Reiner Kotulla - Aufruhr in Loynmitte

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Aufruhr in Loynmitte: краткое содержание, описание и аннотация

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Zwei Leben Pavel, im 21. Jahrhundert ein Hobbyhistoriker, der über das gewaltsame Ende der Martinskirche forscht und dabei Rajna, die Archäologiestudentin, kennen lernt. Und Cunrat, der im 14. Jh. als Missionar nach Loynmitte kommt und sich in Anna, eine tapfere Frau aus Difenbach verliebt.
Pavel, in scheinbar friedlichen Zeiten lebend, forscht und setzt dabei die Liebe zu Jasmin auf´s Spiel. Cunrat wird zum Aufrührer und riskiert alles. Am Ende suchen beide Neues, im Leben und in der Liebe.

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Bald fand ich heraus, dass sich die Stadt Wetzlar in der Mitte des 14. Jahrhunderts im Niedergang befand. Insbesondere die mächtigen Grafen von Solms lösten immer wieder langwierige und teure Fehden mit der Reichsstadt aus. Sie wandten alle Mittel an, um Wetzlar in die Knie zu zwingen und sie dem eigenen Territorium einzuverleiben. Nach der Verlegung der wichtigsten Handelsstraßen nach Westen musste Wetzlar starke Einbußen im Handel hinnehmen. Auch der verheerende Brand von 1334 war für die Stadt ein harter Schlag. Wie auch anderswo, wurde den Juden der Stadt die Schuld am Ausbruch der Pest zugeschrieben. Die Brunnen hätten sie vergiftet, behauptete man. Und dort wie hier entzog man sich der Rückzahlung der Schulden, die man bei Ihnen gemacht hatte, indem man nicht nur die Schuldscheine, sondern auch die Gläubiger, die Juden, verbrannte.

Unklug, wie sich bald herausstellen sollte, hatte man sich damit auch zukünftiger Geldgeber entledigt. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Pest, Brand, Krieg, Handelsflaute und Misswirtschaft zum katastrophalen wirtschaftlichen Niedergang der Stadt führten. Einbezogen in diese Krise war auch die älteste religiöse Institution Wetzlars, das Marienstift, dem beträchtliche Einnahmen verloren gingen. Das führte dazu, dass letztendlich die Gläubiger vermehrt zur Kasse gebeten worden sind. Mit der Zeit steigerte sich deren Wut, vor allem, wenn sie beobachteten, dass sich die geistlichen Herren Konkubinen oder sonstige Frauen mit üblem Ruf leisteten und in Wirtshäusern dem Glücksspiel frönten. Außerdem stagnierte der Bau der Kirche des Marienstifts mangels finanzieller Mittel.

Es war weit nach Mitternacht, als ich meine Recherche vorerst abschloss und zu der Einsicht gelangte, dass von der alle Bereiche des Lebens umfassenden Krise der Stadt Wetzlar und ihrer Institution Kirche kaum eine Gefahr für die fünfzehn Kilometer entfernte Martinskirche ausgegangen sein konnte. Ich fragte mich weiterhin, warum sollten die Solmser Grafen sich den Ast absägen, auf dem sie saßen, und Kirche und Siedlung an der Lahn zerstören?

Und noch etwas fand ich heraus. Höchstwahrscheinlich hat es dort bei der Kirche tatsächlich eine Siedlung gegeben. Auf der Webseite der Stadt Leun gibt es einen Link zu Wüstungen in dieser Gegend. Und eine solche namens Loynmitte ist dort hanganwärts zur Martinskirche verzeichnet.

Später sollte ich erfahren, dass sich die Siedlung nicht südlich, sondern westlich der Kirche befand.

Zufrieden mit dem Ergebnis meiner Arbeit schlief ich ein, nicht ahnend, dass ich schon bald einen Beleg für die Existenz dieser Siedlung erhalten sollte.

Drei

In dieser Woche kam ich nicht mehr dazu, die Erzählung zu beginnen. Es gab Probleme mit meinen Jugendlichen, die mich voll in Anspruch nahmen. Am Freitag, nach Feierabend stand mir der Sinn danach, sofort die Heimreise anzutreten, nach Frankfurt, zu Jasmin, meiner Freundin. Zehn Jahre waren mir jetzt zusammen. Hin und wieder hatten wir das Thema Heirat angeschnitten, es aber nicht ernsthaft weiterverfolgt.

Als ich jetzt auf der Fahrt im Auto daran dachte, wurde mir bewusst, dass es immer Jasmin gewesen war, die davon gesprochen hatte. Sie war fünf Jahre jünger als ich. Die Vierzig sah man ihr aber noch nicht an, zumal sie sich jugendlich kleidete. Stets freute sie sich, wenn ich ihr wegen ihres Aussehens Komplimente machte, die meinerseits immer ehrlich gemeint waren. Jasmin war eher zierlich gebaut und nur 1 m 56 groß. Beim Klamotten– und Schuhkauf endete der Rundgang im Kaufhaus oft in der Kinderabteilung.

Etwa auf halber Strecke zwischen Wetzlar und Frankfurt existierte für mich eine unsichtbare Grenze. Überschritt beziehungsweise überfuhr ich sie, wie gerade jetzt, ließ ich meine Arbeit, die Wetzlarer Freizeit und alle damit verbundenen Probleme hinter mir, richtete meinen Blick auf das kommende Wochenende und das Zusammensein mit Jasmin. Das war bisher völlig problemlos gegangen, sollte aber bald…

Als ich zu Hause ankam, war Jasmin noch nicht da. Sie war wie ich Sozialarbeiterin, leitete in Frankfurt einen Kindergarten und hatte am Abend oft noch Elterngespräche zu führen. So sicherlich auch heute. Freitagabend aßen wir immer beim Italiener an der Ecke.

Ich rief sie an. Gegen acht könne sie dort sein, meinte sie. So hatte ich gute zwei Stunden Zeit. Deshalb machte ich es mir auf der Couch bequem, schlief sogleich ein.

Ich sah sie in einer Grube stehen, auf einen Spaten gestürzt, mir zuwinkend. Wie fest angewurzelt stand ich, konnte keinen Schritt tun.

Da wurde ich wach. Nur eine halbe Stunde hatte ich geschlafen. Von wegen “hinter mir lassen“. Und doch empfand ich diesen kurzen Schlaf als erholsam. Ich ordnete meine Sachen in den Kleiderschrank, stopfte die schmutzige Wäsche in die Waschmaschine. Im Büroschrank fand ich einen DIN A5-großen Kalender vom letzten Jahr, den ich zu meinem aktuellen Schreibbuch umfunktionierte. Obwohl ich mein Textverarbeitungsprogramm einigermaßen gut beherrschte, habe ich es mir zur Regel gemacht, meine Texte zuerst per Hand aufzuschreiben. Erstens geht es so schneller, als wenn ich sie in den Rechner tippe und zweitens kann ich per Hand auch im Freien texten, was mir das Notebook nicht erlaubt. Vielleicht gibt es bald Notebooks mit Smartphone-Technologie, sodass man auch unter Sonnenschein schreiben und lesen kann. Hinzu kommt, dass ich beim Übertragen auf den Rechner bereits eine erste Überarbeitung vornehmen kann.

Etwa eine halbe Stunde blieb mir noch, und so begann ich meine ersten Aufzeichnungen: „Wie oft war ich schon vorbeigefahren?“

Damit hatte ich mich entschieden, sowohl über mich zu schreiben, als „Pavel, der Erzähler“, vielleicht in der Form eines Tagebuchs, als auch über „Martin, der Pfarrer“ in der Form einer Erzählung.

Etwa zehn Minuten saß ich an „unserem“ Tisch, als Jasmin mir auf die Schulter tippte, und ich vor Schreck zusammenfuhr.

„Hast du es dieses Mal nicht geschafft, auf halber Strecke deine Probleme zurückzulassen?“ fragte Jasmin anstelle einer Begrüßung. Ich stand auf, umarmte meine Freundin und küsste sie wie immer auf den Mund, sodass Livio, der Wirt, wie stets neidvoll seufzte, „amore, amore!“

„Keine Probleme“, meinte ich, „nur eine neue Idee.“

„Urlaubs- oder Schreibidee?“ fragte Jasmin, obwohl ich mir ziemlich sicher war, sie sei davon ausgegangen, dass es eher der zweite Teil der Frage war, der mich hatte nachdenken lassen. „Beides“, log ich, weil wir uns am vergangenen Wochenende vorgenommen hatten, an diesem über unseren Urlaub zu sprechen.

„Erzähle Pavel! Mir ist heute nicht danach, über meine Arbeit zu berichten, obwohl es da schon etwas gäbe – eine unangenehme Sache. Davon später.“

Ich wollte sofort nachfragen, doch da war Livio an unseren Tisch getreten, den Bestellblock demonstrativ in der Hand haltend. Beide nahmen wir Pizza, und kaum, dass sich Livio entfernt hatte, begann ich von meinem Besuch an der Ausgrabungsstätte zu berichten. Ich erzählte, dass mir dort, ich zögerte an dieser Stelle, ein Student über seine Arbeit berichtet hätte und dass ich, schon auf dem Weg nach Hause, den Entschluss gefasst hatte, über die Zerstörung der Kirche eine Erzählung zu schreiben. Warum ich von einem Studenten und nicht von Rajna gesprochen habe, konnte ich mir selbst nicht erklären. Jasmin schien interessiert zugehört zu haben. Doch als ich meinen Bericht unterbrach und sie anschaute, erfolgte ihrerseits keine Reaktion, obwohl sie mir in die Augen sah.

Sekunden dauerte es, bis sie sagte: „Interessant, Pavel, und wo soll die Geschichte spielen?“

Jetzt verstand ich gar nichts mehr. „Was meinst du, natürlich in der Umgebung von Leun, Solms und Wetzlar.“ „Ach so, ja natürlich.“

Was hat sie nur, fragte ich mich. Da kam Livio mit der Pizza. Als er uns einen guten Appetit gewünscht hatte, verschwand er sogleich und beide griffen wir zu, aßen das erste Achtel wie üblich aus der Hand.

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