegt werden, von Gewissenkonflikten gequält sind, kommen voll auf ihre Kosten. Es geht um die Beziehung zwischen Mann und Frau, Sehnsucht, endlich ein Zuhause zu haben. Und um die Angst eingesperrt und getötet zu werden – von den Nazis. Weil Anderssein für sie ein Grund ist, ganze Völker umzubringen. Er hat den Vater im KZ sterben sehen und weiß, er kann der Nächste sein.
Wer kann, rette sich selber.

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Also ziehen wir weiter, wohl oder übel. Den schlechten Ruf der Roma im Gepäck, wohl oder übel. Wer will schon dort leben, wo alle ihn verachten? Jeden persönlichen Kontakt vermeiden? Hätten wir nicht Wagen und Pferd, müssten wir zu Fuß gehen. Schuhe aus Eisen tragen, die nie verschleißen. Muskeln aus Kupferdraht in Armen und Beinen, die nicht streiken. Und traben, immer nur traben. Vorwärts irgendwie, ohne festes Ziel vor Augen. Rückwärts sind alle Tore verschlossen. Zigeuner will niemand auf seinen Straßen sehen, in keinem Geschäft. Dulden sie nur für eine Stunde. Als Musikanten auf dem Markt. Auf Festivitäten Geige spielende Sonderlinge. Deshalb müssen wir draußen, vor einer Stadt eine Bleibe suchen, nicht drinnen. Erlaubt nur für eine begrenzte Zeit. Da, wo man uns nicht sieht.

Hört vielleicht bei günstigem Wind eine Geige schluchzen. Harmonika den Ton in die Länge ziehen, als könnte er nicht aufhören. Ich träume, eines Tages werde ich als der Welt bester Geiger ein Schloss besitzen. Und allen Roma, die ich kenne, eine Parzelle meines Grundbesitzes schenken. Die sie ihr eigen nennen können, und ein Haus darauf bauen, zuhause sein. Ihren Kindern einen Hauslehrer besorgen und Vernünftiges lernen lassen. „Heilige Sara hilf mir der beste Geiger zu werden“ bete ich jeden Tag.

Was erwartet uns im Mai?

Alles blüht, die Sonne scheint. Lässt hoffen. Lese eine Überschrift in der Zeitung, die Interessantes verspricht: «Bayern hat seine Grenzen für Sinti und Roma geöffnet». Neues werde ich erfahren, vielleicht auch in Büchern lesen, was es hier nicht gibt. Eine neue Welt wird sich dort auftun. Papa ließ mich den ganzen Artikel laut vorlesen, nachdem er alle Nachbarn dazu gerufen hatte. Als ich fertig war, redeten alle durcheinander, lachten und riefen: „Wann fahren wir?“ „Alle zusammen oder nacheinander?“ „Nehmen wir die Tiere mit?“ „Den Rosenstrauch, den wir pflanzten?“ „Müssen wir uns abmelden bei der Polizei? Oder bei Nacht und Nebel verschwinden?“ „Ich bleibe hier“, beharrte mein Großvater und zündete sich eine Zigarre an. Die letzte aus seinem Etui. Als wollte er hier sterben. Je älter Menschen werden, umso mehr hängen sie an dem, was sie kennen und wertschätzen. An Orten zu sterben, die sie lieben.

Soviel hatte ich schon begriffen. Ein Haus haben wir Roma nicht, ein Auto schon gar nicht. Außer Pferd, Wagen, Hausrat und Musik-Instrumenten nur das, was wir am Leibe tragen. Und etwas, was klein ist, in den Beutel der Frau oder in die Hosentasche des Mannes passt. Ein Zigarrenetui zum Beispiel. Eine Mundharmonika.

Wir bleiben, bis wir Genaues wissen. Zeitungsmeldungen sind oft nur Enten. So sagt man doch, wenn nicht stimmt, was sie schreiben. Oder? Bald werde ich achtzehn. Bei uns Roma bin ich dann volljährig. Kann selbst bestimmen, was ich tun will. Wohin ich reise, wie ich meine Tage verbringe. Mit welchem Mädchen ich spazieren gehe. Oder lieber allein im Wald Hirsche beobachte, wenn sie gegeneinander kämpfen. Die Hirschkuh abseits im Wald, erwartet den Sieger. Oder Heidelbeeren pflücke und verdrücke, eine nach der anderen. Die Strahlen der untergehenden Sonne beobachte, wenn sie wie Langfinger Baumstämme abtasten. Als suchten sie mich.

Ich aber will studieren. Auf einer Musik-Akademie. Mein Geigenspiel verbessern. Bis ich so gut bin wie der Spanier Pablo de Sarasate war. Ich hatte einiges über ihn gelesen.

Jeden Groschen gespart, den ich nicht abgeben musste nach einem Spiel in der Stadt. Und billige Bücher gekauft, die es in sogenannten Antiquariaten massenweise gibt. Sie heißen so, weil ihre Bücher alt sind und unmodern. Verstaubt, die Seiten eingekniffen, mit Bleistift an den Rand gekritzelte Bemerkungen. Die Meinung des vorigen Lesers zum Thema verraten, konnte ich sie entziffern. Wissbegierig geworden, will ich lernen, was ich nicht weiß. Neues zu entdecken entspricht meiner Natur. Wie der Geige immer neue Töne zu entlocken. Töne, die wie Sehnsucht klingen. Nach allem, was dauert und nicht stirbt. Lebendig ist und unser Leben beeinflusst.

Lese Bücher über eine längst vergangene Zeit, die man Antike nennt. Daher der Name Antiquariat. Am liebsten solche über die Geschichte der Völker, ihre Kultur und Kunst. Das antike Griechenland. Gräber der Etrusker. Roms Weltmacht. Goethes Reise nach Italien. Lebensläufe von Johann Sebastian Bach, Händel, Mozart und Gustav Mahler. Musik-Lexika, in denen auch Violinkonzerte beschrieben sind. Mit Auszügen aus Partituren, sodass ich sie spielen konnte. Wenn ich berühmt bin, kann ich mir alle Notenbücher der Welt leisten. Und spielen in den Konzerthäusern von Wien, Berlin, London und New York.

Papa eines Morgens: „Mein lieber Enis, ab heute bist Du volljährig und heiratsfähig.“ Oh je, vergessen. Aber besser den eigenen Geburtstag als den von Mama oder Papa.

„Eine Braut haben wir für Dich bereits ausgesucht. Jelena, die Tochter unserer Freunde hier am Platz. Sie ist etwas jünger als Du, kann aber gut kochen, stricken, nähen und Kleider flicken. Wie mir ihre Eltern versicherten. Außerdem hat sie noch sechs Geschwister. Beweis dafür, dass in ihrer Familie viele Kinder geboren werden. Du bist leider ein Einzelkind geblieben. Gott hat es so gewollt.“ Sieht meine Mama an, die nickt. Gottergeben wie es scheint. Überrascht von diesem Überfall weiß ich nicht, was ich darauf sagen soll. Dann platzt es aus mir heraus:

„Bin ich volljährig, wie Du sagtest, oder bin ich es nicht?“

Warte seine Antwort nicht ab. „Kann also selbst bestimmen, welche Frau ich heirate. Und ob überhaupt: Damit Ihr ʼs wisst, ich werde jetzt noch nicht heiraten. Zuerst Musik studieren im Geigenfach an einer Akademie oder Universität. In München, Nürnberg oder Augsburg. Sobald wir bayrischen Boden betreten haben. Jeder von uns die Genehmigung, im Lande zu bleiben. Habe ich sie in der Tasche, bin ich weg“.

In Österreich hatten wir vor Jahren relativ leicht Plätze gefunden, auf denen wir bleiben durften. Die Posten an der Grenze ließen alle durch, die sich nicht auffällig benahmen. Aus der Hosentasche ein postkartenkleines Papier herausziehen genügte. Grenzer glauben zu lassen, es sei eine amtliche Bescheinigung. Wir willkommen mit unseren Instrumenten. Menschen, die Geige, Gitarre, Kontrabass, Flöte oder Akkordeon spielen, können nicht böse sein. Es schien ein freiheitlicher Geist eingekehrt. Der Erzherzog ein kunstliebender Mann. Holte berühmte Musiker an seinen Hof. Aus allen Ländern Europas die besten. Sogar «Jascha Heifetz» aus New York angereist. Der derzeit weltbeste Geiger ist in Schönbrunn aufgetreten. Und alle, die es sich leisten konnten, sind dorthin geeilt. Sogar mit einem Stehplatz zufrieden gewesen. Denn ausverkauft waren die Konzerte bereits Wochen vorher. Wozu ein Bericht in der Zeitung alles gut ist. Bestärkt es mich in meinen Plänen. Heiraten jetzt? Nie und nimmer!

„Du kannst nicht einfach tun, was Dir passt.“ Mein Papa aufgebracht, wie ich ihn nicht kenne. „Volljährig hin, volljährig her. Auf Deine Eltern musst Du Rücksicht nehmen. Wünsche erfüllen, die ihnen Herzensanliegen sind. Wie diese Heirat. So wie wir Deine erfüllten, wenn sie Dir Freude bereiteten. Ein Notenheft mit Bach-Sonaten schenkten, als Du es Dir wünschtest. Liebst Du uns denn nicht mehr?“ „Aber doch liebe ich Euch, Dich meinen Vater und meine Mutter. Von ganzem Herzen liebe ich Euch.“

Denke im Stillen, ich liebe aber auch mich. Meine Wünsche will ich mir erfüllen. Darf ich es nicht, tut es weh, sehr weh. Mehr als es Eltern weh tut, geht ein Kind aus dem Haus. Es ist der Lauf der Dinge, seit Menschen Kinder kriegen. Sie selbst sind ja auch gegangen. Von Klagen ihrer Eltern haben sie mir nie etwas erzählt. Außerdem, was soll ich mit einer Jelena anfangen, die nicht mit mir redet? Schon länger nicht. Nicht mal mit mir Pingpong spielt, liebt sicher einen anderen. Meiner ganz sicher rutscht mir spontan heraus:

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