Christoph Klesse - Splitter

Здесь есть возможность читать онлайн «Christoph Klesse - Splitter» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Splitter: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Splitter»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Diese Aufzeichnungen, niedergelegt in einem Notizbuch, einem Poesiealbum und zwei Ringbüchern, nannte der Verfasser, mein verstorbener Großvater, sein «Buch». Sie umspannen einen Zeitraum von siebzehn Jahren und stellen eine chronologische Mischung aus Tagebuch, Kopfkissenbuch und Poesiealbum dar. Ich habe dieses «Buch» im Nachlass meiner Großmutter, die meinen Großvater überlebte, gefunden. Die Einträge sind durchnummeriert. Eine Reihe von Einträgen fehlt. Ich nehme an, dass mein Großvater, vielleicht auch meine Großmutter, die entsprechenden Seiten aus unterschiedlichen Gründen vernichtet haben. Ich habe lange überlegt, ob ich die Texte nicht komplett entsorgen sollte, habe mich aber doch dagegen entschieden. Mein Großvater hätte sie sicher selbst vernichtet, wenn er nicht damit einverstanden gewesen wäre, dass seine Kinder und Enkelkinder in diesem Buch blättern.
Die Texte sind von unterschiedlicher Qualität. Sie zeigen aber eine deutliche Entwicklung vom pubertierenden Sechszehnjährigen zum erwachsenen Mann.
Sie belegen eine schrittweise Emanzipation von starren religiösen und gesellschaftlichen Konventionen, ein Reifen der Liebesfähigkeit und ein Überwinden persönlicher Fehlhaltungen. Zusammenfassend möchte ich sagen: Mein Großvater hat es sich nicht leicht gemacht, aber er war lernfähig.
Die Träume sind abgeflogen wie Papiervögel über ein ab-geerntetes Feld. Der Sommer ist vorbei. Einen Augenblick lang waren meine Augen verschlossen. Jetzt trete ich aus mir hervor, unsicher, die Augen noch einmal geblendet und ganz von einem neuen Geruch erfüllt. Der Sommer ist über die abgeernteten Felder fortgeflogen und hier bin ich. Und ich erwache. Die Dinge nehmen ihren festen Platz ein, und ich beginne mit alten Worten diesen neuen Tag zu besprechen. Meine leeren Hände sind überzogen von alten Linien. Das Haus ist still bis in den letzten Winkel. In welcher Sprache soll ich zu dir sprechen, dich erreichen, fesseln? "

Splitter — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Splitter», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Mir ist der Tod denkbar gleichgültig, erschreckend gleichgültig. Mit den Toten fühle ich mich gleichermaßen verbunden wie mit den Lebenden. Mir ist, als ob die Toten noch gegenwärtig sind, vielleicht vorausgereist.

Bin ich schlecht oder gut? Ich weiß es nicht. Werde ich es dahin bringen, wohin ich es bringen möchte? Kaum! Ich bin zusammengesetzt aus Fragwürdigkeit und komme mir lächerlich vor. Überhaupt kommt mir heute so ziemlich alles lächerlich vor, ein schlechtes Zeichen.

Was nun? Was tun? (11)

Lassen wir die Selbstbespiegelung hinter uns und kommen zum zweiten Punkt: Fräulein Dorothe Wolfrath, Salz und Pfeffer meiner Kindheit, Stachelbeere meiner pubertären Jugend. Ich habe lange geglaubt, ja gehofft, sie wäre meine Vergangenheit, und jetzt hoffe ich tatsächlich, dass sie meine Zukunft wird. Der Verstand sagt „Nein, das wird nichts“, aber die anderen Organe behaupten „Sie ist dein Schicksal“. „Sie ist die Frau deiner Träume (und deiner Albträume). Und das, jemanden genau wie sie, hast du dir gewünscht.“ „Selber schuld“, sagen die höheren Mächte.

Was mache ich nun, nachdem ich auf sie schon wieder abgefahren bin und sie heftig begehre, was sie genau weiß, obwohl ich mir sogar verweigere, ihre Hand zu halten? Am besten gar nichts, denn was ich auch anstelle, es ist falsch.

Man ist nicht so, wie man gerade zufällig ist, sondern so, wie man sein will. Also will ich besser sein. Es wird Zeit, dass ich mich ertüchtige und diesen Sündenfall, Dorothe, erstmal hintanstelle.

Anmerkung: Ehrlicher gesagt Glücksfall!

Ich sollte mal anfangen zu leben, ganz einfach und selbstverständlich, mit anderen, nicht gegen sie. Hinein ins Getümmel, die Leute auch mal überraschen. Etwas Wichtiges hätte ich beinah vergessen: Träumen ist ab sofort zu stoppen!

Zur Ehre Gottes (12)

Mon Dieu du Tagebuch, bis ich dich heute gefunden habe. Eine gute dreiviertel Stunde lang habe ich dich suchen müssen. Das kommt davon, wenn man seine Sachen zu gut versteckt.

Heute wäre beinahe ein ganz dummer Tag gewesen, wenn ich nicht das Glück gehabt hätte, einen meiner Hauptfehler aufzudecken. Ich bin zu empfänglich für alles, was meine fünf Sinne aufnehmen.

Auch wenn ich mich nur mühsam abfinde mit dieser Umwelt, so wünsche ich doch etwas Beifall. Ich möchte ein bisschen bewundert werden, gerade weil ich nicht bewundernswert bin.

Ab morgen werde ich mich nicht mehr darum kümmern, was die anderen von mir denken, ob ich ihren Gefallen finde. Ich werde für mich leben und für Gott. Geben, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, das muss ich allmählich lernen, muss endlich ernst machen mit meinem Christentum, das ich mir umgehängt habe wie ein biederes Mäntelchen!

Sternschnuppe (13)

Heute Abend habe ich eine Sternschnuppe gesehen, ein weißes Stück Glut, das vom Himmel herabfiel, verlosch und Nacht zurückließ. Meine Gedanken sind wie Sternschnuppen oder Kometen. Einer dieser Kometen kreist um das Mädchen, das meine Freundin sein sollte und vielleicht ist. Ich weiß nicht warum, doch komme ich von ihr einfach nicht los, bin an sie angekettet.

Mitternacht ist vorbei. Bald wird sich ein neuer Morgen ankündigen. In rötlichem Schein wird die Sonne aufsteigen, ihre warmen Strahlen aussenden, um die taunasse Erde zu trocknen, die Glieder zu lösen. Morgen wie an jedem Tag wird alles neu.

Anmerkung: Der Weg zu uns selber ist steinig. Zu gern sehen wir uns besser, als wir sind. Alles, was ich bisher geschrieben habe, ist dürftiger Abklatsch fremder Gedanken, Gedanken die schon andere vor mir hatten. Schade!

Nichts Besonderes (14)

Heute war kein schlechter Tag, habe recht ordentlich gearbeitet, war nur wenig abgelenkt und habe keiner Versuchung nachgegeben.

Zum Problem der Selbstbefriedigung: Allmählich habe ich gelernt, wie man sie ausführt. Doch laufe ich nun ständig Gefahr, der Versuchung nachzugeben, mich in Spannung zu versetzen, bis der Erguss erfolgt. Ich mache das ganz raffiniert, rede mir ein, ich wolle ja nur einen Reiz bis nahe vor den Erguss, um die dabei eintretende Spannung zu genießen, doch ist es mir noch nicht gelungen, den Vorgang wieder abzustoppen. Ich sollte ihn deshalb künftig erst gar nicht mehr in Gang setzen, wenn mir auch nicht klar ist, was an der Sache sündhaft sein soll.

Die gestrige Erkenntnis beginnt, ihre Früchte zu tragen, schneller als ich dachte. Eine leise Angst vor der Zukunft hat sich in mir eingenistet. Sie muss schleunigst abgestellt werden. Ein jeder Tag hat für sich Plage genug.

Was mir noch nicht gelingt, ist zu lieben, ohne einschränkende Bedingungen daran zu knüpfen. Allmählich muss ich auch die kindliche Wunschvorstellung ablegen, mich zu etwas Besonderem ausformen zu können.

Gott gib Vertrauen (15)

Das ist ein seltsamer Tag heute. Ich fühle mich gleichzeitig schwach und stark. Ich habe gesündigt mit Absicht, um meinen freien Willen zu demonstrieren. Das war ein Fehler. Dabei ist der Wille doch alles. Man muss alles ausblenden, außer dem, was man wirklich erreichen will. Ich will etwas erreichen. Aber: Will ich das Richtige erreichen? Und was muss geschehen, damit ich es erreiche? In erster Linie: kein Selbstzweifel. Ich bin, was ich bin, und ich werde aus dem, was mir von Gott gegeben wurde, schon noch etwas Brauchbares machen.

Heute habe ich mich im Spiegel gesehen, und ich bekam fast Angst vor mir, und ich wollte diese Angst. Denn heute fühle ich mich stark. Was mir nur noch fehlt, das ist Gott. Ich bin sehr weit von ihm entfernt. Mein Gott, ich bitte dich, gib mir das Vertrauen, an deine Hilfe zu glauben.

Glück (16)

Heute bin ich wieder einmal so weit, dass ich über mich lachen möchte, schallend lachen und herumtoben nach Herzenslust, mich auslaufen in dem Park dieser Welt bis zur Erschöpfung. Man könnte meinen, ich sei glücklich, erfüllt von meinem Glück, und es scheint tatsächlich der Fall. Dabei fühlte ich mich noch vor einer halben Stunde todtraurig, bedauerte mich selbst und klagte: Ich bin eben nicht zum Glücklichsein geschaffen, bin immer unzufrieden mit mir. Eine neue Weisheit ist mir inzwischen aufgegangen. Glück und Unzufriedenheit widersprechen einander nicht. Sie können eine Verbindung miteinander eingehen. Das Einzige was mir jetzt noch kompliziert erscheint, ist zu dieser Verbindung als drittes Instrument konzentriertes Arbeiten hinzuzufügen. Dann wäre es ein harmonisches Zusammenspiel.

Dorothe (17)

Heute muss ich mich alt fühlen, alt und weise, muss vernünftig reden, mich an den Diskussionen beteiligen, und im Kopf behalten, dass ich etwas Besonderes in mir trage, auch wenn ich nicht weiß, was das sein soll. Ich hätte aber sonst kaum Dorothes Zuneigung gewonnen. Auch bei anderen Frauen hätte ich sonst kaum Erfolg gehabt. Und immerhin bin ich Obergruppenführer bei den Pfadfindern, Redakteur unserer Schülerzeitung, unter den Klassenbesten. Kein Grund also, sich zu verstecken.

Anscheinend hat es mich ernsthaft gepackt. Dorothe geht mir nicht aus dem Sinn. Hundertmal möchte ich ihren Namen schreiben. Schade nur, dass ich mich immer so leicht verletzt fühle, und es nicht fertigbringe, meine Gefühle offenzulegen. Aber: mit meinem Gott springe ich über alle Mauern.

Selbstbespiegelung (18 )

Ich konnte nicht einschlafen (Halsweh). Also holte ich die Taschenlampe, um meinen Rachen zu inspizieren. Dabei entdeckte ich ganz raffinierte Möglichkeiten, mein Gesicht zu beleuchten, sodass ich fast Angst vor meinem Gegenüber im Spiegel bekam.

Warum hat dieser komische Gott mich so dämlich erschaffen? Fragen ohne Antwort. Trotz des Einsamen. Dieser Kerl muss lernen, Subjekt zu werden, anstatt sich als Objekt gegenüber zu stehen. Vor mir selber stehe ich als Mauer, die sich den Weg versperrt.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Splitter»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Splitter» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Splitter»

Обсуждение, отзывы о книге «Splitter» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x