Elda Drake - Die Mulgacamper Romane Band 3 und 4

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Die Mulgacamper Romane Band 3 und 4: краткое содержание, описание и аннотация

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Juppidu am Kakadu: In Begleitung einer Sexbombe zu reisen, verspricht für Hetty von Anfang an Bombenstimmung.
Doch Susi hat nicht nur Kurven sondern auch Verstand und deshalb ist Hashimoto, Kais bester Freund, für sie eine wohltuende Abwechslung im drögen Männeralltag.
Während sich die beiden immer mehr annähern, starten Hetty und Kai zu einem Bootsausflug, der natürlich im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Ruder läuft.
Allerdings hat Hetty mehr Probleme mit Kais unmittelbarer Nähe fertig zu werden, als mit Krokodilen, schießwütigen Wilderern und Hunger und Durst.
Erz, Herz, Schmerz: Hettys Plan die Farm großräumig zu umfahren, wird von Mollys Hochzeit durchkreuzt, denn die Feier findet genau dort statt und sie wird als Trauzeugin benötigt.
Zumindest trifft sie in der Welt der Reichen und Schönen einen Leidensgefährten, der wie sie aus bescheidenen Verhältnissen kommt und sich außen vor fühlt.
Patrick, der ihre Freundin Chrissie von weitem verehrt, wird schnell zum engen Freund und Vertrauten und Hetty setzt alle Hebel in Bewegung, damit er seine Traumfrau bekommen kann.
Dass sie dabei selbst auch involviert wird, war allerdings nicht in ihrer Planung enthalten und auch nicht, dass sie wieder einmal in Lebensgefahr gerät.

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Susi konnte sich das Lachen nicht verkneifen. »Sobald du etwas höher gegen Norden kommst, findest du doch Fig-Trees an jeder Ecke!«

Hetty gab Gas und fuhr weiter. »Weiß ich inzwischen auch. Aber damals stand ich ehrfürchtig vor dem Baum und habe einen langen Vortrag über mich ergehen lassen.«

Sie schüttelte den Kopf. »Du kannst dir sicher vorstellen, wie dumm ich mir vorgekommen bin, als ich dann in Kurranda die Hauptstraße entlang ging und da stand dann ein Fig-Tree neben dem anderen.«

Sie zuckte die Achseln. »Und jetzt haben die Trottel es anscheinend sogar geschafft den armen Baum umzubringen.«

Dann grinste sie Susi an. »Stell dir mal vor, das wäre jetzt wirklich das einzige Exemplar gewesen!«

картинка 5Kapitel 5

Zwei Tage später waren sie schon relativ früh am Morgen unterwegs. Der Wuff-Wuff-Vogel wartete. Ziel der so zeitigen Autofahrt war der Northern Territory Wildlife-Park, der um halb neun Uhr seine Pforten öffnete. Und wenn man unter den ersten Menschen war, die durch die Schranken gingen, dann konnte man ganz gemütlich zu der Stelle am Billabong schlendern, wo bald darauf die Fütterung der Pelikane und Fische stattfand.

Wobei Hetty die achtzehn Pelikane, die in aller Ruhe auf die Fische warteten, die ihnen zugeworfen wurden, gar nicht so interessant fand. Sie hatte ihr Auge mehr auf das kleine pummelige Süßwasserkrokodil gerichtet, das vor ihnen im Wasser dümpelte. Das fand offenbar genügend zum Fressen im Teich und war dementsprechend dickbäuchig. Aber da es trotz seines erbsengroßen Gehirns genügend Denkvermögen hatte, um zu wissen, wo es noch leichtere Futterbeschaffung gab, tauchte es bettelnd vor dem Ranger auf.

Der Unterschied zwischen einem Salzwasser- und einem Frischwasserkrokodil lässt sich ganz einfach erklären: Die Wasserqualität spielt keine Rolle. Denn das Salzwasserkrokodil lebt genauso gut im normalen Süßwasser. Aber – falls vor dem Ranger ein Salzwasserkrokodil aufgetaucht wäre, hätte der mit fliegenden Fahnen seinen Fütterungsplatz verlassen und sich hinter dem Zaun in Sicherheit gebracht.

Denn kein Salzwasserkrokodil hätte sich damit begnügt dümmlich grinsend im Wasser zu liegen und zu hoffen, dass vielleicht doch ein Fisch in seine Richtung geworfen würde. Das wäre zähnefletschend dem Ranger ans Bein gegangen und hätte sich über die leichte Beute gefreut.

Das „Freshie“ dagegen, wie die Aussies dieses harmlose eineinhalb Meter lange Wesen nannten, begnügte sich damit in Lauerposition zu warten bis der Ranger, wider besseren Wissens, ihm dann doch einen Fisch zuwarf.

Anschließend schaute er leicht schuldbewusst in die Runde. »Sie ist viel zu fett. Hier in diesem Teich sind genügend Fische damit sie leben kann. Eigentlich sollte ich sie nicht noch zusätzlich füttern.«

Susi und Hetty nickten und waren sich dann beim Weitergehen einig, dass auch sie dem netten kleinen Krokodil einen Fisch gegönnt hätten.

Dann legten sie einen Gang zu, um rechtzeitig zur ersten Flugshow des Tages zu kommen. Am sogenannten Flight Deck waren auf den betonierten Sitzstufen Bänke angebracht und zum besseren Wohlfühlen der Leute darüber ein Sonnensegel gespannt worden. In der kleinen Rasenfläche davor, die mit einem Miniteich ausgestattet war, wurden der Reihe nach die einzelnen Vögel vorgeführt.

Ein Falke der nach Fischen tauchte, ein Schwarzbauchbussard, ein schwarzer Papagei und eine weißgesichtige Eule waren die Showstars des Vormittags. Die Ranger erklärten dem staunenden Publikum, auf welche Art die Tiere jagten, wie sie lebten und welchen Gefahren sie heutzutage durch die moderne Welt ausgesetzt waren.

Danach konnte man noch auf nähere Tuchfühlung mit den Tieren gehen, da sich die zwei Ranger mit je einem Exemplar aus ihrer Menagerie zum Fotografieren zur Verfügung stellten. Hettys Wuff-Wuff-Eule war auch dabei und wuffte vor sich hin.

Sie erklärte Susi und der Rangerin welche die kleine Eule auf dem Arm hielt. »So schön und beeindruckend die anderen Vögel alle sind, aber diese Eule ist so furchtbar lieb, ehrlich gesagt komme ich vor allem wegen ihr zur Flugshow.«

Die Tierwärterin nickte lächelnd und gab zu, dass sie auch ihr Liebling war. Das wuffende Tier war nämlich ein Weibchen und mit fünfzehn Jahren der älteste Vogel im Park. Sie konnte nicht nur Hundegebell nachahmen, sondern sämtliche Vogellaute die in diesem Gebiet vorkamen. Ein Papagei war nichts dagegen. Die Rangerin erzählte, dass sie einmal alle ganz entsetzt durch die Gegend gerannt waren, weil sie dachten sämtliche Vögel wären ausgebüchst. Allerdings saß nur die Eule auf einem Baum und machte sich einen Spaß daraus, der Reihe nach alle Vogelstimmen von sich zu geben.

Nachdem die Vorführung beendet war, begaben sie sich auf Wanderung. Die Parkanlage war sehr groß angelegt, aber für die Gehfaulen gab es vorsorglich einen kostenlosen Shuttleservice, der zwischen allen wichtigen Punkten verkehrte, doch momentan waren sie selbst noch guten Mutes und schritten forsch aus.

Am Haupteingang hatten sie einen Plan erhalten, in dem die Uhrzeiten eingetragen waren, an denen in den verschiedenen Themenbereichen etwas Besonderes gezeigt wurde.

Susi musterte den Zeitplan. »Das ist jetzt aber blöd. Da findet gleichzeitig im Aquarium und im Nachttierhaus eine Vorführung statt.«

Hetty gab ihr recht. »Das hat mich das letzte Mal schon genervt. Warum sie das so machen, ist mir ein Rätsel.«

Sie sah Susi fragend an. »Also willst du lieber zusehen wie ein Salzwasserkrokodil gefüttert wird, oder mit mir ins Nachttierhaus gehen?«

Jeder gebürtige Australier hatte schon mal eine Krokodilfütterung gesehen. Das war so ähnlich, wie das, dass jeder Bayer wusste, was ein Wolpertinger war.

»Na, deine Vergleiche waren auch schon besser.« Ihr Verstand war etwas echauffiert, er war Besseres gewöhnt.

Im Endeffekt war es allerdings egal. Susi hatte sich dafür entschieden, wie Hetty, in das Nachttierhaus zu gehen. Dort waren sie mit der Rangerin dann die einzigen Anwesenden und hatten dadurch den Vorteil, eine Privatführung zu bekommen. Hetty war begeistert. Sie hatte schon Zeit ihres Lebens mit dem Problem kämpfen müssen, dass ihr Dämmerungssehen mehr als eingeschränkt war. Blind wie eine Fledermaus traf es allerdings auch nicht, denn ihre Ohren konnten keinen Schall für die Orientierung auffangen. Es war schlicht und einfach so, dass sie eben gar nichts sah.

Da war dann die Taschenlampe ihrer Führerin, für sie die absolute Erlösung. Und die wurde auch von Display zu Display zielsicher auf die verschiedenen Insassen gerichtet. Als sie wieder in die Sonne traten war eine Stunde vergangen und sie hatten jede Menge über Quolls, Beutelratten, Bandicots, Beutelmäuse, Bilbis, Wasserratten und sonstiges Kleingetier erfahren.

Die Bemerkung von Susi. »Puh, ich sehe jetzt überhaupt nichts mehr, ich komme mir vor wie Graf Dracula«, veranlasste Hetty die nächste Zeit ihre Gedanken an eine gewisse Persönlichkeit zu verschwenden.

Denn Kai, ihr mehrmaliger Lebensretter, hatte von ihr und Chrissie schon vor einiger Zeit diesen Spitznamen bekommen. Seine Erscheinung forderte allerdings geradezu solche Kommentare heraus, denn er hatte eine Vorliebe für die Farbe schwarz.

Er war grundsätzlich schwarz gekleidet und fuhr normalerweise auch nur Fahrzeuge in dieser Farbe. Sogar seinen Helikopter hatte er pechschwarz lackieren lassen. Da der Ziehbruder von Chrissie noch dazu schwarze Haare und eine für einen Australier eher blasse Gesichtsfarbe hatte, war Hetty kurz nach ihrer ersten Begegnung, der Vergleich mit dem Fürsten der Finsternis eingefallen. Wobei noch erschwerend dazu gekommen war, dass seine Angewohnheit urplötzlich, wie aus dem Nichts, hinter einem aufzutauchen, ihr diese Schlussfolgerung geradezu aufgedrängt hatte.

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