Gerhard Seifried - NarrenSprung

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Fast schon unglaublich: NarrenSprung ist durch und durch eine wahre Geschichte. Die 260 Seiten sind prall gefüllt mit turbulenten, teils bizarren, aber immer authentischen Erlebnissen, die immer wieder auf überraschende Weise mit den
wunderlichen Ritualen der schwäbisch-alemannischen Fasnet verwoben sind. Etwas ganz Neues in der Literatur: Am Ende des Buches läßt der Autor seine Leser nicht allein-es geht in der Realität weiter.

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„Beim Jucka immer auf den Vordermann schauen“, hatte mir noch mein Nachbar zugerufen. Das war ein guter Tipp, denn dieser erste Teil des Narrensprungs muss ganz ohne Musik auskommen, lediglich der Klang der Schellen gibt den Takt an. Es sind keine Zuschauer zu sehen, die Schömberger Narren zelebrieren am Montagmorgen den ersten Teil ihres Narrensprungs für sich allein. Ich reihe mich ganz selbstverständlich in das befreiende, schweißtreibende Springen der Narren ein und passe mich ihrem eigenartigen Rhythmus an.

Auf dem Marktplatz werden die Narren schon von der Stadtkapelle erwartet. Sobald die ersten auf den Platz einbiegen, hebt der Kapellmeister den Taktstock und begrüßt die bunte tanzende Schar mit dem ersten Narrenmarsch des Tages.

Mit Musikbegleitung geht jetzt der morgendliche Narrensprung auf Höhe des Rathauses zunächst einmal zu Ende. Die Narren verstreuen sich, haben viel Durst und füllen die Schömberger Gaststätten oder schauen bei alten Bekannten rein, die auf den närrischen Besuch bestens vorbereitet sind. Ich läute bei Pius und Mina Seifriz, guten Freunden unserer Familie, die im Schömberger Zentrum ein altes Bauernhaus bewohnen. Unser Zuhause, das große Bauernhaus „Auf dem Flügel“, gehört ihnen. Ein kräftiger Schluck Most schmeckt köstlich, dazu ein Stück Schwarzbrot, belegt mit schönem durchwachsenen Speck. Wie üblich bei solchen gastlichen Häusern, drängen sich nach und nach noch weitere Narren in die kleine Stube, und der bekannt gute Most von Pius wird stark dezimiert.

Für Schömberger Narren bleibt nicht viel Zeit zum Ausruhen. Nach dem Narrensprung vom Morgen heißt es jetzt Aufstellen für das Narrenlied, mit dem der sogenannte Reigen begleitet wird. Das Narrenlied wird an der ganzen Fastnacht nur einmal gespielt. Keiner weiß, wer es getextet oder komponiert hat, aber jedem geht es ganz tief unter die Haut. Wer zu dem Schöm-berger Narrenlied den Reigen getanzt und unter der Larve mitgesungen hat, kann die Melodie niemals wieder vergessen. „Hätten wir dieses Lied nicht“, sagen die Schömberger, „wäre die Fasnet um vieles ärmer.“ Und mitten im Jahr, wenn die nächste Fastnacht schon wieder etwas näher kommt, denken viele Schömberger bereits wieder an ihr Narrenlied, das nur ihnen gehört, und dessen feierlich getragene, von der Stadtkapelle intonierte Melodie ihnen Glücksgefühle beschert:

Jetzt kommt die längst gewünschte Stunde,

sie kommt und kehret bei uns ein.

Die Narren all, vom ganzen Städtchen,

die stellen sich zum Feste ein.

Ja, heut beginnt das Narrenleben,

das allen Bürgern wohl gefällt.

Es kann fürwahr nichts Schön’res geben,

wohl auf der ganzen weiten Welt.

Die Narren wollen heut nur pflegen

den echten närrischen Humor.

Drum wer an so was Freude findet,

der leiht der Narretei sein Ohr.

Die zwei Husaren halten Ordnung,

und das ist ihre strenge Pflicht;

springen umher mit den Gewehren,

jedoch die Mädchen fürchten’s nicht.

Der alte Harzer mit der Glocke

macht so ein pfiffiges Gesicht.

Erfreut sich wie ein junger Knabe

und schämt sich seines Alters nicht.

Ihr Narren all vom ganzen Städtchen,

zum Feste Ihr erschienen seid!

Drum rufet laut aus frohem Herzen

ein „Hoch" auf Schömbergs Narrenzeit.

Wenn ein Schömberger in sein Narrenkleid schlüpft, ist das weit mehr als nur eine Kostümierung. Unter der Larve passiert etwas Geheimnisvolles, eine neue Identität wird angenommen, eine, mit der man sich freier und besser fühlt. Ob dieser Brauch auf uralte heidnische Rituale zurückgeht oder ob einfach nur ein früheres Privileg des Adels übernommen wurde, ist von Historikern nicht eindeutig geklärt. Jedenfalls wurden schon an mittelalterlichen Höfen ausgelassene Narrenfeste gefeiert. Später haben die Bürger diesen Brauch übernommen mit der Absicht, sich vor der strengen Fastenzeit noch einmal kräftig auszuleben. Es ist auch kein Zufall, dass fast alle Larven ein Doppelkinn haben: Man wollte so wohlgenährt aussehen wie der Fürst. Und ganz nebenbei hatte man früher an der Fasnet die einmalige Gelegenheit, einem beliebigen Oberen gehörig die Meinung zu sagen, ohne gleich Kopf und Kragen zu riskieren.

An derartigen geschichtlichen Betrachtungen war ich an diesem Fastnachtsmontag wenig interessiert. Ich fühlte mich grenzenlos glücklich, war Teil einer großen, übermütigen Gruppe und spürte die bewundernden Blicke meiner Alterskameraden, die nach und nach auch in den Gaststätten auftauchten und meine Nähe suchten. Jetzt, am späten Vormittag, leerten sich innerhalb weniger Minuten die Gaststätten und alles strebte dem Marktplatz zu, um einen weiteren Höhepunkt der Schömberger Fasnet mitzufeiern: die Polonaise.

Dreimal während der närrischen Tage, immer wenn die Polonaise getanzt wird, verwandelt sich der Marktplatz zum Epizentrum der Schömberger Fasnet. In strenger Formation trifft die bunte Schar der Fuchs-wadel und der majestätischen Fransenkleidle auf dem Marktplatz ein und tanzt eine echte Polonaise, so wie sie früher an französischen Höfen üblich war. Kein Larventräger versäumt den großen Narrentanz, zu den Klängen des Narrenmarsches jucken alle in ihrem eigenartigen Schrittrhythmus mehr als eine Stunde lang, unter der Larve rinnt der Schweiß in Strömen, es ist stickig, die Außenwelt, reduziert auf zwei Sehschlitze, verliert an Realität. Für Zuschauer ist es ein überwältigendes, farbenprächtiges Spektakel, aus Viererreihen werden Zweierreihen, später Einerreihen, die in eine riesige Schnecke übergehen, alles verläuft wie von einer magischen Hand wohlgeordnet und muss für Betrachter von außen trotzdem wie ein buntes, klingendes Tohuwabohu aussehen, das sich ganz zum Schluss in einem Walzer auflöst.

Was in aller Welt ist denn in die Schömberger gefahren, eine französische Polonaise als Herzstück in ihre Fasnet einzubauen? Fast alles lässt sich auf historische Wurzeln zurückführen. Im Fall der Polonaise ist es die Person des Wandergesellen Johann Wuhrer, der im 18. Jahrhundert in Frankreich auf die Walz ging und von dort die Polonaise mitbrachte, „da Bolones“, wie die Narren sie auf ihre Weise eingedeutscht haben.

Um 18 Uhr ist die offizielle Zeit der Narren vorbei. Das heißt aber nur, dass sie ihre schweren Schellen ablegen müssen, um nicht der Kirche, die in dieser katholischen Gegend jeden Tag mit Glockengeläut zur Andacht ruft, ins Gehege zu kommen. Sicherlich gut gedacht, jedoch letztlich ohne Chance für die Kirche, denn am Fasnetsonntag und -montag gelten hier die Schömberger Freinächte. Was nichts anderes heißt, als dass jeder feiern kann, so lange er will, ohne Rücksicht auf Kirche und Polizeistunde.

Für mich ist der Fastnachtsmontag zu Ende. Ich hatte einen Tag lang mein Narrenkleid mit der stickigen Larve und den zwölf schweren Eisenglocken getragen, war zu einem Teil des Narrensprungs geworden und durch nahezu alle Schömberger Gaststätten gezogen, vom „Lamm“ über das „Café Baier“ bis zum „Plettenberg“, hatte die Polonaise getanzt und das Narrenlied mitgesungen — jetzt schleppte ich mich mit langsamen Schritten nach Hause. Ich war müde, sehr müde, zugleich aber auch unendlich glücklich.

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