Gerhard Seifried - NarrenSprung

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Fast schon unglaublich: NarrenSprung ist durch und durch eine wahre Geschichte. Die 260 Seiten sind prall gefüllt mit turbulenten, teils bizarren, aber immer authentischen Erlebnissen, die immer wieder auf überraschende Weise mit den
wunderlichen Ritualen der schwäbisch-alemannischen Fasnet verwoben sind. Etwas ganz Neues in der Literatur: Am Ende des Buches läßt der Autor seine Leser nicht allein-es geht in der Realität weiter.

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Christof verfiel drei Tage in tiefe Depression. Er war mal wieder ganz nah dran gewesen, und schließlich hatte sich seine Information ja durchaus als wahr erwiesen. Eine Verschwörung.

Josef tauchte ein paar Tage unter, er war einfach nicht mehr da. Später sickerte durch, er sei bei einem der von ihm kontrollierten Schnapsbrenner in Deilingen ge-strandet.

Die beiden Damen des Hauses hatten natürlich alles haarklein mitbekommen. Sie sahen das Ganze noch am gelassensten.

„Stell dir vor, Luise, die beiden hätten wirklich soviel Geld kassiert. Ob das gut gegangen wäre?“

Und klammheimlich kicherten sie sogar und machten sich über ihre Finanzgenies lustig.

3

April 1948, Osterferien. „Gehen wir zum Stausee, dort finden wir heute jede Menge Versteinerungen“, schlug ich meinen Kumpanen vor. Ein paar Tage zuvor waren heftige Regenschauer niedergegangen, es hatte dazu gestürmt, und bei solchem Wetter, das wusste jeder von uns, schwemmte das bewegte Wasser am linken Steilufer des Schömberger Stausees massenweise die für Schiefergesteine typischen dunklen Versteinerungen frei. Einige der Ammoniten hatten metallene Oberflächen und glänzten wie Gold. Ich erntete keine Begeisterungsstürme, heute war Faulsein angesagt. Wir lungerten alle im „Bunker“ herum und ließen uns die nach einem strammen Winter lang vermisste Frühlingssonne auf den Bauch scheinen. Alle, das waren neben mir noch Bernhard, der Stärkste und Älteste, Walter, der immer gern das letzte Wort hatte, dazu Dieter und Alfons und die blonde Gertrud, das Flüchtlingsmädchen, das seit letztem Sommer dazugehörte.

Gertrud war hübsch, mit gelbblonden Haaren, die schon von weitem leuchteten wie ein Weizenfeld im Sommer. Ich war insgeheim ein bisschen verliebt in sie. Selbst ihre Bewegungen waren irgendwie anders als bei den beileibe nicht hässlichen Schömberger Mädchen. Wenn man Gertrud anblickte, dann sah man zuallererst ihre großen blauen Augen. Sie zählte mit ihrer Mutter zu den sogenannten Einquartierungen, die 1945 und vor allem 1946, gleich nach dem Krieg, über Monate hinweg die Schömberger ganz schön auf Trab hielten. Einquartiert wurden ganze Familien, aber auch Einzelpersonen, die der Vormarsch der Roten Armee aus den deutschen Ostgebieten, vor allem aus Ostpreußen, vertrieben hatte. Für die Schömberger waren es eben „Flüchtlinge“, und dieses Wort hatte damals keinen guten Klang und bedeutete so etwas wie ein notwendiges Übel. Hinter vorgehaltener Hand sprachen die Leute schon auch mal von „Polacken“, die einem der verlorene Krieg beschert hatte, und das war natürlich gar nicht nett, denn diese Menschen — man sah es ihnen an -hatten eine schlimme Zeit hinter sich, und selbst die Kinder der Flüchtlinge hatten in den wenigen Monaten ihrer Vertreibung und Flucht zweifellos mehr mit ansehen und durchmachen müssen, als dies normalerweise einem Bewohner von Schömberg in seinem ganzen Leben passieren konnte.

Der Unmut in Schömberg rührte auch daher, dass bei Einquartierungen keinesfalls darauf gewartet wurde, ob sich etwa Besitzer von Häusern freiwillig meldeten, um Platz zur Verfügung zu stellen, nein, die Flüchtlinge wurden mir nichts dir nichts zwangseinquartiert, das heißt, das Gemeindeamt legte nach kaum nachvollziehbaren Regeln fest, wer in seinem Haus enger zusammenzurücken hatte für einen oder mehrere „Ostpreußen“. Es war eine vorübergehende Notmaßnahme, wie es hieß, ein sogenanntes Provisorium, und manche Schömberger mussten erfahren, wie lange so ein Provisorium tatsächlich dauern kann.

Gertrud gehörte zu den Flüchtlingen, denen es besonders schwerfiel, sich in Schömberg zurechtzufinden. Sie redete anfangs kaum und bewegte sich auch in der Schule so unauffällig, dass man sie fast gar nicht wahrnahm. „Ach ja, dat Kind hat ne janze Menge mitje-macht“, pflegte Gertruds Mutter zu sagen und zog ihr Töchterchen an sich.

Einige der Flüchtlinge verschwanden schon bald wieder, andere blieben länger, und ganz wenige wurden in Schömberg sesshaft und erlangten mit der Zeit Anerkennung. Es wurde ihnen dafür mehr Fleiß, Leistung und Standvermögen abverlangt, als dies bei den Einheimischen üblich war. Die fremde Sprache verlor sich allerdings nie ganz, und genau genommen blieb ein Flüchtling in Schömberg immer ein Flüchtling.

Gertrud und ihre Mutter blieben da. Die Mutter war fleißig, sie konnte gut nähen und fand eine Dauerbeschäftigung beim „Rager“, in der Trikotagenfabrik. Gertrud taute so nach und nach etwas auf, insbesondere nachdem sie mit ihrer Mutter Anfang 1948 eine eigene kleine Etagenwohnung auf dem Flügel bezogen hatte. Ein typisches Schömberger Mädchen wollte sie aber offensichtlich nicht sein, vielleicht fand sie auch nur nicht die passenden Freundinnen. Irgendwann im Sommer 1947 jedenfalls begann sie, ihr Interesse für die in etwa gleichaltrigen Jungen von der Flügelbande zu zeigen, vielleicht deshalb, weil sie deren raue Spiele und Drang nach Abenteuern mehr schätzte als Puppenspielen und Häkeln.

Zunächst wurde Gertrud ganz einfach ignoriert, wenn sie anscheinend gelangweilt und immer etwas unbeteiligt da auftauchte, wo sich auch die Flügelbande gerade aufhielt. Irgendwann hatten es die Jungen aber satt. Sie fürchteten, Gertrud könnte zum Beispiel herausfinden, dass sie sich sehr häufig in ihrem Bunker auf der Sägerei aufhielten - was verboten war -, dass sie sich sogar manchmal nachts trafen und heimlich rauchten und einiges mehr unternahmen, was nur sie etwas anging. „Man könnte sie einfangen und im Bunker martern,“ regte Walter an. Obwohl das natürlich eine verlockende Aussicht war, trauten sich die Jungen das ganz einfach nicht, weil Gertruds flotte Mutter inzwischen mit dem Xaver Faulhaber liiert war, der als recht jähzornig galt, und man schließlich nicht wissen konnte, wie er darauf reagierte, wenn das Töchterchen seiner Freundin zerzaust und heulend daheim auftauchen und Schauergeschichten erzählen würde.

Gertrud war zäh, und deshalb erreichte sie irgendwann, was sie wollte. Vielleicht hing es ja auch mit ihrem MIR zusammen. So nannte Gertrud den sehr schönen, etwa 4 Zentimeter breiten, flach geformten Rosenquarz-Halbedelstein, den sie immer, nahezu unsichtbar in die linke Hand geschmiegt, bei sich trug.

Wenn man sie nach dem MIR fragte, antwortete sie etwas einsilbig, dies sei ein ganz besonderer, schon viele Millionen Jahre alter Stein, den sie von ihrem im Russlandfeldzug vermissten Vater erhalten habe. Er würde ihr bei allem helfen, was auch immer passiere, und außerdem besitze ihr Vater den gleichen Stein, so dass sie auf diese Weise immer mit ihm verbunden sei. Wahrscheinlich hatte der MIR auch dafür gesorgt, dass Bernhard ihr an einem Nachmittag so ganz nebenbei erzählte, dass Mitglied der Flügelbande nur werden könne, wer in aufrechter Position in der Lage sei, mindestens zwei Meter weit zu pinkeln. Jedes andere Schömberger Mädchen hätte sich in dieser Situation kichernd aus dem Staub gemacht, nicht Gertrud.

„Mal sehen“, sagte sie kurz und trottete Bernhard hinterher.

Wir anderen hatten gegen diese Aufnahmeprüfung nichts einzuwenden, es wurde sofort ein geeigneter Platz auf der Sägerei ausgesucht. Gertrud pinkelte. Sie stellte sich dabei auf einen Bretterstapel, schob das Becken vor, drückte dann mit dem linken Zeigefinger (Gertrud war Linkshänderin) auf einen bestimmten Punkt zwischen den Beinen und - ssst - ein dünner Strahl schoss durch die Luft. Walter maß sofort nach - heilige Mutter Gottes, sie hatte trotz anatomischer Benachteiligung die zwei Meter geschafft. Na gut, das mit dem Bretterstapel war etwas geschummelt, aber alle waren sehr beeindruckt von der Vorstellung. Gertrud gehörte ab sofort dazu. Schließlich hatte eine weibliche Spielgefährtin im bigotten Schömberg auch Vorteile, man konnte sich mit einem gelegentlichen Blick unter Gertruds großen geblümten Rock von der weiblichen Anatomie einen Eindruck verschaffen, und in dieser Hinsicht zeigte sich das neue Bandenmitglied auch durchaus großzügig.

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