Andrea Sauter - Der Vermieter

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Jessica Greene führt mit ihrem Ehemann und den zwei gemeinsamen Kindern ein idyllisches Leben in Calgary. Seit einiger Zeit jedoch fühlt sie sich zunehmend frustriert und wird von Albträumen geplagt. Um wieder zu sich selbst zu finden, fährt sie in ein abgelegenes Haus in die Berge. Doch sie kommt nicht zur Ruhe und ihre psychische Verfassung verschlechtert sich von Tag zu Tag. Sie wird von einem alten Mann belästigt und um sie herum geschehen merkwürdige Dinge. Bildet sie sich das womöglich alles nur ein? Ist sie dabei den Verstand zu verlieren? Oder wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt, die sie bisher erfolgreich verdrängt hatte?

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Gerade als sie die Scheune verlassen wollte, fiel ihr Blick auf eine Schubkarre, die mit Erde gefüllt war. Immer noch neugierig schob sie das unhandliche Teil ein Stück nach vorne und sah, dass hier die Erde mit Schuhen festgestampft worden war.

Entschlossen griff sie nach dem Spaten, der an der Wand lehnte, und stiess ihn in den Boden. Das Stichblatt traf auf Widerstand. Sie fing an zu graben. Etwa zwanzig Zentimeter unter dem Boden trat etwas Weisses zum Vorschein. Sie kniete nieder und buddelte schliesslich mit den Händen weiter, wie ein Hund der seinen selbst vergrabenen Knochen wieder haben wollte.

Eine Pappschachtel kam zum Vorschein. Vorsichtig hob sie die Schachtel aus der Grube und betrachtete sie neugierig von allen Seiten. Was fällt mir eigentlich ein? Ich grabe in einer fremden Scheune private Sachen aus! Vielleicht hat hier jemand sein totes Haustier vergraben. Eine Katze oder eine Ratte!

Die Schachtel war mit Klebeband verschlossen. Als sie mit den Fingernägeln am Klebeband kratzte, brach ihr dabei ein Nagel ab und sie hatte wie immer keine Feile zur Hand.

»Nein! Das glaube ich jetzt aber nicht!« Einen Fingernagel abzubrechen, ist so ziemlich das Schlimmste, was einer Frau widerfahren kann.

Das ist die Strafe, wenn man in fremden Sachen herumschnüffelt, sagte sie sich. Aber sie konnte es einfach nicht lassen. Sie erhob sich und suchte im Werkzeugregal nach einem spitzen Gegenstand. Ihr Augenmerk richtete sich dabei auf ein Messer mit einer fünfzehn Zentimeter langen Klinge – offenbar ein Sammlerstück, das einen apfelgrünen Jadegriff und eine schmale beidseitige Schneide hatte.

Sachte durchtrennte sie damit das Klebeband.

Meine nächste Strafe wird sein, dachte sie, dass sich in dieser Schachtel eine Bombe befindet.

Sie hob ganz vorsichtig – in Bereitschaft in Deckung zu gehen, falls der Sprengstoff hochging – den Deckel ab.

Erschrocken starrte sie auf den kleinen Körper, der vor ihr in der Schachtel lag – auf den Körper einer Puppe! Sie trug ein rotes Kleid, hatte blonde Haare und ihre blauen Augen waren weit geöffnet.

Warum macht sich jemand die Mühe, eine Puppe unter der Erde zu vergaben?, wunderte sie sich. Sehr merkwürdig!

Dann sah sie, dass daneben noch eine Schachtel vergraben war. Sie hob sie aus. Wieder eine Puppe!

Sie entdeckte weitere Pappkartons. In jeder davon kam eine Puppe zum Vorschein. Sie sahen unterschiedlich aus, aber alle waren alt und abgenutzt. Sie schätzte, dass die Puppen aus den Siebzigerjahren stammten. Was war das hier?, fragte sie sich. Ein Puppenfriedhof?

Sie öffnete die fünfte und letzte Schachtel und wurde leichenblass. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie in den Pappkarton.

Da lag Veronika! Jessicas Puppe!

Mit zitternden Fingern nahm sie die Puppe aus der Schachtel und hob sie hoch.

Jessica war fassungslos. Es war eindeutig ihre Puppe! Sie hatte braunes, langes Haar, trug ein dunkelblaues Wollkleid, welches ihre Mutter selbst gestrickt hatte, dazu weisse Strumpfhosen und schwarze Lackschuhe. Als Veronika ihre blauen Augen aufklappte, drückte Jessica sie ganz fest an sich.

Dann plötzlich liess sie die Puppe los. Nein, das konnte unmöglich Veronika sein! Nie im Leben! Schliesslich sahen doch alle Puppen ähnlich aus und ihre war ja schliesslich kein Unikat.

Aber das dunkelblaue Wollkleid musste ein Einzelstück sein. Oder?

Sie konnte sich noch gut daran erinnern, an den Tag, an dem sie ihre Puppe bekommen hatte. Sie war fünf Jahre alt. Es war kurz nachdem sie im Schwimmbecken beinahe ertrunken und anschliessend wiederbelebt worden war – wahrscheinlich eine Freudsche Fehlleistung – denn das Wasser war nur knietief. Irgendwie war ihre Mutter damals schon ein wenig geschockt, als Jessica, das heisst natürlich als Jasmin, fast gestorben wäre.

Sie und ihre Puppe waren seither unzertrennlich. Sie sah es nun ganz deutlich vor sich: Jasmin mit Veronika auf dem Arm, wie sie sie pflegte und bemutterte, ihr den schönen Pyjama anzog und sie zu Bett brachte, sie überall mit herumschleppte, an die sie ihr ganzes Herz gehängt hatte.

Und jetzt war sie wieder da! Nach all den Jahren! Aber wie war das möglich? Wie konnte ihre Puppe aus Zürich nach Kanada gelangt sein? Wann hatte sie Veronika überhaupt verloren?

Ich verstehe gar nichts mehr! Wie lange bin ich eigentlich schon in dieser Scheune? Sie merkte plötzlich, dass sie grossen Durst hatte.

Sie blickte auf die Puppen hinab, die wie Kinder in ihren Särgen lagen.

Was sollte sie jetzt tun? Sie konnte doch nicht alle Puppen mitnehmen. Sie beschloss fürs Erste, die Puppen wieder an ihren Platz zu legen. Sie verschloss sämtliche Pappschachteln und legte sie behutsam in die Grube zurück. Ausser Veronika – ihre Puppe wollte sie nie mehr hergeben. Dann schaufelte sie das Massengrab wieder zu.

Sie erhob sich aus ihrer knienden Haltung und klopfte sich mit beiden Händen die Erde von ihrer Jogginghose. Zusammen mit Veronika, und dem Messer mit dem Jadegriff, verliess sie die Scheune und ging den gleichen Weg zurück zum Haus.

Die Sonne schien immer noch und eine kühle Brise brachte die Baumwipfel zum Rauschen. Am wolkenlosen Himmel zog ein Bussard stolz seine Kreise. Als Jessica oben angekommen war, blieb sie abrupt stehen, als sie den Mercedes auf dem Kiesweg stehen sah.

Angesichts all dessen, was sie eben in der Scheune gefunden hatte, durchfuhr sie ein eisiger Schreck und sie überlegte, wie sie nun am besten reagieren sollte.

Als sie weiterging, erkannte sie, dass Mr. Finch im Wagen sass. Offensichtlich war er schon länger hier und bereits im Begriff, wieder abzufahren. Sie versteckte ihre Puppe und das Messer hinter ihrem Rücken, als das Fahrerfenster geräuschlos hinunterglitt und Mr. Finch sagte: »Schön Sie zu sehen, Mrs. Greene. Wie ich sehe, haben Sie einen Spaziergang gemacht bei diesem schönen Wetter.«

»Ja«, erwiderte Jessica bemüht freundlich. »Ich war joggen.«

»Sind Sie gestürzt?«

»Wie kommen Sie darauf?«

»Auf Ihrer Kleidung befindet sich Erde.«

Jessica lachte übernatürlich auf. »Ja, stimmt. Ich bin tatsächlich hingefallen, es geht ja auch sehr steil bergab.«

Mr. Finch begann ebenfalls zu lachen. »Ja, da muss man schon aufpassen. Gefällt es Ihnen hier oben in den Bergen?«

»Ja, es gefällt mir sehr gut«, antwortete Jessica.

»Die Luft ist gut«, sagte Mr. Finch. »Ich hatte eine Lungenentzündung, und davon blieb ein Geräusch in der Lunge zurück. Nichts allzu Schlimmes, aber der Arzt meinte, das Beste für mich wäre die frische Luft in den Bergen. Ich bin inzwischen zweimal geröntgt worden, und das Geräusch ist fast verschwunden. Nicht mehr lange und ich brauche mir wegen meiner Gesundheit keine Sorgen mehr zu machen.«

Jessica verdrehte innerlich die Augen und sagte: »Bestimmt nicht.«

»Ich bin so gesund wie ein Fisch im Wasser«, fuhr der alte Mann fort. »Frische Eier und Milch, das ist es, was ich brauche! Im Sommer werde ich schon so dick sein, dass ich kaum mehr durch die Tür komme.« Mr. Finch brach in ein schallendes Gelächter aus.

Jessica bemühte sich mitzulachen. Künstlicher und aufgesetzter hätte ihr Lachen nicht sein können.

»Ich muss jetzt leider wieder los«, krächzte Mr. Finch, als er sich von seinem Lachanfall wieder erholt hatte. »Trinken wir wieder mal einen Kaffee zusammen?«

Jessica hatte einen Krampf im rechten Arm. Mr. Finch durfte ihre Puppe, deren Arme und Beine leblos herabbaumelten und die schöne Waffe, die sie in der Scheune gefunden hatte, auf gar keinen Fall sehen. Im Moment hätte sie ihm alles zugesagt. Sie wollte einfach so schnell wie möglich ins Haus. Deshalb sagte sie schnell: »Klar doch, jederzeit.«

»Ich freue mich jetzt schon«, sagte Mr. Finch. »Geniessen Sie den Tag.« Er liess den Motor an und rollte über den Kies davon.

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