Joachim Koller
24 Stunden Angst
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Titel Joachim Koller 24 Stunden Angst Dieses ebook wurde erstellt bei
Prolog Prolog Joachim Koller 24 Stunden Angst Kunsthistorisches Museum, Wien Das Kunsthistorische Museum in Wien zählt weltweit zu den größten und bedeutendsten Museen. Es wurde 1891 eröffnet und steht zusammen mit dem Naturhistorischen Museum auf dem Maria-Theresien-Platz, im ersten Wiener Gemeindebezirk. Täglich bestaunen unzählige Besucher die Sammlungen und Objekte aus sieben Jahrtausenden, von der Zeit des Alten Ägypten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Besondere Schwerpunkte liegen in der Kunst der Renaissance und des Barock. Zu den Höhepunkten der Gemäldegalerie gehört der weltweit einzigartige Bestand an Bildern von Pieter Bruegel d. Ä. mit dem weltberühmten Gemälde »Turmbau von Babel«. 2003 wurde die Saliera von Benvenuto Cellini, eine der wertvollsten Skulpturen des Museums, gestohlen. Das Kunstwerk konnte wiederbeschafft und ins Museum überstellt werden. Die Tat gilt als das größte Verbrechen, welches bislang im Kunsthistorischen Museum stattgefunden hat … Bis jetzt.
15. November
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Joachim Koller
24 Stunden Angst Kunsthistorisches Museum, Wien
Das Kunsthistorische Museum in Wien zählt weltweit zu den größten und bedeutendsten Museen. Es wurde 1891 eröffnet und steht zusammen mit dem Naturhistorischen Museum auf dem Maria-Theresien-Platz, im ersten Wiener Gemeindebezirk.
Täglich bestaunen unzählige Besucher die Sammlungen und Objekte aus sieben Jahrtausenden, von der Zeit des Alten Ägypten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Besondere Schwerpunkte liegen in der Kunst der Renaissance und des Barock.
Zu den Höhepunkten der Gemäldegalerie gehört der weltweit einzigartige Bestand an Bildern von Pieter Bruegel d. Ä. mit dem weltberühmten Gemälde »Turmbau von Babel«.
2003 wurde die Saliera von Benvenuto Cellini, eine der wertvollsten Skulpturen des Museums, gestohlen. Das Kunstwerk konnte wiederbeschafft und ins Museum überstellt werden. Die Tat gilt als das größte Verbrechen, welches bislang im Kunsthistorischen Museum stattgefunden hat …
Bis jetzt.
12:00
Grau in Grau präsentierte sich der kalte Novembertag vor Toms Zimmer. Die ersten Schneeflocken des Jahres fielen auf die Straße und blieben aufgrund der tagelangen eisigen Kälte liegen. Tom saß alleine daheim vor seinem Computer und entspannte bei seiner Lieblingsbeschäftigung, Computerspielen.
Das Läuten seines Handys riss ihn aus der Fantasiewelt. Es war seine Frau, Tamara.
»Hallo, Schatz. Na, wie geht´s?«, fragte sie, gut gelaunt aber hörbar gestresst.
»Alles bestens. Ich genieße die Ruhe daheim. Wie läuft es bei dir, viel los in der Arbeit?«
»Wie immer, ein Haufen Papierkram, aber sonst nichts Aufregendes. Ich freue mich schon, wenn ich heimkomme, immerhin haben wir den Nachmittag für uns.«
»Ja, darauf freue ich mich auch. Sehr praktisch, dass Sophia nach dem Museumsbesuch noch bei ihrer Freundin bleiben möchte.«
Sie plauderten noch über Alltägliches, bis Tamara meinte, dass sie weiter arbeiten müsse und sich verabschiedete.
»Dann bis später, ich liebe dich, mein Schatz!«
»Ich dich auch, bis dann«, antwortete Tom und legte auf.
Tamara und Tamara waren seit neun Jahren verheiratet und noch viel länger zusammen. Er selbst zählte nicht mehr, Tamara hatte ihm vor kurzem gesagt, dass sie sich schon fast zwanzig Jahre kannten. Als Tamara vor dreizehn Jahren unerwartet schwanger wurde, war für ihn schon längst klar gewesen, dass sie die Frau seines Lebens war. Die Hochzeit verschoben sie dennoch immer wieder, bis es dann nach einigen Jahren soweit war.
Viele in ihrem Freundeskreis beneideten sie um ihre harmonische Beziehung, in der es scheinbar nie Streit oder Schwierigkeiten gab. Im Großen und Ganzen traf das auch zu. Außer den üblichen kleinen Diskussionen hatten es noch nie größere Probleme in ihrer Beziehung gegeben.
Seit der Geburt von Vanessa-Sophia drehte sich bei ihnen alles um ihre Tochter. Wegen seiner Familie hatte Tom auch seinen früheren Job bei einer Event- und Marketingfirma aufgegeben. Er wollte nicht mehr herumreisen, sondern so viel Zeit, wie möglich mit Tamara und seiner Tochter verbringen.
Aus diesem Grund hatte Tom vor zehn Jahren einen Job als Sanitäter und Einsatzfahrer in Wien angenommen. Obwohl er finanzielle Abstriche machen musste, waren die Arbeitszeiten um einiges angenehmer. Mehr freie Tage waren ihm wichtiger, die er mit Sophia verbrachte.
Tamara arbeitete halbtags als Sekretärin in einer kleinen Baufirma. Mit ihren beiden Gehältern zusammen kamen sie halbwegs über die Runden. In erster Linie achteten sie darauf, dass sie ihrer Tochter alles ermöglichen konnten. So besuchte sie eine renommierte Privatschule, deren Gebühren sie sich nie hätten leisten können. Ein guter Freund von Tom, Martin, ein bekannter Anwalt in Wien, hatte bei der Direktion ein gutes Wort für die Familie eingelegt. Er war nie genauer darauf eingegangen, aber Tom wusste, dass es eine Gegenleistung für einen Fall war, bei dem er den Direktor heil aus allen Anklagepunkten heraus bekam.
Tom hatte ein hervorragendes Verhältnis zu seiner Tochter, die trotz Pubertät und einem Freundeskreis von Kindern reicher Eltern, sehr normal und bodenständig blieb. Ihr gemeinsames Faible für Science-Fiction Serien sorgte öfters für lange Nächte vor dem Fernseher mit langen Gesprächen, so auch gestern.
Nachdem ihn Tamara sowieso unterbrochen hatte, stand Tom auf und bereitete sich sein Mittagessen zu. Kochen gehörte nicht zu seinen Stärken, aus diesem Grund gab es auch immer eine Tiefkühlpizza zuhause.
Seine Frau würde nicht vor 15 Uhr heimkommen, also hatte er noch Zeit, die Ruhe daheim zu genießen.
Tom war mitten unter dem Essen, als sein Telefon erneut klingelte. Dieses Mal war es seine Tochter Sophia.
»Ja, hallo, meine Kleine. Solltest du nicht schon längst im Museum …?«
»Papa, die haben uns da eingesperrt und bedrohen uns … Ich habe Angst, die wollen uns was antun!«, flüsterte sie komplett verängstigt ins Telefon.
Tom sprang auf.
»Wie bitte? Was ist los, wo bist du?«, fragte er verwundert. Er glaubte, sich verhört zu haben.
»Im Museum, die haben uns alle in einem Raum gesteckt und … Mist die kommen schon wieder …« Sie verstummte.
Tom hörte eine männliche Stimme, die schrie. Dann kreischten mehrere Kinder auf.
»Alle Handys her, sofort … Rüber an die Wand! Sichert alle Ausgänge und die Räume, so wie geplant …«, dann wurde die Verbindung unterbrochen.
Tom starrte fassungslos auf das Handy. Es dauerte einige Sekunden, bis er wieder in der Lage war, normal zu denken. Er ließ den Teller mit der halben Pizza stehen und rannte in den Vorraum, um sich anzuziehen. Schnell band er seine schulterlangen, braunen Haare zusammen, schnappte sich seine Jacke und seinen Autoschlüssel und stürzte aus der Wohnung. Wenn seine Tochter in Gefahr war, musste er umgehend zu ihr.
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