Dietrich H. Sturm - Tödliche Siesta
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– Ein fiktiver Roman vor dem Hintergrund historisch recherchierter Tatsachen.
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Herzliche Begrüßung mit der Habach. Sie ist eine fleißige Kraft, das weiß jeder. Der letzte Leiter hat mir verraten, er würde nach Möglichkeit stets Kräfte mit leicht hervorstehenden Augen wie die Habach einstellen. Basedow, wissen Sie, erklärte er, leichte Schilddrüsenüberfunktion, stets tätig, rastlos. Hätte ich ihm gar nicht zugetraut, so eine hinterhältige Einstellung, wo er doch so abgeklärt und weise tat. Egal, die Habach ist immer guter Laune, außer sie ist mit der Ablage beschäftigt. Dann kann man mit ihr kein vernünftiges Wort wechseln. Da wird sie total flatterig. Ich habe beobachtet, dass sie dabei noch mal in der Korrespondenz schmökert, und das sollte sie natürlich besser bleiben lassen, deshalb kommt sie nie zu Rande. Die blonden Haare liegen glatt am hoch getragenen Haupt, mit Dutt hinten, wie eine BDM-Führerin. War sie vielleicht auch, schon denkbar. Ich hab mir sagen lassen, dass sie nach ihrer Ankunft hier, vor fünfundzwanzig Jahren oder so, ohne viel Zeit zu verlieren eine Frauensportgruppe gegründet hat. Ich stelle mir das komisch vor, Medizinball und Reck unter dem Kreuz des Südens. Die Kommandos waren deutsch, weil sie damals im Spanischen noch nicht so fit war. Ich nehme an, dass sie heute noch nicht weiß, was „Bauchaufschwung“ auf Spanisch heißt.
- Die Chefin erwartet sie schon, sagt sie, und ich gehe durch.
Mir bleibt fast die Puste weg. Nicht nur, weil sie verdammt gut aussieht, die Doctora, sondern vor allem wegen der antarktischen Temperatur in ihrem Büro. Mag ja für die Arbeit förderlich sein, führt jedoch zunächst zu einer Erkältung und auf mittlere Sicht zu ärgerlichen Gelenksproblemen. Muss ich ihr unbedingt bei Gelegenheit sagen. Eine hübsche schlanke Hand reckt sich mir da entgegen. Wenn der alte Schill noch leben würde, dann würde er jetzt mit baltischer Grandezza einen Handkuss anbringen. Reizendes Begrüßungslächeln, zierliche Figur, dunkles Haar. Sie sehen ja aus wie eine Hiesige, wird man sagen, und sie wird nie wissen, ob das ein Kompliment ist oder das Gegenteil. Etwas blass ist sie, kein Wunder, sie kommt ja aus dem deutschen Spätherbst. Über meinen Unterricht reden wir später, die Doctora und ich. Bis zum Kursbeginn vergehen noch ein paar Monate, und im Augenblick dürfte sie andere Sorgen haben. Ein Haus zu finden, zum Beispiel. Ich biete mich an, ihr dabei zu helfen, schließlich bin ich Makler. Unter anderem. Und dass sie gerne auf mich zukommen kann, wenn es etwas zu dolmetschen gibt, bei den Behörden und so. Ach nein, entgegnet sie, das ist nicht nötig, ich komme ganz gut zurecht mit dem Spanischen. Wie das denn, Sie sind doch Germanistin? frage ich. Sieh da, sie ist jedoch Historikerin im Hauptfach, erfahre ich, und hat über den spanischen Bürgerkrieg promoviert. Spanisch und Italienisch nebenbei, Respekt! Bürgerkrieg und internationaler Krieg, fügt sie hinzu, und ich weiß nicht, ob wir damit recht weiterkommen werden, gesprächsmäßig. Aber keine Sorge, im Augenblick führt sie das Wort, und sie bleibt auch dran. Sie will in der Richtung weiterarbeiten, sagt sie, und zwar über die Emigration vor und nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie hat schon von Villa General Belgrano gehört, dem Ort in der Sierra von Córdoba, wo die Matrosen des versenkten Panzerkreuzers „Graf Spee“ sich angesiedelt haben, das interessiert sie. Darüber können Sie mir sicher erzählen, fügt sie hinzu. Dann macht sie eine kleine Pause und ergänzt mit einem kleinen entschuldigenden Lächeln, bei Gelegenheit, wenn ich hier im Institut aus dem Gröbsten raus bin. Ich verstehe, das war ein dezenter Hinweis auf die knappe Zeit, gut gemacht, bravo. Ich erwähne noch, dass ich ein treuer Besucher der Veranstaltungen bin, und vor allem der Bibliothek. Wissen Sie, ein Leben ohne Ihr Institut könnte ich mir gar nicht vorstellen, sage ich, und sie macht schelmisch mit dem Zeigefinger aber-aber. Es ist nur geringfügig übertrieben, bekräftige ich und lege eine kleine Pause ein, bevor ich „Doctora“ anfüge - ich darf doch Doctora sagen, einverstanden? Das klingt schöner als Frau Doktor. Aber natürlich, sagt sie, Herr von Schill. Einfach Marcos, sage ich, das ist hier so üblich. Oder Markus, wie Sie wollen. Gern, antwortet Sie, und damit haben wir das auch abgehakt.
Dann macht sie einen kleinen Schritt Richtung Tür. Als wir uns die Hand geben, sagt sie noch, dass sie von der Habach erfahren hat, ich würde nach den Ferien wieder den Literaturkurs übernehmen und dass sie sich darüber freut. Und ich werde schnell noch los, dass ihr Vorgänger verdienstvoller Weise die neuen Zeitungen immer sehr schnell gelesen hat und deshalb die Bibliothek von allen ausländischen Kulturinstituten die aktuellste ist. Sie sieht mir nämlich ganz so aus, als würde sie den Spiegel gerne genüsslich in der Badewanne lesen, und das kann dann dauern, bis sie durch ist und ihn an die Bibliothek weitergibt, selbst wenn sie jeden Tag mit dem Blättchen in die Bütt steigen sollte. Drehen Sie die Clim runter, sonst enden Sie eines Tages als rheumatischer Eiszapfen, sage ich noch und seile mich ab.
Sonnenwende
Anschließend bin ich im Generalkonsulat angemeldet. Ich gehe auf dem Boulevard Chacabuco hoch zur Plaza España, vorbei am Palacio Orellano. Der stammt zwar erst aus den 20er Jahren, sieht aber aus wie ein echter Palladio. An der Südfassade eine breite Marmor-Freitreppe, griechischer Giebel, ionische Vorhalle mit hohen Doppelsäulen. Allerdings liegt dieser prächtige Säulenportikus im Schatten, nicht im Licht, wie es sich gehört. Südfassade auf der Südhalbkugel ist eben nicht dasselbe wie Südfassade zu Hause bei Palladio in Vicenza. Hier steht die Sonne mittags im Norden, nicht im Süden, wie Sie wissen. Die Cordobeser witzeln darüber und behaupten, der Architekt hätte das Prunkgebäude 1:1 einem italienischen Renaissance-Palast nachgebaut und dabei nicht bedacht, dass der Äquator von Argentinien aus gesehen im Norden liegt. Glaube ich nicht so ganz. Der Architekt war sicher kein Idiot. Und Señor Orellano vermutlich auch nicht. Wer sich so eine Villa leisten kann, hat genügend graue Zellen unter dem Skalp, um zu wissen, dass die Sonne auf der Südhalbkugel von rechts nach links wandert und mittags im Norden steht. Da war sicher eine Absicht dahinter, aber welche? Ich wollte der Sache immer schon nachgehen. Bisher nicht in Angriff genommen, muss nachgeholt werden. Demnächst. Neben dem Portal steht ein Mannschaftswagen des Militärs und dahinter zwei Jeeps. Die Fahrzeuge nehmen sich neben den Palmen im Park und all dem Marmor aus wie Warzenschweine in einer Universitätsbibliothek. Und die Typen, die im olivgescheckten Kampfanzug mit Maschinenpistole neben den knapp bekleideten Marmorstatuen Posten stehen, machen die Sache nicht besser. Der Palacio Orellano dient seit einiger Zeit als Offiziersclub. Mittags können Sie da große Amischlitten mit den Fahrern sehen, Chevrolets und Buicks und so was, während die Herren Offiziere an der Tafel ihre Pläne aushecken.
Als ich auf das Konsulatsgebäude zugehe, sehe ich Orchotaanschiss, der vom Konsulatsbalkon den Blick über seinen Amtsbezirk schweifen lässt. Über seinen Beritt, wie er sich ausdrückt. Er stand auf seines Daches Zinnen und so weiter, Sie wissen schon. Die Vorstellung, dass dieser Blick sich gleich voll Wohlgefallen auf die selbstgeräucherten Forellen heften wird, die mir die Ledermappe vollstinken, schmeichelt meinem Ego irgendwie, ohne dass ich dieses Gefühl für angebracht hielte. Frau Wedekind am Empfang winkt mich wie stets mit indifferenter Miene durch. Ich habe nie versucht herauszubekommen, ob dies die Anmaßung der unteren Chargen zum Ausdruck bringt oder ob sie mich nicht leiden kann. Ich stiefle die Treppe hoch und klopfe. Des Konsuls markige Stimme ruft „herein!“. Er geht mir entgegen, die beiden Arme zur Begrüßung ausgestreckt. Wie er das macht, ohne dass ihm das Sakko von den Schultern rutscht, das er sich stets so flott umlegt, wird mir ein ewiges Rätsel bleiben. Sein welliges Haar, das noch gelber ist als die Zähne, bildet einen unästhetischen Kontrast zu seinen ungewöhnlich roten, feucht glänzenden Lippen. Ich muss mich immer zusammennehmen, um ihm direkt in die Augen zu blicken, bei diesem Farbenspiel rundherum. Petri Heil, mein lieber Schill, ruft er jovial und ich gebe Bescheid mit Petri Dank, lege das Paket mit den Sierra-Forellen auf das Sideboard aus besten Teakholz neben die orangefarbene Porzellanlampe Modell Bundesbaudirektion und lasse mich von ihm zum Schreibtisch ziehen. Sehen Sie einmal, mein lieber Herr von Schill, sagt er mit triumphierender Miene, was vor wenigen Tagen eingetroffen ist, und deutet auf einen metallenen Apparat, von dem aus sich ein dickes schwarzes Kabel zum Adapter in der Steckdose schlängelt. Was ist das denn? frage ich erwartungsgemäß, er schiebt mir den Stuhl imperativ in die Kniekehlen und setzt sich mir gegenüber in seinen Drehstuhl Marke Generaldirektor. Ein Rechenautomat, für die Verwaltung, sagt er und sieht mich an wie ein Kind, das sein erstes Fahrrad vorführt. Toll, sage ich, um wie viel Mal schneller rechnet das Ding denn als Sie? Überhaupt nicht, erwidert er zu meiner Überraschung, ich kann das wesentlich fixer. Ich frage ihn, ob ich das glauben darf, und er sagt passen Sie auf und zeigt mir, was er jetzt eingibt: eine Million geteilt durch eine Million. Dann drückt er auf eine Taste, lehnt sich zurück und verschränkt die Arme über seiner Feldherrnbrust. Das Ding fängt an zu arbeiten, dass der Schreibtisch wackelt. Räder drehen sich, ab und zu springt ein Teil hoch und klappt wieder zurück, der Apparat wandert, von seiner eigenen Vibration getrieben, langsam in Richtung Schreibtischkante und es herrscht ein Lärm wie in einer Schneiderwerkstatt voller Nähmaschinen. Nach einiger Zeit sagt Anschütz mit Pokerface „eins“ und mustert mich kühl wie Cäsar den gefangenen Vercingetorix. Der Apparat arbeitet sich weiterhin ab, lässt seine Zahnräder tanzen und druckt schließlich einen Streifen aus, den Anschütz mit drei Fingern abreißt und mir kommentarlos reicht. Ich ahne was ich lesen werde: natürlich, 1.000.000 : 1.000.000 = 1. Es folgt ein triumphierendes fettes rheinisches Lachen wie nach einem Herrenwitz, Anschütz kommt aus Köln. Ich bringe mit fröhlich anerkennenden Blicken meine heitere Bewunderung für seine Nummer und den amtlichen Schnellrechner zum Ausdruck, während der Konsul zur Ehrenrettung bundesdeutscher Technologie dem Rechenautomat eine neue Aufgabe eingibt: eintausenddreihundertzweiundfünfzig Komma zwölf geteilt durch drei. Gönnerhaft sagt er, während der Apparat sich erneut an seine Sklavenarbeit macht, so nun rechnen Sie mal, Schill. Ich nehme das als rhetorische Floskel und klatsche Beifall, als das technische Wunderding aus Deutschland schließlich wieder ein Resultat ausspuckt, das schon stimmen wird.
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