Gerhard Seifried - NarrenSprung

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Fast schon unglaublich: NarrenSprung ist durch und durch eine wahre Geschichte. Die 260 Seiten sind prall gefüllt mit turbulenten, teils bizarren, aber immer authentischen Erlebnissen, die immer wieder auf überraschende Weise mit den
wunderlichen Ritualen der schwäbisch-alemannischen Fasnet verwoben sind. Etwas ganz Neues in der Literatur: Am Ende des Buches läßt der Autor seine Leser nicht allein-es geht in der Realität weiter.

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Der Bunker auf der alten Sägerei war der Ort, an dem sich die Flügelbande fast jeden Tag einmal traf. Man fühlte sich dort unbeobachtet und sicher und einfach gut. Mehr durch Zufall, bei einem unserer Streifzüge über das ausgedehnte Gelände der Sägerei, hatten wir den Bunker entdeckt. Natürlich war es kein echter Bunker aus Beton, denn auf der Sägerei - wie hätte das auch anders sein können - gab es nur Holz, dies aber in riesigen Mengen, das meiste davon als breite, 5 bis 10 Zentimeter dicke Holzscheiben, bis zu 3 Meter hoch gestapelt. Am äußersten Ende des Sägereigeländes, da, wo es sehr eng zuging und Holzstapel neben Holzstapel zum Austrocknen gelagert waren, hatten die Arbeiter wahrscheinlich aus Versehen vier der Stapel jeweils so im rechten Winkel zueinander gestellt, dass sich ein viereckiger Turm ergab mit fast 3 Meter hohen und etwa 70 Zentimeter dicken Holzmauern und einem recht geräumigen Innenraum von etwa 4 mal 4 Metern. Für uns war es „der Bunker“. Wir hatten sofort erkannt, was man alles damit anfangen konnte, und machten den Bunker „bewohnbar“, mit einem Ausguck ganz oben und versteckt angebrachten Bretterstufen, die bei Gefahr von innen eingezogen werden konnten. Der Innenraum ließ sich sogar mit einer alten Wagenplane, die Alfons bei seinem Vater „ausgeliehen“ hatte, wetterfest machen, kurzum, der Bunker war ein fantastischer Unterschlupf, nahezu unangreifbar, und - das Allerwichtigste - außer der Flügelbande wusste niemand von seiner Existenz.

Es war fast schon ein Ritual: Irgendwann begann Alfons die Literflasche mit sechsprozentigem Most kreisen zu lassen, einem Teufelszeug, das auch manch trinkfestem Erwachsenen schon mächtig zugesetzt hatte. Bernhard nahm einen kräftigen Schluck, dazu rülpste er betont männlich. Seine Erfahrungen mit einem ausgewachsenen Rausch und den Folgen waren noch frisch: Erst wenige Tage zuvor hatte die Bande im Bunker Dieters Geburtstag gefeiert, mit zwei statt wie üblich einer Flasche Most und dazu einigen Apfelsinen, für damalige Zeiten eine wahre Rarität, die man dem großem Bruder von Alfons zu verdanken hatte, der als Techniker in Nordafrika arbeitete. Außerdem gab es noch ein solides Stück Speck, das Walter seiner Mutter abgeluchst hatte. Mein Mitbringsel war ein Stück von einem Weichgummischlauch, etwas, was für die Flügelbande einen enormen Wert besaß, weil sich damit hervorragende Steinschleudern herstellen ließen. Von Gertrud kam eine Flagge aus Stoff, tiefblau, mit einem roten Pfeil diagonal nach oben gerichtet, dazu das Wort „Flügel“ und die sechs Initialen A, B, D, G, G, W in goldgelb. Die Flagge sah toll aus - Gertruds Mutter hatte ein Meisterstück geliefert - sie wurde sofort seitlich an einer Bunkerinnenwand befestigt, und jeder sagte, dass es genau das war, was noch gefehlt hatte.

Zu fortgeschrittener Stunde hieß es dann wie immer: „Gerhard, spiel uns was“, und ich zog meine Hohner-Mundharmonika Marke „Unsere Lieblinge“ heraus und spielte mit viel Tremolo das Lied von Lili Marleen, so wie es Lale Andersen mit ihrer einmaligen, tiefen Stimme für Landser aller Nationalitäten gesungen hatte. Eigentlich ein sehr melancholisches Stück, aber schließlich war der Krieg noch nicht lange vorbei, und lustige Lieder hatte man in den zurückliegenden Jahren in Schömberg mit seinen vielen Gefallenen und Vermissten recht wenige gehört. Melancholisch oder nicht, alle summten mit, und dazu gab es an diesem Tag noch ein wichtiges Thema: Die Rathausbande. Es hatte mal wieder massiv Ärger mit diesen schlimmen Kerlen gegeben. Sie waren alle ein bis zwei Jahre älter als meine Freunde und ich. Ihr grobschlächtiger Anführer, der Hasen-Karle, hatte den Ruf, dass er seinen Mut am liebsten bei deutlich Schwächeren unter Beweis stellte. Und seit Wochen -dafür gab es klare Anzeichen und Beweise - ging die Stoßrichtung dieser hinterhältigen Burschen in Richtung Flügelbande. Es war klar: Auf Dauer konnte man sich in dem kleinen Städtchen, in dem sich vieles auf den Straßen beziehungsweise im Freien abspielte, nicht aus dem Weg gehen. Es würde also irgendwann kra-

chen, und darauf musste man vorbereitet sein.

„Ganz klar“, sagte Bernhard, dessen Worten bei so wichtigen Dingen große Bedeutung beigemessen wurde „die müssen was aufs Dach kriegen, damit ihnen die Lust an so was gründlich vergeht.“

„So was“, das bezog sich auf den Nachmittag vor zwei Tagen. Die sechs von der Flügelbande waren im Fuchstälchen, einer bewaldeten tiefen Kerbe etwas außerhalb von Schömberg Richtung Dautmagen, „auf die Pirsch“ gegangen. In dem gar nicht so kleinen Tälchen mit seinen steil abfallenden Hängen an beiden Seiten gab es massenhaft Füchse, die sich während des Krieges, in dem sie über Jahre hinweg kaum bejagt wurden, ungestört hatten vermehren können. „Die Pirsch“ bestand darin, Fuchsbauten aufzuspüren, dann mit gewaltigem Getöse und Klappern die Füchse aus ihrem Bau herauszutreiben und zu versuchen, sie mit Lassos einzufangen

- was natürlich nie gelang, weil sich die mächtig flinken Füchse jedes Mal blitzschnell aus dem Staub machten. Dass es nie klappte war egal, Hauptsache, man hatte wenigstens einen Fuchs gescheucht und seinen Spaß gehabt. Natürlich war es verboten, auf diese Weise „auf Fuchsjagd“ zu gehen. Genaugenommen war es wohl das, was am meisten daran reizte.

An jenem Nachmittag im Fuchstälchen zischten plötzlich kleine Steine wie Geschosse durch die Luft. Das Geräusch war allen nur zu gut bekannt, das waren Steinschleudern. Alle stoben auseinander. Die kleinen, enorm schnellen Kiesel waren verdammt gefährlich. Ein hämisches Lachen, am Steilhang im Gebüsch knackten Äste, und man konnte noch einige Gestalten verschwinden sehen. Keine Frage, die Rathausbande hatte feige aus sicherem Hinterhalt zugeschlagen, und zwar ohne Rücksicht auf Verluste. Bernhard hatte es erwischt. Er saß benommen auf dem Boden, die Hand seitlich am Kopf, und zwischen den Fingern rieselte Blut herunter. Die Platzwunde seitlich an der Schläfe war nicht zu übersehen.

Alle stimmten Bernhard zu, dass etwas geschehen müsse.

„Auf eine Prügelei können wir es nicht ankommen lassen“, meinte Walter. „Die sind in der Überzahl, und Schwächlinge sind das auch nicht.“

„Man könnte versuchen, sie einzeln zu erwischen, einen nach dem anderen, dann haben die erst mal genug.“ Bernhard hatte einen Sinn für praktische Lösungen.

„Das schaffen wir bei einem oder, wenn’s gut geht, auch bei zwei. Von da an sind sie gewarnt und lassen sich nur noch zusammen blicken.“ Alle gaben Dieter recht, schließlich hatte er auch Geburtstag.

Bei dem Gedanken, dass die komplette Rathausbande plötzlich vor ihrem Bunker auftauchen könnte, war es allen doch mulmig geworden. Unwillkürlich schaute jeder durch die schmalen Sehschlitze zwischen den einzelnen Holzdielen des Bunkers. Gott sei Dank, nichts zu bemerken. Trotzdem, ab sofort würde man leiser

sein, man konnte ja nie wissen.

„Gertrud, was meinst du, wie hätten deine Freunde in Ostpreußen das gemacht?“, wollte ich jetzt wissen.

Gertrud hatte die ganze Zeit mit gerunzelter Stirn dagesessen. Sie bewegte unaufhörlich ihren MIR in der linken Hand und blickte voll konzentriert.

„Die Leute bei uns sagen: ,Einer Schlange muss man den Kopf abschlagen.‘ Der Kopf, das ist der Hasen-Kar-le. Den müssen wir schaffen, dann haben wir gewonnen. Die anderen allein machen gar nichts mehr.“

Alle dachten ein Weilchen nach. Was von Gertrud kam, hatte Hand und Fuß. Jetzt musste man sich nur noch die Einzelheiten ausdenken, dann war der Krieg oder zumindest die Schlacht gewonnen. Es kam wieder, Gertrud sei‘s gedankt, Stimmung im Bunker auf. Über die Einzelheiten, wie man diesen Hasenmelker ausschalten könnte, wurde man sich noch am gleichen Abend einig. Das war genau zu dem Zeitpunkt, als Bernhard, immer noch mit Pflaster am Kopf, die zweite Flasche Most an den Mund setzte und den Rest mit einem mächtigen Zug leerte. Danach hatten wir allerdings recht viel Mühe, ihn aus dem Bunker herauszuhieven, und auch auf dem kurzen Weg zu seinem Elternhaus mussten Walter und Dieter den stark Schwankenden links und rechts stützen. Die beiden hörten noch, wie Bernhard von seiner Mutter mit lautem Gezeter in Empfang genommen wurde. Danach galt er zwei Tage als verschollen.

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