Joachim Koller
Bittersüßer Rakomelo
Rache und Liebe auf Kreta
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Inhaltsverzeichnis
Titel Joachim Koller Bittersüßer Rakomelo Rache und Liebe auf Kreta Dieses ebook wurde erstellt bei
Einige Wochen zuvor:
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Über den Autor:
Impressum neobooks
Princess26 betritt den Chatraum.
MannMitNiveau35: Einen schönen guten Abend, Princess26! Dein Nick verspricht entweder eine kluge, gewandte Frau, die weiß, was sie will und die dem Namen Prinzessin gerecht wird, oder eine kleine abgehobene Tussi.
Princess26: Hallo! Also das ist mal eine andere Art der Begrüßung.
MannMitNiveau35: Das liegt daran, dass ich nicht wie alle anderen hier nur blöd herumschreiben will und nach zwei Minuten nach einem Treffen frage oder Dir irgendwelche Perversitäten entgegen schleudere.
Princess26: Sondern? Was macht Dich so anders?
MannMitNiveau35: Dass ich eine niveauvolle Unterhaltung suche, mit einer Frau, die eine starke Persönlichkeit und einen Plan vom Leben hat.
Princess26: Einen Plan vom Leben? Mein Plan stand von Anfang an fest. Aber als Frau in meiner Position muss man genau wissen, was man will und wie man es erreicht.
MannMitNiveau35: Deine Position? Das klingt nach einem sehr gut bezahlten Job.
Princess26: Job? Nein, ich habe gerade erst mein Studium beendet. Mein erster Job wird sein, gemeinsam mit meinem Vater ein Unternehmen zu leiten und dafür zu sorgen, dass unser Vermögen schön groß bleibt.
MannMitNiveau35: Darf ich fragen, welches Studium Du bestanden hast?
Princess26: Wirtschaft. Unternehmensführung, BWL und einige kleine Extras. Jedenfalls stehen die in meinem Lebenslauf.
MannMitNiveau35: Nicht schlecht. Und eine Frau wie Du, die weiß auch, wie sie alles bekommt.
Princess26: Ganz genau. Oder glaubst Du, nur mit lernen würde ich das alles erreichen?
MannMitNiveau35: Das heißt? Ich nehme nicht an, dass Du Dir die Diplome erkauft hast.
Princess26: Nein, so offensichtlich mache ich das nicht. Eine Frau hat andere Methoden …
MannMitNiveau35: Ich glaube, ich verstehe.
Princess26: Gut, genauer werde ich nämlich nicht werden.
MannMitNiveau35: Schon klar. Und wann beginnt Dein Job?
Princess26: Demnächst geht es nach Kreta zu meinem Vater. Zuerst noch etwas Urlaub und dann werden wir weiterziehen.
MannMitNiveau35: Kreta? Eine traumhafte Insel, ich war schon einige Male dort. Wohin genau geht es denn?
Princess26: Ein kleiner, sicherlich nicht sehr luxuriöser Ort, genannt Bali. Die Insel Bali wäre mir lieber.
MannMitNiveau35: Bali? Den Ort kenne ich. Dort gibt es eine empfehlenswerte Strandbar, das »Porto Paradiso«. Die solltest Du unbedingt besuchen.
Princess26: Ich bin nur dann ein Nachtschwärmer, wenn ich jemanden mithabe, der zahlt. Aber keine Disco oder so etwas.
MannMitNiveau35: Nein, das ist keine Diskothek. Einfach nur eine Bar, direkt am Sandstrand mit guten Getränken. Aber mit Designerkleidung und viel Goldschmuck wirst Du dort auffallen. Wobei ich annehme, Du bist eine Person, die es gewohnt ist, im Mittelpunkt zu stehen.
Princess26: Ich stehe mehr auf Silber, das passt besser zu mir. Aber als Geschenk nehme ich Gold auch.
MannMitNiveau35: Solange Dein Partner gut für Dich sorgt und immer neue Geschenke hat.
MannMitNiveau35: Noch da? Habe ich da ein schlechtes Thema angerissen.
Princess26: Passt schon. Partner habe ich keinen.
MannMitNiveau35: Weil Dir keiner das geben kann, was Du eigentlich verdienst?
Princess26: Genau. Weil die meisten nur auf irgendwelche schnelle Nummern aus sind, aber sonst nichts bieten können.
MannMitNiveau35: Reden wir jetzt von schnellen Nummern im Bett?
Princess26: Bezogen aufs Bett habe ich noch keinen getroffen, der meine Erwartungen erfüllt hat.
MannMitNiveau35: Wenn ich so direkt sein darf: Das klingt nach schlechten Erfahrungen beim Sex.
Princess26: Sagen wir so, wenn, dann will ich etwas davon haben, in jeder Hinsicht. Eine Beziehung muss für mich zum Vorteil sein, finanziell und auch im Bett. Wer das nicht auf die Reihe bringt, braucht nicht in meine Nähe kommen.
MannMitNiveau35: Deutliche Worte einer resoluten Frau. Wann fliegst Du denn nach Kreta?
Princess26: In zwei Wochen. Wenigstens gibt es einen Sandstrand dort, vielleicht werde ich auch diese Bar besuchen, von der Du geschrieben hast.
MannMitNiveau35: Porto Paradiso, ja würde ich versuchen. Und was für einen Job machst Du dann genau, weißt Du das schon?
Princess26: Mein Vater hat schon immer gehobene Positionen innegehabt. Zuletzt in einer Import-/Exportfirma in Russland. Auf jeden Fall gut bezahlt.
MannMitNiveau35: Du schreibst immer nur von Deinem Vater, was ist denn mit Deiner Mutter?
Princess26: Sie ist schon vor ungefähr 20 Jahren gestorben.
MannMitNiveau35: Das tut mir leid.
Princess26: Schon okay, kannst Du ja nicht wissen. Jedenfalls werden wir in Südamerika ein neues Leben anfangen, Geld genug hat mein Vater auf der Seite.
MannMitNiveau35: Also zuerst Kreta und dann gleich weiter über den Ozean?
Princess26: Ganz genau. Wenn ich hier abfliege, wird mich Wien nicht so schnell wiedersehen.
MannMitNiveau35: Dafür dann ein neues Leben im passenden Ambiente in Südamerika.
Princess26: Ja, nach dem Rückschlag in Kreta. Aber mein Vater hat eine große Villa, die werde ich schon genießen können.
MannMitNiveau35: Es gibt auch noble Gegenden auf der Insel. Vor allem wenn Dir Silberschmuck lieber ist, als Gold.
Princess26: Ich werde ein paar Wochen Zeit haben, um es herauszufinden.
MannMitNiveau35: Genau, Maria. Auf jeden Fall wünsche ich Dir einen schönen Aufenthalt in Kreta und mögen Deine Träume und Wünsche wahr werden.
MannMitNiveau35: Und eine schöne Nacht noch.
Princess26: Moment! Warum nennst Du mich Maria?
Princess26: Woher weißt Du meinen Namen? Kennen wir uns?
Princess26: Bist Du noch da? Kennen wir uns?
MannMitNiveau35 ist nicht mehr im Chat.
Während Princess26, alias Maria, ratlos vor ihrem Computer saß und die Unterhaltung nochmals durchlas, hatte nur wenige Kilometer entfernt ihr Chat-Partner das Internetfenster schon geschlossen. Auf seinem Computer waren noch andere Fenster geöffnet. Eines davon zeigte Marias Bildschirm, in einem anderen schrieb er gerade mit seinem Freund.
»Hast Du alles erfahren, Bruder? Hat sie Dir verraten, wann sie komme wird?«, stand als letzte Meldung.
»Wann sie kommen wird, heißt das. Ja, hat sie. Wir haben noch zwei Wochen Zeit, um alles vorzubereiten«, tippte er. Nebenbei sah er, wie Maria ihre Unterhaltung immer wieder durchlas. Wahrscheinlich wunderte sie sich immer noch, woher er ihren Namen gewusst hatte.
»Ich freue mich schon, Dich wieder zu sehen. Melde Dich, wenn Du genau weißt, wann Du bei uns ankommst«, erschien am Bildschirm.
»Mache ich. Auch ich freue mich schon auf meinen griechischen Bruder! Bis bald, schöne Grüße an Despina.«
Während sein griechischer Bruder ebenfalls verschwand, ging er die privaten Ordner durch, die er im Verlauf der Unterhaltung von Marias Computer kopiert hatte. Der Chat mit ihr war nicht nur informativ, es war auch eine ideale Möglichkeit, um Zugriff auf ihren Computer zu bekommen.
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