Birgit Biehl - Splitter im Sand

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Können Sie sich vorstellen, Ihr bisheriges Leben zu verlassen, sich völlig zu lösen, alles, auch sich selbst in Frage zu stellen und einzutauchen in fremde Welten, die einen anderen Menschen von Ihnen verlangen? Überleben in einer alles fordernden Umwelt muss neu gelernt werden, und so entsteht ein Anderer in Ihnen … Die Autorin, ein 'Wanderer', erläuft und erfährt die Welt der afrikanischen Muslime, der Mauren, der Tuareg, der Araber, der iranischen Shiiten, der Kurden, taucht ein in ein anderes Leben und erarbeitet sich Gefahr und Glück von Freiheit, den Schatz vorbehaltloser Zu-Neigung – ein langer Weg, der in der Fülle der Begegnungen doch zeitlos erscheint und hinter der Fassade zivilisatorischer Errungenschaften und politischer Systeme ein Kaleidoskop menschlicher Lebensformen zeigt. Konzipiert als Arbeit in den Islamwissenschaften geraten ihre Aufzeichnungen zu einem Dokument der Verwunderung, des Schocks, des Lernens in Freiheit, der Erfahrung von Reichtum ganz anderer Art – ein Gegenentwurf zum Thema 'Leitkultur'.

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Birgit Biehl

Splitter im Sand

Lektionen am Wege

ATHENA

edition exemplum

Umschlagabbildung: Collage der Autorin

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation

in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten

sind im Internet über abrufbar.

1. Auflage 2013

Copyright © 2013 by ATHENA-Verlag,

Mellinghofer Straße 126, 46047 Oberhausen

www.athena-verlag.de

Alle Rechte vorbehalten

Datenkonvertierung E-Book: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

ISBN (Print) 978-3-89896-78-7

ISBN (ePUB) 978-3-89896-830-3

Meiner Mutter

aus einem anderen Leben

Der Wanderer. – Wer nur einigermaßen zur Freiheit der Vernunft gekommen ist, kann sich auf Erden nicht anders fühlen denn als Wanderer, – wenn auch nicht als Reisender nach einem letzten Ziele: denn dieses gibt es nicht. Wohl aber will er zusehen und die Augen dafür offen haben, was alles in der Welt eigentlich vorgeht; deshalb darf er sein Herz nicht allzu fest an alles Einzelne anhängen; es muß in ihm selber etwas Wanderndes sein, das seine Freude an dem Wechsel und der Vergänglichkeit habe.

Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches I – Ein Buch für Freie Geister –, IX., Nr. 638

Splitter im Sand

Spiegel

wenn sie denn fallen müssen

zerspringen

blitzartig die Erhellungen

im Licht der kleinen und großen Splitter

jeder von ihnen eine Welt

*

Splitter im Sand aber

sind tückisch

glänzen

wie die Kristalle der Sandkörner auch

die winzigen sind die gefährlichsten

Sie vernarben unter der Haut und

ziehe ich weiter

schmerzen

ständig

Sicherlich bin ich eine ganz typische Lehrerin, nicht ganz freiwillig in diesem Beruf, der sich aber doch anbot für eine Frau Anfang der Siebziger, engagiert, immer bemüht, mehr zu wissen, und darum stets in der Gefahr, sich selbst für besser zu halten als andere in dem Bestreben, ›gut‹, wenn nicht gar ›perfekt‹ zu sein, immer neugierig auf Fremdes, um es in das eigene Weltbild einzuordnen – eben eine richtige Lehrerin. Und nun, nach fast 30 Jahren? Ein tiefsinniges, überaus vielschichtiges Weltbild, hart, massiv, schön gezeichnet wie eine geschliffene Marmorplatte, in der man sich wohlgefällig spiegeln kann: Das war’s, noch ein wenig der Vorlieben frönen, die Platte immer mal ein wenig polieren, gut nach außen kehren wie einen Schild, seht, wie ich glänze! Die Rückseite des Spiegels zeigt schon eher, wie es wohl wirklich aussieht, Risse, Schrunden, Verwerfungen, kein Schliff, keine Politur …

Ein Jahr Afrika, Arabien, Mittlerer Osten, ein Jahr Rucksack und Stiefel – zersplittert ist der Spiegel, hart die Lektion, aufgebrochen das Weltbild, zerronnen das Bild der eigenen Rolle wie der ständige Sand unter den Füßen, freigelegt ganz Anderes, lange Verschüttetes, eine harte, doch ersehnte Lektion in Demut. Oh ja, erst kommt das Fressen und dann die Moral, erst musst du fertig werden mit Hunger und Durst, Schmerz, Alleinsein, Fremdsein, Schuld und Scham, mit dem Versagen der eigenen Maßstäbe unter dem vielbesungenen afrikanischen Sternenhimmel. Aber ich wollte das ja so, wollte, ein Sabbatjahr nutzend, ausziehen in die Fremde und alles auf die Probe stellen, dabei mitbringen das Material für eine Arbeit in der Orientalistik, der ich mich seit Jahren verschrieben habe. Wie fadenscheinig ist mir heute mein Anliegen, vorgetragen bisweilen nur des schnellen Vorteils, der ersehnten Profilierung wegen, wie viel mehr lernte ich durch den freien Blick, den Blick der Zuneigung, nicht den des Pathologen mit Arbeitshypothese! Und so ist quasi unter der Hand etwas ganz Anderes daraus geworden als geplant, war dies doch ein Weg barfuß über die Splitter der eigenen Überheblichkeit hin zu Bescheidenheit, zu ganz anderem Wissen, das die Lehrerin in mir nicht zurückhalten möchte. Für diesen Weg bin ich vielen Freunden zu Dank verpflichtet, gerade auch den Menschen, die mir Steine in den Weg gelegt und mich von meinem Sockel herunter geholt haben.

So streben denn diese Aufzeichnungen keinerlei Ausgewogenheit an, Orte, Personen und Ereignisse sind durchaus nicht frei erfunden. Das Nach-Denken ist bestimmt von Begegnungen mit Lebenden und Toten, mit Göttern und Tieren, nicht mit Büchern, ist zudem wertend, noch dazu, da oft mit einem Schock verbunden, unvernünftig emotional wertend. Die Fülle der Begegnungen lässt aber doch erwarten, dass viele Splitter ein lebhaftes Kaleidoskop ergeben, und, liegt dieses erst einmal ruhig auf dem Tisch, so ist das Bild doch auch ein mögliches, ein richtiges von dieser Welt.

Herbst 2000

Fortbewegungen I

» Wenn der eigene Richtungssinn dem Kompaß widersprechen sollte, wiederholt man lieber die Messung. Daß der Kompaß mehr Vertrauen verdient als das Gefühl, merkt man überzeugend, wenn man einem Weg folgt, der sich unmerklich krümmt …« Wolfgang Linke, Orientierung mit Karte, Kompaß, GPS

Nach Tagen quälender Schwüle gottlob ein kühlerer Morgen, ein Aufbruch zitternd vor Neugier, mit viel zuviel Gepäck, wie immer weiß ich, dass es sich schon in nächster Zeit wundersam reduzieren wird. Mann und Sohn sind nicht glücklich, haben sich lediglich abgefunden. Entschlossene Umarmung am Bahnhof, hinter den guten Wünschen kommt keine Trauer auf, nur Spannung. Der ›Traumpfad‹ beginnt mit den entscheidenden fünf Minuten Verspätung, beim Umsteigen in Viersen ist es schon passiert, der Zug nach Venlo fährt an, eine Stunde Wartezeit. Am Nachmittag in Antwerpen entscheide ich mich schnell für ein billiges Hotel im Zentrum, noch ungewohnt ist die Last auf dem Rücken, ›Hôtel Billard‹ an Astrid Plein, na ja. Im Schritttempo ist die Stadt lebendig, mitteilsam, gelassen. Ausmeldung am Hafenamt, schauerlich die fratzenhaften Steckbriefe von gesuchten Arabern auf den Plakaten, noch einmal richtig mosselen essen, dann los mit dem Taxi an Kai 738, ich habe noch nie einen so großen Hafen gesehen. 15 Uhr: keine ›MV Kaduna‹, Anruf bei der Reederei: Sie kommt erst morgen Abend, also zurück, ›Hôtel Billard‹, umso besser, Antwerpen feiert van Dyck.

Zwischen Museum und St. Pauluskirche die Mannschaften englischer und griechischer Kriegsschiffe, überall sieht man in kleinen Gruppen Matrosen mit Sony-Kartons unter dem Arm durch die Stadt laufen, friedliche Zeiten. Im Paulus-Viertel überraschen schon vormittags die Nutten hinter den kleinen Fenstern, eine von ihnen mit einer breiten Laufmasche in ihrem schwarzen Strumpf. Überall Musik auf den Plätzen, ich habe viel Durst und kein belgisches Geld, stoße auf den kleinen Trinkwasserbrunnen vor dem Rubens-Haus, ein gutes Omen. Ganz langsam wächst es heran, keine Bleibe, kein Geld, sofort wachsen dem Überlebenswillen Flügel, bei C&A finde ich, Einkauf mimend, eine Toilette und eine neue Plastiktüte, ich weiß, so fängt alles an. Immer wieder treffe ich auf Monsieur Moussa in seinem farbigen Boubou, Dauergast im ›Hôtel Billard‹, nicht einmal der einarmige Rezeptionist weiß etwas über ihn. Um 21 Uhr an Pier 738 kein Schiff, niemand an den Kränen weiß Bescheid, zu allem entschlossen lege ich mich im Schlafsack unter einen Kran. Gegen zehn erscheint ein Lastwagen aus Hamburg mit Material für ›MV Kaduna‹, gemeinsam warten wir im Führerhaus. In der anbrechenden Dunkelheit legt riesengroß das Containerschiff an der Pier an, ich stapfe im Dunkeln die schwankende Gangway hoch, ein Steward zeigt mir meine Kammer, owner’s appartment direkt unter der Brücke mit überwältigender Aussicht. Die ganze Nacht durch wird im Akkord ent- und beladen, eineinhalb Schichten lang. Über den Containern wird eine Lage Gebrauchtwagen verladen und verzurrt, viele Mercedes 200 D, etliche schrottreif, einige offensichtlich geklaut, die meisten für Nouakchott, faszinierend ist die schnelle, präzise Arbeit mit den mobilen Kränen. Am nächsten Abend legen wir ab, drehen mit Schlepperhilfe im Hafenbecken, dann mit slow ahead in die Schleuse, verheißungsvoll das gleichmäßige Maschinengeräusch unter mir. Im kleinen Salon nebenan finde ich einen Martha Grimes, den ich noch nicht kenne.

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