Günter Neumärker - Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt

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Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt: краткое содержание, описание и аннотация

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Eine autobiografische Familiengeschichte über vier Generationen. Mit dem besonderen Augenmerk auf die Entwicklung des Autors vom Schulversager zum Diplom-Ingenieur. Im Spiegel der aufstrebenden Bundesrepublik bis zur Wende.

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Tante Ruth hat ihre Ausbildung abgeschlossen und arbeitet nun als Gemeindehelferin in Altena in Westfalen. Dort im Pfarrhaus bewohnt sie ein möbliertes Zimmer.

Wieder habe ich Ferien, und Tante Ruth nimmt mich mit. Wir sitzen im Zug und meine gute Tante liest die BILD Zeitung, was mir überhaupt nicht gefällt. Plötzlich sehe ich, wie eine fremde Frau mit unserem Koffer zur Tür geht. Erst denke ich an einen Irrtum meinerseits, dann aber alarmiere ich doch die Tante, die läuft schnell dem Koffer hinterher und ruft: „Das ist unser Koffer!“ Die Dame, die den Koffer trug, ist entsetzt und entschuldigt sich tausend Mal. Sie erklärt, dass die Frau, die ausgestiegen ist, sie gebeten habe, ihr den Koffer hinaus zu reichen.

Die Ferien dort sind schön. Im Haus selber wohnen noch zwei Kinder, mit denen ich spiele. Der Pfarrer und seine Frau sind verreist, aber Jogurt, den sie immer essen, ist noch reichlich vorhanden, und so lerne ich ihn auch kennen und schätzen.

In Tante Ruths Schrank finde ich „Feldgesangbücher“. im Format der Mundorgel. Diese Gesangbücher führten die Soldaten im II. Weltkrieg in ihrem Gepäck mit. Ich blättere ein wenig, da stoße ich auf das Lied: „Wer nur den lieben Gott lässt walten“, das gefällt mir so gut, dass ich es zu meinem Lieblingslied erkläre. Dies wird auch Jahrzehnte später noch so sein.

Onkel Clemens

Mein Patenonkel Clemens Kugelmeier war ein Schulkamerad meiner Mutter in Bergneustadt. Er wohnt in Rossenbach, einem Nachbarort von Waldbröl. Aufgabe der Paten ist es ja, beim Tode der Eltern die christliche Erziehung zu gewährleisten, und es spricht für die Liberalität meiner Mutter, dass sie damit auch den Onkel Clemens betraut hat, obwohl er katholisch ist. Sie selbst hatte in Bergneustadt am Katholischen Religionsunterricht teilgenommen, denn der evangelische Religionslehrer war ja ihr Bräutigam, der sie deshalb nicht mehr benoten durfte.

Auch Onkel Clemens hat in Bonn studiert, er will Studienrat werden und absolviert gerade in Waldbröl sein Referendariat. Das ist für mich eine schöne Zeit, denn jetzt kommt er jeden Tag zu mir und macht mit mir Schularbeiten und beschäftigt sich auch sonst mit mir. Einmal malt er mit mir eine Alpenlandschaft, die ich dem Kurt-Walter schenken will, der immer in den Ferien in die Berge fährt.

Onkel Clemens ist ein lustiger Vogel. Immer wenn ich krank im Bett liege, und er kommt zu Besuch, dann sagt er: „Was machst Du denn da, steh mal schnell auf.“ Inzwischen weiß ich ja, dass er dies nicht ernst meint. Meine Späße, die ich später mit Kindern machen werde, gehen auf ihn zurück.

Viel wichtiger für mich ist es aber, dass ich jetzt mal einen Mann an meiner Seite habe, der mir in Teilen den Vater ersetzt. Viele, viele Jahre später wird er mir sagen, dass er sich mehr um mich hätte kümmern müssen, und ich erwidere ihm, dass gerade seine Zeit, als Referendar in Waldbröl, unendlich wertvoll für mich war und ich deshalb nichts vermisse.

Kartoffelferien

1952 werde ich wieder Ferien in Steimelhagen machen. Auf dem Land heißen die Herbstferien auch Kartoffelferien, und bei der Kartoffelernte möchte ich helfen. So wird mich am Abend der Onkel Paul-Walter mit dem Motorrad abholen. Aber ich werde nicht helfen, statt dessen spiele ich mit Hartmut und Christa im Garten. Aus Decken wird uns Onkel Paul-Walter ein Zelt bauen, und mit uns einen Drachen steigen lassen.

In Steimelhagen ist der Weg zur Toilette etwas umständlich, denn die liegt im Kuhstall am Ende des Ganges. Ausgerechnet in der Nacht muss ich dringend dahin. Also Treppe runter, durch die Milchküche in den Stall. Als ich Licht mache, stelle ich fest, dass ich überhaupt keine Angst habe.

Heute ist Sonntag, und der Kindergottesdienst aus Holpe, wo Onkel Paul-Walter Pastor ist, hat einen Ausflug nach Steimelhagen gemacht. Nun sitzen die Kinder vorm Haus und freuen sich über Kuchen und Kakao.

...doch nur faul“

Heute geht meine Mutter mit mir zum Augenarzt. „Mein Sohn ist in der Schule schlecht, prüfen Sie doch bitte einmal, ob es an den Augen liegt, oder ob er nur faul ist.“ Bei diesem „nur faul“ spüre ich einen Stich in meinem Herzen. Es verletzt mich sehr, denn noch mehr als ich jetzt schon lerne, kann ich nicht. „Nein, an den Augen liegt es nicht“, sagt der Arzt.

„Dann ist er also doch nur faul.“ Nun ist es sozusagen amtlich, und das tut sehr weh. Sie sollten sich alle irren, aber davon weiß ich noch nichts.

Ein ereignisreiches Jahr

Ostern 1954 bin ich in die vierte Klasse versetzt worden. Wie wird es weitergehen? Lehrer Müller fordert alle Schüler auf, die im nächsten Schuljahr die Hollenbergschule, unser Gymnasium, besuchen wollen, sich zu melden. Natürlich will ich auch dahin, Doro ist schon lange dort und der Georg auch, meine Mutter unterrichtet nur noch dort Religion. So stehe auch ich auf und ernte ein höhnisches Gelächter meiner Mitschüler. Dreimal wiederholt sich diese Prozedur im Laufe des Schuljahres, aber ich meine, dass ich nicht weiter in die Volksschule gehen möchte, sondern aufs Gymnasium gehöre.

Fußballweltmeister

Noch gibt es nur wenige Fernsehapparate, in Deutschland etwa 15.000 Stück. Einer davon steht bei Nölls im Wohnzimmer, und ich bin dort oft zu Gast.

Heute aber, und das wundert mich, bleiben Herr und Frau Nöll nicht daheim, sondern gehen in eine Gaststätte, um sich dort das Spiel Deutschland gegen Ungarn anzuschauen. Es ist das Endspiel der Fußballweltmeisterschaft, das aus Bern übertragen wird. Die Ungarn sind haushoher Favorit.

Georg, mein Freund Wolfgang Klees und ich sitzen derweil in unserer Gartenlaube und hören aus eben jener Gaststätte den Jubel, wenn ein Tor für Deutschland gefallen ist. Es regnet unaufhörlich, nein, jetzt schüttet es sogar. Das Dach ist undicht, wir werden nass. So rennen wir schnell ins Haus ans Radio. Noch steht es unentschieden, und die Zeit ist in wenigen Minuten abgelaufen. Da ruft der Reporter Herbert Zimmermann: „Der Ungar ist am Ball. Er hat den Ball – verloren diesmal, gegen Schäfer. Schäfer nach innen geflankt. Kopfball – abgewehrt. Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen – Rahn schießt –Tooooor! Tooooor! Tooooor! Tooooor! Tooooor für Deutschland." Fünf Minuten später ist Deutschland Weltmeister.

Knapp 50 Jahre später wird es einen sehr bewegenden Film geben, Das Wunder von Bern, und dort wird für mich Fußballlaien auch das Geheimnis des Sieges gelüftet. Herr Adolf Dassler (Adidas) ist der Sportwart der Deutschen Mannschaft. Er hatte einen neuen Fußballschuh mit austauschbaren Stollen entwickelt. Kurze, für trockenes Wetter, lange, für Regen, und diese Schuhe hatte nur die Deutsche Mannschaft. Nicht nur in Waldbröl hatte es geschüttet, auch in Bern, und das war unser Glück.

Jetzt, neun Jahre nach dem Ende des Dritten Reiches, hat sich Deutschland zumindest im Fußball wieder internationale Anerkennung erkämpft.

Werbung von VW

Georg hat einen Schulkameraden, der ein kleines Ringbuch besitzt. Ein Werbegeschenk von VW. So ein Büchlein hätte ich auch gerne. Also mache ich mich an einem Tag, an dem wir bis fünf Uhr nachmittags Schule hatten, auf den Weg zu VW-Wehner. Zwei flotte Verkäufer sitzen gleich am Eingang, und ich trage mein Anliegen vor. „Ja“, meint der eine etwas höhnisch, „das bekommen nur unsere Kunden. Dein Vater fährt wohl keinen VW, sag ihm er solle sich einen VW kaufen, dann bekommst Du auch so ein Ringbuch.“

Da bricht es aus mir heraus, laut weinend sage ich: „Aber ich habe doch keinen Vater mehr, der ist doch im Krieg geblieben.“ Nun sind die flotten Jungs doch sehr betroffen, denn das haben sie natürlich nicht gewollt und sind rührend bemüht, die Scharte wieder auszuwetzen. Einer von ihnen bindet mir gar meinen Schuh zu.

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