Harry Luck - Das Lexikon der uncoolen Dinge

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Was spricht eigentlich gegen ein bisschen Spießigkeit? Harry Luck bekennt sich zu Schrankwand im Wohnzimmer, zu ZDF und Eierlikör. Von A wie Apfelsaftschorle bis Z wie Zahnputzbecher knöpft er sich alle uncoolen Dinge vor, die man sich gönnen sollte. Ein augenzwinkernder Aufruf zum gepflegten Spießertum.

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Harry Luck

Das Lexikon der uncoolen Dinge

Wie spießig ist das denn? Von Eierlikör bis Gartenzwerg / Mit einem Vorwort von Manuel Andrack

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis Titel Harry Luck Das Lexikon der uncoolen Dinge Wie spießig - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Harry Luck Das Lexikon der uncoolen Dinge Wie spießig ist das denn? Von Eierlikör bis Gartenzwerg / Mit einem Vorwort von Manuel Andrack Dieses ebook wurde erstellt bei

Vorwort

Wie spießig ist es, ein Buch zu schreiben?

Eierlikör

Filterkaffee

Bausparen

Lieblicher Wein

ZDF

Die Autorität der roten Ampel

Über das Klauen von Zeitungen und Christbäumen

Pauschalurlaub in Deutschland

Wertstoffhof

Opel

Prenzlberg

Korrekte Rechtschreibung

Treueherzen

Kleingarten

Gartenzwerg

Laubbläser

Tchibo

Doggy Bag

In D-Mark umrechnen

Kein Lebkuchen vor dem 1. Advent

Hut tragen

Handy abschalten

Schrankwand

Alkoholfreies Bier

Kegeln

Badetag

Warmduschen

Zeitung lesen

Mittagsschlaf

Mittagessen

Im Sitzen pinkeln

Die Party als Erster verlassen

Bus fahren

Tapeten

Fondue

Neubauwohnung

Spieleabend

Sammeln

Ansichtskarten schreiben

Zitronenteegranulat

Siezen

Stofftaschentuch

Zahnputzbecher

Haustiere

Trinkwasser sprudeln

Butterbrot

Leitz-Ordner

Vierlagiges Toilettenpapier

Blockflöte spielen

Frühbucherrabatt

Wandern

Löffelchenstellung

Türklinken reinigen

Sonnenbrille

Schlager hören

Gardinen

Krimis

Schuhe anbehalten

Faxe verschicken

Aktenkoffer

4711

Tischabfallbehälter

Jeanshemd

Applaus, Applaus, Applaus – Beifall im Flugzeug

Zugabe – Chris de Burgh, das Fleisch gewordene Kurzarmhemd

Impressum neobooks

Vorwort

Das Lexikon der uncoolen Dinge

Wie spießig ist das denn? Von Eierlikör bis Gartenzwerg

Von Harry Luck

Mit einem Vorwort von Manuel Andrack

© 2015

Alle Rechte dieses Werkes liegen beim Autor.

Überarbeitete und aktualisierte E-Book-Ausgabe.

Dieses Buch erschien in der Originalausgabe 2013 unter dem Titel „Wie spießig ist das denn?“ im Blanvalet Verlag und wurde vermittelt durch die Literaturagentur Kai Gathemann, München.

Lektorat: Leena Flegler

Umschlaggestaltung: Annadel Hogen

www.harry-luck.de

www.facebook.com/luck.harry

von Manuel Andrack

„Das ist echt voll spießig“, „Du alter Spießer“ … Solche Ausdrücke sind schnell mal daher gesagt. Jeder glaubt zu wissen, was gemeint ist, aber keiner kann so richtig benennen, was denn nun genau „spießig“ ist. Die Definitionen oszillieren zwischen den Begriffen „bürgerlich“, „konformistisch“, „oberflächlich“, „opportunistisch“. Nun hat Harry Luck lobenswerterweise die Aufgabe übernommen, Licht ins Dunkel der deutschen Spießigkeit zu bringen, er hat sozusagen eine Enzyklopädie des Spießertums geschrieben.

Harry Luck geht normalerweise über Leichen und ist im Auftrag des Herrn unterwegs: Er ist Krimiautor und Pressesprecher des Erzbistums Bamberg. Und jetzt rückt er dem Spießer auf die Pelle. Wie ein Schmetterlingssammler jagt Luck den alltäglichen Dingen unseres Lebens hinterher, um sie dann treffsicher wie unter einem Mikroskop aufzuspießen. Die Quintessenz sei schon mal vorweggenommen: Alle vorgeblich spießigen Tätigkeiten, Angewohnheiten, Lebensmittel, Kleidungsstücke und so weiter sind bei Licht betrachtet die tollsten Erfindungen der Menschheitsgeschichte. Es lebe die Spießigkeit!

Harry Luck hat mir erzählt, er wäre bei der Recherche für dieses Buch sehr oft auf meinen Namen gestoßen: Andrack der Wanderer, der Fußballfan, der Bierbotschafter … Ja wie spießig ist das denn? Vielleicht ist das so, vielleicht sind aber auch die wahren Spießer die, die das alles spießig finden.

In Lucks Sammelsurium der schönsten Spießigkeiten finde ich mich auf jeden Fall total wieder. Ich wandere gerne, und wenn es regnet, benutze ich einen Schirm. Ich musste mir schon von einer Dame aus dem Ruhrgebiet anhören: „Wandern mit Regenschirm, und dann noch als Mann - das geht ja gar nicht!“ Nun, es geht, und zwar sehr gut.

Ich habe früher Blockflöte gespielt, in der gleichen Reihenfolge wie Harry Luck übrigens, erst Sopran, dann Tenor … Und hat es mir geschadet?

Meine Ernährung ist total spießig: Wenn ich kein Weizenbier trinke, greife ich zur Apfelschorle; und süßer Wein ist eine Delikatesse, die meisten Weine sind viel zu sehr auf Trockenheit getrimmt, das ist der neue Massengeschmack. Ich verehre die Eierlikörtorte meiner Mutter und bin ein großer Fan der klassischen Stulle sowie der abendlichen Brotzeit.

Auch geschmacklich bin ich voll auf Spießer-Linie, ich bin Sitzpinkler und Warmduscher; ich höre Schlager von Alexandra und Udo Jürgens; ich trage im Frühling und Sommer grundsätzlich nur Kurzarmhemden, unten drunter Unterhosen von Tchibo. Ich bin verheiratet, und wenn meine Familie es zulässt, mache ich auch regelmäßig Mittagsschlaf. Ich bin fanatischer Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs und stehe dazu.

Ich bin auch ein Party-Spießer. Ich fand es schon immer grässlich, bei Leuten eingeladen zu sein, die in ihren Geburtstag reinfeiern, da MUSS man dann mindestens bis Mitternacht bleiben, aber um diese Zeit liege ich normalerweise im Bett.

Ich bin süchtig nach Gesellschaftsspielen. Dem Mini-Golf-Spiel bin ich seit meinen regelmäßigen Urlaubsaufenthalten verfallen – immer in den gleichen Urlaubsort fahren = megaspießig. In diesem Zusammenhang ein Geheimtipp: Ich empfehle die Minigolfbahn in Velbert-Neviges, die Heimat des neunzehnmaligen deutschen Minigolfmeisters BGS Hardenberg Pötter.

Außerdem bin ich Stammkunde im Wertstoffhof um die Ecke und ein fanatischer Mülltrenner, ich würde gerne noch mehr trennen, zum Beispiel Kartonagen von Zeitungspapier, denn hochwertiges Papier kann man aus der Mischpapiermüllsoße nicht recyceln.

Das Schöne an diesem Buch ist: Jeder Leser wird sich darin wiederfinden, mal mehr, mal weniger, und feststellen, wie spießig er dann doch ist. Aber auch wieder nicht komplett spießig. Denn es gibt natürlich Sachen, die gehen echt zu weit: Jeanshemden, Klatschen im Flugzeug nach der Landung und Musik von Chris de Burgh – das geht alles gar nicht. Würde ich nie machen, schrecklich, entsetzlich, ich bin doch kein Spießer …

(Manuel Andrack war 13 Jahre lang Redaktionsleiter und Co-Moderator in der Harald-Schmidt-Show. Heute tritt er als Wander-Experte und Buchautor in Erscheinung.)

Wie spießig ist es, ein Buch zu schreiben?

Vielleicht ist es sogar spießig, ein Buch zu schreiben, anstatt seine Gedanken in Blogs oder über Twitter zu verbreiten. Der Hauptvorwurf gegen den heutigen Spießbürger lautet, dass er sich engstirnig, mutlos und angepasst verhält und nach der Maxime lebt: „Was sollen die Leute denken?“ Dabei ist der intelligente Spießer, der sein gepflegtes Uncoolsein zur Lebenseinstellung macht, der eigentlich Mutige, der sich über Konventionen hinwegsetzt und die Marschbefehle von Trendsettern und Modepäpsten ignoriert, um seinen eigenen Weg zu gehen. Gut ist, was zweckmäßig und praktisch ist - und schmeckt.

In dem Buch Resturlaub von Tommy Jaud geht es um einen Junggesellenabschied, der schon vor 23 Uhr zu Ende geht, was zu dem Dialog führt: „Ich versteh das nicht. Wie kann man in unserem Alter schon so spießig sein?“ – „Wie meinst’n du das, ‚in dem Alter‘? Wir gehen doch alle auf die vierzig zu!“

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