Mark S. Lehmann - Die zweite Postkarte

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Der erfolgreiche Fernsehmanager Kurt Assens führt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen ein glückliches Leben. Als ihn eine Postkarte mit einer einzigen Frage erreicht, ahnt er nicht, dass innerhalb der nächsten 13 Wochen sein Leben aus dem Ruder läuft.
Eine unbekannte junge Frau konfrontiert ihn mit seinen früheren studentischen Idealen. Ein politischer Eklat gefährdet seinen Job. Zugleich tritt der Drogenkonsum seines jüngstens Sohnes zu Tage, während ihm seine Frau kurz darauf eine Affäre gesteht. Und dann ist da noch die attraktive Psychotherapeutin, die seinen Sohn behandelt…
Kurt kämpft an den verschiedenen Fronten und muss sich eingestehen, dass sein Leben doch nicht so rund und glänzend verläuft, wie er immer dachte. In diesen emotional unruhigen Fahrwassern sucht er verzweifelt einen Weg. Er spürt, dass er nicht mehr so weiter leben kann, wie bisher. Es gilt eine Entscheidung zu treffen…

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Beruhigt nahm Kurt zur Kenntnis, dass sie die gewetzten Messer abgelegt hatte. Im Schnelldurchlauf erzählte er von seiner Familie und seinen beiden Hobbys.

„Wie haben Sie ihre Frau kennengelernt?“

„Als ich beim Fernsehen im dritten Programm tätig war, lernte ich sie als eine der Assistentin im Redaktionsbüro kennen. Ich schätzte ihre verlässliche und loyale Arbeit.“

„Scheinbar nicht nur die“, rutschte es Helena heraus.

„Diplomatie gehört offensichtlich nicht zu Ihren Stärken.“

Helena schoss das Blut in die Wangen.

„Entschuldigung. Wahrscheinlich liegt es an meiner Nervosität. Es ist nicht gewöhnlich, dass man einen fremden Mann trifft, der vor über zwanzig Jahren eine Zeitlang der wichtigste Mensch im Leben der eigenen Mutter war. Hätte Susanne Sie nicht getroffen, wäre sie wohl weiter als Bankkauffrau tätig gewesen, hätte ihren damaligen Freund geheiratet, wahrscheinlich zwei bis drei Kinder bekommen und würde jetzt in einer Einfamilienhaussiedlung leben und ihren Garten pflegen. Mir ist es ein Bedürfnis, Sie kennen zu lernen und auch zu erfahren, wie Sie den Sinneswandel meiner Mutter wahrgenommen haben.“

Gibt es Dissonanzen zwischen Susanne und ihrer Tochter? In Kurt keimte der Eindruck, dass Helena Einblick in ein Kapitel von Susannes Lebensweg erhaschen wollte, der ihr bisher vorenthalten wurde. Auch wenn Helena anfangs betont hatte wie eng Mutter und Tochter sich standen, fragte Kurt sich, ob dieses in allen Dingen so war. Welche Antworten suchte Helena?

„Um auf ihre Frage zurückzukommen: In unserer Branche gibt es keine nine-to-five-jobs; politisch unruhige Zeiten und Projekte fordern, dass man abends und auch mal am Wochenende arbeiten muss. Berufsbedingt arbeiteten Manuela und ich in solchen Ausnahmezeiten häufiger zusammen. Ihre Souveränität und die Ruhe, die sie selbst, wenn es hektisch wurde, ausstrahlte, faszinierten mich. Für mich war sie in unruhigen Fahrwassern ein Fels in der Brandung. Nicht verwunderlich, dass das Segeln unser gemeinsames Hobby wurde. In stürmischen Zeiten die Ruhe bewahren und sich auf einander verlassen können, das zeichnet unsere Beziehung aus.“

„Arbeiten Sie beide immer noch zusammen?“

„Nein, zusammenarbeiten und zusammenleben geht meiner Meinung auf Dauer nicht gut!“

Interessantes Lebenskonzept und verkehrte Welt dachte Helena: Der Typ, der mit seinem liberalen unverbindlichen Lebensstil meine Mutter aus dem konservativ bürgerlichem Modell befreit hatte, lebte diese nun – und dazu noch überzeugt – selbst.

So macht jeder sich was vor.

„Meine Mutter hat mir erzählt, dass ihr Vater ein erfolgreicher Rechtsanwalt ist. Wie sind sie aufgewachsen?“

„Inzwischen ist mein Vater längst im Ruhestand. Meine Eltern leben beide in einer Seniorenresidenz. Mein Bruder ist in unser Elternhaus eingezogen und betreibt die Kanzlei weiter.“

Kurt gab ihr einen Überblick über seine Kindheit und Schulzeit. Er erzählte von seiner Liebe zum Theater und zur Musik, von seinem Freund Heinz, mit dem er zusammen Rainer Maria Fassbinder verehrte und von den Jugendclubs, in denen über die Sinnhaftigkeit des Seins philosophiert wurde.

„Klingt spannend. Was für Musik haben sie gehört?“

Kurt lachte kurz auf. „Oh je. Für intellektuelle Weltmenschen, für die wir uns hielten, gehörte es sich, The Who, The Doors, Pink Floyd und andere Vertreter des Psychedelic Rock sich rein zu ziehen und nicht nur das inhalierten wir“ sagte Kurt mit einem süffisanten Grinsen auf den Lippen.

„Aha, da sitzt also ein Kiffer vor mir.“

„Na ja, ein ehemaliger. Wollte man dazugehören, kiffte man.“

„Wie reagierten ihre Eltern auf den kiffenden Sohn?“

Kurt lachte, „Sie haben es nicht mitbekommen oder falls doch haben sie es ignoriert. Seit meiner Kindheit war unser Familienalltag davon geprägt, dass mein Bruder Dieter mich drangsalierte. Im Chor mit unserem Vater kritisierte er meine fehlende Zielgerichtetheit und linke Verträumtheit. Als ich kurz vor dem Abitur den Kriegsdienst verweigerte, wurde ich von beiden als Vaterlandsverräter und RAF-Unterstützer beschimpft. Zum endgültigen Eklat kam es, als am Nikolausabend 1976 es an der Tür klingelte. Nur statt des alten Herrn im roten Mantel und mit Sack standen dort vier Herren in grünen Jacken; sie ließen meinen beleibten Vater links liegen. Zwei stürmten die Treppe hinauf und die beiden anderen ins Wohnzimmer, wo die gesamte Familie in trauter Eintracht beim Abendbrot saß.

Zwei Minuten später eskortierte mein Vaters starrer Blick mit drehender Kopfbewegung den Auszug der Gladiatoren, die seinen Sohn wegen des Verdachts Mitglied einer terroristischen Gruppierung zu sein mit Polizeigriff in einem Peterwagen quetschten.“

„Wieso wurden sie verhaftet?“, fragte Helena gespannt.

„Die RAF hatte ihre Hochzeit und schnell wurde man als Sympathisant verdächtigt. Gelegentlich ging ich auf Demonstrationen. Es gehörte zu den selbstverständlichen Spielregeln des linken Lebens, auf der Straße zu rebellieren.

Auf einer dieser Demos ging ich zufällig neben zwei Männern, die in den Untergrund abgetaucht waren. Schließlich konnte ich die Ermittler überzeugen, dass von mir keine terroristische Gefahr ausging.“

„Was haben ihre Eltern gesagt, als sie zurückkamen?“

„Zunächst begegnete ich eisigem Schweigen, als ob Ignoranz mich bestrafen sollte. Am ersten Weihnachtstag implodierte die kollektive Grabesstille. Aufgrund des Besuches unserer Großmutter und der eigenen festlichen Erwartungen unternahm unsere Mutter den Versuch, die frostige Familienstimmung vorsichtig aufzutauen. Diplomatisch umschrieb sie meine Verhaftung als aufregende Adventszeit und äußerte die Hoffnung, dass alle eine friedvolle, besinnliche Zeit miteinander verbringen würden. Dieser Wunsch überforderte unseren Vater. Wie könne er besinnliche Tage verbringen, wenn der jüngste Sohn so von Sinnen sei, dass sein Telefon – wohlgemerkt der Anschluss eines Rechtsanwalts – vom Verfassungsschutz abgehört werde.

Ich hielt dem entgegen, dass mein Vater den gleichen blinden Staatsgehorsam an den Tag lege wie sein Vater. Um nicht Verfolgte der Nazidiktatur zu verteidigen, wechselte unser Großvater, der hoch angesehene Rechtsanwalt Prof. Dr. Theodor Assens während des Dritten Reichs aus dem Strafrecht schnell ins Wirtschafts- und Vertragsrecht. Als ich meinem Vater deshalb vorschlug, er könne Organisationen, die Opfer der Nazidiktatur unterstützen, Geld spenden, explodierte er und entzog mir das Wohnrecht in seinem Haus.“

„Sind sie sofort ausgezogen?“

„In die entstandene Stille sagte meine Oma, die bis zu diesem Zeitpunkt geschwiegen hatte, ´Kurt, ich vergaß, ich habe übrigens noch ein kleines Geschenk für dich`. Am Tisch schauten sich alle verdattert an, wie konnte Großmutter angesichts dieses heftigen Streits nur an ein Geschenk denken? Mit ruhiger Stimme schob sie hinterher: ´Das Problem ist, es lässt sich so schlecht verpacken - dein Wohnrecht in meiner Wohnung.`

Stille Nacht – keiner rührte sich, bis unser Vater sich entschloss wie der Stern von Bethlehem am Horizont zu verschwinden. Noch am zweiten Weihnachtstag packte ich meinen Koffer, schnappte meine Stereoanlage nebst Schallplattensammlung und bezog Quartier bei meiner Großmutter.“

„Sie schienen zu Ihrer Oma ein besonderes Verhältnis gehabt zu haben?“

„Sie war meine Fürsprecherin in der Familie. Unser Vater ließ keine Widerrede zu und bügelte alles platt. Der Gerichtssaal war der einzige Ort, an dem er Gegenargumente zuließ, bevor er sie juristisch versiert in Fetzen zerriss. Oma Hertha unternahm viel mit mir und baute mich immer auf. Trost, bedingungslose Annahme und Zärtlichkeit bekam ich von ihr. Ihr vertraute ich meine schulischen Probleme und die Gemeinheiten meines Bruders an. Selbst während des Studiums war sie die einzige aus der Familie, die ich zweimal monatlich besuchte.“

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