Elda Drake
Die Mulgacamper Romane - Sequel
Band 13 - Schießen und Genießen
Band 14 - Völlig losgelöst !
Autorin:
Elda Drake lebt in einem kleinen Dorf in Bayern und hat bereits in früher Jugend mit dem Schreiben begonnen.
Seit etlichen Jahren verbringt sie ihre Urlaube mit Camperreisen durch Australien. Auf einer dieser Fahrten entwickelte sie die Idee, diese Reisen als Basis für Unterhaltungsromane zu verwenden.
Daraus entstanden die inzwischen komplett veröffentlichten zehn Doppelbände der Mulgacamperserie.
Kontakt:
Mail: elda.drake@t-online.de
Facebook: elda.drake
Die Mulgacamper Romane - Sequel
Band 13 - Schießen und Genießen
Band 14 - Völlig losgelöst !
Elda Drake
Copyright: © 2013 Elda Drake
published by: epubli GmbH, Berlin, www. epubli.de
ISBN 978-3-8442-6186-8
2. Auflage 2015
Die Mulgacamper Romane - Sequel:
Hetty hat sich nach langem Sträuben endlich auf eine Beziehung mit ihrem Traumprinzen Kai eingelassen.
Doch die beiden ehemaligen Singles haben schwer daran zu arbeiten ihre gemeinsame Lebensführung in den Griff zu kriegen. Dabei greifen sie zu etlichen unkonventionellen Denkansätzen und ihre Umgebung beobachtet interessiert, ob diese Partnerschaft tatsächlich von Dauer sein kann.
Und natürlich zieht Hetty nach wie vor ungewöhnliche Vorfälle magnetisch an und so haben sie und Kai nicht nur Probleme an der Heimatfront.
Band 13 – Schießen und Genießen
Ein überraschendes Zusammentreffen mit Dolly, der Vorbesitzerin von Hettys Camper, die inzwischen zur guten Freundin geworden ist, sorgt dafür, dass endlich wieder Licht am Horizont der Babyhölle zu sehen ist.
So können sich Kai und Hetty nun endlich Richtung Westaustralien aufmachen um dort für den Ausbau von Kais Firma zu sorgen.
Natürlich übernachten sie bei Gouverneurs und Geraldine und Winifred sind heilfroh, dass sie Hilfestellung bei ihren Problemfällen bekommen.
Doch wer geglaubt hat, somit ist alles eitel Freude und Sonnenschein, der hat vergessen, dass Hetty eben Hetty ist.
Elda Drake
Band 13 - Schießen und Genießen
Dies ist ein Roman.
Auch wenn die meisten Orte und Reiserouten Originalerlebnissen entnommen sind, so erlaubte ich mir bei manchen anderen Beschreibungen zumindest etwas dichterische Freiheit.
Alle darin aufgeführten Personen sind „leider“ immer noch nur frei erfunden!
Kapitel 1
Hettys Augen sahen nachdenklich auf die hellbraunen Wassermassen, die im Brisbane River langsam und gemächlich Richtung Meer strömten.
Sie saß auf der Terrasse eines bekannten Cafes an der Southbank von Brisbane und beschäftigte sich in ihrem Kopf gerade mit der – sicher noch nie ergründeten Frage – warum alle Liebesfilme immer dann endeten, wenn das Paar nach endlosen Irrungen endlich zusammengekommen war. Ein Schmunzeln lief über ihr Gesicht. Vielleicht deswegen, weil sich wohl niemand Nicole Kidman beim Windeln wechseln und Boden schrubben vorstellen konnte, oder einen unrasierten George Clooney, der in ausgeschlabberten Jogginghosen den Mülleimer zur Aschentonne trug.
Aber wahrscheinlich eher darum, weil es eine unbestrittene Tatsache war, dass nach so viel Glück auch wieder Probleme auftauchen würden und den Kinozuschauer interessierte es wohl als Allerletztes, wie ein Pärchen damit fertig wurde, dass im Garten schon wieder die Blattläuse über die Rosen herfielen.
In ihrem Fall konnte sie sich wirklich nur äußerst glücklich schätzen. Erstens gab es auf der Farm von Kais Mentor, auf der sie nun schon seit geraumer Zeit ihr Domizil aufgeschlagen hatten, einen Gärtner und Hauspersonal das die so ungeliebten Alltagstätigkeiten erledigte. Sprich, Blattläuse und Hausarbeit waren definitiv kein Thema, mit dem sie sich auch nur im Entferntesten beschäftigen musste. Zweitens sah Kai, sogar unrasiert, einfach umwerfend aus und auch in seiner Freizeitkleidung erweckte er den Eindruck, als wäre er gerade einem Modejournal entstiegen. Das führte natürlich zu drittens – nämlich, dass er nach wie vor kein Problem damit hatte, dass sie nach wie vor neun Jahre älter war, nach wie vor durchschnittlich aussah und nach wie vor ihre Gedanken auf die grüne Weide schickte, wo ihnen unsinnige Dinge einfielen, mit deren Folgen er dann konfrontiert wurde.
Doch all das hatte ihr Herr und Meister inzwischen auch schon in für ihn erträgliche Bahnen geleitet, ohne sie in ihrer Freiheit, tun und lassen zu können, was sie wollte, einzuschränken. Denn mittlerweile war sie zu einem festen Bestandteil seiner Sicherheitsfirma geworden, die am Rande von Brisbane in einem weitläufigen Areal ihren Sitz hatte. Dort nahm sie regelmäßig an den Übungen mit seinem Trainingsleiter, und dem mittlerweile in seiner Position als rechte Hand bestärkten George teil, um sich fit zu halten. Und zur Belohnung durfte sie bei kleineren Einsätzen der Firma mitmachen, was, wie sie leider festgestellt hatte, bei Weitem nicht so aufregend war, wie ihre eigenen, früher erlebten Abenteuer. Aber es war eine nette Abwechslung zum Farmleben und wenn sie die nächste Zeit endlich mal wieder verreisen konnten, dann war die Welt mehr als in Ordnung.
Ein Schatten fiel auf sie und schon bevor sie aufsah, wusste sie, dass Kai angekommen war. Seine Angewohnheit, wie aus dem Nichts aufzutauchen, seine allzeit schwarze Kleidung und der nach wie vor eher blasse Teint, hatten ihm bei ihr schon seit Beginn ihres Kennenlernens den Spitznamen Graf Dracula eingebracht.
»Prinzessin!« Er bückte sich, um ihr einen kurzen Kuss zur Begrüßung zu geben und seine strahlend blauen Augen funkelten belustigt, als er anschließend hinzufügte. »Hast du das mit der Quantenphysik endlich im Griff?«
Hetty lachte laut auf. »Nö, das Thema war dieses Mal etwas Banaleres.«
Das kam davon, wenn man als Ausrede für die ausschweifenden Gedankengänge anführte, dass es ansonsten nur noch physikalische Abhandlungen gab, die für sie interessant genug waren, um ihre geistigen Fähigkeiten darauf zu richten. Und Kai merkte sich grundsätzlich auch den kleinsten Unsinn, den sie von sich gab, nur um ihn ihr bei nächster Gelegenheit unter die Nase zu reiben. Denn obwohl sie nun schon einige Zeit zusammen waren, machte es diesem eigentlich so ernsten und introvertierten Menschen immer noch unheimlich Spaß, sie zu verulken.
Nachdem er ebenfalls einen Cappuccino geordert hatte, kam er auf das Thema zu sprechen, das Hetty auf ihre Gedankengänge geführt hatte.
Denn das Verhalten von Chrissie, der Tochter von Fritz, sorgte für genügend Diskussionsstoff. Nach einer schweren Geburt war sie in eine Wochenbettdepression verfallen und hatte sich völlig in sich zurückgezogen.
Ihr Mann Patrick hatte sich alle Mühe gegeben, für sie Verständnis aufzubringen und die Versorgung des Babys übernommen. Das hatte ihn selbst fast in den Zusammenbruch getrieben, schließlich war er auch noch Geschäftsführer der großen Erzmine seines Schwiegervaters und hatte dort nicht gerade einen Acht-Stunden-Tag. Denn, eigensinnig wie er war, ließ er sich die Oberhoheit über seinen ehemaligen Aufgabenbereich als Buchhalter und Informatiker nicht abnehmen und bestand darauf, auch hier das Sagen zu haben. Sein Schwiegervater hatte ihm den Willen gelassen, schließlich sparte Patrick durch seine selbst entwickelten Computerprogramme der Firma eine Menge Geld und es war auch nicht das Schlechteste, wenn er zumindest ein überwachendes Auge auf die Finanzen hatte. Denn, wie gefährlich es sein konnte, den falschen Mann in dieser Position zu haben, hatten sie alle zur Genüge erfahren müssen.
Als Kai gesehen hatte, dass mitnichten seine Ziehschwester ihren Sohn in der Nacht versorgte, sondern statt dessen der Kindsvater um zwei Uhr Morgens in der Küche stand und nur noch ein Schatten seiner Selbst war, war er schlichtweg entsetzt gewesen. Es war abzusehen, dass Patrick diese Doppelbelastung nicht mehr lange verkraften würde und einfach zuzusehen, wie der Junge langsam aber sicher vor die Hunde ging, brachte er beim besten Willen nicht übers Herz. Vor allem, als er bei ihrem Gespräch feststellte, dass Patrick das Verhalten seiner Frau auch noch verteidigte, anstatt sich darüber zu beschweren. Also hatte er dem Jungen angeboten, er und Hetty würden in den Nachtstunden die Versorgung des Kleinen übernehmen, was dieser auch angenommen hatte.
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