Günter Neumärker - Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt
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Heute ist der 5.5.55, und heute hat unser Lehrer Geburtstag. Da gibt es keinen Unterricht, sondern Herr Küpper liest uns eine schöne Geschichte vor, über einen der auszog das Reiten zu lernen.
Dass am heutigen Tage die Bundesrepublik ihre Souveränität wieder erlangt, und die Hohen Kommissare den Petersberg räumen, erfahre ich erst viel später.
In der Klasse gibt es ausgesprochene Talente, und es ist schade, dass sie nicht gefördert werden. Als Hausaufgabe sollten wir eine Bildbeschreibung anfertigen, und Bruno soll die seine nun vorlesen. Flüssig beschreibt er ein Bild, das eine Alpenlandschaft darstellt. Sein Aufsatz endet mit dem Satz: „Das Bild ist in Öl gemalt, und Ölgemälde gefallen mir immer gut.“ Klasse! Und dann fragt der Lehrer: „Und was steht davon in Deinem Heft?“ Darauf erwidert Bruno: „Die Überschrift.“
Auf der Tafel sind sechs Bilder gemalt, die sollen wir abzeichnen und sie als Hausaufgabe sortieren und daraus eine Geschichte machen. So sitze ich nun daheim und frage mich, warum ich etwas verbal formulieren und mühsam aufschreiben soll, was man ohnehin sieht. Also fertige ich einfach einen Comic an mit Denkblasen und Sprachpfeilen. Für diese pfiffige Idee werde ich am nächsten Morgen auch noch gelobt. Seither kultiviere ich die Vereinfachung meines Lebens. Als ich Herrn Küpper knapp fünfzig Jahre später wieder begegne, erzählt er mir, das sei damals ein Intelligenztest gewesen.
Wieder droht mir Unbehagen: Zwei angehende Lehrer wollen ihr Praktikum in Ziegenhardt machen. Gerade jetzt, wo ich mich wohl fühle, weil niemand wegen meiner Unzulänglichkeit auf mir rumhackt, kommen Fremde, und ich fürchte neue Demütigungen. Eine Hoffnung bleibt: In den großen Ferien fahre ich diesmal mit meiner Tante Ruth nach Hamburg, und wir fahren schon vor Ferienbeginn. Vielleicht, so hoffe ich, sind die Praktikanten ja schon wieder fort, wenn ich zurückkomme.
Hamburg
Auch an dieser Schule sind die Ferien das Schönste, und diesmal fahre ich mit der Tante Ruth nach Hamburg, genauer gesagt, nach Wentorf. Dort arbeitet sie jetzt als Seelsorgerin in einem riesigen Flüchtlingslager, das in zwei Kasernen untergebracht ist. Die Kasernen wurden vor dem Krieg für 3000 Soldaten gebaut, jetzt leben 10.000 Menschen hier.
Um neun Uhr geht der Zug, vor lauter Aufregung kann ich nicht frühstücken. Der Hunger kommt erst, als wir im Zug sitzen, und Tante Ruth meint, die Brote seien für die lange Reise gedacht. Unterwegs müssen wir x-mal umsteigen, essen zu Mittag im Speisewagen und erreichen am Abend Hamburg. Dort essen wir im Bahnhof erst einmal Kartoffelpuffer, bevor die Fahrt mit einem uralten Vorortszug, in dem die Abteile nur von außen betreten werden können, weitergeht. Zuletzt steigen wir in einen Bus, denn wir wollen ja nach Wentorf.
Der Bus hält im Ort, links der Dorfteich, rechts Geschäfte, u.a. ein Milchladen. Nach eines Tages langer Reise kommen wir endlich an, und Tante Ruth wird von der Lagerwache freundlich begrüßt. Später werde ich dort auf einer Tramptour stranden, und der Hinweis auf Frau Mehrhoff bewegt die Lagerwache, mich für eine Nacht in der Notunterkunft übernachten zu lassen.
Nun betreten wir ihre "Wohnung". Es ist ein großes Zimmer mit Waschbecken. Eingerichtet ist es mit zwei Betten, einem Schrank, einer Anrichte und einer kleinen Sitzgruppe.
Ihre "Küche", in der eine einflammige Gaskochstelle steht, wird auch von der Bibliothek auf der gleichen Etage zum Leimkochen benutzt. Das Badezimmer befindet sich bei Frau Genschow in der Nachbarwohnung.
Gleich am nächsten Morgen vermittelt mir Tante Ruth Nachhilfeunterricht bei Frau Tolle, einer Lehrerin, die ich nun täglich für eine Stunde zum Üben aufsuche. Neben der Pflicht gibt es die Kür, und die besteht in gemeinsamen Ausflügen mit Vater, Mutter und Sohn Tolle zum Baden in der Elbe bei Geesthacht. Das Wasser ist klar und sauber, so klar, dass ich die bleichen Beine der toten Flusskrebse sehen kann. Das finde ich unappetitlich und als es etwas später zu Hause in Waldbröl Krabbensalat gibt, der genauso aussieht, verweigere ich die Nahrungsaufnahme.
Aber auch sonst lerne ich in diesem Urlaub viel Neues, z.B., dass die Zeitangabe „vierteldrei“ viertel nach zwei bedeutet. Ich lerne den Umgang mit der Laubsäge, und bastele für Tante Ruth ein Schlüsselbord.
Als ich heute Morgen aus der Haustür gehe, schneidet mir ein älterer Junge den Weg ab. Zwei kleinere Jungen stehen neben ihm. Erst unterhält er sich freundlich mit mir, merkt, dass ich rheinisch und nicht berlinerisch spreche, murmelt etwas von polnisch rückwärts, und fordert mich auf, ihm "mein Ding" zu zeigen. Das geht mir aber zu weit, da bedroht er mich ernsthaft, und bietet mir Prügel an. Ich schätze den Weg bis zur Haustür ab, und weiß, dass ich, das Überraschungsmoment nutzend, bis dorthin flitzen kann, ohne dass er mich einholen wird. Schwupp bin ich weg. Später wird sich die Tante Ruth diesen Lümmel zur Brust nehmen, danach ist Ruhe.
Jetzt liegen wir auf unseren Betten und halten Mittagsruhe. Da weckt mich meine Tante, weil sie in der Küche ein Rascheln hört. Ich schaue nach, die Küche ist leer. Kurze Zeit später höre auch ich ein Rascheln, wieder schaue ich nach, und sehe zwei kleine Mädchen. "Was macht ihr hier“, frage ich streng. Antwort: "Nüscht!!“ "Und was hast Du da in Deinem Taschentuch?" "Nüscht!!" "Dann lass mal sehen." Da dreht sich das Mädchen blitzschnell um, läuft zu der Schale mit Stachelbeeren zurück, und entleert dort sein kleines Taschentuch. Schnell verschwinden die beiden. Als ich den Vorfall meiner Tante erzähle, sagt diese: „Iiih, hättest Du ihnen doch die paar Stachelbeeren in ihrem verrotzten Taschentuch gelassen."
Gerne trinkt Tante Ruth Apfelsaft und isst dazu Holländische Sandkekse. Ich auch! Beides gibt es in der Kantine. Dort gibt es auch eine Musikbox, so etwas habe ich ja noch nie gehört und gesehen. Die aktuellen Schlager sind: „Das alte Försterhaus“ und „Am weißen Strand von Surabaja“. Stundenlang könnte ich zuhören, aber Tante Ruth wartet auf ihren Apfelsaft.
Einmal in der Woche ist Tante Ruth zum Mittagessen bei einer Familie eingeladen. Es gibt Reibekuchen, oder wie der Berliner zu sagen pflegt, Kartoffelpuffer, und ich bin auch eingeladen. Mein Gott, wie leben die Menschen hier! Drei Familien teilen sich einen Raum, und der ist nur durch Wolldecken und Schränke abgeteilt, und das oft über Jahre hinweg! Wie soll da Intimität aufkommen?
Heute Abend begleite ich Tante Ruth zunächst zu ihren Kurz-andachten, die sie jeden Abend auf anderen Fluren der Kasernenblöcke hält. Anschließend geht es zur "Jungen Gemeinde", dort liest und erzählt sie aus der "Feuerzangenbowle" von Heinrich Spörl. Noch kann ich nicht ahnen, dass diese Feuerzangenbowle ein bedeutender Teil meines Lebens sein wird.
Mit der jungen Gemeinde fahre ich auch ins Umland nach Ratzeburg und Mölln. Erstaunt bin ich darüber, dass es den Till Eulenspiegel, der in Mölln begraben liegt, wirklich gegeben hat.
Natürlich sorgt die liebe Tante Ruth auch dafür, dass ich etwas von Hamburg sehe. Sie organisiert mir Begleiter, die mit mir in den Tierpark Hagenbeck gehen, eine Hafenrundfahrt machen, und anschließend den Elbtunnel besuchen. Die Vorstellung allerdings, die Tunneldecke könnte brechen und die Wassermassen würden herab stürzen, beunruhigt mich doch ein wenig.
Auch die schönsten Ferien gehen einmal zu Ende. Inzwischen ist der Busverkehr nach Ziegenhardt unterbrochen, weil die Straße erneuert wird. So muss ich die fünf Kilometer täglich mit dem Fahrrad fahren. Eigentlich ist nun der Zeitpunkt gekommen, ein eigenes Rad zu bekommen. Ich brauche es ja täglich. Bisher hörte ich immer, solange Du so schlecht in der Schule bist, brauchen wir gar nicht darüber zu reden. Nun bin ich in der Schule gut, aber ich bekomme es dennoch nicht. Die Tante Ruth, wie könnte es auch anders sein, würde mir ja eins kaufen, aber die Oma ist dagegen. So
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