Frank Buddrus - Mein Name ist Mindaugas

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Die allermeisten Menschen müssen sich beim Warten auf den Tod vor allem deshalb nicht weiter ablenken, weil sie gar nicht auf den Tod warten. Ihnen wird erst auf Sichtweite klar, dass der Besuch des Sensenmanns unausweichlich ist.
Ich gehöre zu jenen Menschen, die warten, obwohl sie sich der Statistik nach noch eine Weile gedulden könnten. Die Beschäftigung mit der dunklen Brühe dient mir aber gerne als Ablenkung.

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Ich wollte davon ausgehen, dass unsere sexuelle Kontaktaufnahme nach so langer Vorbereitung der Beginn einer selbstverständlichen Partnerschaft war, musste mich aber darin getäuscht sehen. Noch in der ersten Nacht erhielt ich die Aufforderung zu gehen: >> Sie sollten jetzt gehen. Ich muss früh raus. <<

Meine eigene Arbeit erlaubte mir ebenfalls kein Verschlafen, was zu sagen, ich aber nicht gehörig fand. Dass ich nach einer gehörigen Portion Leidenschaft weiterhin gesiezt wurde, machte mich nachdenklich.

>> Sehen wir uns wieder? << , fragte ich sachlich.

>> Wir werden sehen << , entgegnete sie nüchtern.

Ich küsste sie zum Abschied. Ihre Lippen erwiderten den Kuss begierig, lösten sich jedoch rasch und ohne Zögern.

Ich nahm mir vor, den nächsten Schritt nicht von mir aus zu machen und stellte mich auf eine lange Pause nebst notwendiger Aussprache ein. Zu meiner Verwunderung stand sie zwei Tage später vor meiner Tür. Ungeschminkt und mit der festen Absicht, die körperliche Vereinigung zu wiederholen. Bei mir. Sofort. Ich zeigte mich nicht abgeneigt. Die nächsten Wochen verliefen ähnlich. Wir trafen uns unregelmäßig, aber häufig. Ort und Zeit bestimmte sie. Essen und Reden waren nebensächlich, ein gemeinsames Frühstück kam nicht zustande, auch wenn es am nächsten Tag nichts zu arbeiten gab und niemand früh raus musste. Doch ließen wir bald Förmlichkeiten fallen und sprachen uns mit den Vornamen an. Sofern das überhaupt notwendig war. Ziemlich schnell stellten sich Rituale ein, die jede weitere Kommunikation unnötig machten.

War der Paarungsakt selbst geprägt von wilder Hingabe und spielerischer Phantasie, so hielt mit dessen Abschluss ein geordneter Ablauf Einzug. Sie ging mit irgendeinem Kleidungsstück oder der Bettdecke verhüllt ins Badezimmer und sorgte mit mächtig Lärm und endlosem Wasserverbrauch für unbefriedigte Neugier auf meiner Seite. Bereits nach wenigen Treffen nötigte sie mich zu besonderen Waschungen, an deren Ende sie mit Blick auf die Uhr beschloss, das erotische Tête-à-tête fort- oder eine räumliche Trennung durchzusetzen. Ich weigerte mich nicht, ihren Ansprüchen bezüglich dieser Abläufe gerecht zu werden. Nicht weil ich der Widerrede nicht mächtig oder zu faul war, sondern nur, weil mich dererlei Dinge nicht glauben machen, einer besonderen psychologischen Konstellation gegenüber zu stehen. Eine devote Haltung meinerseits maß ich dem nicht zu. Vielmehr glaubte ich, Zeuge einer liebenswerten Neurose zu sein. Ich sollte mich einige Zeit später mit dieser Fragestellung intensiver auseinanderzusetzen haben und nicht mal allein entscheiden zu haben, welche Konsequenzen die Erkenntnis daraus hatte.

Ihr körperliches Verlangen wurde größer. Ich wehrte mich nicht dagegen, dachte aber schon, in naher Zukunft auch die gewöhnliche Ernte einer gewöhnlichen Partnerschaft einholen zu können. Vertraulichkeit, Behaglichkeit, Rückhalt, um ein paar Begriffe aus dem Repertoire der Selbstverständlichkeiten beim Namen zu nennen. Zwanglose Konversation vielleicht zu allererst.

>> Glaubst Du, Mindaugas, mich interessiert das Weltgeschehen, wenn ich die Welt geschehen lassen kann? << , war einer ihrer Sätze, die mir Respekt abverlangten, jedoch nicht darüber hinwegtäuschen konnten, dass sie damit meine Ansätze zur Zwanglosigkeit im Keim erstickte. Die Wahrheit war nicht nur, dass sie keine Lust hatte, einen alltäglichen Austausch zu pflegen, sondern gar nicht dazu in der Lage war, da ihr Interesse, so musste ich feststellen, nur zweierlei Dinge berührte. Ihr berufliches Pflichtbewusstsein und ihre sexuelle Gier. Alles andere versank in einer Mischung aus natürlicher Ignoranz und ehrlicher Geringschätzung. Ich brachte ihr einmal Blumen mit. Sie bedankte sich beiläufig, legte sie zur Seite, umarmte mich lüstern und zog mich aufs Bett. Zwei Tage später fand ich die Blumen im Müll. Das Papier war noch intakt, sie hatte nicht einmal nachgesehen, was es für welche waren.

>> Schenk mir ruhig Blumen << , sagte sie, als ich sie fragte, was ich ihr sonst mitbringen könnte, >> jede Frau freut sich über Blumen. <<

Ich überlegte, mir das Papier eines Blumengeschäfts zu besorgen und fortan ein paar Brennnessel und Löwenzahn darin einzuschlagen, was etwas kostengünstiger sein würde, wenn es unbeachtet im Hausmüll landete.

Ab und zu wurde sie außerhalb der Sprechzeiten zu einem Patienten gerufen. Auch nach Monaten verlor sie mir gegenüber kein einziges Wort darüber. Mit Ausnahme des Abschiedsgrußes.

>> Die Arbeit. Ich muss << , sagte sie und zog sich hastig an. Selbst wenn sie am gleichen Abend wieder zu mir kam, erfuhr ich nicht, zu wem wegen welchen Leidens sie gerufen worden war. Nicht in welcher Gegend sie unterwegs war, ob es geregnet hatte oder der Weg beschwerlich war. Ob sie zu Recht gerufen worden war, ob die Behandlung kompliziert, erfolgreich oder anstrengend war, ob sie erwartete, erneut herausgerufen zu werden, und ob es sie überhaupt störte oder vielleicht sogar freute, mitten im Liebesakt einen Anruf zu bekommen, ihn annehmen und sofort aufbrechen zu müssen. Ich erlebte es nicht, dass sie am Telefon Dinge sagte, die ich selbst schon Dutzende Male von anderen Ärzten gehört hatte: >> Neben Sie eine Aspirin. Versuchen Sie zu schlafen. Kommen Sie in meine Praxis, wenn es morgen nicht besser ist. <<

Hannelore hatte mittellange braune Haare, die ihr in einer tadellosen, nüchternen Frisur knapp über die Schultern fielen. Ihr Gesicht war schmal. Wie auch ihre Lippen. Augen, Nase, Stirn, Kinn und Ohren waren ebenmäßig. Obwohl sie ihre blasse Haut mit heller Schminke noch blasser erscheinen ließ, was den dauernden Eindruck von Müdigkeit in ihren Zügen noch unterstrich, sah man ihr ihr Alter nicht sofort an. Sie war schlank und fast genauso groß wie ich, was nicht meinem Geschmack entsprach. Mich kümmerte das jedoch nicht, da ich einer Faszination unterlag, die objektiven Maßstäben trotzte.

Als ich irgendwann begann, der Sexualität weniger Vorrang einräumen zu wollen, kühlte unsere Beziehung im wahrsten Sinne des Wortes ab. Hannelore besorgte diverses Spielzeug, um Abwechslung in die Angelegenheit zu bringen und Hilfsmittel, um die Wirkung der ein oder anderen Handlung zu verstärken oder zumindest positiv zu beeinflussen. Ich erklärte ihr, dass ich den Schwerpunkt und die Zukunft unserer Zweisamkeit auf anderen Gebieten sah.

>> Das sind doch nur faule Ausreden, Mindaugas. Sex ist der Mittelpunkt einer Beziehung. Wenn er nicht funktioniert, funktioniert die Beziehung nicht << , belehrte sie mich.

>> Aber sie funktioniert doch zwischen uns << , wandte ich ein, >> ich wünsche mir nur etwas mehr Beziehung und etwas weniger Sex. << Ich drang damit nicht ansatzweise bei ihr vor.

>> Unfug in meinen Augen << , wurde sie sogar wütend, >> willst Du, dass wir uns nicht mehr sehen? <<

>> Nein, nein << , gab ich auf und reduzierte meine Anstrengungen noch einige Wochen auf die Befriedigung ihrer körperlichen Ansprüche.

>> Wenn Dir Sex keinen Spaß mehr macht, hör damit augenblicklich auf. So schnell es geht, Mindy, ich mach keine Scherze! << , riet Henrik besorgt aus der Ferne, >> Es ist genauso wie mit Bananen. Isst Du ab und zu eine, ist es die leckerste Frucht der Welt. Überfrisst Du Dich aber nur einmal daran, kannst Du sie für den Rest Deines Lebens nicht mehr sehen. <<

>> Ich tu’s für Dich << , schrieb ich zurück und tat es. Nun, ich tat es indirekt. Direkt sprach ich Hannelore erneut drauf an.

>> Wollen wir nicht so langsam mal wie ein normales Paar die Zeit verbringen? << , waren so ziemlich die genauen Worte, die ich aussprach.

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