Günter Neumärker - Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt
Здесь есть возможность читать онлайн «Günter Neumärker - Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Tante Angelika
Dass sich mein Vater 1937 in seine Schülerin verliebte und sich mit ihr noch während der Schulzeit verlobte, war die Sensation bis hin zur obersten Schulbehörde in Koblenz schlechthin.
Natürlich wollte die Frau des Schuldirektors vom ersten Kind Patentante werden, das aber wurde unsere Tante Ruth, weil ihr Mann zuvor gefallenen war. Auch beim Georg wurde es Frau Petry aus einem ähnlichen Grunde nicht. So wurde sie schließlich meine Patentante. Ich habe viel von ihr gehört und zu Weihnachten auch immer einen schönen Pullover von ihr bekommen. Gesehen habe ich sie zehn Jahre lang nicht.
Nun, im Jahre 1954, haben wir eine Haushilfe aus Bergneustadt, und jetzt in den Herbstferien nimmt sie mich mit zu sich nach Hause. Natürlich kennt sie Herrn Direktor Petry, der seit 1945 im Ruhestand lebt. Zum einen hat sie die gleiche Schule besucht, und zudem ist Bergneustadt eben auch nur eine Kleinstadt, wo jeder jeden kennt.
Heute machen wir unseren ersten Besuch dort, und Tante Angelika lädt mich für den übernächsten Tag zu sich ein. Zu ihrem Mann darf ich Onkel Walter sagen. Mit ihm unterhalte ich mich, während Tante Angelika noch in der Küche schafft. Dann ist der Kaffeetisch gedeckt, und es gibt Pflaumenkuchen mit einer dicken Portion Sahne oben drauf. Mein Gott, schmeckt der gut, besser als jede Buttercremetorte. Pflaumenkuchen mit Sahne wird von nun an mein Lieblingskuchen sein. Wichtig ist dabei aber, dass der Boden aus Hefeteig, und nur aus Hefeteig besteht.
Opas Tod
Wieder bin ich in Steimelhagen zu Besuch. Die Eltern meiner Patentante Käthe wohnen dort. Sie betreiben ja eine kleine Landwirtschaft. Morgens fährt Onkel Paul-Walter nach Patmos, um seinen Vater, meinen Opa, abzuholen, der ist schwer krank. Auf der Rückfahrt kommen sie an Steimelhagen vorbei und ich steige zu. Es ist sehr eng, und ich muss mich auf die Rückbank quetschen. Opa kommt sofort ins Krankenhaus, in dem er nach einigen Monaten am 3. Dezember 1954 verstirbt. Er ist 65 Jahre alt geworden. Wenn ich diese Zeilen schreibe werde ich schon älter sein.
Nun liegt er also in Mutters Arbeitszimmer aufgebahrt, und wir nehmen von ihm Abschied. Leider darf ich nicht alleine ins Zimmer gehen; ich hätte doch so gerne mit meinen Händen eine Schwimmbewegung über seinem Fußende gemacht, in der Hoffnung, er würde wieder auferstehen, und wenn es nicht geholfen hätte, so hätte es doch auch nichts geschadet. Das kann ich nun nicht, ständig ist ein Erwachsener zugegen. Die Beerdigung war gigantisch. Ich schätze, einen so großen Trauerzug hatte Waldbröl noch nie zuvor gesehen.
Dem Tod ins Auge sehen
Mit Georg und Kurt-Walter gehe ich zur Baustelle der neuen Hollenbergschule. Kurt-Walter hat seinen Roller mit. Es ist Sonntag und die Arbeit ruht. Ein Steg führt auf eine Holzwand hin. Es ist die Schalung der Kelleraußenwand, in die demnächst Beton gegossen werden soll. Der Steg überspannt in ca. 2 Meter Höhe den Teil der Baugrube, außerhalb des Gebäudes, der später wieder verfüllt wird. Auf diesem Steg gehe ich an die Schalung heran, und schaue in einen tiefen Keller. Plötzlich sehe ich unter mir auf der Erde ein rot / weißes Vermessungsstäbchen, das ich haben möchte. Das Problem dabei ist aber, dass Kurt-Walter hinter mir steht und sofort in die Grube springen wird, wenn ich meinen Wunsch äußere. Da trifft es sich gut, dass die Schalwand durch Längs- und Querhölzer, stabilisiert wird. Es sind Kanthölzer, 10 mal 10 cm stark, die etwa zwei Meter lang sind. Diese Längshölzer sollen mir nun als Leiter dienen, auf der ich bequem nach unten klettern kann. Gesagt, getan. Unglücklicherweise ist der oberste Balken noch nicht befestigt, (verrödelt), und so stürze ich mit ihm in die Tiefe. Da liege ich nun in Todesangst, dass der Balken mir gleich meinen Schädel spalten wird. Der aber liegt einen Meter neben mir, ich habe nur eine Platzwunde an der Stirn, und die muss genäht werden. So komme ich wieder ins Krankenhaus und werde genäht und mit einigen Tagen Schulfrei belohnt.
Das goldene Bad
Das Krankenhaus in Waldbröl ist ein Relikt aus dem Dritten Reich. Die Organisation „Kraft durch Freude, KdF“, organisierte u.a. Reisen, und den KdF Wagen, den späteren VW Käfer als Leistungsmotivation für die Volksgenossen. Ihr Chef war Robert Ley, und der kam aus Waldbröl. Ebenso, wie Wolfsburg als Autostadt entstand, sollte Waldbröl Traktorenstadt werden und einen so gewaltigen Aufschwung nehmen, dass es mit dem 60 Km entfernten Köln durch eine U-Bahn verbunden werden sollte. Es ist also nicht verwunderlich, dass auch in Waldbröl ein KdF-Hotel gebaut wurde, das nun als Krankenhaus dient.
Die Ausstattung des Hauses ist edel. Im Erdgeschoss gibt es an den Wänden viel Marmor, Mosaike, und Gobelins. Jahrelang erzählte man sich in Waldbröl, dass es in diesem Hotel auch ein Bad mit goldenen Wänden (ein goldenes Bad) gegeben hätte, für den Fall, dass der "Führer" dort einmal einkehren würde.
Dieses Bad, ein fensterloser Raum, liegt neben dem Operationssaal. Nachdem meine Wunde genäht ist, schauen Mutter und ich hinein, und sind maßlos enttäuscht. Er ist weiß gefliest, mit einer drei Zentimeter breiten umlaufenden Bordüre aus goldenen Mosaiksteinen in ca. zwei Metern Höhe. Das ist alles.
Georgs Zimmer
Gisela aus Bergneustadt war die letzte Ganztagshaushilfe. Nachdem sie uns verlassen hat, ziehen wir Jungens in das „Mädchenzimmer“. Warum wir dabei nicht gleichberechtigt sind, sondern dieses Zimmer dem Georg gehört, und ich dort nur Gast bin, ich kann es nicht nachvollziehen, aber es ist halt so. Was der Georg sich wünscht, das bekommt er meist auch: Besonders Dinge aus Papas Nachlass, auch die, auf die ich zuvor ein Auge geworfen habe, und die Mutter mir hoch und heilig versprochen hat, sie mir zu schenken.
Die Schule in Ziegenhardt
Heute, an einem Samstag im Dezember 1954, fahre ich mit meiner Mutter nach Ziegenhardt. Der Ort liegt fünf Kilometer von Waldbröl entfernt. Dort angekommen, begrüßt uns ein freundlicher Herr. Es ist der Lehrer Küpper, "Leiter" der dortigen Katholischen Zwergschule, zu der er uns nun führt. Mein Gott! So schön können Klassenräume aussehen. Der Fußboden, Kiefer, farblos lackiert. Die Möbel, rot-braune Tische und Stühle. Alles macht einen hellen, freundlichen und sauberen Eindruck. Dann gehen wir weiter ins Wohnzimmer, wo die Kaffeetafel schon gedeckt ist. Während ich anschließend mit Fränzchen, dem zweitjüngsten Sohn spiele, unterhält sich meine Mutter mit dem Lehrer, ohne dass ich hören kann, was dort gesprochen wird.
Wenige Tage später fragt meine Mutter, ob ich wohl Lust hätte auf diese Schule zu gehen. Vor Freude klatsche ich in die Hände, mache einen Luftsprung und sage: „Ja sehr gerne.“
So gehe ich im Januar 1955, nach den Weihnachtsferien, fröhlich zur Bushaltestelle vor unserem Bahnhof. Und während der Bus auf der Straße rangiert, um von dort aus wieder zurück fahren zu können, steige ich ein. Gleich in der ersten Reihe sitzt unsere frühere Haushilfe, die liebevolle Angnes. „Ich steige aber gleich aus“ meint sie, und ich erwidere, dass ich ab heute in Ziegenhardt zur Schule gehe. Die kennt Angnes gut, sie hat in dieser Katholischen Zwergschule ihren Kommunionsunterricht erhalten.
Inzwischen ist Angnes Verkäuferin bei Neuhöfers, dem größten Lebensmittelladen in Waldbröl mit drei Geschäften im Ort und einer Filiale in Rossenbach. Da hat mich auch endlich der Busfahrer entdeckt, und fragt: „Wo kommst Du denn her?“ Während des Rangierens einsteigen, das dürfe ich nie wieder tun, ermahnt er mich freundlich.
Zum ersten Mal erlebe ich nun, dass Schule auch Spaß machen kann. Wir sind 25 Kinder, von der vierten bis zur achten Klasse. Der Rohrstock als pädagogisches Hilfsmittel ist längst abgeschafft. Natürlich bleiben meine Schreib- und Leseprobleme bestehen, aber der Lehrer hat genügend Zeit, sich um mich zu kümmern, kann Fehler schneller erkennen, und ich kann daraus lernen. Darüber hinaus ist er Graphologe und kann allein aus meiner Schrift heraus mein Innenleben ergründen und korrigierend eingreifen. Heute lernen wir ein sehr gemütvolles Wintergedicht, das ich zu meiner Freude über fünfzig Jahre später im Internet wiederfinden werde.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.