RUDOLF MARIA BERGMANN - DURCH ÖSTERREICH. IN DER SCHWEIZ.

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Die versammelten Texte erschienen in den Jahren von 1998 bis 2008 in den Reisebeilagen überregionaler deutscher Tages- und Wochenzeitungen. Für dieses eBook wurden alle Texte vollständig überarbeitet und, wo nötig, in Teilen neu geschrieben oder inhaltlich aktualisiert.

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Goldene Zeiten erlebte das Stift, als es im Namen Habsburgs die „Rekatholisierung“ des protestantischen Oberösterreich dirigierte. Dabei fielen reichlich Späne vom katholischen Hobel: Familien, die sich weigerten zu konvertieren, mussten das Land verlassen. Erst 1847 konnte sich wieder eine protestantische Familie in Kremsmünster ansiedeln. Die vollständige bauliche Erneuerung des Klosters im 17. und 18. Jahrhundert kann man im Rahmen dieser rabiaten Aktion sehen: Das Kloster wusste mit dergleichen ABM-Maßnahmen die Bevölkerung für sich einzunehmen.

Obwohl sich die Umbauten unter der Leitung internationaler Künstler durchaus auf europäischem Niveau bewegten, hielt man mehr als anderswo an tradierten lokalen Formen fest, verpackte sie nur ins neue barocke Gewand. Trotzdem sind zwei außerordentliche Hauptwerke darunter. Der Fischkalter, eine Abfolge von fünf arkadengesäumten Wasserbecken mit filigranen schmiedeeisernen Gittern und Wasser sprühenden Brunnenfiguren lässt eher von heißen Nächten in spanischen Gärten träumen als an – weiland allerdings äußerst lukrative - Fischzucht denken. Der „mathematische Turm“, erbaut von 1748 bis 1759, ist tatsächlich das erste Hochhaus Europas und ein Solitär barocker Klosterarchitektur. Vor allem ist er ein bauliches Dokument klösterlicher Forschung, wie sie im 18. Jahrhundert vielerorts üblich war.

Um die Lebensqualität ihrer zumeist bettelarmen bäuerlichen Untertanen zu verbessern, befassten sich die Mönche mit Meteorologie und Ackerbau. Sie studierten, was keine hundert Jahre früher noch als Gotteslästerung gegolten hätte und unterhielten „naturwissenschaftliche Kabinette“, ausgestattet mit Instrumenten und allerlei kuriosen Sammlungen. Während die Säkularisation davon andernorts meist nichts übrig ließ, wurden die Bestände in Kremsmünster seit 250 Jahren nicht angetastet. Deshalb ist der Turm mit seinen Sammlungen im Kontext des Klosters ein einzigartiges Dokument des allumspannenden barocken Weltbilds, das Universalmuseum einer universalen Epoche. Der intensiven Beschäftigung mit der Astronomie verdankt der Turm seine Umbenennung zur „Sternwarte“. Die Patres beobachteten die Planeten, staunten nicht schlecht über den neu entdeckten Uranus und forschten über die Sonnenflecken, wie das vor ihnen nur Galilei getan hatte. Bei der Vermessung der Kronländer ließ Kaiser Franz I. vom Baum mitten in der Welt zuerst die Sternwarte anvisieren, vielleicht als kleine Referenz an ihren überragenden Ruf. Seit 1762 fertigten die Brüder in ununterbrochener Folge Wetteraufzeichnungen an; heute gehört die Wetterstation zum österreichischen Datennetz. Auch die Sammlungen werden laufend ergänzt und der Turm dient den Benediktinern nach wie vor als naturwissenschaftliche Arbeitsstätte.

Der geistige Vater dieses Gebäudes ist Anselm Desing, ein Benediktiner aus dem oberpfälzer Kloster Ensdorf, der zu seiner Zeit als Universalgelehrter in Europa berühmt war. Abt Alexander Fixlmillner fand in ihm einen kongenialen Partner zur Umsetzung seiner Reformideen, die in der Überzeugung gründeten, dass ohne Wissenschaften die Religiosität keinen Halt mehr habe. Deshalb errichtete das Kloster eine Ritterakademie als universitäre Studienanstalt für den adeligen Nachwuchs, wobei auch Bürgerliche Zutritt hatten. Neben allerlei romantischem Ritterkokolores standen Mathematik und Naturwissenschaften, Geschichte und Geografie auf dem Lehrplan und die Philosophie eines Leibniz und Wolff. Desing schrieb die Lehrbücher selbst oder verwies auf französische Werke, herrsche in ihnen doch – so seine Überzeugung - unter dem Einfluss Descartes ein sehr fortschrittlicher Geist. Der Lehrplan war praxisorientiert, ausgerichtet auf die Berufsmöglichkeiten der Studenten. Aus diesem Ansatz heraus entwickelte Desing dann die Idee der Sternwarte und lieferte auch gleich den architektonischen Entwurf.

So ein Gedanken-Gebäude hatte die Welt noch nicht gesehen: Ein steiler Mittelrisalit mit Dachaufbauten, eingeschoben in einen niedrigeren nichtsdestoweniger mächtigen Kubus. Fünfzig Meter steigt das Gebäude vom Portal empor; 399 Stufen führen auf die oberste Plattform. Die strenge Ordnung der sieben spröde dekorierten Geschosse verweist auf die hierarchische Ordnung der Dinge im göttlichen Universum, das in der Siebenzahl präsent ist. Hierarchisch steigen die Wissenschaften in Gestalt der Sammlungen empor, über Geologie und Paläontologie, Mineralogie und Physik, Zoologie und Kultur und kulminieren in Astronomie und Theologie in Gestalt der Sternwarte und einer Kapelle obenauf. Alles wird mit Jedem in Beziehung gesetzt und alles in dem Einem gezeigt. Man verstand das Studium der Wissenschaften als Lob der Schöpfung und des Schöpfers, und machte alles doch nur einer propagandistischen Aufgabe dienstbar, der Wiedererrichtung und Bewahrung des katholischen Glaubens.

In Kremsmünster übte sich der Barock in der Kunst des Weglassens. Strenge Ordnung täuscht hier freie Improvisation nicht vor und zeigt, dass ein neuer Geist herrscht. Nirgends sonst wurde das so konsequent in architektonische Form gegossen und noch die Kirchenausstattung ist davon getragen. An Stelle illusionistischer Bühnenaltäre präsentieren skulpierte Engel große Leinwandbilder. Sie weisen so darauf hin, dass sie nur das Bild eines Bildes zeigen.

Wie steht es heute um Kremsmünster? Zum Kloster gehören momentan 51 Brüder – im Jahr 1999 waren es noch 68 -, die hier oder in Pfarreien der Umgebung Dienst tun. Dazu kommen hundert weltliche Mitarbeiter, die der Wirtschaftsbetrieb Kloster beschäftigt, der damit zu den wichtigsten lokalen Arbeitgebern gehört. Umfangreicher Waldbesitz, ein Gärtnereibetrieb und die berühmte Weinkellerei liefern den Großteil der Einnahmen. Dazu kommen noch die Schulgeldeinnahmen aus dem sehr renommierten Gymnasium. Dem stehen schon allein erhebliche laufende Kosten für die Klostergebäude und für Unterhalt und Ausbau der Sammlungen entgegen.

Zur wissenschaftlichen Reputation des Klosters gesellt sich der weltliche Ruf seiner Weinkellerei. Seit der Gründung im Jahr 777 wird ununterbrochen Weinbau betrieben, gehörten Weingärten doch zur herzoglichen Dotation. Um 900 kamen Rebflächen in der Wachau dazu, später weitere Besitzungen im Kremstal. Rund zwanzig Hektar Rebfläche stehen im Ertrag, darunter berühmte Lagen wie der „Steinerne Hund“ in Krems oder „Dürnsteiner Schütt“. Seit dem 18. Jahrhundert wird hauptsächlich Grüner Veltliner angebaut, schon viel früher allerdings Riesling, daneben nun im Burgenland auch Blauburgunder, Zweigelt und andere Rote. Neben traditionell ausgebauten Spitzenweinen platziert man seit einigen Jahren erfolgreich modische Kreszenzen auf dem Markt wie Chardonnay und im Holzfass gereiften Cabernet-Sauvignon.

Wie viele Klöster hat sich auch das Stift den Tourismus als Einnahmequelle und zur Werbung in eigener Sache erschlossen. Allerdings sucht man die Balance zwischen Tradition und Innovation, wehrt sich gegen eine Totalvermarktung, die andere Klöster an den Rand eines monastischen Disneylands gebracht hat, möchte sich andererseits von der profitablen Entwicklung nicht abkoppeln. Die Abtei wirbt mit Kunstwerken von Weltrang, bindet aber den Museumsbesuch an Gruppenführungen. Und die Sternwarte bleibt im Winterhalbjahr geschlossen. Ein Angebot zur inneren Einkehr ist das "Kloster auf Zeit". Zur weltlichen Einkehr gibt es den "Stiftsschank", wo sich zu bodenständiger Küche die Stiftsweine verkosten lassen. Das passt dann doch noch zum Motto, das seit Jahrhunderten das Stiftstor ziert: „Dies Tor soll jedem offenstehn, der ehrbar will durch selbes gehen“.

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