Andrea Sauter - Der Vermieter
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Der Brief war an Norbert Finch adressiert, was sie ja erwartet hatte. Aber die Wohnadresse befand sich in der Schweiz! In Zürich!
Jessica hatte damals unweit von dieser Adresse gewohnt.
Ein Absender war nicht vermerkt, die Briefmarke jedoch stammte aus Kanada, genauso wie der Poststempel. Das genaue Datum war nicht lesbar. Aber ziemlich sicher entzifferte sie einen Jahrgang aus den Siebzigerjahren.
Jetzt brauchte sie gleich noch ein Glas Wein und mindestens eine Zigarette, ehe sie begann, zu lesen.
Mit zittrigen Fingern zog sie das Papier aus dem Umschlag und faltete es vor ihr auseinander. Darin stand:
Lieber Norbert,
Herzlichen Dank für Deinen Brief. Und danke für Deine Offenheit. Ich fühle mich jetzt schon besser, während ich dies niederschreibe. Ich weiss, dass ich in Dir einen Gleichgesinnten gefunden habe und ich Dir ebenfalls alles anvertrauen kann.
Jessica war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob sie wirklich wissen wollte, was dieser Jemand, der den Brief geschrieben hatte, Mr. Finch anvertrauen wollte. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass ihr der Inhalt nicht gefallen würde. Aber sie durfte die Augen nicht länger davor verschliessen. Tapfer las sie weiter:
Vor einer Woche hat mich diese Schlampe aus dem gemeinsamen Schlafzimmer ausgeschlossen, und ich weiss, diesmal ist es ihr ernst damit. Aber weisst Du was? Ich bin sogar froh darüber. Schon lange hatte sie mich angeekelt. Ihre schlaffen Brüste, die welke Haut, die Fleischwülste um Leib und Hüften, die hässlichen dunklen Adern wie Raupen an ihren Beinen. Aber was erzähle ich Dir da, lieber Norbert, Deinen Schilderungen konnte ich entnehmen, dass Du zu Hause auch nichts Besseres vor Dir liegen hast.
Jessica hatte das Sandwich längst wieder von sich geschoben. Ihr war der Appetit vergangen. Stattdessen rauchte sie eine Zigarette nach der anderen und trank Wein.
Aber vor drei Tagen erst habe ich etwas Frischeres gefunden. Ich habe es in der Bäckerei getroffen. Frisch gebacken wie ein Brotzopf, den Du doch so gerne magst. Ja, lieber Norbert, das ist kein Witz. Das frische Ding ist zwölf Jahre alt. Sie sah so kühl und frisch aus in ihrem engen hellen Rock und der am Hals offenen rosafarbenen Bluse. Sie trug keinen Büstenhalter, das hatte sie ja auch nicht nötig.
Ha, ha, ha. Bestimmt musst Du jetzt auch lachen, lieber Norbert. Und als sie sich bückte, um das Kleingeld aufzunehmen, das ihr heruntergefallen war, sah ich ihre straffen runden Brüste. Sie waren ebenso braun wie ihre Schultern und Arme, also muss sie wohl nackt baden. Ich wurde ihr Bild nicht mehr los. Dann habe ich das kleine Ding einfach mitgenommen. Es war ganz einfach. Jetzt gehört es mir alleine. Ich habe eine zusätzliche Wohnung gemietet. Da sind wir immer ungestört. Das nächste Mal schicke ich Dir ein Foto von dem niedlichen Ding. Bitte lasse mich auch wieder an Deinen Errungenschaften teilhaben. Ich freue mich jetzt schon.
Herzlichst Dein Greg
P.S. Die Belohnung für das Ding, das Du mir besorgt hast, ist schon unterwegs zu Deinem Konto. (Einem Schweizer Bankkonto! Ha, ha, ha)
Jessica wurde es plötzlich übel, sie musste vom Stuhl aufspringen. Im Badezimmer musste sie sich so heftig übergeben, dass ihr die Seiten wehtaten. Wieder und wieder krampfte sich ihr Magen zusammen. Es kam ihr vor, als versuchte ihr Körper all das Schreckliche loszuwerden, was sie gerade eben gelesen hatte. Sie schaufelte sich minutenlang kaltes Leitungswasser ins Gesicht, ehe sie wieder in die Küche zurückkehrte.
»Dieser Scheisskerl!«, rief sie laut. Dann drehte sie sich erschrocken um. Jessica hatte ein Motorengeräusch gehört. Der Mercedes kam langsam den Kiesweg entlang gerollt.
Jessica beobachtete, wie Mr. Finch aus dem Wagen stieg. Er trug einen völlig aus der Mode gekommenen Anzug mit extrem weiten Hosenbeinen. Er nahm einen abgenutzten Koffer vom Rücksitz und verschwand damit um die Hausecke.
Jessicas Puls beschleunigte sich ins Unermessliche, ihre Hände wurden schweissnass. Sie hatte panische Angst und rannte ins Arbeitszimmer. Dort setzte sie sich an den Schreibtisch, zog die Schublade auf und nahm die Pistole in die Hand. Mit zitternden Fingern berührte sie das kalte Eisen. Am liebsten hätte sie einen Schuss abgefeuert – aus dem Fenster, auf den Wagen von Mr. Finch. Stattdessen legte sie die Pistole wieder in die Schublade zurück.
Plötzlich fragte sie sich, ob die Waffe überhaupt geladen war? Was, wenn sie auf jemanden zielen würde, einen Schuss abfeuern wollte und dann kam da nichts raus?
Sie hoffte, dass sie nie in die Situation kommen würde, es auszuprobieren.
Jessica trat ans Fenster. Sie hatte Schritte auf dem Kiesweg gehört. Mr. Finch kam bereits zurück. Als er zu seinem Wagen gehen wollte, stutzte er und beugte seine kurzsichtigen Augen näher zu der Hecke, die den Besitz gegen die Strasse abschloss. Etwas Weisses hing an den Dornen der Hecke. Er nahm es mit spitzen Fingern.
Dann drehte er sich um und warf einen kurzen Blick nach oben, auf das im Schatten stehende Fenster.
Jessica zuckte vom Fenster zurück. Jetzt hatte sie definitiv Angst vor Mr. Finch. Für sie war er jetzt nicht mehr der nervige alte Mann, sondern ein Monster.
Nachdem der Mercedes weggefahren war, blieb Jessica noch lange am Fenster sitzen und schaute gedankenverloren in die Landschaft. Dann ging sie wieder in die Küche hinunter.
Sie stellte fest, dass sie sich bereits wieder zu nüchtern fühlte, um weitere Briefe zu lesen und schenkte sich ein Glas Whisky ein. Sie wartete eine Weile, bis der Drink Wirkung zeigte.
Als sie den nächsten Brief von diesem Greg aus dem Umschlag genommen hatte, lag da tatsächlich ein Foto von diesem niedlichen Ding, wie er das Kind nannte, dabei. Ein sehr hübsches Mädchen, mit grossen hellen Augen und einer kleinen Nase, umrahmt von lockigem, hellen Haar.
Jessica fragte sich, ob das Beweis genug war, um damit zur Polizei zu gehen. Wahrscheinlich nicht. Aber dann hatte sie eine Idee. Wenn dieser Greg Fotos von seinen Errungenschaften verschickt hat, dann hat das wohl auch Mr. Finch getan! Und bestimmt hat er nicht das Original verschickt. Und mit ziemlicher Sicherheit hat er die Negative fein säuberlich aufbewahrt. Die Frage war nur wo? Vielleicht in seinem Haus in der Stadt? Es wäre aber sehr gut möglich, dass er die Fotos hier oben versteckt hält. Hier, so denkt er zumindest, hat er nichts zu befürchten. Sonst würde er diese Briefe nicht in der Blockhütte aufbewahren, die nicht einmal verschlossen ist.
Vielleicht bewahrt er die Fotos im Atelier auf? Vielleicht ist es ebenso einfach, in das Atelier hineinzuspazieren wie in die Blockhütte!
Nachdenklich starrte Jessica vor sich hin. Dann kramte sie in den restlichen Briefen und fand einen Umschlag, der nicht die gleiche Handschrift aufwies wie die von diesem Greg. Ausserdem klebte darauf eine Briefmarke aus Deutschland. Der Umschlag wies aber ebenfalls keinen Absender auf. Sie zog den dünnen Bogen heraus und begann zu lesen:
Lieber Norbert,
Leider ist es mir in jeder Hinsicht nicht so gut ergangen wie Dir. Ein anderer hat den Posten bekommen, nicht ich. Ich war sogar gezwungen, ihn zu beglückwünschen und musste ihm die Hand schütteln. Man hat mich mit einer lächerlichen Gehaltserhöhung von 5 DM pro Woche abgespeist. Ich habe weder die äussere Erscheinung, noch die innere Kraft, noch die Fähigkeit, andere zu führen. Ich bin ein Nichts, eine Null. Alle lachen über mich. Alles, was ich anpacke, misslingt. Meine Arbeit, meine Ehe, meine Freundschaften. Aber zum Glück habe ich ja noch Dich, und das bedeutet mir sehr viel. Ich hielt meine Verabredung mit dieser Frau, von der ich Dir erzählt habe, nicht ein.
Ich hätte nicht einmal das Essen bezahlen können. Vielleicht ist sie ja gar nicht gekommen? Ich könnte es ihr nicht verübeln. Wer gibt sich denn schon mit einem Geschöpf wie mir ab? Ich ging also allein in eine Bar, trank eine Flasche Bier und bekam Kopfschmerzen davon. Auf dem Heimweg wurde ich von einer Prostituierten angesprochen. Ich dachte, unsere Gesetze hätten sie aus den Wohnbezirken vertrieben. Wozu ist unsere Polizei da? Kann sie nicht für die Einhaltung der Gesetze sorgen? Warum zahlen wir anständigen Bürger unsere Steuern, damit diese elenden Geschöpfe uns in der Dunkelheit ansprechen? Ich lehnte ihr Ansinnen barsch ab. Sie zuckte nur die Achseln und kehrte in die Dunkelheit zurück. Ein schmutziges Geschöpf, wahrscheinlich mit allerlei Krankheiten behaftet. Ich habe mich dann auch auf die Suche nach einem unschuldigen kleinen Ding, wie Du und die anderen es gefunden haben, gemacht. Es ist ein kleiner Junge. Ich durfte ihn aber nicht lange haben. Greg hat ihn mir weggenommen. Er ist dafür extra von Kanada nach Deutschland gereist. Wahrscheinlich wird er demnächst bei Dir aufkreuzen und Dir das kleine Mädchen ebenfalls wegnehmen. Pass besser auf! Gib ihm das Ding und verhalte Dich ruhig. Greg hat mir sehr wehgetan, als ich ihm den Jungen nicht gleich aushändigen wollte. Ich werde nun ein neues Ding suchen und hoffe, dass ich Dir auch bald so ein schönes Foto schicken kann, wie ich es von Dir bekommen habe.
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