Johann Widmer - Sandra

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Sandra: краткое содержание, описание и аннотация

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Misserfolge gehören auch zu unserem Leben, das erfährt man schon in jungen Jahren. Da genügen ein paar Bauklötze, die den Gesetzen der Statik nicht trotzen können.
Ich kann nun die Bauklötze voller Wut in die Ecke schmeissen, aber ich kann auch geduldig mein Bauwerk nochmals aufbauen, diesmal die Gesetze der Schwerkraft beachtend und gelange zu einem Erfolgserlebnis.
Es kommt sehr darauf an, wie ich mit Erfolg, Misserfolg, Tiefschlägen, Lob und Tadel oder Schicksalsschlag umgehe. Ich kann kapitulieren, den Kopf in den Sand stecken und im Sumpf des Selbstmitleids ertrinken, aber ich kann auch wieder aufstehen, kann mich wehren, kann dem Schicksal trotzen. Dabei riskiere ich vielleicht alles, aber ich habe auch die Chance, alles zu gewinnen.
Wir haben die Wahl: Spieler oder Spielball zu sein.
Und wenn das Leben seine eigenen Wege geht kann man immer noch träumen.
In der Erinnerung liegen Traum und Wirklichkeit oft sehr nahe.
Bitte, lesen (träumen) Sie weiter …

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Ich muss gestehen, dass ich den Applaus am Ende meiner Rede genossen habe und auch alle Gratulationen der Parteibonzen und der Gewerkschaftsführer mit grosser Genugtuung entgegengenommen habe.

Ich hatte die Macht der Rede erlebt und wie man die Zuhörer steuern kann, die Menge aufheizen und dann wieder beschwichtigen, wie man die Gedanken anderer manipulieren kann indem man einen ihrer Gedanken übernimmt und dann den Faden dahin lenkt, wo man hingelangen will.

Ich war wie berauscht aber tief in mir drinnen auch erschrocken.

Vor allem die liberale Presse lobte meine Rede weil ich scheinbar ihre Anliegen vorgebracht und auch das „Käseblatt der Schreinerinnung“ hatte viel Lob für meine Rede, die ich, ich muss es gestehen, nicht wiedergeben könnte. Den Journalisten die mich nachher bestürmten konnte ich nur sagen, dass ich meine Meinung geäussert hätte und es keine weiteren Erklärungen mehr brauche, denn eine Abschrift von der Rede gab es nicht.

Dass Ida unter den Zuhörern gewesen war freute mich natürlich und ich wollte gerne ihre Meinung wissen, aber die war derart niederschmetternd, dass ich schlagartig wieder auf dem Boden der Realität sehr hart aufschlug, sie sagte mir nämlich lachend: „Na ja, du bist immer ein bisschen ein Grossmaul gewesen.“

Auch meine neue Tante, die Rosa, war anwesend gewesen. Sie meinte nur, dass offensichtlich etwas in mir stecke, es komme nun darauf an, ob ich Hitler, Stalin oder Pestalozzi nacheifern wolle., aber sie war sehr zufrieden mit mir, vielleicht sogar stolz auf mich.

Als Ottos Nachfolger geboren war, schmiss er uns als erstes aus der Wohnung und mir verbot er das Betreten „seines“ Betriebes. Ich hätte da nichts zu suchen, denn ich war ein Roter, ein Aufrührer und ein Revoluzzer, der die Arbeiter aufhetze und auch zur Werkspionage fähig wäre.

Werkspionage in seinem Bastelladen, was der sich einbildete!

Vor allem aber verbot er mir den Umgang mit seiner Frau Rosa und seinem Kind Otto.

Ich erwiderte ihm, dass wir noch so gerne aus seiner Bruchbude ausziehen würden und sein Dilettanten – Schreinerladen würde mich schon gar nicht interessieren und falls er mal die Nutten in Konstanz nicht mehr bezahlen könne, dürfe er mich anpumpen. Acht Prozent Jahreszins.

Mutter zog nun zu Alfred, als Haushälterin, denn sie meinte, als Ehefrau ist man Sklavin, als Haushälterin tust du dieselbe Arbeit, bekommst aber Lohn dafür und hast den Schutz vom Arbeitsrecht.

Ich mietete ein schönes, sehr geräumiges Zimmer bei einer Witwe, die drei kleine Mädchen grossziehen musste. Ich blieb bei meinem Meister, der seinen Betrieb vergrösserte und mich gleich als Vorarbeiter einstellte. Mit Rosa traf ich mich regelmässig und erfuhr durch sie die Fortsetzung des Familiendramas „Otto der Starke“, das scheinbar rasch seinem Ende zu ging.

Als mir Rosa erzählte, dass Ida sich mit dem Eicheliunder verlobt habe, schrieb ich meiner Ex eine Glückwunschkarte und gratulierte ihr ehrlich und von Herzen.

Die Antwort war ein kurzer aber bitterböser Brief dem ich immerhin entnehmen konnte, dass sie eine Lehre als Krankenschwester angefangen habe und alles andere sei bösartiger Klatsch.

Von da an herrschte totale Funkstille zwischen uns, die erst viel später und sehr unerwartet gebrochen wurde.

Mein Traum, ein Studium machen zu können war jetzt grösser als je zuvor und wenn ich mich mit Paul traf, der hinter seinen Büchermauern las und schrieb und überlegte, spürte ich eine grosse Eifersucht in mir.

Er studierte Volkswirtschaft und Philosophie und war gänzlich erfüllt von der Materie.

Wenn wir dann zu dritt, mit seinem Vater, Probleme der Gewerkschaft diskutierten, fiel mir seine unverständliche, komplizierte und doch nichtssagende Sprache auf.

Fremdwörter, komplizierte Sätze und lange Zitate machten seine Rede langweilig.

Seine herablassende Art schliesslich, mit der er uns zwei Dummköpfe behandelte, machten mich vollends fertig und ich fragte ihn, ob er meine als zukünftiger Gewerkschaftsboss könne er auch nur einen Gewerkschafter bei der Stange halten mit seiner „elektrischen“ Sprache.

Da auch Alfred lachen musste, zog es Paul in Zukunft vor, alle Diskussionen mit uns zu vermeiden.

War mir recht.

Da ich am Ufer des Pfäffiker- Sees wohnte, kam Rosa oft mit ihrem Jungen zusammen mich besuchen. Ich mochte den Kleinen gut, er war ein aufgewecktes und geschicktes Kind. Wir sammelten zusammen schöne Steinchen, Vogelfedern, Blätter und Hölzchen, wir liessen Papierboote im Wind treiben und wenn ich am Fischen war erzählte er mir lange und skurrile Geschichten. Mir fiel einmal auf als ich ihm eine Geschichte erzählt hatte, dass er sie fast wortwörtlich zu wiederholen wusste, sogar ein oder zwei Wochen später.

Mit Otto ging es bergab, vor allem mit seinem Geschäft. Während andere Schreiner den Betrieb vergrösserten, musste er Leute entlassen und den restlichen Arbeitern zahlte er Löhne, die weit unter dem Tarif lagen.

Ich schlug Rosa vor, dass wir den Kerl von der gewerkschaftlichen Seite her mal tüchtig in den Arsch treten wollten, aber sie zögerte und meinte wir sollten noch etwas warten, bis sie alles abgewickelt habe.

Und nun kam die grosse Beichte.

Rosa hatte bei der Hochzeit Gütertrennung verlangt, denn sie wusste ja, wie es um Otto und seinen Betrieb stand. Sie hatte nun inzwischen das Haus und die Schreinerei bereits gekauft und zwar so, dass dem armen Otto nur die Schulden blieben. Es sei alles hieb und stichfest, versicherte sie mir, denn die ganze Sache hatte einer der besten Juristen des Kantons durchgezogen. Otto hatte jetzt noch seine zwei Villen, die weit über ihre Dächer hinaus verschuldet waren und es bereitete ihm grosse Mühe, diese Schulden zu bedienen. So machte er neue Schulden, um die Zinsen bezahlen zu können. Er war in den tödlichen Strudel der Kleinkredite geraten, in dem auch der beste Schwimmer ersäuft.

Es war ein verrückter Kreislauf der bald ein böses Ende nehmen würde.

Eine wahnsinnige Situation für einen privaten Schuldner, Normalsituation für viele Länder dieser Erde.

Immerhin hatte Rosa es fertiggebracht, dass ihr Mann in den Casinos von Konstanz und Bregenz Hausverbot hatte aber er fand andere Möglichkeiten sein Geld zu verzocken.

Ich betrachtete Rosa, ihr schönes Gesicht, den wohlgeformten Körper ihre braunen Augen, die einen eigenartigen Glanz hatten. Diese Frau war hochintelligent und knallhart im Nehmen und im Geben, man hatte sie erniedrigt, ausgestossen und zur billigen Hure gestempelt und gemacht, man hätte sie erbarmungslos in einem Graben verrecken lassen, man hätte sie sogar irgendeinmal mit Gewalt ausgemerzt. Und jetzt begann sie zurückzuschlagen. Wenn man die Ratte in die Enge treibt, dann beisst sie.

Eines Tages fragte sie mich, ob ich den Betrieb übernehmen wolle.

Wir könnten ihn modernisieren, Geld spiele keine Rolle.

Ich hatte eigentlich andere Lebenspläne, ich wollte noch weg, hinaus in die Welt und nicht hier in diesem elenden Kaff versauern, mich mit einer Dorfgemeinschaft herumbalgen, die meinem Wesen fremd war.

Vielleicht würde ich die Sache in 20 Jahren anders betrachten, dann war ich vielleicht genug verspiessert aber jetzt wollte ich noch etwas erleben, wollte vor allem mein Wissen erweitern.

Ich wollte auch nicht nur so „reinsitzen“ ich wollte mir mein Leben und meine Stellung selber erkämpfen, ich wollte aber auch meine Unabhängigkeit bewahren.

Ich war erstaunt, dass Rosa das alles so schnell begriff, sie hatte es wohl so erwartet.

Nein, sie wolle mir gar nicht vor meinem Leben stehen, im Gegenteil, aber falls ich gewollt hätte, wäre das ihr Plan A gewesen.

Und der Plan B ?

Die Scheidung so rasch wie möglich durchziehen, dann würde sie Otto auch noch gesellschaftlich ruinieren, denn sie hatte in seinem Safe in der Villa Papiere gefunden, die belegten, dass er verschiedene einflussreiche Personen durch Erpressung ausraubte. Sie hatte zum Beispiel Fotos gefunden, die ein Fotograf und Paparazzo in Effretikon in Ottos Auftrag geknipst hatte und die für die Betroffenen sehr peinlich und gefährlich waren.

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