Andrea Sauter - Der Vermieter

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Jessica Greene führt mit ihrem Ehemann und den zwei gemeinsamen Kindern ein idyllisches Leben in Calgary. Seit einiger Zeit jedoch fühlt sie sich zunehmend frustriert und wird von Albträumen geplagt. Um wieder zu sich selbst zu finden, fährt sie in ein abgelegenes Haus in die Berge. Doch sie kommt nicht zur Ruhe und ihre psychische Verfassung verschlechtert sich von Tag zu Tag. Sie wird von einem alten Mann belästigt und um sie herum geschehen merkwürdige Dinge. Bildet sie sich das womöglich alles nur ein? Ist sie dabei den Verstand zu verlieren? Oder wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt, die sie bisher erfolgreich verdrängt hatte?

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Jessica hob zum Abschied die freie Hand und wartete, bis sein Auto ausser Sichtweite war, bevor sie sich hastig zur Haustür begab. Als sie die Tür mit dem grossen Schlüssel aufschloss und die Türklinke niederdrückte, stutzte sie einen Moment. Die Türklinke fühlte sich ganz klebrig an.

Ein ungutes Gefühl beschlich sie. War Mr. Finch während ihrer Abwesenheit in das Haus hineingegangen? Hatte er zuerst wieder geklingelt, dann an die Tür gepoltert und durchs Schlüsselloch hindurch ihren Namen geschrien?

Als Jessica ins Haus ging, zog sie die Tür zu und schaute sich im Wohnzimmer um, ob irgendetwas fehlte. Sie hatte keine Ahnung, was das hätte sein können. Das Zimmer war eigentlich genauso, wie sie es vor einer guten Stunde verlassen hatte. Trotzdem wurde sie das unangenehme Gefühl nicht los und ihre Gedanken begannen, sich zu überschlagen.

Aber weder im Schlafzimmer noch im Arbeitszimmer fand Jessica etwas Ungewöhnliches. In der Küche jedoch entdeckte sie einen roten Fleck auf dem Boden. Sie kniete nieder und roch daran. Es war Himbeermarmelade. Das war ja nun wirklich nichts Aussergewöhnliches. Die Marmelade stammte von ihrem Frühstück und schliesslich kleckerte sie ständig.

Im Wohnzimmer stellte sie dem Hirsch ihre Puppe Veronika vor. Dann ging sie nach oben, duschte, schlüpfte in eine bequeme Jeans und zog sich einen grossen lilafarbenen Pullover über. Gewöhnlich zog sie sich besser an, doch heute war ihr nicht danach.

Sie holte eine Nagelfeile aus ihrer Handtasche, setzte sich zu Veronika auf die Couch und fing an, sich den abgebrochenen Fingernagel zu feilen.

Während sie ihre Nägel betrachtete, dachte sie an die vielen Puppen und an den schwarzen Mantel, den sie im Schrank gefunden hatte.

Was hatte das alles zu bedeuten? Wem gehörte dieser Mantel? Wem gehörten diese Puppen? Und die Frage aller Fragen lautete: Was machte ihre Puppe, die sie im Alter von sechs Jahren in Zürich verloren hatte, in einer Pappschachtel, in einer Scheune, in den Bergen, in Kanada?

»Sechs Jahre?«, sagte sie laut. »Jetzt fällt es mir wieder ein. Ich war damals sechs Jahre alt.« Aber sie konnte sich nicht erinnern, wo genau sie ihre Puppe verloren hatte.

Plötzlich fiel ihr ein, dass sie immer noch nichts getrunken hatte und ging in die Küche. Anstelle eines Glas Wassers schenkte sie sich Wein ein. Aber dann hielt sie es doch nicht für so eine gute Idee und schüttete den Wein in die Flasche zurück. Dabei glitt ihr das Glas aus der Hand und zerbarst klirrend auf dem Boden.

Ist das jetzt die Strafe dafür, dass ich wieder mit dem Trinken aufhören wollte?, fragte sie sich, während sie die Scherben einsammelte, sich dabei in den Finger schnitt, und das Blut auf ihren Pullover tropfte.

Nachdem sie ihre Wunde verarztet hatte, setzte sie sich wieder zu Veronika ins Wohnzimmer. Sie schloss die Augen und sah ein kleines Mädchen vor sich, mit roten Pausbacken, grossen braunen Augen und mit ein paar Sommersprossen um das feine Näschen. Jasmin hatte ein weisses Taschentuch um ihr haselnussbraunes Haar gebunden. Sie kniete an einem Puppenbettchen, hatte ein winzig kleines Löffelchen in der Hand, hob mit der anderen Veronikas Köpfchen sorgsam empor und schob ganz vorsichtig ein Löffelchen imaginären Brei nach dem anderen in den winzigen Puppenmund. Dann kam die Mutter ins Kinderzimmer gerollt und sagte, dass es kein Backpulver mehr habe, und Jasmin sofort einkaufen gehen müsse.

Diese Erinnerung löste irgendetwas in ihr aus. Und während sie immer mehr Gestalt annahm, versuchte ein anderer Teil ihres Bewusstseins, sie zu unterdrücken, bevor sie Schaden anrichten konnte. Jessica öffnete die Augen und schüttelte den Kopf so heftig, dass es schmerzte. Sie wollte nicht länger an ihre Mutter denken.

Der Tag hatte, mal abgesehen von dem Anruf des Vermieters, so gut angefangen und jetzt war ihre Stimmung schon wieder auf dem Tiefpunkt angelangt. Ausserdem hatte sie der Gedanke an den Vermieter wieder nervös werden lassen. Sie fühlte sich erneut unwohl bei der Vorstellung, der alte Mann könnte während ihrer Abwesenheit in ihren Sachen herumstöbern.

Nachdem sie etwa eine Stunde einfach nur dagesessen und in den leeren Kamin gestarrt hatte, zog sie das Telefon heran. Sie musste ganz dringend mit jemandem reden und beschloss ihre Freundin anzurufen. Als sie mit dem Zeigefinger die Wählscheibe drehte, brach ihr dabei fast wieder ein Nagel ab.

»Hola«, meldete sich schliesslich eine Männerstimme, als Jessica – nach gefühlten hundert Klingeltönen – gerade wieder auflegen wollte.

Na grossartig, dachte Jessica. Der feurige Spanier ist wieder zu Besuch. Sie konnte Natalies Toy Boy geradezu vor sich sehen, wie er mit braun gebranntem, nacktem Oberkörper in Natalies Wohnzimmer stand, seine langen schwarzen Haare in den Nacken warf und mit einem dümmlichen Gesichtsausdruck in die Hörmuschel sprach.

»Hola. Ich bin es, Jessica. Kann ich mit Natalie sprechen?«

Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen. Jessica wartete geduldig. Doch dann riss ihr der Geduldsfaden und sie schrie in die Sprechmuschel: »Hallo! Oder hola! Bist du noch da?«

»Si«, kam es zurück.

»Kannst du bitte Natalie ans Telefon holen?«

»Si, momentito.«

»Gracias«, murmelte Jessica, lief im Wohnzimmer auf und ab, und schleppte das altmodische Telefon mit sich herum.

Nach etwa drei Minuten ertönte das Freizeichen.

»Das glaub ich jetzt aber nicht!« Frustriert knallte Jessica den Hörer auf die Gabel und setzte sich wieder auf die Couch.

Was ist bloss los mit mir? Zuerst kann ich es nicht erwarten, bis ich endlich meine Ruhe habe, flippe sogar aus, wenn der Vermieter an der Tür läutet und zum Kaffeekränzchen hereinschneit.

Und jetzt fühle ich mich total einsam. Ich spreche mit meiner Puppe und einem ausgestopften Hirschkopf, als ob sie lebendige Wesen wären.

Ich bin nicht ganz normal.

Wieder starrte sie mit leerem Blick in den Kamin. Ich habe hier weder einen Fernseher noch eine Zeitung und somit keine Ahnung, was in der Welt gerade vor sich geht. Vielleicht herrscht da draussen ein Atomkrieg, vielleicht ist der Vulkan im Yellowstone Nationalpark ausgebrochen, oder gar die Lungenpest!

So kann es nicht weitergehen, sagte sie sich. Und mit einem Mal fiel ihr etwas ein, womit sie ihre trüben Gedanken vertreiben konnte. Zu ohrenbetäubender Musik im Zimmer herumzutanzen, das würde Glückshormone in ihrem Körper freisetzen und dann würde sie sich gleich besser fühlen.

Sie verliess das Wohnzimmer und ging die Treppe hoch. Das Knarren der hölzernen Treppenstufen nervte genauso wie die quietschenden Türen. Ihr Haus in Calgary war brandneu gewesen, als sie es vor fünf Jahren gekauft hatten. Deswegen fiel es ihr schwer, sich an all die unheimlichen Geräusche in diesem alten Haus zu gewöhnen.

Im Arbeitszimmer holte sie den transportablen CD-Player, immer noch in der Originalverpackung, den sie eigens für ihren Aufenthalt in den Bergen gekauft hatte und eine Plastiktüte, vollgestopft mit CDs.

Zurück im Wohnzimmer packte sie den CD-Player aus, wühlte in der Plastiktüte und entschied sich für KC and the Sunshine Band. Sie legte die CD ein, drehte den Lautstärkeregler bis zum Anschlag, schlüpfte aus ihren Pantoffeln und fing an, mitzutanzen und mitzusingen.

Track drei war vorbei. Die Musik war wie Doping für sie. Ihre Stimmung schoss zunehmend in die Höhe. Es gab eine kurze Pause, dann kam Track vier. Wieder sang Jessica lauthals mit und tanzte wie wild dazu.

Nach einer Weile hörte Jessica in der Musik etwas, das sie irritierte. Sie konnte es nicht gleich zuordnen. Dann verschwand es wieder und sie hörte auf, darüber nachzudenken. Sie tanzte weiter und sang aus voller Kehle mit: »I‘m your Boogie Man!«

Ein paar Takte später war es wieder soweit. Ein unbestimmtes Gefühl, über dessen Ursprung sie sich nicht klar war, bedrückte sie. Irgendetwas in der Melodie löste in ihrem Kopf Bilder aus. Bilder von dem Schrank in der Scheune. Bilder vom schwarzen Mantel.

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