Günter Neumärker - Ich hatte keine Chance, aber ich habe sie genutzt
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Rodelnde Kinder
Nun rodeln sie wieder den Kirchberg hinab,
die Mädchen u. johlenden Buben.
Erst geht es gemächlich in mäßigem Trab,
dann holpert's durch Mulden und Gruben.
Am Friedhofstor kommt es erst richtig in Schwung
und wird ein Rasen und Schießen.
Es setzt über Gräben und Buckeln im Sprung,
vergleitet dann sacht in den Wiesen.
Und unten endlich, am Glöcknerhaus,
da schwingt sich das wilde Getriebe aus.
Schon kommen sie wieder talnieder gefegt,
zu vieren, zu dritt und zu zweien.
Der Franz hat sich bäuchlings aufs Sitzbrett gelegt.
Die Ankettler toben und schreien.
Das wirbelt und saust und der Schneestaub blitzt,
dass sie vor Wonne erschauern.
Und dort, wo die Kufe Funken verspritzt,
steh'n schon wieder die Ersten und lauern
und werfen, mit lockeren Bällen bewehrt,
auf jeden, der eben vorüberfährt.
So geht es bergauf und bergab ohne Rast,
bis die Mütter rufen und winken.
Allmählich der Schimmer des Tages verblasst.
Im Dorfe die Hoflichter blinken.
Zur Nacht, wenn der Westwind ans Fenster weht,
dann hängen sie voller Vertrauen
als letzten Wunsch an ihr Abendgebet:
"Ach, lieber Gott, lass es nicht tauen!"
Dann schlafen sie froh u. ermüdet ein.
Und draußen fängt´s wieder an leise zu schnei'n
Die ersten drei Strophen lerne ich mit meiner Mutter zusammen, sie liest mir vor, ich spreche nach, und im Nu kann ich die Verse auswendig. Natürlich gehe ich auch mit den nächsten Strophen zu ihr, aber sie weist mich ab und meint, ich müsse auch ohne ihre Hilfe lernen können. Enttäuscht sitze ich über meinem Buch, mein Gott, wie schwer das geht.
Vier Jahre später wird sich herausstellen, dass ich doch einen Sehfehler habe, der bei jener Untersuchung in Waldbröl nicht erkannt wurde und ich deshalb mit den Ohren besser lernen konnte als mit den Augen.
Zu früh gefreut
Karneval in Waldbröl ist eine rein katholische Angelegenheit, das gilt selbst für uns Kinder, obwohl wir überhaupt nicht verstehen können, was so verwerflich daran ist, sich in dieser Zeit als Indianer oder Cowboy zu verkleiden. Ist es aber!
Jetzt rückt der Rosenmontag näher, in der Schule wird schon darüber gesprochen, wie gefeiert wird, und ich freue mich, weil ich mich nun guten Gewissens daran beteiligen darf.
Doch heute am Samstag bin ich geknickt. Gerade hat der Lehrer Küpper zu mir gesagt, ich solle am Montag zu Hause bleiben. Schade! Aber wenigstens den Karnevalsschlager der Saison, „Da lachst'e dich kapott, dat nennt mer Camping", durfte ich in Ziegenhardt fröhlich mitsingen.
Durchgefallen
Ich kann es nicht glauben, was mir Doro da gerade erzählt hat, der Onkel Johannes habe sein Examen nicht bestanden. Doch es stimmt. Das allein wäre ja noch kein Beinbruch, wenn er einen zweiten Anlauf nähme, tut er aber nicht. So wohnt er nun wieder ganz in Waldbröl, liegt seiner Mutter auf der Tasche, löst Rabattkarten ein (1,50 DM), lässt sich von seinen Freunden zum Bier einladen und lebt in den Tag hinein. In meinen Augen ist er ein Versager.
Die fünfte Klasse
Während Paul-Erhardt nun zum Gymnasium geht, werde ich in die fünfte Klasse versetzt, und zum ersten Mal in meinem Leben habe ich nichts zu befürchten.
Einmal wurden uns einige mehrstellige Zahlen diktiert, die wir untereinander schreiben müssen, um sie dann zu addieren. Mein Ergebnis weicht von den anderen ab. Zunächst vergleicht der Lehrer die Zahlen, die stimmen, dann aber bemerkt er, dass ich meine Zahlen linksbündig geschrieben habe (Linkshänder). Ich lerne etwas dazu, anschließend stimmt mein Ergebnis mit den anderen überein. So werde ich nun fit fürs Gymnasium gemacht.
Meine Schulkameraden sind ausgesprochen nett zu mir, obwohl ich doch „protestantisch“ bin und zwischen den beiden Konfessionen noch „kalter Krieg“ herrscht (Katholische / Evangelische Böcke scheißen in die Röcke). Das Einzige, worüber sie sich wundern ist, dass ich mich nach dem Morgengebet nicht bekreuzige. Wobei ich mich wiederum darüber wundere, dass sie sich auch beim Vorübergehen an dem großen Kruzifix auf dem Schulweg bekreuzigen.
„Morgen fährt der Uwe Claussen mit Dir nach Ziegenhardt“, sagt mir meine Mutter. Uwe kenne ich schon, mit dem war ich schon in der ersten Klasse in Waldbröl zusammen. Dann verließ er unsere Schule und besuchte des Lehrers wegen eine andere Schule in einem anderen Ort.
Nun sind wir schon zwei Protestanten in der Katholischen Zwergschule. Während ich mich in der Klasse auf meinen Platz setze, bleibt Uwe noch vorne stehen, und der Lehrer fragt, ob man nämlich mit oder ohne „H“ schreibt. Auch ich melde mich, aber Uwe wird gefragt. Gott sei Dank! Prompt sagt er: „Wer nämlich mit H schreibt ist dämlich.“ Da habe ich doch wieder Glück gehabt.
Mein Schulwechsel ist in Waldbröl nicht unbemerkt geblieben. Wie kann es sein, dass der Sohn einer evangelischen Pastorin auf eine katholische Schule geht? So regt sich das ganze Dorf auf. Wildfremde Menschen klingeln deshalb an unserer Haustüre. Und auch ich werde wiederholt auf der Straße darauf angesprochen. Der Sturm der Entrüstung legt sich auch nicht, weil nun auch der Uwe mit nach Ziegenhardt zur Schule kommt.
Seit dieser Zeit bin ich allerdings gefeit vor der Frage: "Was sollen denn die Leute sagen?" Hätte ich mich nach ihnen gerichtet, ich hätte eine wunderbare Zeit und einen enorm großen Entwicklungssprung verpasst, und keiner hätte es mir gedankt.
Als Hausaufgabe sollen wir einen Aufsatz über den Sonntag-morgen in der Familie schreiben. Uwe beschreibt das Frühstück mit Toastbrot und Marmelade, und dass er später mit seinen Geschwistern und seinem Vater, „Kirschkern-Weitspucken“ macht.
Fast fünfzig Jahre später, 2003, finde ich Herrn Küpper wieder. „Mensch Günter“ sagt er, „was habe ich oft mit meiner Frau über Dich gesprochen, Du warst doch ein sehr eigenwilliger Junge.“ Auch erinnert er sich noch genau, wie der Herr Professor Claussen mit seinen Kindern „Kirschkern-Weitspucken“ gemacht hat. Da ist Herr Küpper 94 Jahre alt.
Kurz vor meinem Besuch hatte er mit dem Bundespräsidenten über Schulpolitik korrespondieren wollen und war sehr enttäuscht darüber, dass sein Schreiben von einem Referenten höflich abgewimmelt wurde. Für Herrn Küpper war es „Eine Beerdigung erster Klasse.“ Jetzt kann ich auch mal etwas für meinen alten Lehrer tun und reiche eine Kopie des Briefes an Johannes Rau mit der Bitte weiter, ihn selbst zu beantwortet. Was der dann auch gerne tut.
Zum 95. konnte ich Herrn Küpper noch gratulieren, 96 ist er nicht mehr geworden.
In Ziegenhardt ist der Unterricht viel allgemeinbildender gehalten. Zum einen werden wir mit der Literatur vertraut gemacht. Theodor Storm´s "Pole Poppenspeeler" steht ebenso auf dem Lehrplan, wie "Die Glocke" von Schiller. Auch wenn wir sie nicht auswendig lernen müssen, so haben wir sie doch intensiv besprochen. Zum anderen gibt es das, was man als Technisch-Naturwissenschaftlichen Unterricht bezeichnet, und da habe ich durchaus die Chance, etwas beizutragen und zu lernen. Zum Beispiel, warum man keine Sicherungen „flicken“ darf. Genau das aber tut Alfons, Angestellter beim Elektrizitätswerk, als er uns eines Abends besucht und prompt bei uns eine Sicherung durchbrennt. Meine Oma ermahnt mich, gut aufzupassen, damit ich das später auch könne. Ich aber erwidere, dass man so etwas nicht machen darf. Worauf mich meine Oma, wie so oft, einen "dummen Bengel" nennt, schließlich sei Alfons doch beim RWE beschäftigt, da könne ich doch nicht sagen, er tue etwas Verbotenes. Der aber meint, ich hätte Recht.
Gesungen wird viel (Wir sind jung, die Welt ist offen...), und Lehrer Küpper dirigiert sehr exakt mit seinem grünen Druckbleistift. Zu meinem Leidwesen darf ich aber nicht mitsingen. Meine, später als schöner Bass gelobte, Stimme wird als Brummen verunglimpft, und ich lerne schon in jungen Jahren, dass ich nicht singen kann. Diesen Glauben werde ich bis 1991 behalten.
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