Dieter Winkler - DDR aus der Schublade

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DDR aus der Schublade: краткое содержание, описание и аннотация

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Winkler hat die gesellschaftliche Realität, in denen ihn die Umstände und eigener Entscheid leben ließen, immer wieder kritisch kommentiert. Kritisch von seinem persönlichem Standort aus, also von «unten».
In seinen Aufzeichnungen finden sich ein nicht interessefreies politisches Denken und ein unübersehbares Faible für Sarkasmus und Ironie.
Bei «Schwächen» machen die in der Regel knappen und präzisen Texte lesbar.
Winklers Texte dokumentieren den nicht komplikationsfreien Weg eines kritischen DDR-Bürgers zum kritischen Bürger der Bundesrepublik Deutschland.

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Schwejk: Auf dem Bahnhof. Stellt sich vor eine Tafel mit Propaganda-Losungen und liest die mehrmals laut vor: Wenn er unten fertig ist, oben wieder beginnend. Einer: Was machst du da? Schwejk: Ich lese diese schönen Losungen. Der andere: Warum liest du sie aber mehrmals? Schwejk: Ich frage mich immer, wie viel Arbeit muss in solchen Losungen stecken, die niemand so richtig zur Kenntnis nimmt.

Weil sie glauben, so ziemlich alles begriffen und erkannt zu haben, pressen sie uns, ihre Menschen, in ihre Begriffe und Erkenntnisse. Und wir fühlen uns auch gepresst und wenig begriffen.

Weil sie wenig an sich selbst zweifeln, dürfen wir wenig an ihnen zweifeln.

Mitte Februar 67

Aus dem Westen hört man Stimmen, die hiesige Führung habe den SED-SPD-Dialog von vornherein auf Abbruch vorbereitet. Aber: Ein Historiker hier (Wehling) bekam für seine Habilitation in der „Dialog-Zeit“ von einem ZK-Professor eine schlechtere Benotung, weil er SPD-Materialien sehr oberflächlich beiseite gefegt hatte.

Schwejk: Arbeiter nimmt aus seinem Betrieb Bretter für seine Gartenlaube mit. Da aber auf denen noch ihre Herkunft zu lesen ist (VEB Drema), nimmt er zusätzlich auch noch Farbe mit, um diese Herkunftsangaben zu überstreichen. (Weil es im Land nicht alles für Geld gibt, nimmt man vieles unentgeltlich aus dem Staatsvermögen.)

27. 2. 67

Hörte von zwei farbigen US-Amerikanern, die wegen Fluchthilfe acht Monate in Bautzen gesessen haben sollen. Dort habe man ihnen Lenin zu lesen gegeben. Jetzt wollen sie nicht mehr in die USA zurück. Aber in der DDR wollen sie auch nicht bleiben.

28. 2. 67

Sie sagen, es gäbe keinen Dritten Weg. Sie sagen also: Entweder deren Eigennutz oder unsere Anmaßung.

2. 3. 67

Die Produktionsmittel wurden hier in die Hände des Volkes überführt, ohne dass das Volk sie wirklich in die Hände bekommen hat.

1. 5. 67

Diskussion zweier Kommilitonen. – Einer: „Es wäre schön, wenn Karl Marx noch leben würde. Dann hätten wir es leichter.“ Der zweite: „Was jammerst du. Hinter diesem Satz verbirgt sich Unglauben an die Politik der Partei. Zumindest kann man es dir so auslegen, wenn du an den falschen kommst.“

5. 5. 67

Diskussion. – Einer: „Wir brauchen ein permanentes Misstrauen gegenüber der Macht.“ Der andere: „Gegenüber welcher Macht?“ Der eine: „Na, gegenüber welcher? Das ist doch seit Stalin klar.“

11. 6. 67

Für die DDR sollen auf einer Leningrader Werft Schiffe gebaut worden sein. Als die Abnahmekommission die Schiffe nicht akzeptiert habe, soll von allerhöchster Stelle der Befehl gekommen sein: Nehmen. Dann sollen die Schiffe erst einmal auf eine schwedische Werft gegangen sein, um für Devisen brauchbar gemacht zu werden.

17. 6. 67

Schwejk in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Seine Ärztin sprach deutsch. Schwejk fragt nach Lektüre. Sie gab ihm Stalin und sowjetische Statistiken auf deutsch. Später fragte sie ihn die Statistiken ab. Da er die mangels anderer Lektüre mehrmals gelesen hatte, weiß er einiges. Danach fragt die Ärztin nach Vergleichszahlen zur Zarenzeit. Schwejk kennt inzwischen ein wenig das Land und zieht einfach 20% von den Sowjetzahlen ab. Die Ärztin – und ihre Vorgesetzten – sind mit Schwejk zufrieden, und er wird bald darauf aus der Gefangenschaft entlassen.

6. 7. 67

Ein Student aus Südamerika: „Che Guevara verlangt, wir müssen so viele Vietnams wie möglich schaffen, um Vietnam zu entlasten. Wir haben da eine andere Meinung als die europäischen kommunistischen Parteien. Nasser hat seine Generäle entlassen. Er hätte sie erschießen lassen müssen. Die Araber müssen zum revolutionären Krieg übergehen. Nur dann können sie gewinnen. In Kuba bekommt jeder Einwohner Guerillaausbildung, um den revolutionären Kampf zu unterstützen.“ Eine deutsche Studentin: „Unsere Aufgabe ist es, das System des Imperialismus zu Tode zu bringen. Aber die Sowjetunion macht jetzt Appeasement. Da gewinnen wir nie. Ich zweifle manchmal an der Sowjetunion: dass sie vielleicht zuviel Koexistenz macht.“

18. 8. 67

Wir Nach-Stalin-„Kommunisten“ wollen zur Demokratie zurück. Die Linken in Westdeutschland wollen in Richtung Sozialismus. Werden wir uns treffen?

28. 8. 67

Man muss immer beachten, dass die deutschen Kommunisten schlechtere Ausgangspositionen hatten und ihre Gegner mit ihnen nie zimperlich umgegangen waren. Vergessen werden darf aber auch nie die Anmaßung, mit der sie ihre Meinungen durchsetzten, wenn sie das konnten.

Karl Marx:

„Ihr verlangt nicht,

dass die Rose duften soll wie das Veilchen,

aber das Allerreichste, der Geist,

soll nur auf eine Art existieren dürfen.“

2.3 Absolvent

1967

20. 9. 67

Ich transportiere jedes Mal, wenn ich aus dem sozialistischen Ausland zurückkehre, Westdrucksachen mit in die „sozialistische Heimat“. Nicht, weil ich den Kapitalismus so sehr liebe, sondern, weil ich dieses System der Kontrollen und Verbote so sehr hasse.

21. 9. 67

Heute, nach der Erzählung eines alten Kommunisten über seine Familie, seine Jugend, die Weimarer Republik sind mir dessen Gründe für seine „Linientreue“ völlig verständlich geworden. Die Jugend dieser Leute war so, dass nur die Solidarität, die „Partei“, die Gewerkschaft, der Konsumverein ihnen eine gewisse Stärke geben konnten. Diese Stärke reichte aber den Aktivsten nicht, sie wollten eine neue Gesellschaft. Die aber war nur mit einem „festgefügten Kollektiv“ zu erreichen; allein war der Proletarier nichts gegen die Bürgerwelt.

Wir Jungen sehen die Ergebnisse dieser „Klassendisziplin“: die Missachtung unserer Rechte als Individuum.

22. 9. 67

Fortsetzung von gestern: Da der vorhandene Staatsapparat gegen ihr Streben nach einer neuen Gesellschaft war, gab es nur noch ein vordringliches Ziel für sie: die Macht. Und diese, einmal errungen, wird nun geschützt wie ein Kleinod. Alles, was die Macht „gefährden“ könnte, wird mit deren Mitteln zertreten. Die Macht geht ihnen über alles: das Gefühl, nicht mehr unten zu sein in der Gesellschaft, das Portemonnaie, das den Bauch füllt, und das Recht, nunmehr selber den gesellschaftlichen Reichtum verteilen zu dürfen.

23. 9. 67

Eine Bekannte. Als ich ihr sagte, dass es heutzutage Mikrofone gibt, mit denen man durch geschlossene Fenster hindurch Gespräche aufnehmen kann – wir standen neben dem Parteileitungsgebäude der Stadt – bat sie mich: „Gehen wir hier weg. Mir wird es direkt unheimlich.“

Schwejk im Sozialismus: „Der Sozialismus wird siegen. So schwer es ihm auch einige Funktionäre machen.“

Schwejk hat infolge einer Schlamperei auf der Behörde einen Pass für den Westen erhalten, kommt aber zurück: Man hat ihn im Westen für einen Kommunisten gehalten und dementsprechend schikaniert. Er wendet sich seitdem vehement gegen die bei uns populäre These, dass der Klassenfeind immer recht habe.

26. 9. 67

Sie haben mich nur verloren, weil sie mir soviel Vorschriften machen.

1. 10. 67

Schwejk im Sozialismus: „Die Vorbereitungen für einen würdigen Empfang des Ministers laufen auf Hochtouren …“

2. 10. 67

Schwejk: Er habe sich ein Lehrbuch der „Grundlagen des Marxismus-Leninismus“ gekauft, und seitdem er abends darin lese, schlafe er besser ein. Und Träume habe er seitdem auch nicht mehr.

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