Andrea Sauter - Der Vermieter

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Jessica Greene führt mit ihrem Ehemann und den zwei gemeinsamen Kindern ein idyllisches Leben in Calgary. Seit einiger Zeit jedoch fühlt sie sich zunehmend frustriert und wird von Albträumen geplagt. Um wieder zu sich selbst zu finden, fährt sie in ein abgelegenes Haus in die Berge. Doch sie kommt nicht zur Ruhe und ihre psychische Verfassung verschlechtert sich von Tag zu Tag. Sie wird von einem alten Mann belästigt und um sie herum geschehen merkwürdige Dinge. Bildet sie sich das womöglich alles nur ein? Ist sie dabei den Verstand zu verlieren? Oder wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt, die sie bisher erfolgreich verdrängt hatte?

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ICH WURDE AM 29. FEBRUAR 1972 IN ZÜRICH GEBOREN. Sie hielt inne. Sollte sie ihre wahre Identität überhaupt preisgeben? Ja, sagte sie sich, das gehörte schliesslich zu ihrer Vergangenheitsbewältigung dazu. Sie musste sich mit der Person auseinandersetzen, die sie einmal war. Sie musste über Jasmin Müller schreiben:

AM 29. FEBRUAR ERLEBTEN MEINE ELTERN EINE HERBE ENTTÄUSCHUNG. EIN MÄDCHEN WURDE GEBOREN – ICH. SIE HATTEN SICH EINEN JUNGEN GEWÜNSCHT. DAMALS GAB ES EBEN NOCH KEINEN ULTRASCHALL.

Gab es das damals wirklich noch nicht?, überlegte sie. Keine Ahnung. Das muss ich dann wohl noch recherchieren. Aber eines wusste sie mit Sicherheit. Ihr Vater hatte sich einen Stammhalter gewünscht. Ein Mädchen ging bei ihm gar nicht. Und die Mutter wollte auch nicht so eine blöde Tochter. Warum eigentlich nicht?

Sie schrieb weiter:

ZUERST HIELT MAN MICH FÜR TOT. ABER DANN REAGIERTE ICH AUF EINEN KRÄFTIGEN SCHLAG AUF DEN ALLERWERTESTEN UND ATMETE UND SCHRIE WIE AM SPIESS.

Nun ja, so zumindest hatte ihre Mutter es ihr geschildert. Das konnte ja kein guter Start ins Leben sein, überlegte sie. Aber daher rührt mein Trauma wohl kaum. Später wurde sie zwar auch öfters mal geschlagen – mit einem Teppichklopfer. Aber das war nicht die schlimmste Erinnerung.

Jessica dachte an ihre erste Geburt zurück. Alice war ein wunderhübsches Baby: schwarze Haare, blaue Augen, genau wie ihr Vater. Wie hätte man dieses süsse Mädchen ablehnen können?

Alice war auch heute noch sehr hübsch. Und trotz der Tatsache, dass sie gertenschlank und so hübsch wie ein Fotomodell war, bildete Alice sich nicht viel auf ihr Aussehen ein. Sie fand sich selbst zu dünn, ihre Ohren zu gross und ihre Zehen zu lang.

Matthew, der zwei Jahre später das Licht der Welt erblickt hatte, war genauso niedlich gewesen, ähnelte mit seinen grossen braunen Augen eher seiner Mutter. Sie liebte beide Kinder gleichermassen. Jetzt verstand sie auch plötzlich nicht mehr, weshalb sie diesen Urlaub gebucht hatte. Und weshalb sie ihre Familie beinahe fluchtartig verlassen hatte. Aber nach jenem Vorfall am Frühstückstisch, vor zwei Wochen, hatte sie sich so elend und jämmerlich gefühlt, wie schon lange nicht mehr. Drei Tage lang lief sie so herum, dass Michael und die Kinder sich fast fürchteten, sie anzusehen.

Jessica sass mehrere Minuten reglos vor dem Bildschirm und dachte, mit einer Mischung aus Depression und Schuldgefühlen, über die letzten Wochen nach. Sie erinnerte sich dabei an einen weit zurückliegenden Abend:

Jessica stand in ihrer grossen, modernen Küche und schälte lustlos eine Kartoffel, als Matthew hereinkam.

»Mom«, begann er zögernd.

Jessica drehte sich wütend nach ihm um. »Was willst du? Kann ich denn nie allein sein? Kann keiner von euch ...« Sie verstummte hilflos.

Matthew blieb stehen und sah seine Mutter bekümmert, aber unerschrocken an. Jessica drehte ihm den Rücken zu und wartete trotzig darauf, dass er ging.

»Kannst du nicht versuchen, wieder etwas fröhlicher zu werden?«, fragte Matthew schliesslich. »Wir sind doch eigentlich alle ganz nett. Magst du uns nicht mehr?«

»Das ist es nicht.« Jessica legte den Kartoffelschäler auf die Küchenablage und starrte aus dem Fenster.

»Nein? Was ist es dann?« Matthew liess nicht locker. Seine Hand berührte schüchtern ihren Arm. Jessica zog ihn zurück, als sei er aussätzig.

»Ich dachte«, fuhr Matthew fort, »wir alle denken, du seist böse auf uns. Aber wir wissen nicht warum, ehrlich.«

Jessica zuckte die Achseln. Sie konnte es nicht erklären. »Es ist wegen mir«, murmelte sie. »Ich bin unmöglich.«

Matthew trat einen Schritt zurück und musterte seine Mutter. »Du meinst, nicht wir sind es, die du nicht magst, sondern du selbst?«

»Ja, ganz recht. Ich mag mich nicht. Ich habe einen Dachschaden.«

»Da kann ich dir auch nicht helfen«, sagte Matthew, schnappte sich eine Tüte Chips, die auf dem Tisch lag, und verliess die Küche mit schlurfenden Schritten.

Ihre Augenlider fingen an zu zucken, als sie in die Gegenwart zurückkehrte. »Ja, ja, wen kümmert es denn schon, wie ich mich fühle.«

Jessica erhob sich, ging hinunter in die Küche, holte eine Tüte eiskalte Milch aus dem Kühlschrank und begab sich damit wieder nach oben. Nachdem sie sich wieder an den Schreibtisch gesetzt hatte, wanderten ihre Gedanken zum gestrigen Tag, kurz vor ihrer Abreise. Sie hatte sich betont fröhlich und unbekümmert gegeben und den ganzen Tag gesungen und vor sich hingepfiffen. Ihr Mann und die Kinder waren ganz verwirrt und wussten nicht mehr, was sie von Jessica halten sollen. Erst war sie nur unfreundlich und empfindlich gewesen, dann bösartig, dann theatralisch. Und dann diese plötzliche Fröhlichkeit, die so aufgesetzt wirkte, dass Alice erschrak. Nur Matthew wunderte sich nicht. Er nahm die Dinge stets, wie sie waren. Er kümmerte sich nicht, ob sie sich seit gestern verändert hatten. Er konnte sich sowieso nur schwer an gestern erinnern.

Jessica schrak aus ihren Gedanken auf, als das Telefon klingelte. Sie polterte die Holztreppe hinunter, in das grosse Wohnzimmer mit den wuchtigen Möbeln, und riss den Hörer von der Gabel. »Hallo«, keuchte sie.

«Wer ist da?«, fragte sie, als keine Antwort kam. Während sie lauschte, schaute sie fragend zu dem Hirschkopf hinauf. Der Hirsch sagte auch nichts. In der offenen Leitung waren keinerlei Geräusche zu vernehmen. Kein lautes Atmen oder Keuchen, wie das bei den meisten anonymen Anrufen so üblich war. Es kam ihr so vor, als wäre die Person am anderen Ende tot. Oder war die Leitung tot?

Nein, ziemlich sicher handelte es sich um einen Witzbold, deshalb schwieg sie ebenfalls. Selber schuld, dachte sie, das Gespräch, oder besser gesagt das lange Schweigen, geht ja nicht zu Lasten meiner Telefonrechnung.

Während sie immer noch am Telefon horchte, erinnerte sie ihre schmerzende Hüfte wieder an den unliebsamen Besuch am Morgen, und daran, was sie an diesem sonnigen Tag alles hätte tun können.

Nach einer Minute wurde es ihr langsam unheimlich. Ihr fiel ein, dass sie diese Telefonnummer, ausser ihrer Familie, niemandem gegeben hatte.

War es wirklich nur Zufall, dass jemand irgendeine Nummer eingetippt hatte und ausgerechnet bei ihr gelandet war? Schnell warf sie den Hörer auf die Gabel.

Sie wartete noch eine Weile, doch das Telefon blieb stumm. Trotzdem hatte sie jetzt ein eigenartiges Gefühl. Sie griff sich den Feuerhaken, der neben dem Kamin in seinem Messinggestell hing, und marschierte kriegerisch durch das Haus. Sie ging von Zimmer zu Zimmer, schaltete überall das Licht ein und bald leuchtete das Haus aus allen Fenstern.

Danach tat ihre Hüfte noch mehr weh. Sie humpelte in die Küche zum Kühlschrank hinüber, wo sie eine Tüte gefrorene Erbsen aus dem Tiefkühlfach nahm. Das tiefgefrorene Gemüse eignete sich hervorragend zum Kühlen ihrer Prellung. Ächzend stützte sie sich auf den Küchentisch, während sie ihr Hausmittel auf die schmerzende Stelle auf ihrer Hüfte drückte. Schwer zu sagen, ob die Kälte den Schmerz linderte oder alles noch viel schlimmer machte. Auf jeden Fall half sie gegen die Schwellung.

Nach einer Weile löschte sie das Licht in der unteren Etage und ging wieder nach oben. Sie hatte sich bestimmt wieder einmal in etwas hineingesteigert.

Ein anonymer Anruf und schon drehte sie durch. Was würde passieren, wenn sie wieder einen Nervenzusammenbruch bekam? Gummizelle oder eine weitere Psychotherapie?

Im Arbeitszimmer angekommen, schaltete sie den Computer aus. Jetzt hatte sie keine Lust mehr zu schreiben. Was hatte sie denn schon geschafft? Nichts.

Und an ihre Geburt konnte sie sich ja in Wirklichkeit gar nicht erinnern. Sie beschloss, am morgigen Tag ein spannenderes Kapitel aus ihrem Leben aufzuschlagen und ging früh ins Bett.

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