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Bücher
In den Büchern zur Heillosen Kultur wird nach Erklärungen für millionenfaches Leid, das sich in unterschiedlichen Auswirkungen in Natur und Mensch präsentiert, geforscht.
Medien- und Pressemitteilungen bilden den Ausgangspunkt einer Dokumentation von Lebensrealitäten von 2005 bis 2010. Mitteilungen und Geschehnisse, politische und wirtschaftliche Entscheidungen oder auch die Umsetzung neuer Gesetze, die massive Lebensveränderungen für Millionen von Menschen bedeuten, werden in Beziehung gesetzt zu den vier Konstanten in unserer Kultur.
Beleuchtet werden die Auswirkungen des folgenden kulturellen Quartetts auf den Menschen 1. aus der Ökonomie, 2. durch die Bevorzugung des männlichen Geschlechts, 3. bezüglich des cartesianischen Wissenschaftsparadigmas und 4. in der Verleugnung von Seele und Psyche jedes einzelnen Menschen, die dazu führt, dass unsere emotionale und damit auch unsere existenzielle Vergangenheit nur bruchstückhaft individuell und gesellschaftlich aufgearbeitet ist. Diese letzte Konstante führte in der Vergangenheit und führt gleichfalls in der Gegenwart dazu, dass der psychischen Verarbeitung von traumatischen Ereignissen (z.B. Krieg) und politischen Veränderungen in Menschen kaum Bedeutung beigemessenen wurde und wird: Menschen haben mit dem fertig zu werden, was von ihnen verlangt wird.
Summa summarum zeigt sich als bedeutsame und gravierende Erklärung für millionenfaches Leid die Vernachlässigung einer Werthaltung für das menschliche Wesen. In unserer Kultur wird nur und einzig und allein einem Wert unter allen Umständen zugesprochen: Kapital und Geld. Aktuelle Auswirkungen finden in den Büchern anhand von Presse und Medienmitteilungen Darstellung.
Der Mensch wird neben dieser ultimativen und ausschließlichen Alleinstellung von Kapital und Geld bedeutungslos: Er wird selbst kapitalisiert. Er ist Material. Psyche und Seele haben zu schweigen. Es wurden u.a. neue Begriffe, wie z.B. Psychoökonomie , von der Autorin aus der Reflexion des Materials heraus geschaffen.
Die drei Bücher zu Band 1 wurden mit „Selbstwert statt Mehrwert“ getitelt, um von vornherein auf die notwendige Richtigstellung unserer Werteordnung hinzuweisen. Weiter tragen alle Bücher den generellen Untertitel Nachtrag zum Jahr der Geisteswissenschaften 2007 , weil das Thema der Bevorzugung der Naturwissenschaften gegenüber den Geisteswissenschaften in Deutschland nicht deutlich genug aufgegriffen wird. Eine Parallele findet diese Bevorzugung in der Vorrangstellung der Männer gegenüber Frauen.
Die vier kulturellen Konstanten finden Sie unterschiedlich gewichtet in jedem Buch, wobei in Band 1 die fehlende Vergangenheitsbewältigung, in Band 1.1 unsere kulturellen Wurzeln, wie sie durch Nietzsche und Marx bezüglich des Selbstwertes von Menschen vorliegen, neu belebt in Erinnerung gerufen werden, in Band 1.2 die Ökonomie und das Geschlechterverhältnis von Mann und Frau in Bezug auf unsere gültige Werteordnung betrachtet wird, in Band 2 gezeigt wird, wie die Seele per Ökonomie und Berufsinhalte im Gesundheitswesen ausgetrieben und in Band 3 die Vernichtung von Heilung per Ökonomie im Gesundheitswesen abgewickelt wird.
Buch-Band 1.1: Zwei wichtige Philosophen, Marx und Nietzsche, werden mit ihren Grundbotschaften für die Gegenwart aus ihren Werken aufgerufen. Beide verweisen, in je unterschiedlichen Worten, auf die Bedeutung des menschlichen Wesens. Wobei Nietzsche überhaupt nicht über Ökonomie sprach, und Marx sie analysierte.
Autorin
Dipl-Psych. Dr. phil. Monika Eichenauer arbeitet erfolgreich als Psychologische Psychotherapeutin in ihrer Praxis in Dortmund. Viele Jahre war sie als Regionalgruppenleiterin des BDP tätig und initiierte 2010 die Ärzte der Kultur und gründete das Institut für medizinisches Heilungsmanagement .
Monika Eichenauer
SELBSTWERT STATT MEHRWERT
„ Marx und Nietzsche mischen sich ein.....!“
Plädoyer einer Psychologischen Psychotherapeutin für das menschliche Wesen und seinen Selbstwert.
Die heillose Kultur Band 1.1
Ein Nachtrag zum Jahr der Geisteswissenschaften 2007
Imprint
Die heillose Kultur - Band 1.1
Selbstwert statt Mehrwert
Marx und Nietzsche mischen sich ein
- Monika Eichenauer -
Copyright Monika Eichenauer, Dortmund 2011
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung der Autorin reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Layout, Satz, Formatierung - Michael Schulte, michael_schulte@web.de
Foto: Neuseeland, von Ulla Kallert
Buchcover: Gestaltung Monika Eichenauer und Ulla Kallert
Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
Printed in Germany
ISBN 978-3-8442-1772-8
Von dem, was einer vorstellt.
„Die Wurzel und der Ursprung des jedem, nicht ganz verdorbenen Menschen einwohnenden Gefühls für Ehre und Schande, wie auch des hohen Wertes, welcher ersterer zuerkannt wird, liegt in Folgendem.
Der Mensch für sich allein vermag gar wenig und ist ein verlassender Robinson: nur in der Gemeinschaft mit den anderen ist und vermag er viel.
Dieses Verhältnisses wird er inne, sobald sein Bewusstsein sich irgend zu entwickeln anfängt, und alsbald entsteht in ihm das Bestreben, für ein taugliches Mitglied der menschlichen Gesellschaft zu gelten, als für eines, das fähig ist, pro parte virli mitzuwirken, und dadurch berechtigt, der Vortheile der menschlichen Gemeinschaft theilhaft zu werden.
Ein solches nun ist er dadurch, daß er, erstlich, Das leistet, was man von Jedem überall, und sodann Das, was man von ihm in der besonderen Stelle, die er eingenommen hat, fordert und erwartet.
Eben so bald aber erkennt er, daß es hierbei nicht darauf ankommt, daß er es in seiner eigenen, sondern daß er es in der Meinung der Anderen sei. Hieraus entspringt demnach sein eifriges Streben nach der günstigen Meinung Anderer und der hohe Werth, den er auf diese legt: Beides zeigt sich mit der Ursprünglichkeit eines angeborenen Gefühls, welches man Ehrgefühl und, nach Umständen, Gefühl der Schaam (verecundia) nennt.
Dieses ist es, was seine Wangen röthet, sobald er glaubt, plötzlich in der Meinung anderer verlieren zu müssen, selbst wo er sich unschuldig weiß; sogar da, wo der sich aufdeckende Mangel eine nur relative, nämlich willkürlich übernommene Verpflichtung betrifft: und andererseits stärkt nichts seinen Lebensmuth mehr, als die erlangte, oder erneuerte Gewissheit von der günstigen Meinung Anderer;
weil sie ihm den Schutz und die Hülfe der vereinten Kräfte Aller verspricht, welche eine unendlich größere Wehrmauer gegen die Übel des Lebens sind, als seine eigene.“
Arthur Schopenhauer (2006, S. 63-64)
Und weil der Mensch ein Mensch ist …
Zweiklassengesellschaft prägt eine Zweiklassenmedizin, die sich für die Mehrheit der Menschen in Deutschland als bedrohlich für Leib, Seele und Leben darstellt. Die Frage „Kommt jetzt die Zweiklassenmedizin“ ist mehr als vier Jahre verspätet: Sie ist längst eingeführt und etabliert. (DIE ZEIT, 1.Oktober 2009, Titelseite) Bedrohung von Gesundheit und Existenz sind für viele Bürger bereits Lebensrealität geworden: Armut oder Verarmung, soziale, seelische und leibliche Folgeprobleme stehen auf der Tagesordnung. Missliche Veränderungen im Arbeitsleben und durch politische Verfügungen etabliert, zogen tief greifende Veränderungen der existenziellen Lebensbedingungen nach sich. Mit dem Regierungswechsel 2009 sind diese Folgen nicht wieder gutzumachen. Sie haben Spuren hinterlassen, die nicht wieder zu löschen sind. Menschen werden stetig weitere Opfer abgerungen, Verzicht und Einschränkung von ihnen erzwungen. Kinder und Jugendliche, denen durch Armut, Medieneinflüsse, Handyspektakel, Mobbing, Kriminalisierung in und außerhalb der Schulen und schlechte medizinische Versorgung in den letzten Jahren Entwicklungsmöglichkeiten entzogen wurden, sind gezeichnet auf ihrem weiteren Lebensweg. Die Mehrzahl der Betroffenen geht „zur Tagesordnung“ über, findet sich ab und nimmt hin. Gewöhnung tritt ein und wird in der Gegenwart zur Selbstverständlichkeit.
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