Lin Hendus - Museum des Gewissens

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Anton Glebow verliert die Eltern bei einem Verkehrsunfall uns wächst bei seiner Großmutter aus, die auch bald von der Erde hegt. Er wird Maler, steigt alsbald auf in den Olymp der Professionalität, wie sein Lehrer mit Bewunderung feststellt.
Das hat seinen Preis: Reiche Russen lassen sich von ihm porträtieren. Die sind aber nicht nur schön und vermögend, ihr Reichtum wurde nicht in jedem Falle auf redliche Weise erworben.
Der Künstler, und Glebow ist ein wahrer Künstler, muss, um Charakter und Wesen der von ihm Porträtierten zu erfassen, sich in diese einleben, sie ergründen und verstehen. Und genau dies bereitet ihm zunehmend Probleme. Kann er eventuell deren schlechte Seiten annehmen, verliert er sein Gewissen, wird er bald einer von ihnen?
Ethische Fragen, wie sich nicht nur Russen stellen, werden von Lin Hendus erörtert, in epischer Breite behandelt, wie es namhafte russische Autoren vor ihr schon taten. Und auch das Fazit ist dieses Ursprungs: «Die Welt rettet nicht Gier, Bosheit und Aggression, sondern Liebe und Gutherzigkeit.»

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Die Probleme der anderen Menschen rückten sofort in den Hintergrund, als ich selbst ein kleines Problem mit dem letzten Teil meiner Garderobe, der Unterwäsche, bekam. Meine Unterhose hatte ich wegen des unangenehmen Geruchs vor ein paar Monaten weggeworfen. Als ich aufmerksam die ordentlich zusammengelegten Sachen durchsuchte, fand ich jedoch nur eine Packung Kinderunterhosen, Shorts und Damenunterwäsche mit Spitze, die ich nie im Leben anziehen würde. Ich hielt mir eine ausgepackte Kinderunterhose an und holte schwer Luft – aus dem Alter eines kleinen Schulkindes war ich längst raus. Die Shorts aber reichten mir bis zu den Knien und taugten nicht als Unterwäsche. Und die Spitzenwäsche wollte ich gar nicht erst anschauen. Langsam und niedergeschlagen legte ich den aus der Plastikpackung herausgeholten Kinderslip wieder zusammen. Plötzlich kam mir ein Einfall und ich ging zu den Kartons.

Nach kurzer Suche fand ich eine kleine Maniküre-Schere, die jemand in einer der vielen Taschen auf den Regalen vergessen hatte. Zwei Schlitze an den Seiten zu machen, war ganz einfach. Nach diesem unkomplizierten Eingriff zog ich den Kinderslip mit den aufgeschlitzten Seiten an. Und, oh, welch ein Glück, ich trug wieder frische Unterwäsche! Vor Freude sang ich sogar leise vor mich hin. Jetzt musste ich nur noch in eine der Museumstoiletten gehen und mich waschen, um mich vollkommen neu und glücklich zu fühlen. Meine alte und stinkende Kleidung band ich fest zusammen, packte sie sorgfältig in altes Zeitungspapier ein, das ich gefunden hatte, und legte sie in den großen Mülleimer, der an der Eingangstür stand.

Warmes Wasser gab es in der Toilette nicht, deshalb musste ich mich mit kaltem Wasser und etwas Seife frisch machen. Nach dieser Prozedur fühlte ich mich sauber und schlüpfte in die glücklicherweise gefundenen Sachen. Mit zufriedenem Lächeln schaute ich mich im großen Spiegel an, dachte nach und kehrte wieder in das Zimmer, den Laden der vergessenen Dinge, zurück.

Nach wenigen Minuten sorgfältiger Suche verschwanden in meinen Taschen ein Taschenmesser, ein Kamm und zwei Stifte. Eine Sekunde später griff ich erneut in den Karton und klemmte mir einen neuen Zeichenblock unter den Arm. Für alle Fälle. Ein kleiner Spiegel über dem Tisch zog meinen Blick auf sich, und ich sah darin einen ganz anderen Jungen, der mir sehr gefiel.

Von diesem Tag an hatte ich keine Probleme mehr mit dem Umziehen. Für mich war es lebenswichtig, sauber, gepflegt und beschäftigt auszusehen. Sonst hätte Verdacht entstehen können.

Und Verdacht war Misstrauen.

Und Misstrauen war eine große Gefahr.

Ich musste starke Aufmerksamkeit meiden. Unter den gepflegten, satten und zufriedenen Besuchern des Kunsttempels durfte ich nicht wie ein Obdachloser aussehen. Das Glück war mein Begleiter, ließ mich nicht zugrunde gehen und bewahrte mich davor, gefangen zu werden.

Früher war ich nie auf die Idee gekommen, dass man ein Museum mit einem Schreibtisch vergleichen kann. Doch bei jedem von beiden muss man, wie sich herausstellte, Ordnung halten. Zweimal im Jahr wurde in meiner neuen Unterkunft eine Grundreinigung vorgenommen. Davon erfuhr ich zufällig aus dem Arbeitsplan, der in einem der Arbeitszimmer, in dem ich nach Essen suchte, ausgehängt wurde. Ich hatte der Ankündigung keine große Aufmerksamkeit geschenkt, doch erinnerte ich mich daran, als ich eines Morgens laute Stimmen, das Klirren von Eimern und das Knirschen der Klapptritte hörte. Zum Glück gelang es mir, mich rechtzeitig zu verstecken und später meinen Aufenthaltsort zu wechseln, um von den Reinigungskräften nicht entdeckt zu werden. Es waren unzählige Putzfrauen da. Mir schien es, als füllten sie die gesamten unendlichen Räume der Eremitage.

Sie putzten die Fenster.

Wischten Staub von den Bildern, Gobelins, Skulpturen.

Reinigten die Teppiche.

Die Ventilatoren.

Polierten das Parkett.

Diese Grundreinigung, von der ich vorher nichts gewusst hatte, überraschte mich sehr. Und sie wurde zu einer weiteren Warnung vor der allgegenwärtigen Gefahr. Ein halbes Jahr unbemerkt im Museum bleiben und dann plötzlich so dumm vom Reinigungspersonal gesehen werden. Nein, das durfte auf keinen Fall passieren! Innerhalb der Wände der Eremitage zu verweilen und weiterhin als Unsichtbarer zu leben – das war meine Hauptaufgabe.

Seit dieser überraschenden Prüfung in Wachsamkeit und Disziplin musste ich doppelt, nein, dreifach vorsichtiger werden. Und aufmerksamer. Tagsüber und abends spazierte ich mit großem Vergnügen durch die Museumssäle, schaute mir die Exponate an, die mir gefielen, und ging an den anderen, die mich nicht interessierten, gleichgültig vorbei. Besonders die Säle mit den Skulpturen beeindruckten meine jugendliche Fantasie.

Verzauberten mich.

Zogen mich an.

Forderten mich zum offenen Gespräch heraus.

Gerade hier umgaben die weißen und gelblichen menschlichen Figuren den einsamen Jungen, der sich abends, wenn er ganz alleine in den unendlichen Fluchten der Zimmer blieb, gerne mit ihnen unterhielt. Die nur spärlich mit Umhängen und Tuniken bedeckten oder auch nackten Zeus, Herkules und Herakles standen auf ihren mächtigen muskulösen Beinen, schauten in die Ferne und stellten ihre schönen und kräftigen Körper zur Schau. Die mythischen Göttinnen lächelten geheimnisvoll und versteckten die nur ihnen bekannten Geheimnisse, die uns, den Sterblichen, vorenthalten sind, vor fremden Augen. Ihre wunderschönen und seltsam verlockenden Figuren zogen sich in Reihen, standen im Halbkreis, versteckten sich in den Ecken der Säle und bildeten parallele unterbrochene Linien. Ich, als Betrachter, konnte die Harmonie des Steins und die sie umgebende majestätische Stille der Ewigkeit nur bewundern. Ich war begeistert von der hervorragenden präzisen und geheimnisvollen Arbeit menschlicher Hände, von der diese Skulpturen zeugten. Vorsichtig berührte ich die Steine und hoffte heimlich einen Pulsschlag zu spüren, die Wärme der Marmorhaut zu fühlen, einen Glanz in den leblosen Blicken zu erkennen.

Den Frauenfiguren schenkte ich besondere Aufmerksamkeit. Umging sie langsam von allen Seiten. Berührte sie vorsichtig mit den Fingern. Manchmal kam es mir vor, als sei die weißhäutige Marmorschönheit Aphrodite meine Mutter, die aus den warmen Meereswellen emporstieg. Oder dort die wunderschöne Venus, die es nicht geschafft hatte, sich anzuziehen. Sie blieb mit einem knappen Überwurf auf den Hüften, halbnackt, still stehen und bezauberte den Betrachter mit wahrer Schönheit und der Vollkommenheit ihres Körpers. In jeder dieser Figuren fand ich die meinem Gedächtnis entspringenden liebevollen Züge meiner Mutter, strengte meine Fantasie an und übertrug sie mit schüchterner Hoffnung auf die wunderschönen Marmorstatuen.

Ab und zu entglitt meine Aufmerksamkeit unerwartet und heftig in Richtung rein physiologischer Knabeninteressen: Hatten wirklich alle Mädchen und spätere Frauen solche Körper? Sie waren so anders gebaut als die Männer.

Warum?

Mit welchem geheimen Ziel?

Sonderbare und Anziehende.

Geheimnisvolle und Verlockende.

Ich wollte ihr Geheimnis lüften. Den kalten Marmorbusen berühren, um ihre menschliche Wärme, ihren aufregenden Charme zu spüren. Mit den Fingern über ihren glatten gleichmäßigen Bauch streicheln und den Lebenspuls unter seiner Steinhaut fühlen. Über die Innenseite der Hüfte streifen, die den fesselnden Blick des Jungen so seltsam lockte. Die merkwürdig aufregenden Gefühle, die nach dem Anblick dieser wunderschönen nackten Körper in meinem Inneren erwachten, verlangten herauszubrechen. Strapazierten den Kopf. Zwangen mich zum Nachdenken und erweckten in mir Schamgefühle.

Unter allen gesehenen und erfühlten Skulpturen gab es für mich zwei Lieblingsfiguren. Ich kann nicht sagen, dass die anderen mir weniger gefielen, aber die zwei waren unmittelbar und untrennbar mit meinem Leben verbunden. So kam es mir vor, und das wollte ich glauben.

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