Andrea Sauter - Der Vermieter

Здесь есть возможность читать онлайн «Andrea Sauter - Der Vermieter» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Vermieter: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Vermieter»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Jessica Greene führt mit ihrem Ehemann und den zwei gemeinsamen Kindern ein idyllisches Leben in Calgary. Seit einiger Zeit jedoch fühlt sie sich zunehmend frustriert und wird von Albträumen geplagt. Um wieder zu sich selbst zu finden, fährt sie in ein abgelegenes Haus in die Berge. Doch sie kommt nicht zur Ruhe und ihre psychische Verfassung verschlechtert sich von Tag zu Tag. Sie wird von einem alten Mann belästigt und um sie herum geschehen merkwürdige Dinge. Bildet sie sich das womöglich alles nur ein? Ist sie dabei den Verstand zu verlieren? Oder wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt, die sie bisher erfolgreich verdrängt hatte?

Der Vermieter — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Vermieter», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Als sie die lange Schlange an der einzigen geöffneten Kasse sah, ging sie noch einmal zurück, holte Zigaretten, ein paar Tüten Kartoffelchips und in der Sportabteilung, in der sie versehentlich gelandet war, nachdem sie sich verfahren und die Kasse nicht mehr gefunden hatte, einen Baseballschläger. Sie hatte damit nicht vor, sich sportlich zu betätigen, sie fand einfach, dass jede Frau, die alleine auf einem Berg wohnte, eine Waffe haben musste. Und ausserdem gab es ein chinesisches Sprichwort, das treffender nicht sein konnte: Es ist besser für Nichts vorbereitet zu sein, als für Etwas nicht vorbereitet zu sein.

Die Warteschlange an der Kasse war in der Zwischenzeit noch länger geworden. Es gab nichts, was Jessicas Nerven mehr strapazierte, als Warteschlangen. Egal wo, egal wann.

Ungeduldig trat sie von einem Fuss auf den anderen.

Sie blickte auf ihre Uhr, zum zwanzigsten Mal.

Fünf Minuten später war nur noch ein Kunde vor ihr, als eine weitere Kasse öffnete.

Blitzschnell überlegte sie, ob es sich wohl lohnen würde, die Kasse so kurz vor dem Ziel zu wechseln. Ja! Der Kunde vor ihr hatte den Wagen fast bis zu seinem Kinn hinauf geladen.

Als sie auf die neu geöffnete Kasse zuging, kam eine schwarzhaarige Frau im Pelzmantel um die Ecke eines Regals geschossen und schubste Jessica zur Seite.

»Hallo!«, rief Jessica aufgebracht.

Ohne Jessica eines Blickes zu würdigen, knallte die Frau, die in ihrem Mantel aussah wie der Häuptling eines Indianerstammes, eine Packung vakuumverpackte Steaks aufs Förderband.

»Das glaube ich jetzt aber nicht!« Jessica beugte sich vor, riss der Kassiererin die Packung aus der Hand, schmiss sie auf den Fussboden und fing an, ihre Einkäufe auf das Förderband zu legen. »Pelztragen ist Gewissenssache, Fleisch essen auch, aber Vordrängen geht gar nicht«, erklärte Jessica der Kundin im Pelzmantel, die entsetzt zusah, wie Jessicas Sachen über den Scanner gezogen wurden.

Die Leute an der Nebenkasse musterten Jessica mit missbilligenden Blicken und schüttelten die Köpfe. Aber das bekam sie gar nicht mit. Hastig packte sie ihre Einkäufe ein.

Nachdem sie an der Kasse ein kleines Vermögen hingeblättert hatte, nahm Jessica den ersten Ausgang, an dem sie vorbeikam.

Der grosse Parkplatz war fast menschenleer. Nur eine junge Frau, mit einem blassen Gesicht und roten Flecken auf den Wangen, die wie ein Ausschlag aussahen, lud mehrere Einkaufstüten in den Kofferraum ihres Wagens. Auf dem Rücksitz hüpften zwei Kinder auf und ab, kreischten und schnitten Grimassen, als Jessica an ihnen vorbeilief.

Jessica wollte aus Spass den mittleren Finger zeigen, verkniff es sich aber und rollte ihren Einkaufswagen laut scheppernd weiter über den Asphalt, bis sie damit den Bordstein rammte.

Mit affenartiger Geschwindigkeit verstaute sie ihre Einkäufe im Kofferraum ihres Range Rovers, setzte sich ans Steuer, rollte rückwärts aus der Parklücke und drückte auf die Hupe, als sie an den hüpfenden Kindern vorbeifuhr.

Hoffentlich ist Mr. Finch verduftet, dachte Jessica, als sie die kurvige Gebirgsstrasse hinauffuhr. Was war schon wieder der Grund, weshalb ich in die Berge gefahren bin? Ach, jetzt weiss ich es wieder! Friedliche Stille in der Natur, Zeit um ein wenig zur Ruhe zu kommen.

Bisher hatte ich nur Stress!

Aber das kann ich doch alles haben, sagte sie sich. Ich darf mich nur nicht von dem alten Mann verrückt machen lassen.

Nach einer Weile stellte sie das Radio ein. »David Hasselhoff! Der hat mir gerade noch gefehlt!« Trotzdem trällerte sie mit: »I am looking for freedom!«

Doch als sie die höchste Stelle der Strasse erreicht hatte und den hellbraunen Mercedes immer noch in der Einfahrt stehen sah, war es wieder vorbei mit der Freiheit.

Sie blieb im Auto sitzen und dachte über ihre Möglichkeiten nach: Sie konnte wieder in die Stadt zurückfahren, so lange im Auto sitzen bleiben, bis der Vermieter verschwunden war, oder schnell wie der rote Blitz aus dem Wagen steigen und ins Haus rennen.

Dann kam Jessica auf die Idee, sie könnte sich wie ein normaler Mensch verhalten und einfach aus dem Wagen steigen und die Einkäufe ins Haus tragen.

Schliesslich nahm sie ihre Handtasche vom Beifahrersitz, öffnete die Autotür, stieg aus und ging um den Wagen herum zum Kofferraum, da kam Mr. Finch aus einer anderen Richtung schnurstracks auf sie zu.

»Da bin ich aber froh!«, sagte er zur Begrüssung.

»Worüber sind Sie froh?«, grüsste Jessica zurück.

»Dass Sie wohlauf sind. Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Geht die Tür wieder?«

»Die Tür geht wieder.« Es hatte keinen Sinn, mit dem offensichtlich Schwerhörigen weiter über die Tür zu diskutieren.

Mr. Finch blickte fasziniert in Jessicas grosse Augen. »Waren Sie einkaufen?«

Jessica entzog sich seinem bohrenden Blick und schaute hinab ins Tal, während sie die Frage mit einem knappen »Ja« beantwortete.

»Dann helfe ich Ihnen, die Einkäufe ins Haus zu tragen.«

»Ich habe nichts gekauft«, sagte Jessica schnell.

»Dann haben Sie jetzt bestimmt Zeit, sich das Atelier anzusehen!«

Was wäre jetzt schlimmer gewesen? Mr. Finch die Einkäufe ins Haus tragen zu lassen, oder mit ihm ins Atelier zu gehen? »Nein, wirklich nicht ...«

»Kommen Sie schon«, insistierte Mr. Finch. »Ich lasse Sie auch ganz schnell wieder gehen.«

»Also gut«, gab Jessica schliesslich nach.

Mr. Finch glänzte auf und schritt voraus. Jessica machte zuerst keine Anstalten, ihm zu folgen. Ihr war gar nicht wohl bei dem Gedanken, mit Mr. Finch allein in dieses Atelier zu gehen. Warum ging sie dann mit? Sie wusste es nicht.

Mr. Finch öffnete das Gittertor, und sie betraten den Garten, der das Wohnhaus weitläufig umschloss. Sie gingen einen Pfad entlang, der quer durch ein dicht verwachsenes, winterlich kahles Gebüsch führte, dann lag das Atelier vor ihnen.

Es war ein niedriger Bau mit einem riesigen Fenster. Drei Stufen führten zu einer kleinen, blau gestrichenen Tür hinauf.

Mr. Finch packte mit festem Griff die schwere eiserne Klinke und verbeugte sich höflich. Dann stiess er die Tür schwungvoll auf, so dass sie mit voller Wucht gegen die Wand klatschte. Es entstand ein riesiges Loch im Verputz. Mr. Finch lachte hell auf.

Jessica stimmte nicht in sein Lachen ein. Ihre Miene wurde eher noch verkniffener.

Ein grosser Vorraum tat sich auf, dessen Wand aus Spiegelglas bestand. Ein runder Tisch stand in der Mitte.

»Kommen Sie«, sagte Mr. Finch. »Schauen Sie sich in Ruhe um.«

Zaghaft trat Jessica über die Schwelle.

Mr. Finch summte vor sich hin, während er sich an einem Tisch mit Gläsern zu schaffen machte. Trotz den an den Wänden lehnenden Ölbildern, den herumliegenden Farbtuben, der Palette und den Staffeleien, entstand bei Jessica nicht der Eindruck, als würden in diesem Atelier grossartige künstlerische Werke entstehen.

Mit gespielter Neugier betrachtete sie das Bild auf der Staffelei. Was ihr da entgegentrat, verwunderte sie nicht im Geringsten. Das Bild zeigte eine nackte Frau, die auf einer Holzbank sass und erstaunt aufblickte.

Das Bild war unvollendet und die nasse Farbe verriet, dass Mr. Finch zuletzt daran gearbeitet hatte.

»Rubens ist mein Vorbild. Wie finden Sie das Gemälde?« Mr. Finch reichte Jessica ein Glas mit hochprozentig riechendem Inhalt.

»Sehr interessant«, erwiderte Jessica knapp.

»Das Bild heisst Susanna im Bade, belehrte Mr. Finch sie. »Und das Nächste, das Sie hier sehen, ist die Toilette der Venus.«

Jessica nickte gelangweilt.

Plötzlich und unerwartet schrie Mr. Finch: »Ich erachte, dass die ganze Welt meine Heimat ist!«

Jessica zuckte zusammen und erstarrte.

»Das hat Rubens gesagt«, erklärte er, wieder ganz ruhig und zeigte auf die nächste Staffelei. »Dieses Gemälde heisst der Eremit und die schlafende Angelika.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Vermieter»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Vermieter» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der Vermieter»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Vermieter» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x