Barrett, SydMastermind der frühen experimentellen Pink Floyd. Nach Drogenproblemen in den 70ern wenig erfolgreiche experimentell-seltsame Soloplatten; † 2006.
Basie, CountSchwarzer Pianist und Leiter einer der langlebigsten, extrem swingenden US- Big Bandsdes Jazz (seit 1935).
BaßTiefste Männerstimme/tiefste Stimme eines Musikstückes als rhythmische oder melodische Stütze - ausgedrückt durch Elektro-Baßgitarre, Kontrabaß, Baßposaune, Synthesizer, Baßpedal der Orgel etc.. Slap-Baß ist eine Spielweise, bei der die meist viersaitige Baßgitarre mit dem Daumen so hart angeschlagen wird, daß ein percussiver, knallender Klang entsteht (Larry Graham von Graham Central Station, Stanley Clarke).
Bassey, ShirleyDie 1937 in Cardiff geborene Sängerin startete mit gepresster, aber enorm voluminöser Stimme schon Mitte der 50er erfolgreich, hatte 1964 mit dem „James-Bond“-Titelsong „Goldfinger“ ihren größten Erfolg, den sie mit zwei weiteren Bond-Titeln in Erinnerung hielt und der sie auch bei abnehmender Tätigkeit zu einer Ikone werden ließ („The Rhythm Divine“ 1987 für Yello).
Bates, TheDeutsche Punkband, die Mitte der 90er mit Coverversionenbekannter Hits erfolgreich wurden (z.B. „Hello“ von Shakespears Sister oder „Billie Jean“ von Michael Jackson).
Bathorygalten ab Mitte der 80er als schlichte Venom-Kopie (schnell, brachial, punkig mit okkulten Texten). Mit „Under the Sign of the Black Mark“ gab sich die schwedische Band, die lange Zeit nur aus einem Mitglied, Quorthon, bestand, deutlich brutaler und kann neben Possessed oder Celtic Frostals einer der krassen Vorreiter des Death- und Black-Metalgelten (mit rauh krächzendem Sänger). Zum Trio angewachsen flossen 1990 keltische Musik und mystische Texte ein; 1995 brachte die Band wieder zwei Black-Metal-Platten heraus, die allerdings der Kritik nicht gefielen. 2004 starben Quorthon und Band.
Batt, Mike(v, k) Zwischen üppig instrumentiertem Musical und Pop ab Ende der 70er.
Batten, JenniferVirtuose („Tapping“) US-Gitarristin 1987 bis `97 bei Michael Jackson beschäftigt und `98 geadelt durch Aufnahme in die Band von Jeff Beck.
BauchklangWiener Sextett zwischen Dub und Hip Hop - nur vokal! Keine Instrumente! (2001 „Jamzero“).
BauhausDie 1977/`78 in England gegründete Band erweiterte die Strukturen des Punk musikalisch offen um depressiven Gesang und mystisch-bizarre Texte und sind somit neben Joy Division Mitbegründer des Gothic-Wave ( Dark Wave). Nach Trennung von Sänger Peter Murphy machte die Band unter dem Namen „Tones on Tail“ und später „Love and Rockets“ (Ende der 80er in Amerika mit dem poppigen Hit „So Alive“) unter Führung von Gitarrist Daniel Ash weiter, der jetzt auch (melodiös und weniger depressiv) singt. 1998 reformiert und 2005 - 08 nochmal.
Bay City RollersTeenie-Band der 70er.
Beach Boys, Thehatten in den frühen 60ern mit unbeschwertem Pop Erfolg in Sachen „Sommer, Sonne, Surfen“. Ihr hoher, komplexer Chorgesang war mit den Beatlesund dem aufkommenden Westcoast-Sound trotz ausgefeilter Arbeiten („Pet Sounds“ war 1966 der letzte große Erfolg) nicht mehr gefragt, so daß sich die Band nach langer Krise (vor allem nach dem drogenbedingten Ausscheiden des musikalischen Kopfes Brian Wilson) bis heute mit kleineren Comebacks bescheiden mußte.
Beastie BoysWeißes amerikanisches Hip Hop-Trio (Ursprung in der Punk-Szene), das Mitte der 80er mit Metal-Rap und frechem Image groß raus kam. Mitte der 90er nach 70er-Funk-orientiertem Hip Hop plötzlich wieder derber Punk und instrumentaler „Easy Listening“-Jazz.
Beat(Schlag) Dem rhythmischen Hauptakzent eines Musikstückes wird eher streng gefolgt (wie beim Walzer oder dem Blues), oder Zwischenschläge werden verschleppt (im Rock) oder vorwärtsgetrieben (Stilmerkmal des Jazz, vor allem im Swing). Der Begriff wurde in den 60ern als britische Weiterentwicklung ( Beatles) des Rock`n'Roll gefeiert. Seit den 80ern ist der Beat oft charakteristisches und einziges Unterscheidungsmerkmal im Dancefloormit z.B. Disco-, Break- oder Techno-Beats; ( bpm= beats per minute /Schläge pro Minute).
Beat FarmersAmerikanischer Gitarren-Rock; mit dem ungewöhnlich abwechslungsreichen 87er-Album „The Persuit of Happiness“ kurzzeitig erfolgreich; immer noch aktiv.
Beat, TheHervorragende britische Band mit starken Ska-Einflüssen und zahlreichen Toasting- Einlagen um die hochkarätigen Musiker Ranking Roger und Saxa. Entwickelte sich Anfang der 90er in kommerziellerem Gewand unter dem Namen General Public zu einer weiterhin qualitativ wertvollen Musiker-Formation.
Beatlemaniabezeichnet die unglaubliche Hysterie um die Beatlesund deren immensen Einfluß auf die Jugend und Musikindustrie (vor allem in Amerika als „British Invasion“). Rasende Verkaufszahlen für Gitarren und kreischende weibliche Teenager (die, bevor sie womöglich ohnmächtig umfielen, jedes Konzert mühelos übertönen konnten) waren jahrelang ebenso an der Tagesordnung wie die andauernde Belegung der ersten Chart-Plätze durch die Beatles, die laut John Lennon „nun populärer als Jesus“ seien.
Beatles, TheJohn Lennon (v, g, k), Paul McCartney (v, b, g, k), George Harrison (g, v), Ringo Starr (d, v); 1960 -`70; aus Liverpool. Auf einem scheinbar einfachen Fundament von Rock`n'Roll, Mersey-Beat und englischer Folklore verstanden es die Beatles, eine derartige Fülle von althergebrachten und experimentell-neuen Strömungen in Musik, Industrie und Jugend-/Gesellschafts-Kultur zu vereinen, daß bis heute ein derartig ununterbrochenes, musikalisches Niveau zusammen mit unglaublichem gesellschaftlichem Einfluß nie wieder erreicht wurde. Seien es ihre „langen“ Haare (Pilzköpfe) oder ihre immensen Auswirkungen auf die amerikanische Musikindustrie ( Beatlemania), ihre schier unerschöpflichen melodischen Fähigkeiten, musikalischen Ausdrucksweisen (oft genial neuartig produziert von George Martin) oder textlichen Raffinements: in dieser Summe ist die Rockmusik ohne die Beatles undenkbar. Den „neuen“ Song „Free as a Bird“ 1996 hielten daher nicht nur Kritiker für überflüssig.
Beats International Dancefloor-Projekt mit deutlichem Reggae-Einschlag aus Brighton um Mastermind Norman Cook. Die innovative Band arbeitete zunehmend mit den Ragga-Haudegen „Daddy Freddy“ zusammen und hatte nur einen Hit („Dub be Good to me“ 1990).
Beau BrummelsAmerikanische Spät-60er im Stil der psychedelischen West-Coast-Bands.
Beautiful SouthEnglischer eingängiger und heiterer Gitarren-Pop der 90er von Ex-Mitgliedern der Housemartins gegründet.
BebopExtrem komplexe, schnelle, improvisationsreiche Jazz-Variante um die Giganten Charlie Parker (s), Dizzy Gillespie (t), Thelonious Monk (p), Bud Powell (p), Charles Mingus (b), Oscar Pettiford (b), Kenny Clarke und Max Roach (d) seit Anfang der 40er. Hard BopSpielweise dem Bebop Ende der 50er etwas geradliniger nachfolgend; Einflüsse aus Bluesund Gospel.
Bechet, Sidney(1897 -1959) Wichtiger Klarinettist und früher Improvisator des Jazz.
BeckDer amerikanische Musiker gehört mit seiner abenteuerlichen Mischung aus Grunge, Hip Hop, Countryusw. zu den gefragtesten Vertretern der Alternative-Bewegung; „Loser“ 1994.
Beck, Jeff1965 verließ der exzentrische Brite die Yardbirds und nahm mit Sänger Rod Stewart zwei der ganz frühen englischen bluesbetonten Hardrock-Alben auf. Nach der „Jeff Beck Group“ (mit Soul-Touch) und einem Versuch mit „Beck, Bogert & Appice“ (Vanilla Fudge) war er Mitte der 70er mit Fusion-Alben (Jan Hammer) erfolgreich und zu Recht als großer Gitarren-Virtuose gehandelt. Danach übte er sich in weiterhin technisch meisterhaften, aber wenig erfolgreichen Projekten (Rock`n´Roll) und ständig als Gastmusiker bei Kollegen (von Stanley Clarkebis Tina Turner). Seit der Jahrtausendwende modern, heftig runderneuert, plötzlich extrem anerkannt und ein begnadeter Talentförderer für u.a. Jenifer Battenoder Tal Wilkenfeld.
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