Andrea Sauter - Der Vermieter

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Jessica Greene führt mit ihrem Ehemann und den zwei gemeinsamen Kindern ein idyllisches Leben in Calgary. Seit einiger Zeit jedoch fühlt sie sich zunehmend frustriert und wird von Albträumen geplagt. Um wieder zu sich selbst zu finden, fährt sie in ein abgelegenes Haus in die Berge. Doch sie kommt nicht zur Ruhe und ihre psychische Verfassung verschlechtert sich von Tag zu Tag. Sie wird von einem alten Mann belästigt und um sie herum geschehen merkwürdige Dinge. Bildet sie sich das womöglich alles nur ein? Ist sie dabei den Verstand zu verlieren? Oder wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt, die sie bisher erfolgreich verdrängt hatte?

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Jessica steuerte direkt die Theke an und stemmte beide Hände auf die Tischplatte. Eine Bardame, mit kanariengelben Haaren, tauchte hinter der Theke hervor und musterte den neuen Gast. Sie beugte sich näher zu Jessica und zog eine dünn gezupfte Augenbraue hoch. »Was soll es denn sein?«, fragte sie.

»Ich möchte bloss telefonieren«, antwortete Jessica.

»Das können Sie nur, wenn Sie auch etwas bestellen«, belehrte sie die Bardame, mit den gelben Haaren, dem knallengen T-Shirt und den noch engeren Jeans, die den Hüftspeck herausquellen liessen.

»Also gut«, sagte Jessica genervt. »Wenn ich telefoniert habe, komme ich an die Bar und bestelle etwas.«

Die Frau nickte und deutete mit dem Arm die Richtung an.

Jessica drängte sich an den zahlreichen Gästen vorbei und verschwand in einen langen Gang, wo sich ganz am Ende, in einer Nische, das Telefon befand.

Mit zittrigen Fingern warf sie Münzen in den Apparat, der an der Wand montiert war.

Ein Klingelzeichen ertönte. Jessica atmete auf. Gott sei Dank, das Telefon funktioniert!

Es läutete weiter. Jessica zählte neun Klingeltöne und wurde zunehmend nervöser.

Es muss etwas Schreckliches passiert sein! Ich hätte mit Mr. Finch mitgehen sollen! Ich hätte an Ort und Stelle herausfinden können, weshalb mich Alice gesucht hatte!

Jessicas Knie wurden immer weicher. Sie warf einen Blick auf die Armbanduhr. Es war kurz vor Mitternacht.

Nach dem zwölften Klingelzeichen war ein Klicken zu hören, gefolgt von Michaels schlaftrunkener Stimme.

»Michael!« Jessica schrie, als brauchte sie gar kein Telefon, um aus hundertdreissig Kilometern Entfernung verstanden zu werden. »Geht es euch gut?«

»Was?«, stammelte Michael. »Jessica? Bist du das?«

»Ja, wer denn sonst! Was ist passiert?«

»Was soll passiert sein? Geht es dir gut?«, fragte Michael verwundert.

»Die Frage lautet: Geht es euch gut?«

»Ja, bei uns ist alles in Ordnung«, antwortete Michael. »Weisst du eigentlich, wie spät es ist? Ist bei dir alles okay?«

»Ja, ich weiss, wie spät es ist. Meine Uhr funktioniert immer noch, aber mein Telefon ist kaputt. Weshalb hat mich Alice gesucht?«

»Tut mir leid, aber ich kann dir nicht folgen.«

»Es tut mir auch leid, aber wäre es trotzdem möglich, mir diese einfache Frage zu beantworten: Warum hat Alice mich angerufen?«

»Ich verstehe nicht.«

»Es ist etwas kompliziert«, sagte Jessica. »Der Vermieter hat mir gesagt, dass unsere Tochter mich gesucht hat.« Im Flüsterton fuhr sie fort: »Er ist so ein komischer alter Mann. Und ich hatte Angst, mit ihm mitzugehen.«

»Ich kann dich kaum hören. Wo bist du?«

Jessica sah sich um, ob jemand hinter ihr stand und das Gespräch belauschte, dann wiederholte sie das Gesagte etwas lauter.

»Was für ein alter Mann?«, erkundigte sich Michael.

»Ein alter Mann stört mich ständig und nervt.«

Auf der anderen Seite der Leitung herrschte einen Moment lang verwirrtes Schweigen. »Es wäre besser, wenn du wieder nach Hause kommen würdest«, sagte Michael schliesslich und sprach jedes Wort so langsam und betont aus, als würde er mit einem kleinen Kind sprechen.

»Nein, ich komme noch nicht nach Hause«, erwiderte Jessica gereizt und warf eine weitere Münze in den Apparat.

»Gut, dann eben nicht«, sagte Michael, ohne beleidigt zu wirken. »Ruf doch einfach morgen nochmals an, wenn die Kinder wach sind. Dann können wir alles in Ruhe besprechen.«

»Falls ich dann wieder ein Telefon habe.«

»Aber du telefonierst doch gerade.«

»Das ist nicht mein Telefon. Ich bin in einer Bar. Und jetzt muss ich noch etwas trinken.«

Es folgte eine Pause. »Du trinkst wieder?«

»Nein, ich muss etwas trinken, damit ich telefonieren kann«, antwortete Jessica und fügte hinzu: »Ich trinke nur Mineralwasser.«

»Na gut. Ich richte Alice aus, dass sie dich morgen zurückrufen soll.«

»Wie auch immer.«

»Ich mache mir langsam Sorgen«, sagte Michael.

Für einen Moment war Jessica versucht, einfach die Wahrheit zu sagen: nämlich, dass es ihr total beschissen ging und dass sie am liebsten auf der Stelle wieder nach Calgary fahren würde. Aber diese Genugtuung wollte sie Michael nicht geben. Er hatte ihr prophezeit, dass sie es keine zwei Wochen aushalten würde. Er hielt Jessicas Vorhaben von Anfang an für eine Schnapsidee.

Stattdessen sagte sie: »Das brauchst du nicht, es geht mir gut.«

Michael seufzte. »Das hoffe ich.«

»Schlaf weiter«, sagte Jessica. »Ich melde mich wieder.« Sie legte den Hörer auf die Gabel, bevor Michael etwas erwidern konnte. Sie spürte, wie angespannt sie war. Tausend Dinge gingen ihr rasend schnell durch den Kopf. Hatte sich der Vermieter einen Spass erlaubt? Aus welchem Grund? Was hatte er davon?

Sie verstaute ihren Geldbeutel in der Tasche und ging zurück in die Bar.

Vielleicht sieht mich die Frau mit den gelben Haaren nicht, überlegte sie, während sie mit grossen Schritten durch die Bar lief. Dann verschwinde ich einfach von hier. So eine Frechheit! Ein Getränk für ein Telefongespräch! Erpressung nennt man das!

»Halt!«, rief die Bardame.

Jessica fühlte sich wie eine Ladendiebin, die gerade beim Stehlen ertappt wurde. Brav ging sie zur Theke.

»Fünfzehn kanadische Dollar«, verlangte die Bardame für das Bier, das sie bestellt hatte.

Ein teures Telefongespräch, dachte Jessica und legte schweren Herzens das Geld auf die Theke. Und ein völlig Unnötiges dazu.

Fünf Minuten später sass sie immer noch gelangweilt auf dem Hocker und studierte die Flaschen, die vor ihr auf dem Regal, das in die Wand eingelassen und indirekt beleuchtet wurde, standen. Sie lauschte der Musik und fing an, in Selbstmitleid zu zerfliessen. Jessica fühlte sich von dem melancholischen spanischen Lied ergriffen. Es war etwas Trauriges, etwas so verzweifelt Hoffnungsloses in den Worten von Enrique Iglesias, dass ihr dabei fast die Tränen in die Augen schossen.

Sie dachte an Michael und ihre Kinder, die jetzt zu Hause in Calgary friedlich in ihren Betten schlummerten, während sie, aus ihr jetzt unerklärlichen Gründen, in dieser Bar sass.

Eigentlich fand Jessica die kostenlosen Schalen mit gesalzenen Erdnüssen unappetitlich. Aber da sie schon wieder Alkohol trank und nachher noch mit dem Auto fahren musste, tauchte sie ihre Hand trotzdem in die Schale und bediente sich. Während sie Nüsse in sich hineinstopfte, kam sie mit dem Barkeeper, einem jungen Latino, ins Gespräch.

»Das ist nicht gerade ein toller Laden«, gestand er ihr. »Ich werde auch nicht lange bleiben. Ich verdiene mir nur etwas dazu. Wissen Sie, warum diese Bar zum blauen Bär heisst?«

»Nein, ich wusste nicht einmal, wie diese Bar heisst. Bin einfach reingelaufen«, antwortete Jessica mit schwerer Zunge und spülte eine Ladung Nüsse mit Bier hinunter.

»Der Besitzer sieht aus wie ein Bär. Er ist riesengross, behaart von Kopf bis Fuss und immer blau gekleidet.«

»Toll«, sagte Jessica aus Höflichkeit. Mehr dazu fiel ihr beim besten Willen nicht ein.

»Ich heisse übrigens José«, stellte sich der Latino vor. »Sie sind auch nicht aus der Gegend, nicht wahr?«

»Nein, aus Calgary.«

José stützte die Ellbogen auf die Theke und beugte sich vertraulich vor: »Obwohl Sie sehr gut Englisch sprechen«, sagte er, »scheint es mir, als ob es nicht Ihre Muttersprache ist.«

Jessica sperrte die Augen auf. Sie hatte alles unternommen, um den lästigen Schweizerakzent loszuwerden. Ja, sogar einen Vocalcoach hatte sie eigens dazu angeheuert. Seit zwanzig Jahren hatte sie kein Wort Schweizerdeutsch mehr gesprochen. Seit dem Tag, als sie von zu Hause weggelaufen war. In aller Frühe verliess sie damals das Haus und kehrte nie wieder zurück. Sie hatte ihre Eltern seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen, wusste nicht einmal, ob sie noch lebten. Und schon seit vielen Jahren wurde sie nie mehr auf ihren Akzent angesprochen. Wie zum Teufel konnte dieser Gonzales, oder wie auch immer er hiess, ihren nicht mehr vorhandenen Akzent hören? »Was denken Sie denn, woher ich komme?«, fragte Jessica wütend. »Vielleicht aus dem Urwald?«

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