Birgit Biehl - Splitter im Sand

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Können Sie sich vorstellen, Ihr bisheriges Leben zu verlassen, sich völlig zu lösen, alles, auch sich selbst in Frage zu stellen und einzutauchen in fremde Welten, die einen anderen Menschen von Ihnen verlangen? Überleben in einer alles fordernden Umwelt muss neu gelernt werden, und so entsteht ein Anderer in Ihnen … Die Autorin, ein 'Wanderer', erläuft und erfährt die Welt der afrikanischen Muslime, der Mauren, der Tuareg, der Araber, der iranischen Shiiten, der Kurden, taucht ein in ein anderes Leben und erarbeitet sich Gefahr und Glück von Freiheit, den Schatz vorbehaltloser Zu-Neigung – ein langer Weg, der in der Fülle der Begegnungen doch zeitlos erscheint und hinter der Fassade zivilisatorischer Errungenschaften und politischer Systeme ein Kaleidoskop menschlicher Lebensformen zeigt. Konzipiert als Arbeit in den Islamwissenschaften geraten ihre Aufzeichnungen zu einem Dokument der Verwunderung, des Schocks, des Lernens in Freiheit, der Erfahrung von Reichtum ganz anderer Art – ein Gegenentwurf zum Thema 'Leitkultur'.

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Ahmadou hat mir in Dakar die Adresse von Kurt gegeben, der sich auf Mar Lodj niedergelassen hat, wir waten durch die Priele und Schwemmsände zu seinem campement am anderen Ende der Insel, vorsichtshalber notiere ich drei Kompasspunkte. Kurts Gefährtin Awwa bereitet uns einen Mussolini genannten Fisch zu, es ist mir ein besonderes Vergnügen, mit Messer und Gabel das brutale Profil des Fisches mit seiner bulligen Stirn und dem starken Kinn zu zerteilen. Schwierig ist der Rückweg unter sternklarem Himmel, wie Seidengewänder von Elfen schwebt die Milchstraße dicht über uns. Kurt schickt uns seinen Schäferhund mit, der begleitet uns bis zur Statue der Schwarzen Madonna, von dort aus finden wir allein zurück.

Heftig schwankt das flache Boot im Wind, als wir mit einer Pirogue den breiten Saloum aufwärts nach Foundiougne weiterfahren. Hier betreibt das Militär eine Fähre. Aus den kleinen Küchen in den Höfen der Fischerhäuser am Hafen dringen Wohlgerüche, köstlich ist der Reis mit Yassa-Sauce. Lange laufe ich flussabwärts, niemand ist hier, Vögel, zahlreiche Termitenbauten sind wie mahnende Hände gen Himmel gerichtet. Schon der frühe Morgen ist sehr heiß, wir brechen auf zu den Dörfern in den Erdnussfeldern voller Baobabs, lilienartiger Blumen und gewaltiger Kapok-Bäume. Überrascht, toubabs, Weiße, zu sehen, versammelt sich überall die Dorfbevölkerung. Maguette, ein feinsinniger Junge, der bald sein Abitur machen wird, begleitet uns den ganzen Tag, erzählt von den Problemen in der Schule, Sophie übernimmt es, ihm die fehlenden Bücher zu schicken. Er führt uns die Karren-Piste entlang zu dem in den Hirsefeldern versteckten Dorf Soum. Ein großer Empfang wird uns auch hier bereitet auf dem kleinen Markt mit der großen Moschee, der Missionsstation, der Palaverhütte voller neugieriger alter Männer und dem Heiligen Baum mit der blutigen Opferstätte darunter. Maguette beschreibt das Dorf als sehr groß, weil sich hier nicht mehr alle mit Namen kennen, hier möchte er nicht wohnen. Lachend und schreiend umringt uns eine große Kinderschar, als wir zum Fluss wandern und unter einem alten Baobab gegenüber dem Heiligen Wald rasten, in dem alle Religionen der Umgebung die großen Feste gemeinsam feiern. Jugendliche schwingen im Rhythmus ihres Gesangs die einfachen Hacken zur Vorbereitung der Reisfelder, für die Feldarbeit gibt es drei Monate Schulferien.

Am nächsten Morgen nehmen wir die Fähre in Foundiougne und setzen über den Fluss, von beiden Ufern hört man die Trommeln aus den Fischerdörfern, wie ein Rausch ist es weiterzuziehen … An dem alten Militärponton sind rechts und links Flusspionierboote befestigt, in denen je zwei bewaffnete Soldaten sitzen, die nur mit Mühe gegen die Strömung ansteuern können. Am anderen Ufer heißt es warten auf eine Fahrgelegenheit, der Fahrer eines Kühllasters will uns hinten zwischen den tropfenden Fischen mitnehmen, wir warten. Hinter den Fischerhütten stehen zwei riesige Kanonen auf drehbaren Podesten, auf das gegenüberliegende Flussufer gerichtet, niemand weiß, gegen wen. Tatsächlich kommt nach einer Stunde ein taxi brousse ans Ufer gefahren, pfercht uns alle zusammen, wir schlingern durch die Sände, über die Strände und Sumpfpisten Richtung Fatick, von oben tropft Fischwasser durch das verrostete Dach, die Piste ist schwer, die Fahrt eine Qual überleben, das heißt auch den Schmerz leben über den Verlust, wie soll ich meine Mutter überleben, sie ist gestorben und ich habe sie allein gelassen, leben konnte sie nicht, aber dafür bin nicht ich verantwortlich. In Fatick wartet schon ein taxi brousse nach Süden, Sophie und Marion fahren nach Dakar zurück.

Durch fruchtbare Feuchtsavanne, durch Erdnuss-, Hirse- und Maisfelder geht es über Kaolack nach Farafenni, die Grenzstation nach Gambia. Es heißt, ein campement gebe es nur in einiger Entfernung, ich müsse auf dem Pferdewagen mitfahren. Alles Gepäck wird auf eine Pritsche geworfen, die Bauern legen sich darüber, das Pferd holpert in großem Bogen um den Ort herum durch die Felder. Festkrallen muss man sich, um nicht herabzufallen, stumm in ihrem Leid heben einige magere Frauen nicht den Blick, der Anblick des dürren Pferdes mit den vielen offenen Wunden im Fell verursacht Übelkeit. Nach einer Stunde Fahrt liefert man mich, seitlich wieder in den Ort einfahrend, tatsächlich vor ›Eddy’s Hotel‹ ab, einem herrschaftlichen Kolonialbau mit palmenbestandenem Innenhof. Bei dem Rundgang durch Farafenni fällt die aufdringliche Wegelagerermentalität der Jugendlichen an den Kreuzungen auf, überall englische Aufschriften, plötzlich mitten im Ort die Grenzschranke, ich bin auf der falschen Seite in The Gambia mit seinem merkwürdigen Englisch, bin mit der charrette über die grüne Grenze geraten und ahne die morgigen Probleme. Das Immigration Office ist schon geschlossen, die Polizei empfiehlt mir, um 6 Uhr an der Grenze zu erscheinen, ich bin nicht beunruhigt.

In Anbetracht der Mücken baue ich im Zimmer eine geniale Konstruktion mit meinem Zelt um einen Nagel herum über den Draht der nackten Glühbirne, trotz des Ventilators ist die nächtliche Schwüle mörderisch, an Schlafen kaum zu denken. Am Morgen gibt es wie üblich weder Wasser noch Strom, trotz der nun häufiger auftretenden Durchfälle muss es mir egal sein, wie ich den Ort verlasse.

Im Dunkeln an der Grenzstation kommt nach einer guten Stunde ein Minibus mit einem einzigen Platz nach Ziguinchor in der Casamance. Ich werfe meinen Rucksack hinten unter eine Bank und will schnell zusteigen, als der Immigration Officer auf mich zukommt, den Pass sehen will und nun ein Riesenspektakel veranstaltet. Da fährt mit meinem Gepäck der Bus ab, zurück bleibt der Kassierjunge, der meint, wir würden den Bus schon wieder einholen. Immer wieder erkläre ich meinen ›illegalen Grenzübertritt‹, beschreibe den Weg mit der charrette, drei Offiziere sehen ihre Stunde gekommen. In meinem kleinen Rucksack habe ich Papiere und alles Geld bei mir, überschlage den Verlust des großen Rucksacks und beschließe, zumal der ranghöchste Offizier auf das Ergötzlichste mit den Augen rollt und mich der Lachreiz packt, mich zu wehren und stark zu bleiben. Nach langer Beratung im Ortsdialekt beschließt man, mich in den Senegal zurückzuschicken. Ich beschreie mein verlorenes Gepäck, erneute Diskussion endet mit dem Beschluss, mir 50.000 FCFA für den nachträglich zu erteilenden Einreisestempel abzunehmen. Entgegen der Wahrheit behaupte ich, mein Geld befände sich in dem großen Gepäck. Erregte Debatte, plötzlich greift der Officer den Stempel, knallt ihn in den Pass, von mir ist nichts zu holen, jetzt schnell hinter dem Gepäck her. Wir halten eines der vorbeifahrenden taxis brousse an, laufen nach 10 km auf die Schlange vor der Fähre über den Gambia-Fluss auf. Obwohl alle Buschtaxis gleich aussehen, finde ich meines wieder, natürlich ist mein Rucksack noch da.

Im tief in rotem Matsch versunkenen Marktflecken am Flussufer herrschen schlimme Zustände, überall Ungeziefer in dieser feuchten Hitze, die Garküchen bieten oft schon verdorbenes Essen an, das Atmen fällt schwer in diesem elenden Gestank. Auf einem verrosteten Ponton geht es über den Fluss, es sind so viele Menschen an Bord, dass man sich nicht rühren kann, die Maschinen kreischen. Die einzige Straße durch Gambia führt in eine schwüle Regenwaldlandschaft, sie ist mit Schlaglöchern übersät, in eine Schlammpiste verwandelt. Schnell ist das Land durchquert.

Beim erneuten Grenzübertritt in den Süden des Senegal, die Casamance, tauchen zahlreiche Soldaten auf, die intensive Kontrollen vornehmen. Die Straße ist kilometerlang mit Wellblechwänden gegen die Rebellen aus den dichten Wäldern gesichert, alle 10 km haben Posten Sperren aufgestellt, ständig überholen uns Armeetransporte. Brüsk treten Soldaten mit Automatikpistolen aus Gebüschen und kontrollieren, ob Rebellen im Wagen versteckt sind, Panzer sind hinter Baumgruppen versteckt. Zwei dicke mamans haben mich in ihre Obhut genommen, die Kinder klammern sich an ihre Mütter, eines hat offensichtlich die Pocken. Die Frauen erzählen mir, wie brutal die Dörfer nach aufständischen Diola durchsucht werden. Nach Stunden erreichen wir Ziguinchor, ich bin so fertig und hungrig, dass ich mit meinen von Schweiß und rotem Matsch durchtränkten Sachen ein richtiges Hotel brauche.

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