Ludwig Witzani - Von Jerusalem nach Marrakesch

Здесь есть возможность читать онлайн «Ludwig Witzani - Von Jerusalem nach Marrakesch» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Von Jerusalem nach Marrakesch: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Von Jerusalem nach Marrakesch»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein Sandsturm auf dem Satansplateau, eine Taxifahrt durch die libysche Wüste nach Abu Simbel, ein Sonnenaufgang in der Klause von Pater Foucault im Hoggargebirge, ein Spaziergang durch das Gerberviertel von Fes und ein Zimmer in der arabischen Vorstadt von Jerusalem – das sind nur einige der abenteuerlichen Schauplätze des vorliegenden Buches. Auf insgesamt acht Reisen ist der Autor durch das Heiligen Land und Nordafrika gereist, getrieben von der Neugierde und belohnt durch Abenteuer und Gastfreundschaft in einer sich rasant wandelnden Region. Ein Buch für die Freunde des Fernwehs und Geschichte und für die Anhänger der selbstorganisierten Erkundung der Welt – zugleich eine Standortbestimmung des Nahen Ostens in den Zeiten des Arabischen Frühlings

Von Jerusalem nach Marrakesch — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Von Jerusalem nach Marrakesch», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

In der Hauptkirche des Klosters erschlug mich die übliche orthodoxe Überladung mit Lüstern, Leuchten, Lampen, Pfeilern und Baldachinen. Die Ikonen, die es in der Kirche zu besichtigen gab, waren so düster, als läge über ihnen schon der Schatten der Endzeit.

Kein Mensch hat eine Idee davon, wie gnadenlos kalt es auf der Halbinsel Sinai im Winter werden konnte. Vor allem auf einer Höhe von fünfzehnhundert bis zweitausend Metern. Nur wenige Minuten Aufenthalt im Schatten genügten, um die Knochen vor Kälte knacken zu lassen. Frierend kroch ich am Abend in meinen Schlafsaal in einem ungeheizten Raum, der durch nichts weiter erwärmt wurde, als durch die Körpertemperaturen von zehn schlafenden Individualreisenden.

Mitten in der Nacht, zwischen drei und vier Uhr, standen alle auf und rüsteten sich für die Besteigung des Mt. Sinai. Der asketische Teil der eiskalten Nacht ohne Wasser und sanitäre Anlagen lag hinter uns, nun wartete noch die Ekstase auf uns, vorausgesetzt, es würde gelingen im Dunkel der Nacht den Gipfel knapp 2.300 Meter hohen Mosesbergs zu ersteigen. Wie oft ich während der folgenden zwei bis drei Stunden gestolpert und auf die Steine gefallen bin, weiß ich nicht mehr. Immerhin geriet ich auf diese Weise nicht nur gehörig ins Schwitzen sondern erreichte genau zur Stunde des Sonnenaufgangs den Gipfel. Wie sich die Sonne im Osten über den Weiten der arabischen Wüste erhob, sah großartig aus, doch die Eiseskälte des Höhenwindes zwang mich sofort hinter Gesteinsvorsprüngen in Deckung zu gehen. Welcher gnädige Geist hinter einem dieser Felsen einen Beduinen mit heißem Tee positioniert hatte, wusste ich nicht, doch ich kaufte dem Araber sofort zwei Becher Tee ab, trank den ersten sofort und hielt meine zitternden Hände so lange an den zweiten Becher, bis sie wieder leidlich warm wurden. Im Windschatten des Felsens, in der Nähe eines kleinen Feuerchens, das der Beduine für die Zubereitung des Tees entzündet hatte, beobachtete ich, wie sich der kleine glutrote Sonnenball langsam aus dem Dunst herausschälte, mit seinem Licht den Morgen flutete und bald den gesamte Horizont erfüllte.

Das Leben der Beduinen vom Sinai war kein Zuckerschlecken. Tag und Nacht hockten sie mit ihrem Teegeschirr und ihren Kamelen vor den Klostermauern, um den Touristen zu Diensten zu sein. In der klirrenden Kälte trugen sie nichts anderes als verschlissene Jacketts mit zu kurzen Ärmeln, darunter einen fußknöchellangen Rock mit angegriffenem Schuhwerk. Trotzdem lachten sie, als sie uns für kleines Geld nach unserem Abstieg vom Mosesberg einen herrlichen Couscous servierten.

Trennung von Hans. Er fuhr weiter nach Kairo, ich musste nach Tel Aviv. Im Bus zur Grenze versuchte der Busfahrer von jedem Reisenden ganz ungeachtet der offiziellen Preise einen maximalen Geldbetrag abzuzapfen. Als sein Schwindel aufflog und die Passagiere mit dem Aufstand drohten, gab er ohne mit der Wimper zu zucken, jedem das überzählige Geld wieder heraus. Von Scham keine Spur. Einen Versuch war es ihm Wert gewesen.

Schon am Mittag erreichte ich wieder den Busbahnhof von Eilat. Um zwei Uhr aß ich meine letzte Falafel in Israel. Es war Sabbat, aber diesmal funktionierte der Transport zum Flughafen nach Tel Aviv. Im Abfertigungsraum des Ben Gurion Flughafens hatten die Traveller für die anstehende Nacht bereits die Schlafsäcke ausgepackt. Die Flüge nach Europa würden erst am nächsten Morgen starten. Gottseidank war es warm im Flughafen.

Schlafsack an Schlafsack kam ich mit Anke ins Gespräch, einer Essener Krankenschwester, die in Israel ihren Freund besucht hatte. Leider hatte sich Ariel, ihr israelischer Freund, ganz anders verhalten als vor einem halben Jahr in Deutschland, erzählte sie. Mäßig interessiert, abgelenkt und in seinen Umgangsformen nachlässig, hatte er Ankes Erwartungen bitter enttäuscht. „Warum hat er mir denn nicht einfach geschrieben, dass ich ihm nichts bedeute, dann wäre ich gar nicht erst gekommen“, sagte sie. „So kam ich mir vollkommen überflüssig vor, aufdringlich und lästig.“ Anke hatte ein ehrliches Gesicht, helle Haut und blonde kurzgeschnittene Haare. In ihren Augen lag etwas Verträumtes, ihr Körper war rundlich, der Mund vernascht. Eine Frau, die bereit gewesen wäre zur Liebe, musste unverrichteter Dinge wieder heimreisen. Die Ehrlichkeit, mit der sie ihre Zurückweisung eingestand, imponierte mir, und so begann auch ich, ohne recht zu wissen, warum, von mir zu erzählen. Anke hörte mir zu, nickte hier und da, fragte nach und schwieg genau an den richtigen Stellen.

Ehe wir unser Gespräch weiter vertiefen konnten, aber war es auch schon zu Ende. Übergangslos gingen im ganzen Flughafen die Sirenen an. Ohrenbetäubender Lärm dröhnte aus den Lautsprechern, Rauch und Nebel quollen aus den Nachbarräumen, Schüsse und Schreie waren zu hören, als eine Durchsage kam, die alle Passagiere aufforderte, sich wegen Terroralarms fort zu ihren Abflugschaltern zu begeben. Da Anke zum Counter der Maschine nach Frankfurt lief und ich den Abfertigungsschalter für die Maschine nach Düsseldorf suchte, habe ich sie nie mehr gesehen. Der Alarm war übrigens nur eine Übung gewesen.

Der absolute Orient Kapuzenmänner unterwegs Kulturschock zwischen Tanger und - фото 7
Der absolute Orient
Kapuzenmänner unterwegs Kulturschock zwischen Tanger und Essaouira Schon der - фото 8

Kapuzenmänner unterwegs

Kulturschock zwischen

Tanger und Essaouira

Schon der Name war eine Verheißung. Ein Land mit drei Vokalen und einer Konsonantenverdoppelung in seinem Namen, ein Land, das zudem noch in Afrika lag, konnte seine Besucher nicht enttäuschen. Großformatige Bilder von urtümlichen Kasbahs, der Anblick weiter Strände, von schneebedeckten Pässen und endlosen Sandfeldern auf Hochglanzfotografien hatte in mir schon in meiner Knabenzeit den Wunsch geweckt: Dieses Land muss ich sehen. Ich entsinne mich, wie ich in den allerfrühesten Zeiten meines Reiselebens, als ich gerade meine erste Anhaltertour durch Skandinavien plante, bereits überlegte, wie ich nach Marokko kommen könnte. Ich war noch keine sechzehn Jahre alt und saß regelmäßig an den Lesetischen der Volksbücherei Köln-Ehrenfeld, als mir der Niederlassungsleiter die schönsten Bildbände über Nordafrika zeigte: herrliche, großformatige Seiten, die sich wunderbar anfühlten und auf denen all das abgebildet war, was ich mit eigenen Augen sehen wollte: das goldene Licht des späten Tages auf der Stadtmauer von Marrakesch, das grün der Oasen am Rande der großen Wüste aber auch die harten männlichen Gesichter der Berber, die mir vorkamen wie Beispiele für ein zweites, ein härteres Menschsein in einem Kontinent, der so ganz anders war als alles, was in Europa existierte.

Es dauerte allerdings noch geschlagene anderthalb Jahrzehnte, ehe ich diesen Wunsch in die Wirklichkeit umsetzen konnte. Die Vorgeschichte dieser Reise braucht hier nicht erzählt zu werden – wichtig war nur, dass ich endlich einen Reisepartner fand, mit dem ich in einem froschgrünen Ford Fiesta, mit einem Zelt und reichlich Konserven im Kofferraum in der Osterwoche nach Süden aufbrach, um das Land der großen Sultane und Marabuts zu besuchen. Mein Partner Wolfgang war vier Jahre älter als ich und in seinem ganzen Wesen dem meinen diametral entgegengesetzt. Er war verbindlich, wo ich schroff war, er war geschickt und geduldig, wo ich fahrig wurde, er war Familienvater, ich war Single, er war vorsichtig, wo ich draufgängerisch war, und er zögerte, wo ich mich schnell entschied - kurz: wir waren eine Mischung aus lauter Gegensätzlichkeiten, die sich gut ergänzten. Unsere Tour nach Marokko sollte die erste Etappe einer lebenslangen Reisepartnerschaft werden; wir waren anschließend zusammen in Algerien, Vietnam, in China, dem Iran, Alaska, Patagonien und an der Seidenstraße und haben Seite an Seite einen Großteil der Welt gesehen. Im Laufe dieses Reiselebens blieb die Welt sich nicht gleich, sie drehte und verwandelte sich nach ihrem eigenen Rhythmus und ist heute eine ganz andere als vor einer Generation. Auch Wolfgang veränderte sich, wurde grauer und gütiger und mir auf diese Weise von Reise zu Reise das unübersehbare Spiegelbild meines eigenen Alters.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Von Jerusalem nach Marrakesch»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Von Jerusalem nach Marrakesch» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Von Jerusalem nach Marrakesch»

Обсуждение, отзывы о книге «Von Jerusalem nach Marrakesch» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x