Lin Hendus - Museum des Gewissens

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Anton Glebow verliert die Eltern bei einem Verkehrsunfall uns wächst bei seiner Großmutter aus, die auch bald von der Erde hegt. Er wird Maler, steigt alsbald auf in den Olymp der Professionalität, wie sein Lehrer mit Bewunderung feststellt.
Das hat seinen Preis: Reiche Russen lassen sich von ihm porträtieren. Die sind aber nicht nur schön und vermögend, ihr Reichtum wurde nicht in jedem Falle auf redliche Weise erworben.
Der Künstler, und Glebow ist ein wahrer Künstler, muss, um Charakter und Wesen der von ihm Porträtierten zu erfassen, sich in diese einleben, sie ergründen und verstehen. Und genau dies bereitet ihm zunehmend Probleme. Kann er eventuell deren schlechte Seiten annehmen, verliert er sein Gewissen, wird er bald einer von ihnen?
Ethische Fragen, wie sich nicht nur Russen stellen, werden von Lin Hendus erörtert, in epischer Breite behandelt, wie es namhafte russische Autoren vor ihr schon taten. Und auch das Fazit ist dieses Ursprungs: «Die Welt rettet nicht Gier, Bosheit und Aggression, sondern Liebe und Gutherzigkeit.»

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„Wenn du das Innere dieses Menschen enträtselst, es nach außen holst, gelingt es dir viel leichter, sein gesamtes Wesen auf die Leinwand zu bringen. Ohne das bleibt deine Arbeit leblos und uninteressant. Es ist sinnlos, für den Papierkorb zu arbeiten. Versuche, jedem deiner Bilder, deiner Pinselschläge, deiner Striche einen bestimmten Sinn zu geben.“

Diese Weisheit lernte ich ganz langsam, Schritt für Schritt. Lernte aufmerksam die zu mir kommenden Menschen kennen.

Hier setzte sie (oder er) sich in den alten knarrenden Sessel, posierte halbliegend auf der Ottomane, stand lässig gestützt auf eine Gipssäule. Hielt einen Spitzenschirm in der Hand, spielte an einem eleganten Spazierstock mit dem Knauf eines Löwen- oder Adlerkopfs oder mit einer einfach vergoldeten Kugel.

Jeder Auftritt meines Kunden ist besonders. Die Leute, die zu mir kommen, möchten sich nicht mit langweiligen alltäglichen Dingen umgeben. Die meisten von ihnen betrachten sich als aus den Fantasien der Vergangenheit kommend. Aus der für die anderen unbekannten, aber für sie offensichtlichen Gegenwart. Aus dem Bild einer fremden Geschichte. Aus dem Pinselstrich des Ungewöhnlichen. Wo keiner außer ihnen war und jemals sein wird. Jeder von meinen Kunden gibt sich gerne als eine Persönlichkeit voller Geheimnisse aus.

Schwebt gerne in seinen Wolkenfantasien.

Erfindet eigene Legenden.

Meine Aufgabe ist es jedoch, diese Luftwolke voller verschiedener Mysterien auf die Leinwand zu bringen.

Die Erfindungen dieser Menschen durch banale Zentimetermaße zu begrenzen.

Mit Farbe zu bekleiden.

Bedeutsamkeit einen originellen Sinn zu verleihen.

Die Energie der Gedanken auf einem Stück Leinen zu platzieren und sie, die unsichtbare, durch Pinselstriche darauf zu fixieren.

Die Augenblicke des Lebens für die nächsten Jahre festzuhalten.

Ein Leben für die erdachten Geschichten.

Ein geheimnisvolles Porträt für die zukünftige Generation.

Ein erfundenes Schicksal, um die Gierigen zur Schau zu stellen.

Es ist unwichtig, wie meine Kunden vor mir erscheinen – gepflegt, mit Tätowierungen, geschmacklos gekleidet, mit bescheidenem Wortschatz, zynisch, mit Brillanten an den Fingern und Ohren, naiv, frech, offen, vulgär, bescheiden. Blond, brünett, mit meisterhaften Frisuren oder ganz ohne Haar. Nach Schweiß, leichter Meeresbrise oder starkem Lavendelduft riechend. Sie alle sind verschieden. Alle. Interessant dabei aber ist, dass sich ihre Geschmäcker hinsichtlich der Porträts nicht sehr voneinander unterscheiden – abhängig von ihren Vorstellungen von der eigenen Macht und Bedeutsamkeit.

Die Männer unterscheiden sich nicht in ihren Fantasien. Sie bleiben im Rahmen der gewöhnlichen Vorstellungen von Reichtum, Macht, Komfort- und Luxusleben.

Auf ihren Porträts erscheinen sie gerne im Smoking.

Mit schwarzem Seidenzylinder. Im langen Samtmantel oder in der Hausjacke aus Atlasseide.

Rauchen gerne teure Tabakpfeifen oder dicke Zigarren.

Legen die großen Hände mit teuren Ringen auf ihre Knie.

Tätscheln den daneben sitzenden Hund zwischen den Ohren.

Stehen mit einem Jagdgewehr auf dem Rücken und erschossenem Wild in der Hand oder unter dem Fuß.

Gekleidet in einen teuren Anzug mit goldenem Zigarettenetui in der Hand.

Frech gestützt auf den Flügel eines neuen Autowunders.

Mit konzentriertem Blick an einem großen Tisch sitzend, auf dem ein Stapel Ordner liegt.

Sich sehr ernsthaft zeigend.

Streng.

Wohlhabend.

Mächtig.

So sind die Geschmäcker meiner männlichen Kunden.

Die Frauen meiner reichen Kunden mögen es, schön zu sein.

Schick.

Auffällig.

Im langen Kleid, mit Hut und Sonnenschirm in der Hand aristokratisch auszusehen.

Als auf der Ottomane liegende Kokette mit erotisch herunterfallendem Oberteil oder etwas hochgezogenem Rock eines durchsichtigen Kleides.

Als Schulmädchen mit süßem Blick, unter den langen Wimpern hervorgeworfen.

Als Tänzerin im langen Zigeunerrock.

Als elegantes Model auf dem Laufsteg.

Als Mutter mit einem Baby im Schoß – übrigens, ein seltener Fall.

Als reiche Mätresse in grellen Kleidern.

Als bescheidene Dame mit perversem Lächeln und Peitsche in der Hand.

Als Tochter eines reichen Vaters, die mit Brillanten behängt ist.

Als Frau eines reichen Mannes im luftigen Pelzmantel seltsamer Fasson.

Als in der rosafarbenen Muschelbadewanne liegende Erbin eines ungeheuren Vermögens, unbestimmten Alters.

Keiner meiner Kunden möchte zum Objekt eines klassischen Porträts in dunklen Tönen werden. Keiner von ihnen glaubt, dass Bescheidenheit schön macht.

Jeder versucht seine markante Persönlichkeit hervorzuheben, die sich vom Hintergrund des Alltags absetzt.

Vertrauen zu erwecken.

Die Schulter der Treue zu zeigen.

Aus der Erhabenheit der Pracht aufzutauchen, um seine Freundlichkeit und Offenheit zu demonstrieren. Den Reichtum und die Macht, in denen sich nach seinen Vorstellungen Ehrlichkeit und Anständigkeit widerspiegeln, zu präsentieren.

Keiner der Betrachter soll erraten, ob das Gesehene auf dem Bild echt oder vorgetäuscht ist. Nur er, der Held des Porträts, kennt die Wahrheit. Und die Aufgabe des Künstlers ist es, die Wahrheit größtmöglich von der Erfindung zu entfernen und auf dem Porträt ein schönes Märchen darzustellen.

Der Held des Bildes hat nicht vor, sein wahres Wesen zu offenbaren. Der Maler, der ihn mit seinen aufmerksamen Blicken studiert, kommt selbst darauf.

Ein Zimmer für zwei.

Lange Stunden unter vier Augen.

Gleichklang der Herzen.

Ein gemeinsames Atmen.

Nur ein Rätsel in den Augen: Gelöst oder nicht?

Und eine Frage im Kopf: Entschlüsseln oder nicht?

Eine Wolke der Erwartung.

So lange, bis der Künstler die Spindel, auf der das Innenwesen seines Helden aufgewickelt ist, nach außen holt. Sein Leben. Seinen Kern. Aber still! Das ist ein Geheimnis!

Ab dem Moment der Erkenntnis der fremden Innenwelt wird der Künstler zum Schöpfer. Er genießt sein geheimes Wissen. Mischt langsam und geschmackvoll die Farben. Versucht sie dann Strich für Strich auf die Leinwand aufzutragen. Lächelt dabei im Inneren seinem Wissen zu oder bleibt ernst. Der Künstler hat das Recht, die Stimmung für sich zu wählen.

Im Prozess dieser komplizierten, mit ihrer Mystik fesselnden Arbeit erscheint auf der Leinwand ein Bild, das seinen Besitzer begeistert. So entsteht ein weiteres Meisterwerk. Ein Porträt mit verstecktem Untergrund, das einem Koffer mit doppeltem Boden ähnelt. Der Betrachter kann die echten Gefühle des Porträtierten nicht sehen, ebenso wenig wie das Wissen des Künstlers, der sie enträtselt hat. Von diesem Wissen weiß auch der Auftraggeber nichts. Seine Vermutungen zählen nicht. Aber ab dieser Minute wird das Geheimnis des einen zu ihrem gemeinsamen. Zum Faden, der zwei Enden einer Wahrheit verbindet.

Eines Gewissens.

Eines Hasses, eines Neides oder einer Eifersucht …

Der Vater brachte mir vieles bei. Er lehrte mich, wie man richtig die Leinwand spannte. Keine Angst vor wiederholten Fehlern zu haben. Die Farbnuancen zu verstehen. Nach dem Gedächtnis zu malen. Die Bildgröße korrekt zu bestimmen. Richtige Pinsel zu wählen. Sogar das kleinste und unwesentlichste Element gründlich zu zeichnen. Aber als Künstler in die Innenwelt des vor mir sitzenden Menschen zu blicken, brachte er mir nicht bei. Wie auch? Das lernte ich selbst. Das Wissen dieses großen Geheimnisses kam während der Arbeit zu mir.

Das geschah unerwartet.

Seltsam und süß.

Meine Entdeckung fand noch vor unserer Reise zum Meer statt. Vor meiner ersten Begegnung mit diesem Wunder. Eines Tages malte ich das Porträt von Nastja, der jüngsten Tochter unserer Nachbarin Larissa. Das sechsjährige Mädchen war von Natur aus sehr laut, munter und unruhig. Das störte mich sehr bei meiner Arbeit. Es gelang mir einfach nicht, den richtigen, mich zufriedenstellenden Ausdruck ihres lebhaften Gesichtes festzuhalten. Als ich aber sagte, dass sie und ihre Schwester nach der Sitzung wie auf einem Eselchen auf meinem Rücken reiten könnten, wurde sie ruhig und bewegte sich nicht mehr. Trotz dieser kaum beherrschten Regungslosigkeit spürte ich, dass Nastja etwas auf dem Herzen hatte. Irgendetwas, das vor kurzem geschehen war, beunruhigte sie. Etwas, wovon ich nichts wusste.

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