Elda Drake
Die Mulgacamper Romane - Sequel
Band 17 - Schöner Scheiden
Band 18 - Alles nur gelogen?
Autorin:
Elda Drake lebt in einem kleinen Dorf in Bayern und hat bereits in früher Jugend mit dem Schreiben begonnen.
Seit etlichen Jahren verbringt sie ihre Urlaube mit Camperreisen durch Australien. Auf einer dieser Fahrten entwickelte sie die Idee, diese Reisen als Basis für Unterhaltungsromane zu verwenden.
Daraus entstanden die inzwischen komplett veröffentlichten zehn Doppelbände der Mulgacamperserie.
Kontakt:
Mail: elda.drake@t-online.de
Facebook: elda.drake
Die Mulgacamper Romane - Sequel
Band 17 - Schöner Scheiden
Band 18 - Alles nur gelogen?
Elda Drake
Copyright: © 2013 Elda Drake
published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
ISBN 978-3-8442-6188-2
2. Auflage 2015
Die Mulgacamper Romane - Sequel:
Hetty hat sich nach langem Sträuben endlich auf eine Beziehung mit ihrem Traumprinzen Kai eingelassen.
Doch die beiden ehemaligen Singles haben schwer daran zu arbeiten ihre gemeinsame Lebensführung in den Griff zu kriegen. Dabei greifen sie zu etlichen unkonventionellen Denkansätzen und ihre Umgebung beobachtet interessiert, ob diese Partnerschaft tatsächlich von Dauer sein kann.
Und natürlich zieht Hetty nach wie vor ungewöhnliche Vorfälle magnetisch an und so haben sie und Kai nicht nur Probleme an der Heimatfront.
Band 17 – Schöner scheiden
Auch wenn Hetty die ganze Zeit die Augen vor den Tatsachen verschlossen hat, die Wirklichkeit holt sie ein.
Und es wäre ihr tausend Mal lieber, sie hätte einen Kriminalfall zu lösen, als sich mit ihren eigenen Problemen abzugeben.
Elda Drake
Band 17 - Schöner scheiden
Dies ist ein Roman.
Auch wenn die meisten Orte und Reiserouten Originalerlebnissen entnommen sind, so erlaubte ich mir bei manchen anderen Beschreibungen zumindest etwas dichterische Freiheit.
Alle darin aufgeführten Personen sind „leider“ immer noch nur frei erfunden!
Kapitel 1
Wie so oft in ihrem Leben, hatte auch heute Abend wieder einmal der Zufall eine Rolle gespielt.
Kai saß mit seiner gewohnt undurchschaubaren Miene am Tisch und beobachtete die Anwesenden. Welche Gedanken ihm dabei gerade durch den Kopf gingen, konnten manche von ihnen vielleicht entfernt erahnen, aber niemand bestimmt wissen. Nach wie vor war er der Meinung, dass es besser sei, dass seine Umgebung nicht über alles informiert war, was er dachte und wusste. Seine Lippen verzogen sich zu einem leisen Lächeln, als er seine Freundin mit einem kurzen Blick streifte – und vor allem nicht darüber, was er so tat.
Hetty und er waren mit Susi und Hashimoto auf einem Zug durch die Kneipen gewesen und mittendrin auf Patrick, Chrissie, George und Molly getroffen. George hatte sie gesehen, als sie das Lokal betraten und laut nach seinem Chef gerufen. Als der grüßend die Hand hob, winkte er und deutete auf die freien Plätze an ihrem Tisch. Kai hatte eigentlich nicht vor, sich der, dem Anschein nach, schon reichlich fröhlichen Runde anzuschließen und schüttelte erst ablehnend den Kopf.
Doch Hashimoto gab ihm mit einem Grinsen einen Stupser in die Seite. »Komm zier dich nicht – wir können uns doch dazu setzen, die haben noch genügend Platz für uns.«
Der Japaner wusste ganz genau, warum sein Freund zögerte, schließlich saß hier auch Patrick am Tisch und er kannte die Einstellung seines Freundes zu diesem Thema. Kai fand es ausgesprochen kontraproduktiv, dem Jungen zu viel Einblick in seine wunderbar harmonierende Beziehung mit Hetty zu geben. Und auch wenn die beiden mit ihm und Chrissie gemeinsam auf der Farm lebten, so hatten sie doch ihren eigenen Freundeskreis, mit dem sie die Freizeit verbrachten.
Hashimoto fand es nach wie vor erstaunlich, dass dieses Zusammenleben ohne sonderliche Reibungen funktionierte. Die letzten zwei Jahre hatte sich Patrick, wider Erwarten, tatsächlich an die vorgegebenen Grenzen gehalten und er war deshalb der Meinung gewesen, die Affäre Hetty wäre somit Vergangenheit. Doch Kai hatte ihm erklärt, der Junge wahre nur den Schein und er würde ihm keine Sekunde über den Weg trauen. Patrick liebe Hetty nach wie vor und würde sich nicht zurückhalten, wenn sich die entsprechende Gelegenheit ergab. Und sein Part in diesem Spiel war der, dafür zu sorgen, dass sich eben keine Gelegenheit ergab. Das hatte ihm die letzten Jahre etliche, gut ausgefeilte Strategien abverlangt, was er allerdings in keinster Weise als Belastung empfand. Für ihn war das sein ganz privates Unterhaltungsprogramm zum ansonsten viel zu ereignislosen Farmalltag.
Mit diesem Hintergrundwissen nahm sich Hashimoto nun die Zeit, Patrick etwas genauer zu mustern, als sie sich zu ihm an den Tisch setzten. Als er sah, dass Chrissies Mann sie mit einem absolut neutralen Gesichtsausdruck begrüßte und seiner Miene keinerlei Gemütsregung abzulesen war, seufzte er innerlich auf. Kai hatte ihm oft genug gesagt, dass dies ein deutlicher Hinweis auf verborgene Gedankengänge war. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn sie einfach abgewinkt und ein anderes Lokal aufgesucht hätten. Doch als er ihn nochmals ansah, wirkte der Junge wieder offen und gut gelaunt und Hashimoto war sich nicht mehr sicher, ob er wirklich etwas Relevantes gesehen hatte oder sich das Ganze nur einbildete.
Patrick hatte nur ein paar Sekunden gebraucht, um sich in den Griff zu bekommen. Der kurze Schock, als er gesehen hatte, wie eine glücklich strahlende Hetty, Arm in Arm mit Kai, das Lokal betrat, war schnell vergangen. Schließlich hatte er die beiden Tag für Tag auf der Farm im Sichtfeld und war es gewöhnt, sie zusammen zu sehen. Doch die unerwartete Begegnung hatte ihn überrascht, denn er hatte nicht damit gerechnet, dass die beiden auch hierher kommen würden. Hetty trug heute ausnahmsweise eines ihrer wenigen Kleider und sah darin einfach bezaubernd aus. Sie hatte auf ihn wie ein junges Mädchen gewirkt, als sie mit wiegenden Schritten neben Kai eher durch die Menge getanzt, denn gegangen war. Und ganz kurz hatte er einen Anflug von Neid verspürt, über die Tatsache, dass Kai und nicht er an Hettys Seite sein konnte. Aber das war Schnee von gestern und sollte ihn eigentlich längst nicht mehr berühren.
Also verdrängte er alle aufkommenden negativen Gedanken und sprach angeregt mit den Anwesenden. Diese Tarnung war viel besser, als die Taktik der Negation und bedeutend weniger auffällig. Doch als er Kai zwischendurch mit einem Blick streifte, zog dieser amüsiert den rechten Mundwinkel nach oben, was Patrick dazu veranlasste, unbewusst die Zähne zusammen zu beißen. Wie immer hatte der große Meister eine genaue Vorstellung davon, wie es eigentlich in ihm aussah.
Der schmunzelte in sich hinein. Er war sich nicht sicher gewesen und hatte ins Blaue hinein einen Versuchsballon gestartet. Aber diese Reaktion von Patrick hatte gezeigt, dass er mit seiner Vermutung absolut richtig gelegen hatte. Wohl nur er hatte sehen können, wie sich die Wangenmuskeln anspannten und der Blick kurz schwankte.
Kai betrachtete es als eine Art Hobby, die Gefühle und Gedanken des Jungen zu lesen. In letzter Zeit war ihm das allerdings immer schwerer gefallen, denn sein Rivale konnte sich in Richtung Selbstbeherrschung mittlerweile schon fast mit ihm messen. Und nicht nur er wusste, was in seinem Konkurrenten vorging, nein, auch der war inzwischen äußerst gut darin geworden seine Gedankengänge zu erraten. Im nonverbalen Kommunizieren hätten sie beide mittlerweile jeden Wettbewerb gewonnen und nicht einmal Hetty konnte ahnen, wie viele stumme Botschaften zwischen ihnen konstant ausgetauscht wurden.
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