Mark S. Lehmann - Die zweite Postkarte

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Der erfolgreiche Fernsehmanager Kurt Assens führt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen ein glückliches Leben. Als ihn eine Postkarte mit einer einzigen Frage erreicht, ahnt er nicht, dass innerhalb der nächsten 13 Wochen sein Leben aus dem Ruder läuft.
Eine unbekannte junge Frau konfrontiert ihn mit seinen früheren studentischen Idealen. Ein politischer Eklat gefährdet seinen Job. Zugleich tritt der Drogenkonsum seines jüngstens Sohnes zu Tage, während ihm seine Frau kurz darauf eine Affäre gesteht. Und dann ist da noch die attraktive Psychotherapeutin, die seinen Sohn behandelt…
Kurt kämpft an den verschiedenen Fronten und muss sich eingestehen, dass sein Leben doch nicht so rund und glänzend verläuft, wie er immer dachte. In diesen emotional unruhigen Fahrwassern sucht er verzweifelt einen Weg. Er spürt, dass er nicht mehr so weiter leben kann, wie bisher. Es gilt eine Entscheidung zu treffen…

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„Wohnten Sie lange bei ihrer Großmutter?“

„Während meines Zivildienstes in einem Krankenhaus und meines Jobs als Helfer in einem Maschinenbauunternehmen wohnte ich bei meiner Oma; insgesamt knapp drei schöne Jahre.

Erst als ich studierte, mietete ich eine kleine Wohnung an.

„Wie sahen ihre weiteren politischen Aktionen aus?“

„Vereinzelt ging ich noch auf Demonstrationen. Allerdings schreckten mich große Menschenansammlungen ab. Ich teilte damals die links-marxistisches Kritik. Allerdings konnte ich die Sympathie für die RAF nicht nachvollziehen. Ihre verzweifelte Ohnmacht konnte ich nachvollziehen, aber den gewalttätigen Weg nicht. Das Schwarz-Weiß-Denken beider Seiten ging mir gegen den Strich. Alle waren so verbissen und ernst.

Mit meinem Freund Thies, den ich während meines Jobs in der Maschinenbaufirma kennenlernte, habe ich viel über linke Gruppierung gelästert. Thies selber war zwar in einer aktiv, aus Überzeugung Metallbauer und eingefleischter Gewerkschafter, aber er besaß die große Gabe der Selbstironie. Wir besuchten mehrfach Kabarettprogramme.

Diese Form der Staatskritik gefiel uns: Nicht mehr auf Demos mit Steinen Staatsbeamte bewerfen, sondern die Politik des spießbürgerliche Etablissement mit Worten bombardieren, die sowohl deren Widersprüchlichkeit als auch deren unkritisches und staatsloyales Denken zu Tage förderten. So entstand die Idee eine eigene Kabarettgruppe zu gründen.

„Meine Mutter erwähnte, dass sie sehr lange studiert haben.“

„Nicht nur das: Mit meinen Fachrichtungen Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik würde ich heutzutage in der Rubrik perspektivloser Exot landen.

„Wieso wechselten Sie zweimal das Studienfach?“

„Aufgrund meiner Schulkarriere lag die Theaterwissenschaft nahe. Doch nach vier Semestern ging mir die geballte Ansammlung von potentiellen Hollywood-Regisseuren und gefühlten Intendanten auf den Wecker. Auf der anderen Seite der Skala bewegten sich einige wenige analytisch-denkende Studenten, die jedes Theaterstück zerpflückten und zermahlten. Heutzutage sezierten sie als Redakteure von Tageszeitungen die Inszenierungen ihrer ehemaligen Kommilitonen mit chirurgischer Gründlichkeit.

Kurz schnupperte ich in die philosophische Fakultät, bevor ich mich der Germanistik zuwandte. Statt über dramaturgische Interpretationsversuche von Theaterstücken oder philosophischen Ergüssen im Studentenkreis zu schwadronieren, wollte ich mich lieber mit den literarischen Originalen auseinandersetzen.“

Kurt schaute auf seine Armbanduhr und erschrak. „Oh, ich bin in einer halben Stunde mit meinem Sohn Henning zum Abendessen verabredet. Das ist mir jetzt unangenehm. Wollen wir uns noch ein weiteres Mal treffen?“

„Ich bin noch ein paar Tage in Hamburg. Eine spannende Zeit von der sie gerade erzählten. Hätten Sie Lust mir den Ort an der Elbe zu zeigen, den meine Mutter liebte?“

„Ach ja, der Elbsand bei der guten alten Strandperle. Ja, diesen Kiosk gibt es immer noch. Morgen ist mein Terminkalender voll, aber wie sieht es Übermorgen bei Ihnen aus, so ab 16.30? Wir könnten uns hier vorm Cafe treffen und fahren dann an die Elbe.“

„Einverstanden.“

Kurt stand auf, bezahlte für beide und verschwand im Regen.

Helena bestellte sich noch einen Latte Macchiato und rührte Gedanken versunken darin. Wie konnte aus einem linken Studenten so ein arroganter Medienschnösel werden?

Kapitel 6

25. Juli 2011

Mit zehnminütiger Verspätung parkte Kurt auf dem Stellplatz. Er sprintete durch den Regen ins Haus und hörte schon beim Aufschließen der Eingangstür wie das eintönige, inzwischen vertraute Wummern des Techno-Breis aus dem oberen Stockwerk über die Treppenstufen ihm entgegen quoll. Das einzig beruhigende an diesem metallisch-hippeligen Dröhnen war die Gewissheit, dass der Sohn zuhause war.

Mit lautem Pochen an Hennings Zimmertür verkündete Kurt seine Ankunft. Sie einigten sich auf die kulinarische Rarität Rumpsteak und Tomatennudeln. Während sie gemeinsam in der Küche am Gemüseschneiden und Brutzeln waren, versuchte Kurt mehr über die Drogenerfahrung seines jüngsten Sohnes zu erkunden.

Mit einer Betonung, die eine dezente Genervtheit verriet, meinte Henning: „Papa, können wir nicht einmal einen Abend ohne dieses Thema verbringen?“

Kurt ließ ihre letzten Gespräche vor seinem inneren Auge Revue passieren und konnte Hennings Argumentation nachvollziehen. Da davon auszugehen war, dass Manuela nach ihrem Urlaub verstärkt Henning beobachten und kontrollieren würde, wäre es sinnvoll, wenn Kurt diesem Trend nicht folgen würde. Am besten dachte sich Kurt, ich gestalte den Kontakt mit Henning so wie immer. Dieses würde die Gefahr verringern, dass er sich gänzlich vor den Eltern verschließt.

„Okay, was hältst du von einem netten Fernsehabend angesichts des Wetters?“

„Das klingt gut. Es gibt einen witzigen amerikanischen roadmovie. Wollen wir den sehen?“ Kurt nickte und der alte Germanist in ihm ärgerte sich über den Anglizismus. Gleichzeitig dachte er, dass „Straßenfilm“ auch nicht gerade attraktiv und zeitgemäß klang.

Nachdem sie mit Chips und Smalltalk einen entspannten Fernsehabend verbracht hatten, ging Henning in sein Zimmer.

Während Kurt seinem Gaumen anschließend noch ein Glas von einem guten Bordeaux aus dem Pauillac gönnte, lief das Gespräch mit Helena wie eine Wiederholungssendung vor seiner inneren Mattscheibe ab. Seine Gefühle waren ambivalent. Zum einen gefiel ihm ihr interessiertes Zuhören und Nachfragen. Zum anderen störte ihr forsches und anmaßendes Auftreten, das vereinzelt ins Unverschämte kippte.

Ihn selbst überraschte, wie viel er von sich einer fremden Person offenbarte.

Letztendlich musste sich Kurt eingestehen, dass der Gesprächsverlauf betörende Wirkung auf ihn hatte. Wie bei einem Tauchgang in die eigene Vergangenheit erlebte er den Tiefenrausch der eigenen Lebensgeschichte. Erinnerungen, die lange auf dem Grund seines Bewusstseins gelegen hatten, stiegen langsam an die Oberfläche und schnappten nach belebendem Sauerstoff.

Mit einem nostalgischen Lächeln auf den Lippen dachte er an die Anfangszeit in der Universität und im Cafe zurück. Im April 79 hatte er mit seinem Studium der Theaterwissenschaften begonnen; drei Monate später zog er in seine kleine Einzimmerwohnung am Lattenkamp. Um seine Miete und seinen Alltag zu finanzieren, hatte er zunächst einige kleine Gelegenheitsjobs, ehe er im Herbst 1980 den Job im Cafe „zeitlos“ fand. Er war mehrmals – oft in Pausen zwischen Vorlesungen – Gast in dem Cafe gewesen und hatte dort seinen Milchkaffee geschlürft, während er in Theatertexten, philosophischen Extrakten oder Gedichtbänden wühlte. An einem regnerischen Vormittag trat er als erster Kunde in das Lokal ein. Die Besitzerin Charlotte war gerade damit beschäftigt eine Lebensmittellieferung in Kühlschränken und Regalen zu verstauen und wirkte sehr gestresst. Kurt schlug er ihr vor, dass er sich seinen Milchkaffee selber machen könne. Ob er sich denn zutraue, den Milchschaum mit der Espressomaschine herzustellen, fragte sie. Kurt ließ keine Zweifel aufkommen, dass er in dieser Disziplin scheitern könne und als Beweis servierte er nicht nur sich sondern Charlotte gleich einen Milchkaffee dazu. Während sie diese tranken, gewährte Kurt kleine Einblicke in sein studentisches Leben und Charlotte legte ihre unternehmerischen Aktivitäten dar.

Angesichts dessen, dass sie noch eine Tresenkraft suche und er soeben zwei Kaffees serviert habe, deren Milchschaumhauben annähernd Referenzniveau erreichten, käme er für den Job in Frage. Besser als seine anderen unsicheren Gelegenheitsjobs dachte Kurt und vor allem mit einer Chefin, die netter zu sein scheint als all die anderen Stinkstiefel, die meinen ihn herumkommandieren zu dürfen. Damals ahnte er nicht, wie lange er noch studieren würde und dass er annähernd neun Jahre bei Charlotte im Cafe mit einer halben Stelle arbeiten würde. Keine Minute hatte er bedauert, im Cafe „zeitlos“ zu arbeiten.

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