Christoph Klesse - Splitter

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Diese Aufzeichnungen, niedergelegt in einem Notizbuch, einem Poesiealbum und zwei Ringbüchern, nannte der Verfasser, mein verstorbener Großvater, sein «Buch». Sie umspannen einen Zeitraum von siebzehn Jahren und stellen eine chronologische Mischung aus Tagebuch, Kopfkissenbuch und Poesiealbum dar. Ich habe dieses «Buch» im Nachlass meiner Großmutter, die meinen Großvater überlebte, gefunden. Die Einträge sind durchnummeriert. Eine Reihe von Einträgen fehlt. Ich nehme an, dass mein Großvater, vielleicht auch meine Großmutter, die entsprechenden Seiten aus unterschiedlichen Gründen vernichtet haben. Ich habe lange überlegt, ob ich die Texte nicht komplett entsorgen sollte, habe mich aber doch dagegen entschieden. Mein Großvater hätte sie sicher selbst vernichtet, wenn er nicht damit einverstanden gewesen wäre, dass seine Kinder und Enkelkinder in diesem Buch blättern.
Die Texte sind von unterschiedlicher Qualität. Sie zeigen aber eine deutliche Entwicklung vom pubertierenden Sechszehnjährigen zum erwachsenen Mann.
Sie belegen eine schrittweise Emanzipation von starren religiösen und gesellschaftlichen Konventionen, ein Reifen der Liebesfähigkeit und ein Überwinden persönlicher Fehlhaltungen. Zusammenfassend möchte ich sagen: Mein Großvater hat es sich nicht leicht gemacht, aber er war lernfähig.
Die Träume sind abgeflogen wie Papiervögel über ein ab-geerntetes Feld. Der Sommer ist vorbei. Einen Augenblick lang waren meine Augen verschlossen. Jetzt trete ich aus mir hervor, unsicher, die Augen noch einmal geblendet und ganz von einem neuen Geruch erfüllt. Der Sommer ist über die abgeernteten Felder fortgeflogen und hier bin ich. Und ich erwache. Die Dinge nehmen ihren festen Platz ein, und ich beginne mit alten Worten diesen neuen Tag zu besprechen. Meine leeren Hände sind überzogen von alten Linien. Das Haus ist still bis in den letzten Winkel. In welcher Sprache soll ich zu dir sprechen, dich erreichen, fesseln? "

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Anmerkung Das ist unfair. Jeder hat mal einen schwachen Tag.

So ein Gedankenbuch (schon fast ein Poesiealbum), ist eine ausgezeichnete Erfindung. Es ist entschieden besser, sich den eigenen Kummer, die eigenen Sorgen, Ärgernisse, Zweifel wegzuschreiben, als sie zu nähren, sich durch sie verätzen zu lassen.

In Dorothe bin ich immer noch verliebt, wenn das der richtige Ausdruck für meine Gefühle ist. Merkwürdigerweise habe ich eine ausgeprägte Scheu vor diesem Wort.

Gebet (29)

Wieder zurück in Gottes Geborgenheit, seiner Liebe, die stützt und trägt, die Ruhe und Frieden gibt. Allerdings wo ist Gott? Du glaubst, ihm nahe zu sein, wendest dich einen Augenblick ab, und schon bist du verlassen.

Was bin ich doch lasch, kann mich selbst kaum zusammenhalten. Vielleicht ist das, was mich zusammenhält, Trotz, Trotz gegen Gott. Sich durchzusetzen ohne seine Hilfe, aus eigener Kraft, zu erreichen was nur er verschenken kann. Ich bräuchte eine große Einsamkeit, um aus mir herausgehen zu können, und dann gestärkt zu mir zurückzukehren.

Ich liebe das Meer, seine Weite die nicht begrenzt wird vom Horizont, die in ihn übergeht, mit ihm verschmilzt. Ich liebe das Rauschen des Meeres, stetig gleich und ruhig, und seine weite Fläche, leicht gekräuselt im Spiel der Wellen. Man möchte ein Meer sein, mit Geheimnissen am Grund, den nur die Geliebte erreichen kann.

Heute liebe ich diese Welt. Ich bin in sie gestellt, voll sichtbar. Mein lieber Gott, du hättest mich unsichtbar schaffen sollen. Du Urgrund allen Seins, tiefstes Geheimnis, du Alles. Nimm mich in dich auf, wie ich von dir ausgegangen bin. Unser Denken ist eitel, Phrase. Also befreie mich von mir, zieh mir den Stachel heraus. Erfülle mich, überflute mich. Lass mich nicht sitzen.

Mehr Glück (30)

Selten war ich so guter Laune wie heute. Dabei kann ich gar nicht gut gelaunt sein, bin dazu unfähig. In einer Ecke meines Hirns sitzt eine Spinne. Sie will mich lähmen. Dabei ist Glück so einfach: Arbeiten, Schlafen, Nachdenken, Faulenzen und wieder Schlafen, Beten und Lieben. Mehr wird zum Glück nicht gebraucht. Kämpfen darf man natürlich nicht vergessen. Aber man muss sich gegenüber Fairness walten lassen, sich eine Chance lassen zu gewinnen. Es fehlt noch Gemeinschaft. Nur wer sich in eine Gemeinschaft einzufügen versteht, kann auf Dauer glücklich sein. Kämpfen und Lieben, oder noch einfacher kämpfend lieben.

Der alte Baum (31)

Ein Knabe entdeckte einen uralten Baum, der schon ganz hohl war, und fast keine Blätter mehr trug. Er sprach zu der Eiche, die dieses Baumgerippe einmal gewesen war. „Ist es nicht ein erbärmliches Leben, das du führst? Bist du verfaulter Stumpf nicht ein Parasit? Raubst du nicht frischem Leben den Raum? So tritt doch endlich ab!“ Mach Platz! Der Baum lächelte. „Ich kann noch nicht sterben, denn ich bin Du, und du hast deine Zeit noch vor dir.“

Glückt liegt im Augenschlag einer Frau, in der unbeholfenen Gebärde eines Kindes und der zitternden eines Greises. In diesen Gesten verbirgt sich Gott.

Fass ohne Boden (32)

Ich bin ein merkwürdiges Geschöpf, schwanke zwischen übertriebener Selbstsicherheit und Unsicherheit, zwischen unbegründeter Freude und haltloser Trauer, zwischen Leere und Fülle.

Ich bin ein Fass ohne Boden. Es bleibt immer leer, wieviel man auch hineingießt. Ich bin ein See, in dem man ins Bodenlose versinken kann. Ich bin eine Pfütze, nur ein wenig Sonne und sie ist weg. Ich bin ein Kartoffelsack, der so voll ist, dass er platzt. Ich bin ein Schilfrohr, biege mich im Wind, aber so leicht breche ich nicht!

Ich bin eine Pflanze mit Dornen, die nur im Verborgenen Blüten treibt. Ich bin ein Baum, der seine Wurzeln verloren hat. Ich bin ein Stumpf, der von Fäulnis durchzogen wird. Ich bin ein Keim, der die Erde durchbricht und zurück ins Dunkel kriechen will. Ich bin Affe und Papagei, Ratte und Tiger, Geier und Möwe und Wasserfloh zugleich. Ich bin ein löchriger Lumpen und ein purpurnes Gewand. Ich bin ein Heiliger und ein Ganove. Ich bin Alles oder auch nichts. Ich bin nur die Marionette, die an Fäden geführt wird. Wer führt die Fäden, der Teufel oder Gott?

Der offizielle Freund (33)

Mit Dorothe habe ich vereinbart, dass wir den Tanzkurs als Paar besuchen, dass sie meine Dame sein soll. Da hat sie plötzlich die Idee, ich würde mit ihr als Tanzstundendame kein guter Tänzer werde. Ich soll ein bestimmtes Mädchen, das sehr gut tanzt, als Partnerin bis zum Mittelball wählen. Sie versprach, dass sie dann auf jeden Fall meine Dame für den Abschlussball sein werde. Ich ließ mich bereden und machte mich mit der guten Tänzerin bekannt.

Kurz vor der ersten Tanzstunde, erfahre ich, dass Dorothe urplötzlich einen festen Freund hat, einen Abiturienten. Ich will es gar nicht glauben. Der „NEUE“ bringt sie tatsächlich zur Tanzstunde, wartet auf sie während der Stunde, holt sie auch wieder ab und begleitet sie nach Hause. Ich bin empört, fühle mich betrogen. Ab sofort schneide ich Dorothe, wechsle kein Wort mehr mit ihr.

Anmerkung: Es war teils meine Schuld. Ich hätte klar machen sollen, dass ich mir nur Dorothe als meine Tanzpartnerin vorstellen kann. Ich hätte ihr erklären müssen, sie werde mit mir das Tanzen schon lernen. Zu dieser Zeit verstand ich noch nicht, dass man nicht alle Wünsche, nicht alle Aufforderungen wörtlich nehmen darf. Dorothe war besorgt, ich könne an einer besseren Tänzerin Gefallen finden und wollte von mir hören, dass für mich keine andere als sie in Frage käme.

Einige Wochen später war mir klar, dass der offizielle Freund nur als Fassade diente. Zwei Monate später: Dorothe und ich reden wieder miteinander, tanzen miteinander. Ich begleite sie nach Hause.

Aber dieser seltsame Freund stand bis zu seinem Abitur zwischen uns, und solange lagen meine Gefühle auf Eis. Dann erklärte Dorothe, er habe ihr den Laufpass gegeben, und er verschwand aus ihrem und meinem Leben.

Ich habe Angst, dass wir aneinander vorbeigehen, ohne uns zu erkennen, dass sich unsere ausgestreckten Hände nicht finden. Wenn wir einander nahekommen, schließen wir uns ein. Wir machen uns Käfige, verschließen unsere Münder. Lass uns die Käfige aufbrechen, die Schlösser abreißen. Ich will dich finden und will, dass du mich findest. Rühr mich an, mach mich lebendig.

Als ich dich neben einem anderen sah, brannte etwas in mir. Als du fortgingst, fror etwas in mir. Ist das, weil ich dich liebe? Wer weiß, wann er liebt? Wann ist einer reif für die Liebe? JEDENFALLS EMPFINDE ICH FÜR DICH ETWAS ANDERES ALS FÜR DIE anderen Frauen, die ich kenne. Und dieses Andere lässt mich erschrecken. Ich möchte soweit fort von dir, dass ich dich vergesse, und sehne mich doch mehr nach dir, als dass ich mich fernhalten könnte.

Es bohrt wieder mal und wirklich übel. Lass mich verdammt nochmal in Frieden, Dämon. Ich will doch nichts als Frieden mit mir selbst. Gib mir doch Ruhe! Wenn ich mich wenigstens betäuben könnte. Es ist grässlich, mit sich selbst und seinem Dämon alleine zu sein. Bin ich dazu in die Welt gesetzt, dass ich hier verkümmere? Ist das Liebe, was in mir ausgebrochen ist? Ist man so unglücklich, wenn man liebt? Die Hölle ist kein Feuer. Sie ist ein Bohren mit einem Bohrer aus Eis. Ich bin müde. Ich möchte mich jetzt hinlegen und einschlafen. Aber es reißt mich weg. Ich muss ruhig denken!

Schutzengel (34)

Wieder einmal bin ich zu geistigen Höhenflügen aufgelegt, fühle mich gleichzeitig fehl an Platz.

Der Haken ist, dass ich aus dieser Verfassung heraus bei anderen nicht auf Interesse stoßen kann. Ich bräuchte jemanden, der mich auf den Erdboden herunterzieht, mir in die kalte Seele Wärme einbläst. Gestern habe ich mir noch Ruhe gewünscht. Heute habe ich mehr als genug davon. Morgen beginnen die Ferien. Endlich werde ich ein paar Tage leben können.

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