Gerhard Seifried - NarrenSprung

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Fast schon unglaublich: NarrenSprung ist durch und durch eine wahre Geschichte. Die 260 Seiten sind prall gefüllt mit turbulenten, teils bizarren, aber immer authentischen Erlebnissen, die immer wieder auf überraschende Weise mit den
wunderlichen Ritualen der schwäbisch-alemannischen Fasnet verwoben sind. Etwas ganz Neues in der Literatur: Am Ende des Buches läßt der Autor seine Leser nicht allein-es geht in der Realität weiter.

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Am letzten Samstag in den Osterferien sollte das Unternehmen „Hasen-Karle“ steigen. Alle Sechs hatten sich schon Tage zuvor im Bunker einfache Masken aus Karton gebastelt, gespensterhaft schwarz-weiß bemalt, mit zwei Sehschlitzen und einem Gummizug. Die Masken — in Schömberg sagt man Larven dazu — waren meine Idee, denn „hinter so einer Larve bist du stärker, jeder respektiert dich“. Schließlich hatte ich schon

Erfahrungen mit Larven gesammelt. Erst zwei Monate zuvor, an der Fastnacht, hatte ich als einer der wenigen Halbwüchsigen einen „Fuchswadel“ mit echter Lindenholz-Larve tragen dürfen. Der wichtigste Grund für die Maskierung war allerdings, dass wir auf jeden Fall vermeiden wollten, von irgendjemandem erkannt zu werden.

Alle fanden sich am Samstag gegen 9 Uhr abends im Bunker ein. Walter brachte wie versprochen ein Fläschchen süßen, selbstangesetzten Holunderlikör mit. Dieter zog triumphierend ein Tütchen mit weißem Pulver aus seiner Hosentasche. Es war ein stark wirkendes Schlafpulver, etwas, was sein Vater als Inhaber der Konditorei Baier jeden Abend zum Einschlafen dringend benötigte, weil er schon in aller Frühe in der Backstube seine Geräte und Maschinen in Gang setzen musste und sich deshalb angewöhnt hatte, gegen 9 Uhr abends, wenn es überall noch lärmte, schlafen zu gehen.

Das Schlafpulver wurde vorsichtig in die Flasche gefüllt und das Ganze gut geschüttelt.

„Damit kannst du einen Wallach einen ganzen Tag lang ruhigstellen“, meinte Dieter sachverständig.

Das Infamste kam aber jetzt erst. Es war ein Zettel, auf dem mit krakeliger Schrift stand: „Lieber Karle, es soll Dir schmecken. Deine Lina.“ Der Zettel wurde per Bindfaden an der Flasche befestigt und flatterte im bereits kühlen Abendwind wie eine Fahne.

Die Flügelbande machte sich jetzt auf den Weg, wobei die Larven vorerst unter dem Hemd versteckt blieben. Es war davon auszugehen, dass Karle zu dieser Zeit noch unterwegs war, vermutlich in der Gegend des Marktplatzes, der sich bei jungen Männern großer Beliebtheit erfreute und den man in Schömberg den „Lalleplatz“ nannte. Kein Licht in der Hütte, überall äußerste Ruhe: Karle war noch nicht zu Hause, und so konnte das Fläschchen ohne Gefahr direkt vor die Tür von Karles Schlafgemach gestellt werden. Jetzt galt es nur noch zu warten. Alle sechs versteckten sich hinter einer nahen Mauer, den Hasenstall fest im Blick.

Wir mussten lange warten. Kurz vor Mitternacht begann Bernhard, der geradezu versessen darauf war, dem Hasen-Karle eins auszuwischen, leise vor sich hin zu fluchen.

„Ob der überhaupt noch kommt, vielleicht liegt er schon lange zu Hause im Bett, und wir sind die Deppen“, knurrte er, und alle wurden unruhig. Aber wir hatten Glück: Kurz nach Mitternacht kam der HasenKarle um die Ecke gestolpert, pinkelte noch einmal ergiebig an den Misthaufen und marschierte dann zur Tür. Die sechs hielten den Atem an und verfolgten gebannt jede Bewegung. Jawohl, er griff nach dem Fläschchen, drehte es herum, betrachtete es von allen Seiten und machte dann ein paar Schritte zurück in Richtung Straßenlaterne, um den Zettel besser lesen zu können. Heilige Mutter Gottes, war er etwa misstrauisch geworden? Nein, der Hasen-Karle schöpfte keinen Verdacht, warum sollte er auch — schließlich ließ ihm seine Tante Lina öfter mal was Gutes zukommen. Bedächtig entkorkte er das Fläschchen, roch daran, war’s wohl zufrieden und nahm zuerst einen kleinen und dann einen sehr kräftigen Schluck.

„Das dürfte reichen“, murmelte Dieter triumphierend, ,Jetzt müssen wir nur noch zehn Minuten warten.“

Der Hasen-Karle ging in sein „Wochenendhaus“, machte das Licht an und zog die Tür hinter sich zu. Es rumorte noch ein paar Minuten, dann tat sich absolut gar nichts mehr.

Nach zehn Minuten setzten wir unsere Larven auf. Zuerst pirschte sich Bernhard vorsichtig an die Hütte heran. Er spähte hinein und gab den anderen das Zeichen zum Nachkommen. Durch das kleine, halbblinde Fenster bot sich ein schönes Bild: Hasen-Karle lag auf einem schmalen Bett, voll angezogen, die Flasche, aus der er offensichtlich noch einen weiteren kräftigen Schluck genommen hatte, kullerte auf dem Boden herum.

Die Tür ließ sich ganz einfach öffnen, der Riegel innen war nicht vorgeschoben. Alle sechs huschten geräuschlos hinein und bauten sich vor dem Hasen-Kar-le auf. Testweise rüttelten sie an ihm, und für kurze Zeit riss er auch die Augen weit auf. Sie müssen ihm einen gehörigen Schrecken eingejagt haben, die sechs Gestalten mit ihren angsteinflößenden Larven. Jedenfalls jammerte der Karle kurz, versuchte ansatzweise

aufzustehen, was man natürlich zu verhindern wusste, und ergab sich dann in sein Schicksal. Seine Augenlider klapperten noch einige Male rauf und runter, dann schlief er wieder ein. In diesem Moment wusste die Flügelbande, dass sie gewonnen hatte. Buchstäblich durch die Larven hindurch konnte man erkennen, wie sich alle erleichtert angrinsten.

„Ausgeschissen“, grunzte Bernhard, und er hob dazu den Mittelfinger seiner rechten Hand hoch.

Jetzt kam Teil zwei des Planes. Eigentlich hatten wir vorgehabt, zuerst das Bett auf die höchste Stelle des riesigen Misthaufens zu stellen und danach mit vereinten Kräften den Karle dorthin zu schleppen. Weil es aber ein schmales leichtes Feldbett war aus dünnem Metallgestänge, ließ man den Karle gleich darauf liegen. Wir hoben das Bett samt unserem Erzfeind an den vier Ecken hoch, trugen es zur Tür hinaus, überquerten den kleinen Hof bis zum Misthaufen und setzten das Bett erst wieder ab, als die Mitte des immer noch dampfenden Misthaufens erreicht war. Am liebsten hätten wir in unseren Masken jetzt einen Freudentanz veranstaltet, zu schön war das Bild mit Bett und Karle hoch oben auf dem Misthaufen. Aber es gab noch eine letzte Kleinigkeit zu tun. Walter, der zu Hause selber Stallhasen hatte und deshalb wusste, wie man mit diesen Tieren, die ganz ordentlich zubeißen können, umzugehen hatte, schleppte nacheinander vier der schneeweißen, zappelnden Mümmelmänner mit den roten Augen am Genick herbei. Sie wurden mit einer 5 Meter langen Schnur am Bett festgebunden. Der Hasen-Karle sollte auch in dieser schwierigen Stunde mit seinen Lieblingen eng verbunden sein. Die possierlichen Tiere freuten sich offensichtlich über die neu gewonnene Freiheit und sprangen recht munter auf dem Misthaufen herum. Es war fast schon schade anzusehen, wie die Angorahasen in ganz kurzer Zeit ihre leuchtend weiße Farbe gegen das vulgär stinkende Braun des Misthaufens eintauschten.

Wir sahen dem Treiben noch einige Minuten zu. Alles war unter Kontrolle, und Gertrud hob stolz ihren MIR hoch. Geschafft. Wir malten uns jetzt genussvoll aus, was wohl morgen früh alles hier los sein würde, wenn die Nachbarn sich zur Sonntagsmesse aufmachten und das einmalige Spektakel entdeckten. Karles Eltern hätten allen Grund, sich zu Tode zu schämen, und das mit dem Schlafen im Hasenstall wäre für Karle sicherlich zu Ende.

Nach getaner Arbeit bewegten sich die sechs auf Schleichwegen Richtung Flügel, die Larven unter dem Hemd verstaut. Die Kirchturmuhr schlug jetzt viermal mit hellerem Ton für die ganze Stunde und danach einmal etwas stärker und dunkler. Es war 1 Uhr, auf den Straßen bewegte sich nichts mehr. Alle wuschen sich gründlich die Schuhe am Metallbrunnen vorm Café Baier, um die stinkenden, verräterischen Mistreste loszuwerden.

Es kam so, wie ich es vorhergesehen und auch befürchtet hatte: Als ich am nächsten Morgen meiner Mutter so ganz nebenbei sagte, mein Rücken würde wehtun, ließ diese sich auf keine weiteren Diskussionen ein und bestand auf sofortiger Bettruhe. Zuvor hatte sie natürlich meine Kehrseite eingehend inspiziert und geriet angesichts der zahlreichen Blutergüsse, verursacht durch die kantigen, schweren Bretter auf der Sägerei, völlig außer Fassung.

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