Lin Hendus - Museum des Gewissens

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Anton Glebow verliert die Eltern bei einem Verkehrsunfall uns wächst bei seiner Großmutter aus, die auch bald von der Erde hegt. Er wird Maler, steigt alsbald auf in den Olymp der Professionalität, wie sein Lehrer mit Bewunderung feststellt.
Das hat seinen Preis: Reiche Russen lassen sich von ihm porträtieren. Die sind aber nicht nur schön und vermögend, ihr Reichtum wurde nicht in jedem Falle auf redliche Weise erworben.
Der Künstler, und Glebow ist ein wahrer Künstler, muss, um Charakter und Wesen der von ihm Porträtierten zu erfassen, sich in diese einleben, sie ergründen und verstehen. Und genau dies bereitet ihm zunehmend Probleme. Kann er eventuell deren schlechte Seiten annehmen, verliert er sein Gewissen, wird er bald einer von ihnen?
Ethische Fragen, wie sich nicht nur Russen stellen, werden von Lin Hendus erörtert, in epischer Breite behandelt, wie es namhafte russische Autoren vor ihr schon taten. Und auch das Fazit ist dieses Ursprungs: «Die Welt rettet nicht Gier, Bosheit und Aggression, sondern Liebe und Gutherzigkeit.»

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Wohnungen.

Zimmer.

Treppenflure.

Brücken.

Sogar Straßen.

Aber keinesfalls Museen. Das Museum war nur für mich. Das war mein Geheimnis, in das kein Fremder eindringen durfte.

Und es gab noch einen lebenswichtigen Punkt: Tagsüber durfte ich auf keinen Fall den Angestellten auffallen. Sonst drohten Polizei und wieder Kinderheim.

Ein schreckliches Ende.

Ein unmögliches.

Ein tödliches.

Das war es, das mir die größte Angst einjagte. Daher nahm ich mir ein Beispiel an Mowgli, dem kleinen Jungen, der sich zwischen den Lianen im Dschungel versteckte.

Meine Aufgabe war nicht die leichteste: In den Sälen des riesigen Palastes unbemerkt zu bleiben.

In den Sälen des Reichtums.

Der Macht.

Der Pracht.

Der Verehrung der ewigen Kunst.

Jeden Tag musste ich mir neue unauffällige Spazierwege suchen. Sie wechseln, in ein anderes Gebäude der Eremitage hinübergehen. Auf eine andere Etage. Die Epoche wechseln. Die Kultur. Den Geschmack. Mich unter die Touristen, die Ausflugsteilnehmer, Schüler und älteren Menschen mischen. Wobei das eigentlich weniger schwierig war: Ich konnte mich für einen Jungen ausgeben, der seine Eltern aus den Augen verloren hatte. Für einen Enkel, der sich seinen Großeltern hinterherschleppte. Für einen ausgezeichneten Schüler oder einen ganz normalen Besucher, der sich für Kunst interessierte. Für mein Alter war ich groß, aber sehr schlank. Von hinten konnte man mich, wenn auch mit Mühe und Not, für einen hageren jungen Mann halten. Mein Gesicht aber sah bei weitem noch nicht erwachsen aus.

Mit der Zeit kam ich auf die Idee, hin und wieder mein Aussehen zu verändern, um nicht allzu bekannt zu werden und durch die häufigen Besuche keinen Verdacht aufkommen zu lassen. Die Jacke ausziehen und über den Arm werfen. Sie bis nach oben schließen. Offen tragen. Das Haar zusammenbinden. Einen Scheitel links oder rechts tragen. Diese Idee war geradezu genial. Und jeder von diesen kleinen Rettungskniffen half mir, unbemerkt in dieser großen Eremitage zu verweilen. An dem Ort, der mich aufgenommen hatte und der mit mir gemeinsam, eifersüchtig und behutsam, das Geheimnis des Flüchtigen bewahrte. Während der vielen Monate meines Aufenthaltes im Winterpalast kam ich zu wahrhaft wertvollen Dingen.

Einem vergessenen Kamm auf der Fensterbank.

Einem verlorenen Schal.

Einer Damentasche mit einem Maniküre-Etui, einem Taschentuch und Kleingeld.

Einer Kinderwindel, die mir als Handtuch diente.

Doch das alles war nichts angesichts dessen, was ich in der Garderobe entdeckte. Einen wahren Schatz.

Eines Abends, nach vielen Monaten freiwilliger Gefangenschaft im Palast, ging ich vorsichtig – zwischen den Säulen, um von außen nicht gesehen zu werden – die große Treppe hinunter in die erste Etage. Über diese Marmortreppe mit rotem Teppich war ich im späten Herbst in mein freiwilliges Gefängnis gelangt. Jetzt regierte draußen der Sommer. Das erkannte ich an den hellen Nächten, die über meine Stadt herrschten. Tage und Nächte waren gleich hell und laut. Den Unterschied zwischen Tag und Nacht konnte ich in meiner neuen Unterkunft nur durch die Stille ausmachen, die in den Sälen herrschte. Die Tage zählte ich nicht. Die Monate konnte ich nur vermuten. Manchmal fragte ich vorsichtig die Museumsbesucher danach – zumeist meine Altersgenossen, um nicht verdächtigt zu werden. An die vergehende Zeit versuchte ich nicht zu denken. Meine Neugier drückte sich mit ihrem Rücken eng an die Wand hinter die fest verschlossene Tür aus Angst und hatte nicht vor, diesen Platz zu verlassen.

Als ich unten war, durchquerte ich mit langsamen Schritten die Eingangshalle und ging hinter die Marmortheke der Garderobe. Nachdem ich die leeren Regale unter der Theke mit den Augen überflogen hatte, schaute ich mich etwas tiefer um, in der Hoffnung, etwas zu finden. Wenigstens eine kleine liegengebliebene Pirogge. Mit nachdenklichem Blick stand ich zwischen den geraden Reihen der leeren Kleiderstangen. Erhob die Augen zur bemalten Decke. Ließ sie wieder hinunterwandern und erblickte eine Seitentür.

Durch einen leichten Ruck ließ sie sich öffnen. Das Zimmer dahinter war gar nicht so klein, wie ich gedacht hatte. Der Lichtschalter befand sich im Innenraum etwa auf der Höhe eines erhobenen Ellbogens. Das Zimmer hatte keine Fenster. Das schwache Licht fiel auf einen wackligen Tisch und zwei Stühle. Ich drehte meinen Kopf nach links und entdeckte hinter der Tür einige grob zusammengezimmerte Regale mit verschiedenen Dingen. Die Regale reichten bis nach oben und befanden sich an zwei Seiten.

Meine Augen erkannten ordentlich zusammengefaltete Jacken, Regenschirme, Kinder-, Damen- und Herrenschuhe, Taschen, Kartons mit verschiedenen technischen und Küchenutensilien, Sportsachen, Rucksäcke, Bücher, ein paar Fotoapparate, Ferngläser, zwei Tischlampen, Tennisschläger und eine Menge anderer Sachen, die einer genaueren Untersuchung bedurften.

Getrennt davon lagen auf drei Regalen verschiedene Kopfbedeckungen – von einer abgenutzten Pelz- bis hin zu einer nagelneuen Matrosenmütze. Unten standen in einer Reihe Kartons mit allerlei Kleinigkeiten, wie Kämme, Lippenstifte, Lämpchen, leere Geldbörsen, Halstücher, Schals, Schlüsselbunde und Notizblöcke, Stifte, Kugelschreiber und weitere für ihren Besitzer nützliche und unnütze Sachen. Auf jedem der Kartons stand eine Jahreszahl: 1986, 1987, 1988, 1989 ... Der Karton mit der Zahl 1990 war nur bis zu einem Drittel gefüllt.

In der hinteren Ecke, hinter den Stühlen, nahmen drei Kinderwagen, einige Schlitten, ein stabiler Hocker mit weichem Polster, ein Dreirad und eine kleine Blockleiter ihren Platz ein.

„Welch Reichtum, ein Schatz, eine Goldgrube!“, schoss es mir durch den Kopf und ein süßer Schmerz durchdrang mein Herz: In dem halben Jahr meines Lebens in der Eremitage hatte sich meine Kleidung abgenutzt, war löchrig und verbreitete längst einen unangenehmen Geruch. Jeden Tag hatte ich Angst, von einem der Museumsangestellten angehalten und nach der Eintrittskarte gefragt zu werden, um dann als „blinder Passagier“ oder Obdachloser hinausgeleitet zu werden. Ein solches Ende meines halbverhungerten, aber gefahrlosen Lebens wollte ich nicht. Gerade deswegen war das entdeckte Zimmer mit den vergessenen Dingen sogar wichtiger als das Essen. Auf diesen Regalen lag meine zukünftige Sicherheit.

Aufgeregt ging ich zum nächsten Regal und begann, die Sachen eine nach der anderen durchzuschauen. Suchte mir etwas aus und probierte es sofort an. Faltete mit großem Bedauern, sie im Sommer nicht gebrauchen zu können, die eintönigen Kinder-, Damen- und Herrenjacken auseinander. Probierte sorgfältig zwei neue Hosen und drei Sporthosen an. Entschied mich endlich für eine schwarze Adidas- Sporthose, die unter anderen Hosen in einer aufgerissenen Kaufhaustüte lag. In Gedanken bedankte ich mich herzlich bei den Angestellten der Garderobe für ihre Ehrlichkeit. Die mir nicht passenden oder für die Jahreszeit nicht geeigneten Hosen, Pullis und Jacken legte ich wieder ordentlich in die Regale zurück, damit keiner meinen unfreiwilligen Einbruch in den „Laden der vergessenen Dinge“ – so nannte ich meinen plötzlichen und glücklichen Fund – entdecken würde.

Ein neues Shirt statt des abgetragenen und sehr schmutzigen Hemdes fand sich sehr schnell: Etwa zwanzig Shirts lagen in bunten Stapeln in der Mitte eines der Regale. Darüber konnte ich nur staunen: Warum kamen Menschen nach einem Einkaufsbummel mit Einkäufen ins Museum? Um sie dort zu vergessen? Vielleicht wirkte sich die Kunst so berauschend auf sie aus, dass sie danach nicht mehr durch die ganze Stadt fahren wollten, um den in der Garderobe vergessenen Karton mit dem neuen Kochtopf abzuholen? Vielleicht dachten sie überhaupt nicht mehr an die vergessenen Kleinigkeiten. Verstehen konnte ich das nicht.

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