Ludwig Witzani - Von Jerusalem nach Marrakesch

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Ein Sandsturm auf dem Satansplateau, eine Taxifahrt durch die libysche Wüste nach Abu Simbel, ein Sonnenaufgang in der Klause von Pater Foucault im Hoggargebirge, ein Spaziergang durch das Gerberviertel von Fes und ein Zimmer in der arabischen Vorstadt von Jerusalem – das sind nur einige der abenteuerlichen Schauplätze des vorliegenden Buches. Auf insgesamt acht Reisen ist der Autor durch das Heiligen Land und Nordafrika gereist, getrieben von der Neugierde und belohnt durch Abenteuer und Gastfreundschaft in einer sich rasant wandelnden Region. Ein Buch für die Freunde des Fernwehs und Geschichte und für die Anhänger der selbstorganisierten Erkundung der Welt – zugleich eine Standortbestimmung des Nahen Ostens in den Zeiten des Arabischen Frühlings

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Die Reise zum Mosesberg Durch den Süden Israels zum Sinai Am nächsten Tag fuhr - фото 6

Die Reise zum Mosesberg

Durch den Süden Israels zum Sinai

Am nächsten Tag fuhr ich mit einem arabischen Bus zum Toten Meer. Kaum hatten wir Jerusalem auf der Schnellstraße 90 verlassen, wurden wir von einer israelischen Militäreskorte angehalten. Fünf Soldaten umstellten den Bus mit gezogenen Waffen, ein Soldat kontrollierte im Bus die Ausweise. Der Soldat trug eine schusssichere Weste, einen Helm mit Sprechvorrichtung, einen Patronengurt und ein Funkgerät am Gürtel. Seine Gesten waren wachsam und misstrauisch, sein Ton herrisch, als wisse er, dass Freundlichkeit in diesem Bus verlorene Liebesmühe war. Als er meinen Ausweis kontrollierte, fragte er mich auf Englisch, warum ich einen arabischen Bus nähme. Weil er gerade da war und losfuhr, antwortete ich. „Seien sie vorsichtig“, sagte er, als er mir meinen Pass zurückgab.

Nach einer weiteren Kontrolle kurz vor hinter Nabi Musa war das Tote Meer erreicht, das mit etwa vierhundert Metern unter dem Meeresspiegel tiefgelegendste Gewässer der Erde. Der erste Anblick des Toten Meeres war gespenstisch: ein abflussloses Becken, das die Gewässer des Jordan aufnahm und das nur aus zwei Farben zu bestehen schien: dem tiefen Blau von Meer und Himmel und dem Gelbbraun der Wüste. Wie schon am See Genezareth hatten sich die Temperaturen innerhalb kürzester Zeit abrupt erhöht.

Der Süden des Toten Meeres im Umkreis von El Gedi präsentierte sich wie aus der Zeit gefallen. Seifiges Wasser vor einer lebensfeindlichen Wüstenlandschaft, in der nicht einmal die viel beschworene Fliege überleben könnte. Geradezu surreal wirkten die Touristen, die sich unter der Aufsicht ihrer Fremdenführer in das Wasser des Toten Meeres legten und sich daran ergötzten, wegen des hohen Salzgehaltes nicht unterzugehen. Scharfe Schatten zwischen den Felsen, als die Sonne tiefer sank, vor allem aber große Fläche von Salzablagerungen im Uferbereich, die darauf hinweisen, dass das Tote Meer immer weiter schrumpfte. Dieser Schrumpfungsprozess hatte sich beschleunigt, seitdem Israel immer größere Mengen von Jordanwasser für die eigene Wasserversorgung abzweigte. Inzwischen lag der Wasserspiegel des Toten Meeres bereits 421 Meter unter dem Meeresspiegel.

Im Kibbuz El Gedi verlangte man für ein Zimmer mit Vollverpflegung stolze 155 Dollar In der benachbarten Jugendherberge buchte ich ein Bett in einem Sechserzimmer für 35 Dollar. Ich notierte: Israel ist kein Land für klamme Backpacker. Bei der Anmeldung der Jugendherberge traf ich den rachitischen Österreicher wieder, dessen Röcheln mir in Jerusalem den Schlaf geraubt hatte. Er flog gerade aus der Jugendherberge heraus, weil er sein Bett nicht mehr bezahlen konnte. „Scheiß Juden“, brüllte er, als er das Gelände verließ.

Wo zehn Menschen zusammenkommen, bildet sich eine Gemeinde, sagen die Juden. Wo sechs Menschen in einem Schlafsaal schlafen, ist mindestens immer ein Schnarcher dabei.

In der Nähe von El Gedi befanden sich in den Felswänden von Nahal Hever einige Höhlen, in denen sich Simon bar Kochba beim letzten Aufstand der Juden im Jahre 135 verschanzt haben soll. Da in El Gedi sonst nichts gebacken war, spazierte ich in der Hitze des Tages nach Nahal Never, entdeckte aber nichts weiter als einige Höhlen in den Felswänden, in die man nicht hineinklettern durfte und einen Wasserfall, aus dessen Becken die Ziegen tranken.

Die Festung Massada wurde zwei Generationen vor Jesus von Herodes dem Großen auf dem abgeflachten Plateau eines gigantischen Felsens errichtet. Abstürze zwischen einhundert bis vierhundert Metern und gut gefüllte Vorratsspeicher machten diesen Riesenfelsen praktisch uneinnehmbar. Am Ende des jüdischen Krieges, als die Römer bereits das gesamte Land und alle Städte in ein Meer von Blut getaucht hatten, verschanzten sich die letzten Aufständischen in der Festung. Da wegen der enormen Vorratshaltung in Massada ein Aushungern der Festung nicht in Frage kam, erbauten die Römer eine gigantische Rampe, auf der sie Belagerungsmaschinen hochbeförderten, die so große Breschen in die Bergmauern schlugen, dass die Römer endlich zum Sturm ansetzen konnten. Doch die Eroberer fanden nur Leichenberge. Fast eintausend jüdische Männer, Frauen und Kinder hatten sich noch vor dem Angriff der Römer in der Festung selbst den Tod gegeben.

Inzwischen waren nur noch Torbögen, Brunnenreste, und Mauerfragmente auf dem Felsplateau von Massada erhalten, ein grausandiges Ruinenfeld im Abendlicht, dem seine tragische Geschichte nicht mehr anzusehen war. Dafür erschloss sich von der obersten Plattform Massadas ein Rundblick über den gesamten Süden des Toten Meeres bis tief nach Jordanien hinein. Totes Land, dem nicht das Leben, sondern die Religionen entsprossen. Als ich den Berg herunterkam, setze ich mich in einigem Abstand auf einen Felsen und betrachtete die Umrisse des Berges: wuchtig, abweisend, erratisch, ein Ort des Kampfes und der Niederlage - und ein Symbol der jüdischen Selbstbehauptung. Denn trotz ihrer Niederlage am Berg Massada waren die Juden zurückgekehrt, um den Berg wieder in Besitz zu nehmen. Das war der Stand der Dinge fast zweitausend Jahre nach der Tragödie von Massada. Doch weil niemand wusste, was die Zukunft bringen würde, weil nichts von Dauer war und alles sich ändern konnte, hatte sich die Israelische Armee entschlossen, ihre Wehrpflichtigen auf dem Berg Massada zu vereidigen. Bei Sonnenaufgang, wenn sich das Licht über die Weite des Landes ergoss, hoben die Soldaten die Hand zum Schwur auf ihr Volk, die uralten Umrisse des Römerlagers und der Rampe wie ein Menetekel für einen jederzeit möglichen Untergang vor Augen.

Bekanntermaßen galt in Israel die allgemeine Wehrpflicht für Männer und Frauen gleichermaßen. Nach der Ableistung der zwei bis drei Jahre langen Grundausbildung waren pro Jahr fünf Wochen Reserveübungen vorgeschrieben – und zwar immer mit der gleichen Truppe, was ein intensiveres Gefühl der nationalen Verbundenheit schuf als alle Workshops und Tagungen zusammen.

Am Toten Meer lernte ich, dass Israel auf drei Pfeilern ruht: auf der Religion, der Armee – und dem Wasser. Eine nationale Wasserleitung, gespeist aus großen Wasserreservoirs aus dem Küstengebiet und der Westbank durchzog das ganze Land und benötigte dafür 10 % des gesamten israelischen Energieaufkommens. Der Wasserverbrauch eines Israelis ohnehin ist fünf- bis zehnmal so hoch wie der eines Arabers. Mit diesem Wasser werden nur die Früchte angebaut, die in Relation zu den Weltmarktpreisen den höchsten Ertrag bringen: Orangen Avocados, Blumen statt Getreide.

Mit dem Grund der Suppenschüssel verhält es sich wie mit dem Boden der orientalischen Teekanne. Das Gehaltvollste befindet sich immer ganz unten.

In El Gedi hörte ich einen Israel-Witz. Ein junger Israeli erzählte ihn mir beim Frühstück in der Jugendherberge. „Worin unterscheiden sich die USA von Israel und was haben sie gemeinsam? Der Unterschied: In den USA gibt es 90 Prozent Idioten und 10 Prozent Intelligente. In Israel gibt es 90 Prozent Intelligente und 10 Prozent Idioten. Die Gemeinsamkeit: Die 10 Prozent stellen in beiden Ländern die Regierung.“

Langer Sabbat in El Gedi. Kein Bus fuhr. Keine Teestube hatte offen. Alles stand still. Keine Chance nach Jericho zu gelangen. Trampen war ausgeschlossen, weil kein Wagen fuhr. Aber auch wenn Wagen fahren würden, war Trampen in Israel praktisch kaum noch möglich, weil vor kurzem ein moslemischer Selbstmordattentäter sich und die israelische Familie, die ihn im Auto mitnahm, in die Luft gesprengt hatte. So setzte ich mich in den Garten der Jugendherberge und las das Buch von Angelika Schrobsdorff: „Jericho. Eine Liebesgeschichte“, eine Mischung von Erzählung und Reisebericht, die mir gut gefiel. „Aus Jericho hörte man nie etwas von Terroraktivitäten oder gar Anschlägen“, las ich. „Das jedenfalls war der Eindruck, den man als Fremder mitbekam, und wenn es ein falscher war, wussten die Jeriochoer Hass und Wut gut zu verbergen.“ Zwanzig Jahre waren seit der Abfassung dieses Buches vergangen, und wenn das Verbergen von Hass und Wut ein Maßstab war, dann waren die Dinge inzwischen so schlimm geworden, dass die Menschen ihren Hass und Grimm kaum noch verbergen konnten. So hatte ich es jedenfalls in Hebron erlebt.

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