Ulrich Hildebrandt - Der Gesundheitsminister

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Die Selbstverwaltung im Gesundheitswesen ist längst zur Selbstbedienung verkommen. Jeder Akteur bedient sich nach Belieben: die Ärzte, die Physiotherapeuten, die Krankenkassen, die Krankenhäuser, die Industrie. Gigantische 340 Milliarden Euro werden in der Gesundheitswirtschaft bewegt. Der Staat versucht krampfhaft das System zu kontrollieren. Es ist Wahljahr. Fünf Freunde aus Internatszeiten wollen das Gesundheitswesen auf einen neuen Weg bringen. Einer von ihnen, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, soll der neue Gesundheitsminister werden. Die Freunde coachen ihn. In der Talkshow seiner Freundin Isabell überzeugt Jakob mit völlig neuen Konzepten. Die Online Medien applaudieren. Der potentiell neue Gesundheitsminister ist gekürt. Seine Freundin hat Jakob schon vorher verloren. An Lara.

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„Ist das so?“, fragt Jakob.

„Die Krankenhäuser sagen, das stimmt nicht. Wir Krankenhäuser bekommen nur 30 Euro für eine Notfallbehandlung, 130 Euro wären angemessen, die sackt ihr Kassenärzte ein.“

„Die ambulante Behandlung der Patienten ist doch Sache der KV“, entgegnet Jakob.

„Wo und wie denn?“, erwidert José. „Wenn keine Praxis offen hat und wenn kein Notdienst organisiert ist, dann bleibt nur das Krankenhaus.“

„Vielleicht wissen die Notfallpatienten auch nicht, dass man zuerst zur KV gehen muss“, antwortet Jakob. Und er fährt mit zynischen Worten fort. „Wir wissen ja, dass die entscheidenden Dinge nicht auf dem Lehrplan der Schulen stehen. Die Schüler lernen nur unwichtiges Zeug. Wie man fürs Alter vorsorgt wird nicht gelehrt, in Aktien investieren auch nicht, IT kommt zu kurz und die ambulante Notfallbehandlung durch die KV steht auch nicht auf dem Lehrplan.“

Es entsteht eine Pause. So als sei das Thema ambulante Notfallbehandlung ein schwer zu verdauender Brocken. Nach dem Austausch von erfreulichen Begebenheiten aus dem privaten Bereich, greift Jakob das Thema wieder auf.

„Warum schaffen es die KV nicht, ihren Auftrag zur lückenlosen ambulanten Versorgung zu gewährleisten?“

„Weil die KV die Kassenärzte nicht auf eine vakante Position setzen kann. Nicht in ein unattraktives Stadtviertel, nicht in eine menschenarme Landschaft. Sie können die Kassenarzt Sitze, so heißt das, anbieten, aber keiner muss sie annehmen.“

„Passt irgendwie nicht“, erwidert Jakob. „Erklärt vor allem nicht, warum an manchen Orten viel zu viele Ärzte sind, die da auch bleiben wollen. Und die angeblich nur mit Hilfe von Privatpatienten wirtschaftlich überleben. Warum gehen die nicht in die Landarztpraxen? Die Fernsehserie mit dem Landarzt, den netten Arzthelferinnen und den glücklichen Patienten, hat wohl nicht weitergeholfen. Hat keinen Run der Jungärztinnen aufs Land ausgelöst.“

„Weil die Sache ganz einfach zu erklären ist“, fällt José ein. „Medizin wird an Universitäten gelehrt. Die sind ganz oft in Großstädten, oft in der Nähe von Großstädten oder in Ballungsräumen. Das Medizinstudentenleben geht über sechs Jahre. In der Zeit entstehen soziale Bindungen. Darauf folgt die Facharztausbildung. Die findet an Krankenhäusern statt. Weil sich die Studenten in der Zeit ihres Studiums irgendwie am Studienort eingerichtet und bereits Weiterbildungspläne geschmiedet haben, suchen sie sich ein Krankenhaus vor Ort, oder in der näheren Umgebung. Dort arbeiten sie mehrere Jahre auf ihren angestrebten Facharzt hin. Wenn sie den haben, fällt die Entscheidung. Bleibe ich im Krankenhaus oder gehe ich in die Praxis. Wer sich für die Praxis entscheidet hat auch vorgearbeitet. Er wird Partner in einer Praxis oder er übernimmt eine Praxis. Das jahrelange Leben an einer Universitätsstadt hat ihn angebunden. An die Stadt, die Umgebung, oder die Region. Er will bleiben, weil vieles so vertraut ist. Die Ausbildungsstädte, das Umfeld, die Freunde, die Kollegen. Jetzt dem Angebot der KV zu folgen und eine Praxis auf dem Land zu übernehmen, hieße mit vielem Vertrauten zu brechen. Dazu sind nur wenige bereit.“

„Das heißt, die KV haben de facto kapituliert, wollen es aber nicht eingestehen“, schlussfolgert Jakob.

„Exakt so sieht es aus. Weil das so ist, handeln die obersten Funktionäre der Kassenärzte wider allen Verstand. Das ständige Einfordern der ambulanten Behandlungskompetenz, ohne es zu können, wird langsam unerträglich. Gäbe es die Krankenhäuser nicht, müssten die KV sich längst auflösen.“

„Dann darf aber der Gesetzgeber nicht länger zusehen“, bemerkt Jakob. „Es kann doch nicht sein, dass ein Partner der gemeinsamen Selbstverwaltung im Gesundheitswesen seinen Part nicht erfüllt. Und dann, zu allem Überfluss auch noch den Kontrapart attackiert. Ich meine die Krankenhäuser, die ihm aus der Klemme helfen. In vielen Bereichen haben die Krankenhäuser längst die ambulante Behandlungskompetenz übernommen.“

„Die Hybris der Kassenärztlichen Bundesvereinigung ist noch aus einem anderen Grund völlig überzogen. Ihr ausgemachter Widersacher, die Krankenhäuser, bilden die Ärzte in allen Fächern aus. Nur sie allein. Sie garantieren die stationäre Behandlung und springen in der ambulanten Behandlung ein. Die Krankenhäuser füllen, ganz ohne Auftrag, jede Behandlungslücke. Die Lücken an den Wochenenden, an den Feiertagen, und nachts.“

„Ich gehe noch einen Gedanken weiter“, antwortet Jakob. „Das ungelöste Problem der ambulanten Behandlung der Patienten bekommt die gemeinsame Selbstverwaltung nicht in den Griff. Sie erfüllt ihren Auftrag nicht. Die Akteure des Gesundheitswesens sollten Partner in der Sache sein. Tatsächlich sind sie Kontrahenten. Die KV bezichtigen die Krankenhäuser der unerlaubten ambulanten Behandlung. Die Krankenhäuser verweigern den Patienten die Behandlung nicht. Sie verhalten sich loyal…“

José unterbricht Jakob. „Und die Krankenkassen sehen dem Treiben zu. Weil die Behandlung im Krankenhaus kostengünstiger ist, wegen der Unterfinanzierung der Krankenhausambulanzen. Die KV Ärzte sind teurer und am Ende landen viele Patienten doch noch im Krankenhaus. Warum, weil die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der KV Ärzte begrenzt sind. In diesem Dickicht sollen sich die Patienten zurechtfinden. Die Spitze des Ganzen sind auch noch die Vorwürfe der Kassenarztfunktionäre. Die Patienten würden sich den einfachsten Weg suchen und dabei das System der KV missachten. Nein, sie suchen Hilfe in der Not. Die finden sie am leichtesten im Krankenhaus.“

Jakob ist sichtlich in Fahrt gekommen. „Das nicht loslassen wollen von dem unerfüllbaren Auftrag hat eine weitere Idee geboren. Ja nicht den Ball aus dem Spiel nehmen. Im Krankenhaus soll eine Art Sichtung der eintreffenden Patienten erfolgen. Du Patient, du gehst in die Notdienstpraxis der KV, gleich um die Ecke. Weil du ein einfacher Fall bist. Das lässt sich mit einem Rezept leicht lösen. Du aber, du bist komplizierter, benötigst eine apparative Untersuchung und mehr. Du verursachst Kosten, du gehörst in die Ambulanz des Krankenhauses. Diese Sichtung nehmen selbstverständlich die Kassenärzte vor. Die Idee hat allerdings einen Haken. Es werden viele KV Ärzte benötigt, auch an den Feiertagen und nachts. Die muss die KV erst einmal aufbieten. Und nicht jeder kennt sich mit jedem medizinischen Problem aus. Dann winkt er eben doch durch, ins Krankenhaus. So ist das, mit den Ideen. Festhalten an längst Überholtem löst keine Probleme.“

„Die gemeinsame Selbstverwaltung im Gesundheitswesen ist eine Farce. Ein Kräftespiel. Wer bewegt die größten Hebel? Du hast völlig Recht, Jakob. In diesem Spiel werden die Patienten zum Vorteil der Player bedenkenlos benutzt. Hier noch so ein Beispiel. Ihre Machtposition spielen die Kassenarztfunktionäre, gegenüber den Krankenhäusern, ohne Skrupel aus. Zum Beispiel dadurch, dass sie bestimmen, ob Krankenhausärzte mit einer speziellen Qualifikation, Patienten ambulant behandeln dürfen. Dazu benötigen die Ärzte im Krankenhaus eine Ermächtigung. Die Ermächtigung erteilt ein Ausschuss, in dem Funktionäre der KV und der Krankenkassen vertreten sind. Den Antrag zur Ermächtigung stellt der Krankenhausarzt im Einvernehmen mit dem Geschäftsführer des Krankenhauses. Wo immer es irgendwie begründbar ist, wird der Antrag der Krankenhausärzte abgelehnt. Die Kassenärzte wollen auf Biegen und Brechen verhindern, dass in den Krankenhäusern besonders qualifizierte Ärzte Patienten anziehen. Ihrer Meinung nach könnten diese Patienten auch in einer KV Praxis neben dem Krankenhaus behandelt werden. Im Einzelfall kann das so aussehen. Ein Gefäßchirurg im Krankenhaus hat eine neue OP Methode erlernt und eingeführt. Er stellt den Antrag, Patienten mit Gefäßproblemen im Krankenhaus ambulant beraten zu dürfen. Weil im Umfeld des Krankenhauses ein oder zwei KV Ärzte schon seit Jahren eine Gefäßpraxis betreiben, wird der Antrag abgelehnt. Es könnte ja sein, dass in Zukunft alle Patienten mit Durchblutungsstörungen zu dem Krankenhausarzt gehen. Mit dieser Verhinderungspolitik werden den Patienten moderne Behandlungsmethoden vorenthalten. Um den Anschein der Objektivität vorzugaukeln, werden winzige Teilgenehmigungen gewährt. Das Diktat der KV besitzt ein hohes Maß an Verhinderungsmedizin.“

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