Elda Drake
Die Mulgacamper Romane
Band 3 – Juppidu am Kakadu
Band 4 – Erz, Herz, Schmerz
Autorin:
Elda Drake lebt in einem kleinen Dorf in Bayern und hat bereits in früher Jugend mit dem Schreiben begonnen.
Seit etlichen Jahren verbringt sie ihre Urlaube mit Camperreisen durch Australien. Auf einer dieser Fahrten entwickelte sie die Idee, diese Reisen als Basis für einen Unterhaltungsroman zu verwenden.
Daraus entstanden die inzwischen komplett veröffentlichten zehn Doppelbände der Mulgacamperserie.
Kontakt:
Mail: elda.drake@t-online.de
Facebook: elda.drake
Die Mulgacamper Romane
Band 3 – Juppidu am Kakadu
Band 4 – Erz, Herz, Schmerz
Elda Drake
Copyright: © 2012 Elda Drake
published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
ISBN 978-3-8442-3199-1
2. Auflage 2015
Die Mulgacamper Romane
Mulga: australische Bezeichnung für die King Brown Schlange
Hetty ist ein lebenslustiger Single mit exzessiven Eigenschaften, hat eine Schwäche für „hübsche Kerlchen“ und redet gerne mit sich selbst.
Als sie sich ihren Lebenstraum erfüllt und beginnt mit einem Camper durch Australien zu reisen, hat sie keine Ahnung, dass sie damit eine Lawine an unwahrscheinlichen Ereignissen los tritt und außer schönen Landschaften auch noch gefährliche Abenteuer auf sie warten.
Band 3 – Juppidu am Kakadu
In Begleitung einer Sexbombe zu reisen, verspricht für Hetty von Anfang an Bombenstimmung.
Doch Susi hat nicht nur Kurven sondern auch Verstand und deshalb ist Hashimoto, Kais bester Freund, für sie eine wohltuende Abwechslung im drögen Männeralltag.
Während sich die beiden immer mehr annähern, starten Hetty und Kai zu einem Bootsausflug, der natürlich im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Ruder läuft.
Allerdings hat Hetty mehr Probleme mit Kais unmittelbarer Nähe fertig zu werden, als mit Krokodilen, schießwütigen Wilderern und Hunger und Durst.
Elda Drake
Band 3 – Juppidu am Kakadu
Dies ist ein Roman.
Auch wenn die meisten Orte und Reiserouten Originalerlebnissen entnommen sind, so erlaubte ich mir bei manchen anderen Beschreibungen zumindest etwas dichterische Freiheit.
Alle darin aufgeführten Personen sind „leider“ nur frei erfunden!
Kapitel 1
Der ältere Herr am Nebentisch gab ein ersticktes Japsen von sich und verschluckte sich an dem Stückchen Fleisch, das er soeben von der Gabel in den Mund befördert hatte.
Während er mit hochrotem Gesicht und heraustretenden Augen verzweifelt vor sich hin hustete, klopfte ihm seine Frau energisch auf den Rücken und schickte böse Blicke Richtung Hetty.
Diese war sich keiner Schuld bewusst, hatte aber eine leise Ahnung und drehte sich um. Hinter ihr steuerte Susi auf ihren zwölf Zentimeter Stilettos hüftwackelnd und mit wogendem Busen auf ihren Tisch zu.
»Kannst du mir mal schnell den Schlüssel für den Camper geben, ich habe mein Duschgel vergessen.«
Sich ein Grinsen verbeißend, reichte ihr Hetty den Plip und schaute dann kopfschüttelnd ihrer Mitreisenden nach. Dieser String Tanga brach alle Rekorde. Sie hatte bisher gedacht, es wäre keine Steigerung mehr möglich, aber diese paar Quadratzentimeter grell-neongrünen Stoffes waren der blanke Wahnsinn.
Als sie sich wieder zu ihrem Glas Rotwein umdrehte, stellte sie fest, dass wirklich keiner in diesem Restaurant den Auftritt von Susi übersehen hatte. Den Männern hing die gedankliche Zunge bis zum Boden herunter und die dazugehörigen Frauen schauten äußerst biestig drein.
Na ja, Susi war auch das beste Beispiel dafür, wie der weibliche Körper über die Natur triumphieren konnte. Hetty vermutete eine BH-Größe irgendwo weit jenseits der Körbchengröße F und doch trotzte dieser Vorbau jeglichen Naturgesetzen und unterwarf sich nicht der Schwerkraft.
Die gebräunten Pobacken wiesen keinerlei Ansätze von Orangenhaut auf und man konnte nur das Prädikat äußerst knackig verteilen. Dazu noch eine Taille, die mit zwei Händen umfassbar war, lange, wellige rote Haare, einen Schmollmund, blaue Augen und schon hatte man ein weibliches Wesen kreiert, dass man nur als Sexbombe bezeichnen konnte.
Und egal, wo sie in den letzten Wochen aufgetaucht waren, Susi hatte auch überall eingeschlagen, wie eine Bombe.
Hetty unterdrückte ein Kichern, als sie daran zurückdachte, wie Paul sie angefleht hatte doch bitte, bitte, bitte, mit einer seiner Exfreundinnen eine Tour zum Kakadu-Nationalpark zu machen. Susi hatte ihn angerufen, da sie wusste, dass er Campertouren ins Outback durchführte und er wollte alles, aber auf gar keinen Fall mit Susi im Schlepptau irgendwohin fahren.
Paul war ein äußerst gutaussehender Automechaniker aus Alice, ein muskulöser, großer, blonder Traummann, der Hetty bei Beginn ihres Australienaufenthalts ihren jetzigen Camper sehr günstig besorgt hatte. Inzwischen waren sie gute Freunde geworden und deshalb konnte ihm Hetty seinen Wunsch natürlich nicht abschlagen. Und da sie sich sowieso ein Zubrot damit verdiente, gegen Kostenbeteiligung andere Frauen auf ihre Reisen durch den Kontinent mitzunehmen, passte ihr diese Bitte auch ganz gut ins Konzept.
Als sie dann allerdings ein Foto von Susi gesehen hatte, war ihr nicht ganz klar gewesen, warum irgendein Mann sich wehren sollte, mit dieser Frau einige Wochen zu verbringen. Die pumpte doch das Testosteron sogar noch bei Toten in die Adern.
Pauls Cousin Steven und dessen Frau Kim erläuterten ihr das Dilemma näher. Wie jedes Mal, wenn ihr Camper in der Werkstatt von Paul überholt wurde, residierte sie bei ihnen als Übernachtungsgast. Die beiden hatten ihr, vor einem halben Jahr, bei ihrem Start ins neue Leben geholfen und waren inzwischen zu guten Freunden und einer Art Familie mutiert. Was kein Wunder war, denn sie befanden sich in der gleichen Altersgruppe wie Hetty und waren, ebenso wie diese, kinderlos geblieben. Von daher waren schon einige Gemeinsamkeiten vorhanden und die Zeit hatte gezeigt, dass sie auch ansonsten so ziemlich auf der gleichen Wellenlänge lagen.
Pauls Werkstatt hatte sich zu ihrem festen Stützpunkt entwickelt und hier bei seinem Cousin legte sie auf ihren Reisen immer einen Zwischenstopp ein. Das kleine Farmgebäude lag etwas außerhalb von Alice Springs und besaß neben einem kleinen Schwimmingpool eine schöne große Holzveranda, auf der sie sich, wie immer, zum üppigen Abendessen versammelten, um dann bis spät in die Nacht zu reden.
Dieses Mal war die übliche Berichterstattung von ihren letzten Erlebnissen in den Hintergrund gerückt worden und Steven beantwortete als erstes ihre Frage, warum sein Cousin ihr den Auftrag zur Begleitung von Susi übertragen hatte. »Du weißt doch, dass Paul eines auf gar keinen Fall mag und das ist auffallen. Er ist einfach der zurückhaltende Typ und will seine Ruhe haben. Und als er mit Susi zusammen war, da konnte er mit ihr nicht mal über die Straße gehen, ohne dass jemand hinter ihr her pfiff. Denn ehrlich gesagt, wird ihr das Foto nicht im Entferntesten gerecht. In Natura ist sie noch umwerfender.«
Seine Frau nickte zustimmend und zuckte mit den Schultern. »Das ist jetzt tatsächlich nicht übertrieben.«
Ihr Mann fuhr fort. »Susi hat dann auch noch immer fröhlich den Pfeifenden zugewinkt und Küsschen geworfen. Der hat das überhaupt nichts ausgemacht. Aber Paul war genervt ohne Ende und er ist fast nicht mehr mit ihr aus dem Haus gegangen. Das hat dann natürlich wiederum Susi nicht gepasst. Ihr ist hier bei uns die sprichwörtliche Decke auf den Kopf gefallen und das hat der Beziehung auch nicht gerade gut getan. Und so haben sie sich schließlich im Guten getrennt.«
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