Gerhard Seifried - NarrenSprung

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Fast schon unglaublich: NarrenSprung ist durch und durch eine wahre Geschichte. Die 260 Seiten sind prall gefüllt mit turbulenten, teils bizarren, aber immer authentischen Erlebnissen, die immer wieder auf überraschende Weise mit den
wunderlichen Ritualen der schwäbisch-alemannischen Fasnet verwoben sind. Etwas ganz Neues in der Literatur: Am Ende des Buches läßt der Autor seine Leser nicht allein-es geht in der Realität weiter.

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„Gerhard“, sagte sie streng, „das hast du doch nicht erst seit gestern. Was ist da passiert?“

„Das war beim Spielen vor ein paar Tagen.“

Meine Mutter würde Genaueres wissen wollen, so gut kannte ich sie. Ich musste mich jetzt entscheiden zwischen Lügen, Schwindeln oder die Wahrheit sagen. Lügen, das bedeutete die Hölle, Schwindeln war das Fegefeuer, und nur wer die Wahrheit sagt, kommt in den Himmel. So hatte es uns Dekan Lackner in der Schule erklärt.

Ich entschied mich für Schwindeln.

„Weißt du“, erklärte ich ihr vorsichtig, „wir waren im alten Ölschieferwerk. Da liegen Bretterstapel rum, auf einen davon bin ich geklettert. Dabei ist der Stapel umgefallen — zack lag ich unten, und auf meinem Rücken die ganzen Bretter. das hat verdammt wehgetan.“

Ich war jetzt erleichtert, schließlich hatte ich meiner Mutter in Sachen Bretterstapel die Wahrheit gesagt, ohne den Unfallort zu verraten. Ich handelte mit meiner Mutter noch aus, dass ich vorerst nicht ins Bett musste, sondern mein Krankenlager auf dem Sofa in der Wohnstube aufschlagen durfte - vom Sofa aus konnte man zwischendurch mal zum Fenster rausgucken und sehen, was draußen so alles los war. Der Dorfarzt Fri-cker würde erst morgen vorbeischauen, um mich zu untersuchen.

Liegen auf dem Sofa ist verdammt langweilig, vor allem wenn man an seine Freunde denkt, die bei diesem Wetter wahrscheinlich die Gegend um den Stausee herum unsicher machen und den Sieg über Hasen-Karle auskosten. Das Mittagessen musste ich liegend zu mir nehmen. Lioba hatte darauf bestanden, „so lange, bis ich weiß, was mit dem Buben los ist“.

Erst danach versammelte sich die ganze Familie in der guten Stube, in der nur zu ganz besonderen Gelegenheiten und vor allem bei Besuch gegessen wurde. Es gab heute nur EIN Gesprächsthema, das in ganz Schömberg rasend schnell die Runde gemacht hatte: die skurrile Geschichte vom Hasen-Karle, der - so erzählte es Rudi — stockbesoffen am frühen Morgen in seinem Bett liegend von Nachbarn auf dem elterlichen Misthaufen gefunden worden war, inmitten seiner mit Kuhscheiße zugeschmierten Angorahasen, für Schömberg ein ausgewachsener Skandal. Rudi klatschte sich immer wieder vor Vergnügen auf die Schenkel, es war hier schon vieles passiert, aber das war neu, und fast musste man den armen Karle bedauern, denn so ohne weiteres wür-de sich sein Vater diese Blamage nicht bieten lassen, insbesondere nachdem der Karle selbst bisher kaum zur Aufklärung beitragen konnte und wenig glaubwürdig von geheimnisvollen maskierten Männern sprach, die ihn überfallen hätten — wer sollte denn so was schon glauben.

Später hörte man noch, Karles Eltern hätten nach eingehendem Gespräch mit ihrem Sohn Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Es sei bereits der Ortsgendarm mit dem Fall betraut worden, wobei — so der erfahrene Polizist — die Höhe des Schadens nur schwer zu ermitteln sei.

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Keine Frage: Die abenteuerlichen Eskapaden des Hasen-Karle sorgten im Dorfleben für Abwechslung, es wurde in diesen Tagen viel gelacht, auch ich und meine Freunde lachten mit und passten ansonsten auf, uns nicht durch irgendwelche Bemerkungen zu verraten. Nach und nach würde Gras über die Sache wachsen, und auch der Dorfgendarm Resch hatte auf Dauer Wichtigeres zu tun, als hinter unbekannten „maskierten“ Tätern herzulaufen. Noch einmal aufblühen, das war so gut wie sicher, würde die Dorfposse mit dem Hasen-Karle in der Titelrolle bei der nächsten Fastnacht, an der die ganze Geschichte garantiert im Narrenblättle auf der ersten Seite erscheinen würde. Denn wer sich in Schömberg im Laufe des Jahres „zum Narren gemacht hat“, taucht mitsamt seiner Tat pünktlich an Fastnacht wieder in Form von Spottversen und Reimen im „Narrenblättle“ auf und erntet Gelächter und Schadenfreude.

Rudi hatte bei der letzten Fastnacht mit seinen Beziehungen dafür gesorgt, dass ich eines der sehr seltenen und entsprechend begehrten Narrenkleider für Halbwüchsige, einen „Fuchswadel“, am Montag, einem der beiden Haupttage der Schömberger Fastnacht, tragen durfte.

Für die Schömberger und ihre „Fasnet“ war 1948 ein ganz besonderes Jahr. Zum ersten Mal seit acht Jahren fand endlich wieder eine richtige Fastnacht statt. Während der Kriegsjahre war dies allein deshalb schon nicht möglich, weil die Mehrzahl der Männer, wie der Schömberger Zunftschreiber resigniert feststellte, „unter die Waffen gerufen wurde“, und nach dem Krieg hatte die französische Besatzungsmacht ein generelles Versammlungsverbot erlassen. Nicht mehr als drei Personen durften auf der Straße zusammenstehen, ab 22 Uhr herrschte dazu Ausgangsverbot und in den Gastwirtschaften durfte kein Alkohol ausgeschenkt werden - wie sollte man da Fastnacht feiern?

Einem Schömberger Narren seine Fasnet zu verbieten, so hatte es der spätere langjährige Narrenvater Emil Riedlinger auf den Punkt gebracht, heißt, ihm einen Teil seiner Seele zu rauben. Riedlinger kam Anfang 1946 aus englischer Kriegsgefangenschaft zurück in seine Heimat. Gemeinsam mit einigen wenigen übriggebliebenen Kameraden seines Jahrgangs beriet man, wie die Fastnacht nach Jahren schlimmer Abstinenz wieder neu zu beleben wäre, um den Schömbergern damit ihre Freude zurückzubringen. Das war alles andere als leicht. Emil Riedlinger musste dafür zur gefürchteten Sûreté, der französischen Sicherheitspolizei nach Balingen gehen und dort um Erlaubnis bitten. Vom zuständigen Kommandanten Coderc wurde ihm damals beschieden, er möge doch lieber Blumen auf die Gräber der nahegelegenen KZ-Friedhöfe legen statt Fastnacht zu feiern -eine Entscheidung, gegen die nur schwer anzukommen war. Die Schömberger riskierten damals trotzdem ihren Narrensprung, am Fastnachtsmontag zunächst noch ohne Larven, am Dienstag dann mutig, in voller Montur und immer in dem Bewusstsein, in den nächsten Minuten verhaftet werden zu können. Vielleicht haben die Franzosen das Narrentreiben damals einfach ignoriert, vielleicht war Kommandant Coderc aber auch von der Schömberger Polonaise, dem großen Tanz der Narren auf dem Marktplatz, so beeindruckt, dass er seine Leute zurückhielt.

Obwohl das Versammlungsverbot auch 1947 noch Gültigkeit hatte, ließen sich die Schömberger jetzt nicht mehr bremsen und wurden in Sachen Fastnacht noch mutiger. Ganz Schömberg atmete auf, als 1948 die Fastnacht offiziell wieder nach altem Brauch und ohne alle Einschränkungen gefeiert werden durfte.

In dem beschaulich-kleinen Städtchen Schömberg am Fuß des Plettenberges ist das ganze Jahr über wenig los. Die meisten Bewohner sind sogenannte Nebenerwerbslandwirte, also fleißige Leute, die gleich zwei Tätigkeiten ausüben. Zum einen sind sie Bauern mit wenigen, verstreut im Umfeld des Städtchens liegenden Feldern, einigen Kühen, ein paar Schweinen und Hühnern und ganz selten einem Pferd. Zum anderen verdienen sie ihr Geld entweder in einem der kleinen Gewerbebetriebe, von denen es in Schömberg und Umgebung einige gibt, zum Beispiel Sägereien, eine Fabrik für Lederbekleidung, drei Trikotagenfabriken, oder in dem nahegelegenen großen Zementwerk Dotternhausen. Manche arbeiten zusätzlich zu ihrem bäuerlichen Betrieb auch als Maurer, Malermeister, Schreiner oder Elektriker.

Und noch eine weitere sympathische Eigenschaft zeichnet die Leute von Schömberg aus: Sie sind gesellig, schwätzen gern mit- und übereinander, und gute Nachbarn treffen sich abends oft „zu Licht“, wie sie es nennen, das heißt sie besuchen sich bei Einbruch der Dämmerung und setzen sich in der guten Stube gemütlich zusammen.

„Josef, wo hast du deinen Selbstgebrannten versteckt?“, neckt dann irgendwann der Nachbar zu vorgerückter Stunde, und das ist das Signal, dass der Abend zunehmend lustiger wird und sich noch weit in den frühen Morgen hineinziehen kann.

Ja, und dann gibt’s zur Abwechslung die Schömberger Fastnacht, die es jedes Jahr Ende Februar fertigbekommt, das betuliche Städtchen für einige wenige Tage radikal auf den Kopf zu stellen.

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