Joachim Koller
Schwarzes Blut
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Inhaltsverzeichnis
Titel Joachim Koller Schwarzes Blut Dieses ebook wurde erstellt bei
Freitag, 15. Jänner
Sonntag, 24. April
Montag, 25. April
Dienstag 26. April
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22:20 Uhr
Burgenland
Bundesstraße B50, nahe Oberpullendorf
Der Mannschaftswagen des Roten Kreuz fuhr gemächlich über die unbeleuchtete Bundesstraße. Die Straße führte durch einen Wald, der um diese Uhrzeit nur schemenhaft zu erkennen war. Von den acht Insassen war nur der Fahrer munter, das Personal ruhte sich nach einem langen Arbeitstag aus. Sie waren auf dem Rückweg einer Blutspendeaktion im mittleren Burgenland, die gut besucht war. Die Mitarbeiter der Firma waren überaus motiviert gewesen, insgesamt hundertfünfunddreißig Konserven konnten abgenommen worden.
Während hinter ihm leises Schnarchen und gleichmäßiges Atmen zu hören war, konzentrierte sich Lukas Sedlacek auf die schneebedeckte Straße. Trotz der angenehmen Wärme im Fahrzeug und der Dunkelheit um ihn herum war er hellwach und konzentriert. Deshalb fiel ihm der am Straßenrand abgestellte Wagen schon aus einiger Entfernung auf, kurz bevor seine Scheinwerfer ihn beleuchteten.
Hoffentlich kein Unfall. Nicht, dass wir jetzt noch Erste Hilfe leisten müssen, dachte Lukas und wurde langsamer. Im Scheinwerferlicht sah er zwei Personen neben dem Wagen stehen. Plötzlich rannten beide auf die Fahrbahn, eine weitere Person stieg aus dem Fahrzeug.
»Was zum Teufel ...!« Erschrocken sprang er auf die Bremse. Erst einige Augenblicke später bemerkte er, dass die Gesichter hinter dunklen Sturmhauben versteckt waren und beide Männer Waffen in ihren Händen trugen. Bislang kannte Lukas Sturmgewehre nur aus dem Fernsehen oder aus sicherer Entfernung in Kasernen.
Er brachte den Wagen vor den Männern zum Stillstand, schaltete das Fernlicht ab und starrte mit einer Mischung aus Angst und Verwunderung aus der Windschutzscheibe.
»Und jetzt?«, fragte er sich selbst.
Vor ihm blieben die Männer regungslos stehen, ihre Waffen auf ihn gerichtet.
Lukas hörte, wie die Tür zum Laderaum seines Fahrzeugs geöffnet wurde. Neben ihm erwachte der Arzt und blickte überrascht hinaus.
»Sind wir schon da? Warum halten wir?«, fragte er verschlafen.
»Weil ich nicht gern Menschen überfahre, Herr Doktor. Schon gar nicht, wenn sie mit Gewehren auf uns zielen.«
Ungläubig starrte ihn der Arzt an, gleichzeitig musste auch Lukas zugeben, dass er sich schwertat, die Situation zu realisieren. Doch die Männer vor dem Wagen existierten tatsächlich.
Im Laderaum wurden Kisten herumgeschoben und hinausgeworfen.
»Was wollen die?«
»Keine Ahnung, Herr Doktor. Ich habe nicht vor, auszusteigen, um zu fragen.«
Dem Arzt schien die Antwort nicht zu genügen, er schnallte sich ab und öffnete die Beifahrertür. Die Waffen schienen ihn nicht zu beeindrucken.
»Guten Abend!«, rief er den Männern höflich zu, »Hier liegt sicherlich eine Verwechslung vor.«
»Zurück ins Auto, oder wir schießen!«, bellte ihn einer der Bewaffneten an und richtete sein Gewehr auf den Arzt.
»Wir haben nichts, was für Sie von Interesse sein kann.« Der Arzt schien immer noch an eine Verwechslung zu glauben und stieg aus. Ein Geräusch von der Rückseite des Fahrzeuges ließ ihn umdrehen.
»Was suchen Sie denn? Wir können sicherlich ...«
Ein lauter Knall brachte ihn zum Schweigen. Lukas sah nur, wie der Körper des Arztes nach hinten geschleudert wurde und regungslos neben der offenen Tür liegenblieb. Weitere schockierende Details blieben durch das fehlende Licht verborgen. Wer auch immer neben dem Wagen stand, hatte den Arzt mit einem Schuss ins Gesicht getötet.
Das Lenkrad fest umklammert, war Lukas nicht imstande, auch nur eine Bewegung zu machen. Sein Blick war starr auf die zwei Männer gerichtet, die weiterhin bewegungslos vor ihm standen. Die Ladetür wurde zugeworfen. Im nächsten Moment wichen sie zur Seite aus.
»Los, fahr oder wir überlegen es uns anders!«
Der Aufforderung kam er sofort nach, startete den Motor und gab Gas. Die offene Beifahrertür fiel von selbst zu, als er beschleunigte, um so schnell wie möglich von diesem Ort zu flüchten. Alle Insassen, die spätestens durch den Schuss aufgewacht waren, blieben stumm vor Schock.
Erst nach zehn Minuten, als sie die Autobahn erreicht hatten, fuhr Lukas den Wagen zu einer Raststation und stellte den Motor ab.
Wortlos, wie in Trance, stieg er aus und rauchte sich eine Zigarette an. Als Nächstes rief er die Polizei und berichtete ihnen ruhig, was gerade geschehen war. Danach sah er im Laderaum nach, was bei dem Überfall mitgenommen wurde. Es fehlten alle Blutkisten mit den frisch abgenommenen Konserven. Nachdem er auch das der Polizei berichtet hatte, setzte er sich auf die Trittfläche des Wagens und wartete auf die Beamten.
An eine Weiterfahrt war nicht zu denken, zu stark zitterte sein ganzer Körper.
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