Gerhard Seifried - NarrenSprung

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Fast schon unglaublich: NarrenSprung ist durch und durch eine wahre Geschichte. Die 260 Seiten sind prall gefüllt mit turbulenten, teils bizarren, aber immer authentischen Erlebnissen, die immer wieder auf überraschende Weise mit den
wunderlichen Ritualen der schwäbisch-alemannischen Fasnet verwoben sind. Etwas ganz Neues in der Literatur: Am Ende des Buches läßt der Autor seine Leser nicht allein-es geht in der Realität weiter.

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Die Schmerzen am Rücken waren immer noch da, die meiste Zeit gleichmäßig ziehend, manchmal auch penetrant bohrend. Es war jetzt genau eine Woche her, seit ich das Kruzifix am Himmel erblickt hatte, ich schaute immer mal wieder nach oben, so als könne es sich noch einmal zeigen. Aber offensichtlich hatte der Himmel das Kruzifix für immer verschluckt, und das war ja auch nur logisch, denn - so sagte ich mir - irgendwie gehörte es ja auch dorthin. Wer weiß, wie ich auf den Gedanken gekommen war, aber seit einiger Zeit hatte ich die fixe Idee, das Kreuz am Himmel sei für meine Schmerzen am Rücken irgendwie verantwortlich. Ein Kruzifix, das wusste ich natürlich aus dem Pfarrunter-richt des Dekan Lackner, hatte mit den Schmerzen Jesu zu tun, und weil ich offensichtlich der einzige war, der das Kruzifix gesehen hatte, war womöglich ein Teil der Schmerzen in dem Moment auf mich heruntergefallen, als das Kreuz wieder vom Himmel aufgesogen wurde. Jesus, Maria und Josef, das wäre immerhin eine Erklärung für meine Rückenschmerzen, und ich hatte sogleich fromme Märtyrer wie zum Beispiel den Heiligen Sebastian vor Augen, der als eine vielfach von Pfeilen durchbohrte Figur in der Schömberger Kirche rechts vorn am Altar stand und mild auf die Schömberger Sünder herabblickte. So ein bisschen fühlte ich mich in der Rolle eines Heiligen und Märtyrers schon geschmeichelt, meine Mutter Lioba hätte nicht schlecht gestaunt, und vielleicht wäre sie sogar stolz auf mich gewesen. In derlei tiefgründige Gedanken versunken, saß ich auf der niederen steinernen Gartenmauer an der Stirnseite des elterlichen Hauses in der Rottweiler Straße, der Nachbar Lander marschierte gerade mit seinem Fuhrwerk vorbei, seitlich hinter seiner als Zugpferd dienenden Kuh, gut gelaunt mit der Peitsche fuchtelnd. Auf dem vierrädrigen Leiterwagen saß mit baumelnden Beinen sein Weib neben einem riesigen Krug Most und dem Korb mit sicher ebenso üppigem Vesper und lachte breit und zufrieden. Schließlich war Frühling und herrliches Wetter dazu. Die Feldarbeit war nach dem langen harten Winter endlich wieder in die Gänge gekommen, und eigentlich - dachte ich mir - war dies so überhaupt nicht die Zeit für Märtyrer. Ich hatte ein paar herrliche Ferientage hinter mir. Für Jungen und Mädchen in meinem Alter, die man in Schömberg noch nicht für richtige Arbeiten heranholte, war das Leben hier fast wie im Paradies. Was konnte es Schöneres geben, als mit Freunden im Städtchen herumzustreifen, vom Viadukt aus in den Stausee zu pinkeln und sich verbotenerweise auf der Sägerei herumzutreiben.

Dass es dort nicht ungefährlich zuging, hatte ich allerdings erst wenige Tage zuvor am eigenen Leib erfahren. Zwei Tage bevor ich das Kruzifix erblickt hatte, stromerte die ganze Flügelbande wieder einmal auf der Sägerei herum. Es war Sonntag, man musste also nicht befürchten, von Arbeitern entdeckt zu werden. Wir hatten eine der alten schweren Eisenloren flottge-macht und aufs Gleis gesetzt, das als Transportlinie zum Ausgang hin diente. Damit rollten wir stundenlang die 50 Meter bis zur ersten Stellweiche, immer wieder hin und zurück, mit wechselnder Besatzung und teilweise in strammem Tempo. Schön war’s, allerdings musste man höllisch aufpassen, nicht einen Fuß unter die frei laufenden Räder aus massivem Eisen zu bekommen.

Gegen 3 Uhr nachmittags waren alle müde und nahmen einen der Bretterstapel als Ruhebank in Beschlag. Dazu griff sich jeder eines der zahlreich herumliegenden Abfallbretter und steckte es als Sitzfläche in einen Luftschlitz am Holzstapel, jeder in der Höhe, die ihm behagte. Mit dem Rücken an den Stapel gelehnt und baumelnden Beinen ließ es sich gut ausruhen, und wie immer begannen alle fünf im Takt leicht zu schaukeln, vor und zurück, vor und zurück. Diesmal ging es zum ersten Mal gründlich schief. Vielleicht war der etwas mehr als 3 Meter hohe Stapel in sich instabil, vielleicht hatten wir auch das Schaukeln übertrieben: Der Stapel bekam Übergewicht, kippte nach vorn und — niemand hatte damit gerechnet, deshalb reagierten alle zu spät -begrub die komplette Flügelbande unter sich.

„Wie schwer solche Bretter sind, weißt du erst, wenn du drunter liegst“, sagte später Alfons, der sich minutenlang nicht mehr rühren konnte und aus eigener Kraft nie mehr herausgekommen wäre.

„Heilandsack!“ Es jammerte, schnaufte und fluchte unter dem umgestürzten Stapel. Als erster befreite sich Dieter, dem wohl noch der weiteste Sprung nach vorn gelungen war. Mit seiner Hilfe kam Bernhard frei, und jetzt ging es schnell, nacheinander wurden Gertrud und Walter, danach Alfons und ich von unserer harten Zudecke befreit. Alle massierten sich mit schmerzverzerrtem Gesicht irgendwelche hinteren Körperteile, an denen sich schnell Blutergüsse bildeten. Ich selbst hatte eine Viertelstunde lang große Schwierigkeiten mit dem Gehen, da war so ein taubes Gefühl im linken Bein. Das gab sich zwar wieder, aber dafür stellten sich Schmerzen am Rücken ein, die einfach nicht weggehen wollten und mich in den Folgetagen quälten.

Alle schlichen bedrückt nach Hause. Wir bemühten uns, die blauen und roten Flecken daheim zu verbergen. Es war klar: Sollte sich unser Unfall erst einmal herumsprechen, wäre es das Ende des schönen Bunkerlebens auf der Sägerei. Dafür lohnte es sich schon einmal, die Zähne zusammenzubeißen.

Inzwischen waren zehn Tage vergangen. Ich war jetzt der Meinung, die Zähne lange genug zusammengebissen zu haben. Die Rückenschmerzen wollten und wollten nicht weniger werden, im Gegenteil. Es wurde langsam Zeit, meiner Mutter davon zu erzählen. Aber halt! Auf jeden Fall musste ich noch dabei sein, wenn es die Flügelbande dem Hasen-Karle heimzahlte. Wenn das erledigt war, so dachte ich mir, wollte ich der Mutter zwar von den Rückenschmerzen, nicht jedoch von dem Unfall auf der Sägerei erzählen. Sollte sie mich dann ins Bett stecken, war das zu verschmerzen, denn die Osterferien gingen jetzt bald zu Ende.

Der Plan, den die sechs von der Flügelbande ausgeheckt hatten, würde - natürlich immer vorausgesetzt, er funktionierte - das Ansehen und den Ruf des Hasen-Karle auf Jahre ruinieren und gleichzeitig seinen Anspruch zum Führen einer Straßenbande gewaltig in Frage stellen. Er sollte ganz einfach bis auf die Knochen blamiert werden.

Für die Ausführung des Attentates auf unseren Erzfeind Hasen-Karle brauchte es eine neutrale dritte Person, der das Opfer vertraute. Die Wahl fiel auf seine Tante väterlicherseits, die in der Nähe des Bahnhofs gleich beim Gasthaus Plettenberg wohnte. Die Lina war knapp sechzig und ledig. Ihr Neffe Karl, der am anderen Ende des sogenannten Städtchens wohnte, besuchte seine Patentante Lina von Zeit zu Zeit, und es war allgemein bekannt, dass dabei für ihn immer etwas Brauchbares heraussprang. Auf diese gute Beziehung der beiden zueinander wollte die Flügelbande einen wesentlichen Punkt ihres Planes aufbauen.

Schon Tage zuvor hatte Bernhard seiner älteren Schwester, die gegenüber dem Elternhaus des HasenKarle wohnte, einen rein verwandtschaftlichen Besuch abgestattet und dabei so ganz nebenbei einige wissenswerte Dinge in Erfahrung gebracht, so zum Beispiel dass der Karle zwar während der Wochentage, wie es sich gehörte, bei seinen Eltern wohnte. Am Wochenende jedoch übernachtete er fast immer in einer geräumigen Holzhütte, nur wenige Meter vom Elternhaus entfernt, in der auch ein Hasenstall untergebracht war. Der ganze Stolz des Hasen-Karle, daher auch sein Name, waren nämlich seine prächtigen, schneeweißen Angorahasen, deren Rammler weit über Schömberg hinaus bekannt und für Zuchtzwecke sehr begehrt war. Zwischen Karles Elternhaus und dem „Hasenstall“ erhob sich ein stattlicher, ständig frisch dampfender Misthaufen, dessen schiere Größe auf eine gewisse Wohlhabenheit von Karles Eltern schließen ließ.

Bernhards Informationen waren enorm wichtig für das Gelingen des Planes, denn man konnte jetzt ins Kalkül einbeziehen, dass der Karle jede Samstagnacht in seinem Hasenstall verbrachte. Für ihn hatte das den riesigen Vorteil, dass er für seine Eltern fast unkontrollierbar war und am Wochenende problemlos nächtliche Streifzüge unternehmen konnte, ohne sich — wie die Mitglieder der Flügelbande — teilweise recht mühsam von zu Hause davonschleichen zu müssen.

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