RUDOLF MARIA BERGMANN - DURCH ÖSTERREICH. IN DER SCHWEIZ.
Здесь есть возможность читать онлайн «RUDOLF MARIA BERGMANN - DURCH ÖSTERREICH. IN DER SCHWEIZ.» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:DURCH ÖSTERREICH. IN DER SCHWEIZ.
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:3 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 60
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
DURCH ÖSTERREICH. IN DER SCHWEIZ.: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «DURCH ÖSTERREICH. IN DER SCHWEIZ.»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
DURCH ÖSTERREICH. IN DER SCHWEIZ. — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «DURCH ÖSTERREICH. IN DER SCHWEIZ.», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Hinter Deutsch-Griffen weitet sich das Gurktal zu einer flachen Terrassenlandschaft, Nadelwälder säumen die Flanken. Es ist eine abgelegene Gegend, beinahe ganz ohne Industrie. Schon von weitem sind die Zwillingstürme des Gurker Doms im flachen Wiesengrund zu sehen. An Zweinitz sollte man aber nicht vorbeifahren. Mit der Freskierung der schönen romanischen Dorfkirche haben sich Generationen von Künstlern ein Zubrot verdient, die eigentlich im Dom von Gurk beschäftigt waren. Überhaupt ist Kärnten besonders reich an mittelalterlichen Wandmalereien, Skulpturen und Bauten: Die Blütezeit des Landes war mit der Annexion durch die Habsburger im Jahr 1335 vorbei; am Ausgang des 16. Jahrhunderts hielt mit dem Ende des Bergbaus die Armut Einzug. Für barocke Modernisierungen fehlte das Geld.
So bewahrte auch Gurk den Charakter einer mittelalterlichen Siedlung im Schatten des Domes. Ein paar Neubauten halten respektvoll Abstand, und von der Terrasse des Domcafés geht der Blick nach wie vor ungehindert zu den schneebedeckten Zweitausendern im Osten. Davor lauert die Strassburg über dem Tal, nur einen Steinwurf entfernt. Dort residierten über Jahrhunderte die Bischöfe. Größer als ihr Gottvertrauen war offenbar nur das Misstrauen gegen ihre Schäflein. Viel malerischer als das martialische Gemäuer ist ein Ensemble auf dem sonnigen Plateau des vorgelagerten steilen Hügels: Die Kirche von Lieding, der gotische Karner, die Friedhofsmauer und der Pfarrhof fügen sich zum Postkartenmotiv. In der Kirche sind drei graziöse Rokokoaltäre mit Fastentüchern verhangen. Gewiss entstanden Altäre und Fastentücher gleichzeitig. Denn die Figur der Maria als strahlende Himmelskönigin auf dem Hauptaltar passt nicht in die Fastenzeit, zumal ihr eine dezent erotische Ausstrahlung nicht abzusprechen ist. Diskret verdeckt das Kunstwerk ein Behang mit der Darstellung des Gekreuzigten. Was mögen die Nebenbehänge mit Geißelung und Dornenkrönung verbergen? Die drei Tücher zeigen jedenfalls die charakteristische Bildfolge des 18. Jahrhunderts. Es heißt allerdings, die Liedinger Fastentücher seien das schönste Ensemble.
Von Straßburg windet sich eine schmale Straße hinauf nach Kraßnitz und endet im Dorf hinter der Kirche. Im Gurktal war es schon fast frühsommerlich warm, hier oben fegt noch ein eisiger Wind über schmutzig graue Schneewehen. Das weitläufige, hügelige Hochland ist so dünn besiedelt, dass man sich einsam fühlt. Die Abgeschiedenheit spiegelt sogar das örtliche Fastentuch wieder, denn obwohl in der Barockzeit entstanden, hält es an der mittelalterlichen Rasterung in rechteckige Einzelfelder fest, wenngleich sich die Erzählung nun auf die Passion und Ostern beschränkt. Nur durch die Aufmerksamkeit des Kastellans der Strassburg entging diese prachtvolle Temperamalerei noch in den 1960er Jahren nur knapp der Zerstörung.
Wo die Metnitz von Norden in die Gurk mündet, öffnet sich das Tal gegen Süden in die weite Ebene des Krappfelds. Seit Urzeiten war der melancholische Landstrich eine wichtige Verkehrsachse; insofern hat der höllische Verkehrslärm einen historischen Bezug. Das tut dem Reiz der alten Kirche St. Stephan kaum Abbruch, die am gewölbten Rand der Ebene auf einem Vorsprung über der Straße lagert. Das Fastentuch aus dem Jahr 1612 wirkt in der Ausführung spröde, ist aber doch ein wichtiges Exemplar hinsichtlich von Veränderungen im Verständnis und der Funktion der Altarbehänge im Frühbarock. An die Stelle der gleichmäßigen rechteckigen Felderung ist ein großformatiges Hauptbild getreten, eine Kreuzigungsgruppe, die acht Bildmedaillons flankieren. Analogien zwischen Altem und Neuem Testament fehlen. Entsprechend klein ist das Tuch mit gerade drei Metern Kantenlänge. Es verhüllt nur den Altaraufbau, nicht den Chorraum und den liturgischen Vollzug. An die Stelle des ausschweifenden didaktischen Bilderzyklus ist hier ein stimmungsvolles Andachtsbild getreten.
Am Südrand des Zollfeldes steht die Kirche von Taggenbrunn abseits der Fernstraße in ruhigerer Umgebung. Eine bäuerlich geprägte Buckellandschaft präsentiert sich von ihrer besten Seite: Der Kirchhügel steigt fast unmittelbar aus dem Längsee empor, der für eine Uferverbauung mit Spekulationsobjekten wohl einfach zu klein und zu unspektakulär ist. Am Ufer liegt ein mittelalterliches Benediktinerinnenkloster, oder vielmehr was Türken und Klosteraufhebung davon übrig ließen. Der weiße Riegel der Seetaler Alpen markiert am Horizont im Nordosten die Grenze zur Steiermark, im Süden stehen die schroffen Karawanken auf der Grenze zu Italien und Slowenien. Zum Dorf gehören so wenig Häuser, dass ein fremdes Auto Aufsehen erregt. Alte Frauen machen auf dem Friedhof in der warmen Nachmittagssonne die Familiengräber für das Osterfest zurecht und schauen sich dabei neugierig um. Ein Junge kommt schon mit dem Schlüssel der Kirche gerannt, noch ehe wir überhaupt feststellen können, dass sie verschlossen ist. Die drei Fastentücher sind gefällige Arbeiten des 18. Jahrhunderts. Man könnte sie als etwas langweilig abtun, aber wir zeigen höflich Interesse.
Ein paar Kilometer noch folgen wir der Gurk flussabwärts. Der Bergkegel zur Rechten ist steil wie der Zuckerhut. Ihm wurde im 16. Jahrhundert die Burg Hochosterwitz übergestülpt. In einer bizarren Doppelspirale, die wie eine manieristische Skulptur verdreht ist, schraubt sich der Burgweg mit vierzehn Torbauten bergan. Für Angreifer wäre es ein blutiger Kreuzweg geworden, der nicht zufällig ebenso viele Stationen hat. Selbst die Türken zogen daran vorbei. Trotzdem war beim Bau nicht nur militärisches Zweckdenken im Spiel. Hochosterwitz ist mehr pittoresk als militant und erinnert von fern an Pieter Bruegels Bild des Turmbaus zu Babel.
Wir verzichten auf einen Besuch, um in Haimburg ein ganz bedeutendes Fastentuch anzuschauen, das älteste nächst dem von Gurk. Die Ortschaft schmiegt sich in einen breiten Talboden, die schöne spätgotische Kirche steht abseits. Sie ist mit einem jener kernigen Steinplattendächer gedeckt, wie sie früher in der Gegend üblich waren. Die rüde Betonhalle gegenüber wirkt dagegen bereits baufällig. Der Kaufladen darin ist von einer Atmosphäre, die man so im sozialistischen Jugoslawien erlebte. Sonnengegerbte Männer stehen an der Wursttheke und prosten uns mit Aprikosenschnaps zu. Ihrer freundlichen Einladung auf ein Gläschen entgehen wir nur mit geduldiger Diplomatie. Mitleid erregende Geschöpfe, die morgens um neun Uhr Hochprozentiges nicht vertragen, kannten sie bislang nur vom Hörensagen.. Verschämt ziehen wir uns in die Pfarrkirche zurück. Der festliche Innenraum erscheint wie aus einem Guss. Der Fastenbehang entstand, so die Inschrift, „nach christ gepurt 1504 iar“. In 36 Bildfelder ist das Leinen unterteilt, jedes Feld 70 Zentimeter hoch und wenig breiter. Aufbau und Gliederung sind so klar, dass die Einzelszenen noch vom Gemeinderaum aus deutlich abzulesen sind. Die Geschlossenheit der Komposition macht das Tuch zu einem herausragenden Kunstwerk. Geschickt werden über die Bildreihen Bewegung und Dramatik von links nach rechts gesteigert; die durchgehende Landschaft schafft eine gemeinsame Raumbühne.
An der Ortschaft St. Paul scheint die Zeit vorübergegangen zu sein. Die Abtei, die ihr den Namen lieh, beherrscht sie wie ein kleiner Escorial. Offene zweigeschossige Arkadengänge vor der Kirchenfassade geben dem Platz etwas Heiteres. Die Mönche führen ein Gymnasium; das sorgt für frischen Wind im Kloster. Die romanische Basilika hält auch gleich eine Überraschung bereit. Ein riesiges weißes Leintuch fällt vom Gewölbe der Vierung zum Boden hinab und riegelt den Blick vor dem Chor ab. Davor schwebt das moderne Kruzifix des Kärntner Künstlers Johanes Zechner. Die Form ähnelt mittelalterlichen Kreuzen Italiens, aber Christus ist nur über Zitate aus der Schrift präsent. Durch die romanischen Rundbogenfenster strömt Licht schräg ein. Es wandert im Tageslauf über das gewellte, grobe Leinen, inszeniert darauf immer neue Sichtweisen und verändert die Atmosphäre im Raum.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «DURCH ÖSTERREICH. IN DER SCHWEIZ.»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «DURCH ÖSTERREICH. IN DER SCHWEIZ.» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «DURCH ÖSTERREICH. IN DER SCHWEIZ.» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.